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Homöopathie – was ist das?

Homöopathie ist eine weltweit verbreitete Heilmethode, welche sich auf die von ihrem Gründer Samuel Hahnemann formulierten Grundsätze beruft und sich in ihrer Anschauung über Krankheitsursache und Therapie teilweise grundlegend von der schulmedizinischen Lehre unterscheidet. Das bei einer Behandlung eingesetzte homöopathische Mittel soll neben krankheitsspezifischen Kriterien auch Aspekte der Persönlichkeit des Patienten berücksichtigen. Die Wahl des Mittels richtet sich weniger nach der Art der Erkrankung, sondern vielmehr nach der Individualität des von ihr betroffenen Patienten. Durch diesen ganzheitlichen Ansatz soll der Patient nicht nur auf einer Ebene, sondern auf mehreren Ebenen gesunden. Gemäß dem homöopathischen Gedanken, erfährt der Kranke erst Heilung, wenn Körper und Seele als Einheit genesen.

Die geringen Medikamentenkosten, eine gute Verträglichkeit und der Umstand, dass das zentrale Element der Behandlung das ausführliche Gespräch (Anamnese) darstellt, dessen Bedeutung in vergleichbaren schulmedizinischen Therapiefeldern oft zu kurz kommt, macht die Homöopathie bei vielen Menschen sehr beliebt. Grundsätzlich ist die homöopathische Behandlung bei den meisten Erkrankungen und bei allen Menschen, so auch schon bei Säuglingen und Kleinkindern anwendbar. Eine genaue Kenntnis ihrer Grenzen ist für ihren verantwortungsbewussten Einsatz jedoch unerlässlich.[1]

Historie der Homöopathie

Bild von Samuel Hahnemann (1755 – 1843)Quelle: fotolia.de © Georgios Kollidas

Die homöopathische Heilmittellehre geht auf den Forscher- und Innovationsgeist des deutschen Arztes Samuel Hahnemann (1755 – 1843) zurück. Hinter den Erkrankungen vermutete er eine Fehlfunktion der Lebenskraft, einem dem belebten Organismus innewohnendes ordnendes Prinzip, und gemäß dieser Überzeugung suchte er nach einer therapeutischen Möglichkeit, die Lebenskraft selbst und nicht die Krankheit zu heilen.[2]

Die in Selbstversuchen und Beobachtungen an Patienten festgestellte Tatsache, dass starke Gifte und Arzneien in extremer Verdünnung Zustände heilen können, die von den gleichen Substanzen in höherer Dosierung verursacht werden können, wird zum Kern der neuen Lehre. Nach diesem daraufhin formierten Grundsatz „Ähnliches soll mit Ähnlichem geheilt werden“, von Hahnemann Ähnlichkeitsprinzip genannt, wird zum Beispiel das aus der Tollkirsche (Atropa Belladonna) gewonnene Mittel Belladonna bei Fieber angewandt, wohingegen eine Vergiftung mit Tollkirsche zu heftigen Fieberschüben führen kann. Seine neuartige Lehre stieß in der Fachwelt auf große Ablehnung, fand aber in vielen Teilen der Welt auch Anhänger in der Ärzteschaft, wohl auch aus dem Umstand, dass zu jener Zeit wirksame Medikamente entweder Mangelware oder hoch giftig und für den Patienten nicht ungefährlich waren. Besonders in Indien wurde die neue Heilmittellehre dankbar aufgenommen und findet dort bis heute beispiellose Anerkennung im dortigen Gesundheitssystem.[3]

In Deutschland und anderen Ländern Europas trat man dem homöopathischen Gedanken trotz beobachteter Heilerfolge zunächst kritischer entgegen: Die Skepsis der Wissenschaft, die ihre Haltung vom Beweis des Wirkprinzips, welcher bis heute nicht gelang, abhängig machte, drängte die Homöopathie am Anfang des 20. Jahrhunderts in die Hände von sogenannten „Laienheilkundigen“, die sie, ohne mit ärztlichen Würden ausgestattet zu sein, betrieben.

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In den 90er Jahren trat – unter kräftigem Mitwirken der Karl und Veronica-Carstens Stiftung – in Deutschland ein Umdenken ein: Homöopathie wird seither an verschiedenen Universitäten gelehrt und intensiv beforscht, zahlreiche gut ausgebildete Therapeuten bieten seriöse homöopathischen Behandlungen an und die Selbstbehandlung erfreut sich großem Zuspruch in der Bevölkerung. Das von Hahnemann entdeckte Ähnlichkeitsprinzip gilt nach wie vor als Erklärungsmodell für den Wirkmechanismus der Homöopathie, denn bis heute konnte kein wissenschaftlicher Nachweis erbracht werden, wie genau Homöopathie wirkt. Dass aber Homöopathie wirkt, wurde in modernen Studien eindrücklich bewiesen. Darin konnte ihre Wirksamkeit wissenschaftlich dokumentiert werden und zudem aufgezeigt werden, dass diese deutlich über den bisweilen ihr nachgesagten Placeboeffekt hinausgeht.[4] [5]

