Angewendete Globuli bei Reizdarm-Syndrom

Je nach individueller Situation des Betroffenen können der nachfolgenden Tabelle potenzielle Auslöser, eine Beschreibung der Beschwerdebilder, einflussnehmende Faktoren, Begleiterscheinungen, weitere Hinweise sowie die empfohlenen Heilmittel inkl. Potenz und Dosierung entnommen werden. Es sollte stets das Mittel gewählt werden, dessen Arzneimittelbild am ehesten mit den persönlichen Umständen übereinstimmt.

Welche Ausprägung trifft auf Sie zu?

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie ist für die Wahl der richtigen Arznei entscheidend, welche der folgenden Ausprägungen die Beschwerden des Betroffenen am besten beschreiben. Je mehr Punkte einer Ausprägung auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der darunter aufgeführten Arznei.

Durchfall und Verstopfung, andauernde Blähungen, Aufstoßen und Übelkeit

Begleiterscheinungen sind Appetitlosigkeit, Müdigkeit und allgemeine Leistungsschwäche. Mögliche Ursachen sind eine Nahrungsmittelunverträglichkeit nach Einnahme von Antibiotika, verdorbenem Essen oder auf Reisen.

Verbesserung:

Durch Nahrungsverzicht

Verschlechterung:

Durch Nikotingenuss.

Angewendete(s) Mittel:

Okoubaka

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Hinweis:

Bewährt auch zur Darmsanierung, sowie Entgiftung und Ausleitung von Schwermetallen.

Übelkeit, Blähungen, Verstopfung, Völlegefühl, Spannungskopfschmerz

Begleiterscheinungen sind Magenschleimhautreizungen und Geschwüre, wie auch ein Verlangen nach Genussmitteln. Die betroffene Person fühlt sich gehetzt, ist innerlich angespannt, überarbeitet und gestresst. Mögliche Ursachen sind allopathische Arzneien, eine ungesunde Ernährung und Lebensweise.

Verbesserung:

Bei Wärme.

Verschlechterung:

Durch Kälte und morgens.

Angewendete(s) Mittel:

Nux vomica

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Aufgedunsener Leib, besonders nach Süßem, Weißmehlbrot und hastigem Essen

Begleiterscheinungen sind Durchfall und häufiges Wasserlassen. Die betroffene Person ist ängstlich, hektisch, hat Höhenangst und Angst auf Brücken. Mögliche Ursachen sind emotionale und bevorstehende Ereignisse.

Verbesserung:

Verschlechterung:

Nachts, morgens, durch Wärme und in engen Räumen.

Angewendete(s) Mittel:

Argentum nitricum

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Sehr übel riechende Blähungen, lautes Aufstoßen, aufgedunsener Leib

Eine Begleiterscheinung äußert sich durch ein schleimiger Durchfall, auch nach einem Darminfekt. Mögliche Ursachen sind eine mangelnde Verdauung, orale Antidiabetika, eine Leberfunktionsstörung und Divertikulose..

Verbesserung:

Durch Bewegung.

Verschlechterung:

Schlechter im Sitzen oder Stehen.

Angewendete(s) Mittel:

Asa foetida

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Hinweis:

Bewährt auch bei eitrig entzündlichen Prozessen aufgrund einer gestörten Darmflora.

Rasche Sättigung trotz großen Hungergefühls, aufgedunsener Leib nach wenigen Bissen

Begleiterscheinungen sind starke Blähungen. Die betroffene Person erträgt enge Kleidung nicht und bevorzugt süßes und warmes Essen. Zudem ist sie vergesslich, impulsiv gegenüber Untergebenen und duldet keinen Widerspruch. Mögliche Ursachen sind mangelnde Verdauung und orale Antidiabetika.

Verbesserung:

Durch frische Luft und Kühle.

Verschlechterung:

Am späten Nachmittag, bei Wärme und Schwüle.

Angewendete(s) Mittel:

Lycopodium

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Zu beachten:

Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn

  • während der letzten 12 Monate vermehrt oben genannte Symptome auftraten
  • aktuell Beschwerden im Bauchraum bestehen
  • zur Vorsorgeuntersuchung ab dem 50. Lebensjahr[3]

Komplexmittel werden in der Regel nicht empfohlen, da die homöopathische Behandlung sehr individuell ist und das jeweils passende Mittel sorgsam ausgewählt werden sollte. Ist die dafür erforderliche, sehr zeitraubende Anamnese jedoch nicht gewünscht oder möglich (z.B. bei akuten Beschwerden), ist die Anwendung von Komplexmitteln eine gängige Alternative. Sie enthalten aufeinander abgestimmte Präparate aus Einzelmitteln, die für ein Anwendungsgebiet empfohlen werden.[4]

Es wird darüber hinaus angeraten, Ärzte mit der Zusatzbezeichnung „Homöopathie“ aufzusuchen, da diese, im Gegensatz zu Heilpraktikern, approbierte Ärzte sind und in Notfallsituationen entsprechend reagieren können.