​Angewendete Globuli bei Erbrechen

Es werden verschiedene homöopathische Mittel bei Erbrechen empfohlen. Die Anwendung der Mittel bei chronischen Beschwerden sollte nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.

In dem nachfolgenden findet sich eine detaillierte Übersicht über die gängigen homöopathischen Mittel bei Erbrechen. Aufgrund der Vielfalt werden diese Mittel nur exemplarisch vorgestellt.[4][5][6]

Welche Ausprägung trifft auf Sie zu?

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie ist für die Wahl der richtigen Arznei entscheidend, welche der folgenden Ausprägungen die Beschwerden des Betroffenen am besten beschreiben. Je mehr Punkte einer Ausprägung auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der darunter aufgeführten Arznei.

Brechreiz, vergebliches Würgen ohne richtig Erbrechen zu können, saures und bitteres Aufstoßen

Begleiterscheinungen sind krampfartige Magenschmerzen, Sodbrennen, katerartige Kopfschmerzen, morgendliche Übelkeit sowie ein Widerwille gegen Essen und Verstopfung. Die betroffene Person ist ärgerlich, reizbar und fröstelig. Mögliche Ursachen sind eine Schwangerschaft, verdorbenes Essen und die Mahlzeit zu reichlich, zu schwer und zu spät eingenommen. Weitere Ursachen sind der Konsum von Alkohol, Nikotin, Drogen und Medikamenten sowie zu viel Arbeit und Stress.

Verbesserung:

Durch Erbrechen, bei Ruhe und Wärme.

Verschlechterung:

Durch Ärger, Gerüche, Kleiderdruck, Kaffee, Gewürze, Alkohol und im Sitzen.

Angewendete(s) Mittel:

Nux Vomica

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Beständige Übelkeit mit Erbrechen von Essen, Galle, Blut und Schleim

Begleiterscheinungen sind eine feuchte Zunge ohne Belag, ein flauer Magen, schneidende Bauchschmerzen, Speichelfluss und Übelkeit. Die Durchfälle sind schaumig, schleimig-wässrig, grasgrün oder enthalten Blut. Die betroffene Person ist schwach, blass, reizbar und ekelt sich vor allen Speisen. Die Beschwerden erscheinen in der Schwangerschaft, nach Ärger, unterdrücktem Zorn sowie nach fettigen oder süßen Speisen.

Verbesserung:

Durch Ruhe.

Verschlechterung:

Durch Bewegung, beim Bücken, Essen, Husten, abends, nachts und bei extremer Wärme oder Kälte.

Angewendete(s) Mittel:

Ipecacuanha

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Erbrechen von fadenziehendem Schleim

Begleiterscheinungen sind Kopfschmerzen, Migräne, Übelkeit, Magenschmerzen und eine deutlich schmutzig gelbe Zunge. Die betroffene Person ist melancholisch, ängstlich und reizbar. Mögliche Ursachen sind eine Magenschleimhautentzündung, Magengeschwüre und der Genuss von Alkohol (Bier).

Verbesserung:

Durch frische Luft, Wärme und Essen.

Verschlechterung:

Durch Hitze und Alkohol.

Angewendete(s) Mittel:

Kalium bichromicum

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Erbrechen mit bitterem und ranzigem Aufstoßen

Begleiterscheinungen sind Übelkeit, Aufstoßen, Sodbrennen und ein Völlegefühl. Die betroffene Person ist launisch, weinerlich und emotional. Die Beschwerden treten nach der Einnahme von fetten, schweren Speisen und dem Durcheinanderessen auf. Mögliche Ursachen hierfür können ein empfindlicher Magen und Gastritis sein.

Verbesserung:

Durch kalte, frische Luft und Bewegung im Freien.

Verschlechterung:

Durch Wärme, im Bett; im Liegen, fettige und schwere Speisen.

Angewendete(s) Mittel:

Pulsatilla pratensis

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Heftiges, anhaltendes Erbrechen von Speisen, Galle und reiswasserartigem Schleim

Begleiterscheinungen sind Magenbrennen, Magenschmerzen, Blähungen, Koliken und ein Kältegefühl im Magen. Die betroffene Person ist empfindlich, ängstlich, reizbar, bewegungslos und zusammengekrümmt. Eine mögliche Ursache hierfür ist eine Magen-Darm-Entzündung.

Verbesserung:

Durch Wärme und Ruhe.

Verschlechterung:

Durch Berührung, Bewegung, Gedanken, Gerüche und den Anblick von Speisen.