So konnten bei folgenden Krankheitsbildern die in der Praxis beobachteten positiven Wirkungen der homöopathischen Behandlung auch in Untersuchungen bestätigt werden: Bei Studien zu kindlichem Durchfall (Diarrhö), Heuschnupfen (Rhinitis allergica), Fibromyalgie, Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADHS) und postoperativen Darmverschluss (Ileus) zeigte sich der Effekt der Homöopathie herkömmlichen schulmedizinischen teilweise ebenbürtig. Diese Erkenntnisse decken sich mit der über 200 Jahre alten Erfahrung, die seit Hahnemann von Therapeuten und Patienten mit dieser Therapiemethode gemacht haben: Homöopathie vermag einen wesentlichen Beitrag für die Gesundheit des Einzelnen und eine Entlastung und Bereicherung für das Gesundheitssystem darzustellen, da sie wesentliche Besserungseffekte bei vielen chronischen und akuten Krankheiten bewirken kann und im Vergleich zu anderen Therapien oft besser vertragen wird.[6]

Philosophie und Grundprinzipien der Homöopathie

Drei wichtige Grundprinzipien stehen hinter dem Heilsystem der Homöopathie: Das Ähnlichkeitsprinzip, die Arzneimittelprüfung am Gesunden und die Potenzierung der Arzneien. Während die ersten beiden Grundsätze dazu dienen, Erkenntnisse über eine gewisse Arznei zu bekommen, beschreibt der dritte die Art und Weise wie diese Arzneien herzustellen sind, nämlich das Potenzieren.

Das Ähnlichkeitsprinzip umschreibt den schon erwähnten und von Hahnemann entdeckten Sachverhalt, dass ein und derselbe Stoff, der in seinem ursprünglichen Zustand Krankheitssymptome hervorbringen kann, diese heilen kann, sofern er nur entsprechend oft verdünnt wird. Der Leitsatz „Similia similibus curentur“ („Ähnliches soll mit Ähnlichem geheilt werden“) prägt seither die Arbeitsweise der Homöopathen.[7] Um nach diesem Leitsatz zu heilen, müssen sie einerseits die Wirkung des Arzneimittels sehr gut kennen, andererseits auch eine möglichst genaue Befragung und Untersuchung des Patienten durchführen, um beides in Relation setzen zu können. Eine homöopathische Anamnese wird deshalb meist sehr ausführlich durchgeführt. Erfahrungen, die im Laufe der Jahre mit Hilfe des Ähnlichkeitsprinzips gesammelt wurden, flossen in die sogenannten Arzneimittelbilder ein. Einem jeden Arzneimittel ist ein solches Arzneimittelbild zugeordnet und dieses enthält genaue Informationen über dessen Eigenschaften und dessen Modalitäten. Diese liefern Auskunft darüber, wann ein gewisses Symptom sich beim jeweiligen Arzneimittel bessern sollte oder nicht. Eine solche Modalität ist zum Beispiel beim Mittel Belladonna die Verschlechterung aller Beschwerden bei Kaltwerden des Kopfes. Eine weitere Quelle, aus welcher Informationen für die Arzneimittelbilder gewonnen werden, sind die sogenannten Arzneimittelprüfungen am Gesunden. Bei diesem, ebenfalls von Hahnemann entwickelten Verfahren, wird die Wirkung eines homöopathischen Mittels bei gesunden Prüfern beobachtet. Das Mittel kann bei Gesunden nämlich bisweilen für kurze Zeit eben jene Symptome erzeugen, die es im Krankheitsfall lindern soll.[8]


Quelle: panthermedia.net / tini

Das Potenzieren der Arzneien erfolgt nach einem vom Homöopathischen Arzneibuch (HAB) vorgeschriebenen Verfahren: Die Ausgangssubstanz erfährt dabei eine rhythmische Verdünnung über mehrere Stufen, welche auch als „Verschüttelung“ bekannt ist. Je höher die Verdünnung, desto höher ist die Potenz des Mittels und desto höher ist nach dem homöopathischen Verständnis auch dessen Heilkraft.[9]

Globuli & weitere Darreichungsformen

Globuli, auch Kügelchen oder Streukügelchen genannt, zählen zu den beliebtesten homöopathischen Darreichungsformen. Der homöopathische Wirkstoff wird direkt auf die Globuli nach deren Herstellung gesprüht. Neben Globuli sind auch Tabletten, alkoholische Verdünnungen (Dilutionen) und Salben gebräuchlich.