Angewendete(s) Mittel:

Colchicum

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Plötzlicher Brechdurchfall, Erbrechen bei akuter Magen-Darm-Infektion, großer Durst, aber jeder Schluck führt zum Erbrechen

Begleiterscheinungen sind häufige Durchfälle mit Brennen im After, verbunden mit großer Schwäche und Blässe. Die betroffene Person ist unruhig, ängstlich, besorgt, verzweifelt und fröstelig. Mögliche Ursachen hierfür können eine Magen-Darm-Infektion, kalte Getränke, Eis sowie eine Lebensmittelvergiftung (Fleisch, Fisch, Pilze) sein.

Verbesserung:

Durch heiße Getränke und Bewegung.

Verschlechterung:

Durch kalte Getränke und nach Mitternacht.

Angewendete(s) Mittel:

Arsenicum Album

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Akuter Brechdurchfall,heftiges, gewaltsames Erbrechen mit grünlichem Schleim

Begleiterscheinungen sind Bauchkrämpfe, kalter Schweiß, kalter Atem, eine kalte Nase und kalter Stirnschweiß. Außerdem können Ohnmachtsanfälle, ein Kreislaufkollaps, Übelkeit und Blähungskoliken auftreten. Die betrtoffene Person ist schwach und elendig. Mögliche Ursache kann hierfür eine Magen-Darm-Infektion sein.

Verbesserung:

Durch Wärme und im Liegen.

Verschlechterung:

Durch Anstrengung, kaltes Essen oder Getränke.

Angewendete(s) Mittel:

Veratrum album

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich


Erbrechen bei Kindern, Babys und Säuglingen [7]

Brechwürgen, unverdauliches wird nicht Erbrochen

Begleiterscheinungen äußern sich durch krampfartige Magen- oder Bauchschmerzen und ein Auftreiben des Bauches. Das betroffene Kind seufzt häufig und holt tief Luft. Mögliche Ursachen hierfür sind Kummer, Aufregung, Bestrafung oder Liebesentzug.

Verbesserung:

Durch Essen, Trinken und beim Aufstoßen.

Verschlechterung:

Durch starke Gerüche.

Angewendete(s) Mittel:

Ignatia

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Häufiges Erbrechen von Milch oder sauren Speisen, danach Appetitlosigkeit, Erbrechen mit Zuckungen

Begleiterscheinungen sind ein deutlich dicker, weißer Zungenbelag ohne Übelkeit und Magenschmerzen. Es tritt keine Besserung nach dem Erbrechen auf. Das betroffene Kind ist schwach, erschöpft und übellaunig. Mögliche Ursachen hierfür sind ein Überessen, Durcheinanderessen und der Verzehr von fettigen sowie sauren Speisen.

Verbesserung:

Durch Ruhe, Liegen und im Freien.

Verschlechterung:

Nach dem Essen (Süßigkeiten, Fleisch).

Angewendete(s) Mittel:

Antimonium crudum

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Milch wird sofort nach dem Trinken erbrochen, danach sofort wieder Hunger und Appetit

Begleiterscheinungen sind eine starke Übelkeit, Schwäche, Schläfrigkeit und eventuell krampfartige Durchfälle. Das betroffene Kind ist schwach, erschöpft und fällt in einen komatösen Schlaf. Die Symptome treten häufig bei Speikindern sowie nach dem Verzehr von Milch auf.

Verbesserung:

Durch frische Luft im Freien.

Verschlechterung:

Durch Milch und zu häufiges Essen.

Angewendete(s) Mittel:

Aethusa

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Saures Erbrechen mit Klumpen

Begleiterscheinungen sind Aufstoßen, ein Blähbauch, Sodbrennen und krampfartige Schmerzen. Das betroffene Kind ist lethargisch oder melancholisch. Mögliche Ursache hierfür sind, dass das Kind keine Milch oder Muttermilch mag.

Verbesserung:

Durch Kleiderlösen.

Verschlechterung:

Durch Milch und beim Stillen.

Angewendete(s) Mittel:

Calcium Carbonicum Hahnemanni

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

* Akutdosierung: An den ersten beiden Tagen 4-5 Mal anwenden

Zu beachten:

Insbesondere bei Kindern, Babys und Säuglingen kann häufiges Erbrechen schnell bedrohlich werden, wenn nicht mehr ausreichend Flüssigkeit und Mineralien aufgenommen werden können. Es bedarf dann unbedingt ärztlicher Hilfe, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen und lebensbedrohliche Zustände sowie Austrocknung abzuwenden.[8]

Ist das Kind zudem in seinem Allgemeinbefinden stark beeinträchtigt, ist es apathisch, ungewohnt schläfrig und kommt eventuell Fieber hinzu, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Es könnte sich auch eine schwere Infektionskrankheit hinter dem Erbrechen verbergen.Für die homöopathische Behandlung sollte immer ein Arzt mit der Zusatzbezeichnung „Homöopathie“ aufgesucht werden, weil im Gegensatz zu Heilpraktikern, approbierte Ärzte Notfallsituationen erkennen und statt der Homöopathie andere Mittel einsetzen können.