Der Vorteil der Darreichungsform Globuli besteht darin, dass sie aufgrund ihres geringen Gewichtes leicht auch in größerer Menge wie zum Beispiel in Form von Taschenapotheken transportiert werden können; ihr kleiner Durchmesser ermöglicht auch die Anwendung bei Säuglingen und Kleinkindern. Zudem sind sie vollkommen frei von Alkohol und ihr leicht süßlicher Geschmack animiert auch kleinste Patienten dazu, sie zu lutschen und ausreichend lange im Mund zu behalten. Im Unterschied zu homöopathischen Tabletten haben sie den Vorteil, dass sie nicht wie diese aus Milchzucker, sondern aus Rohrzucker (Saccharose) bestehen und damit auch von Menschen mit Laktoseintoleranz gut vertragen werden können. Wie bei anderen homöopathischen Darreichungsformen sind Nebenwirkungen fast ausschließlich nur im Rahmen einer homöopathischen Erstverschlimmerung zu erwarten, da der eigentliche Wirkstoff nur in einer starken Verdünnung vorliegt (siehe Absatz „Nebenwirkungen und Erstverschlimmerung“).

Der Einsatz von Globuli kann durch andere homöopathischen Darreichungsformen unter Umständen sinnvoll ergänzt werden: Besonders Dilutionen und Salben für die äußere Anwendung kommen hierbei in Frage. Bei Verletzungen, zur Narbenpflege, bei Verbrennungen, bei Hauterkrankungen wie Psoriasis und Neurodermitis, bei Juckreiz, oberflächlichen Entzündungen und Schmerzen des Bewegungsapparates kann deren Auftragen eine sinnvolle Ergänzung zu der innerlichen Einnahme von Globuli darstellen.

Wirkstoffe & Potenzen von Globuli

Der homöopathische Arzneischatz umfasst eine Vielzahl verschiedener Mittel, die aus ganz unterschiedlichen und für die heutige Medizin teilweise ungewöhnlichen Ausgangssubstanzen hergestellt werden. Im Folgenden soll diese Vielfalt mit jeweils einem bekannten Mittel als Beispiel dargestellt werden. Als Ausgangsstoffe dienen:

  • Pflanzen (zum Beispiel Belladonna aus Atropa Belladonna, der Tollkirsche)
  • Tiere (zum Beispiel Apis aus Apis mellifica, der Honigbiene)
  • Mineralien und Metalle (zum Beispiel Sulfur aus Sulfur depuratum, dem sublimiertem Schwefel)
  • Menschliche und tierische Krankheitsprodukte, Gewebe oder Sekrete (zum Beispiel die Nosode Tuberculinum aus dem Sekret eines tuberkulösen Abszesses)
  • Pharmazeutisch hergestellten Stoffe wie künstliche Hormone oder Medikamente (zum Beispiel Cortisonum aus dem Hormon Cortison)
Quelle: PantherMedia / Thomas Francois

Je nach Ausgangsmaterial unterscheidet das Homöopathische Arzneibuch (HAB) unterschiedliche Vorschriften, mit deren Hilfe der Grundstoff für die Potenzierung aufgearbeitet wird. Unter den homöopathischen Mitteln finden sich unzählige Stoffe, die unter normalen Umständen für den menschlichen Organismus giftig wären, durch den Potenzierungsprozess jedoch medizinisch genutzt werden können.
Es sind drei verschiedenen Arten der Potenzierung gebräuchlich, welche sich voneinander durch die jeweiligen Verdünnungsschritte unterscheiden:

  • Die Dezimalpotenzen oder D-Potenzen mit dem Verdünnungsschritt 1 :10, gebräuchlich sind D1 bis D 1000
  • Die Centesimalpotenzen oder C-Potenzen mit dem Verdünnungsschritt 1 : 100, gebräuchlich sind C1 bis C1000
  • Die Quinquagintamillesimalpotenzen oder LM/ Q-Potenzen mit dem Verdünnungsschritt 1 : 50000, gebräuchlich sind zum Beispiel LM IV, LM XII, LM XVIII, LM XXIV und LM XXX

Innerhalb einer jeden Potenz werden zusätzlich tiefe, mittlere und hohe Potenzen unterschieden. Bei den D-Potenzen gelten zum Beispiel D1 bis D10 als Tiefpotenzen, D11 bis D29 als mittlere und alles ab D30 als hohe Potenzen.[10]

Für die Selbstmedikation empfehlen sich vor allem die tiefen Potenzierungen, ihre Domäne sind die akuten Beschwerden und Erkrankungen. Ihr Wirkungsspektrum wird als breiter eingeschätzt und eine erwünschte Wirkung kann schon bei nicht so exakter Verordnung erfolgen. Bisweilen wird deshalb empfohlen, Haus- und Taschenapotheken für Laien mit Potenzen bis D/C 12 auszustatten.[1]
Die Verordnung höherer Potenzen sollte durch einen Homöopathen erfolgen, da sich für deren richtigen Einsatz eine genaue homöopathische Anamnese und Fallbestimmung empfiehlt. Sie werden vor allem für chronische und psychische Erkrankungen bevorzugt eingesetzt.

Globuli richtig einnehmen – was ist zu beachten?

Bezüglich der Einnahme von Globuli gilt es, folgende Hinweise zu beachten, um deren Wirkung nicht zu beeinträchtigen:

1. Ein Homöopath wird im Rahmen einer homöopathischen Behandlung eine für jeden Patienten individuelle Dosierung wählen, die sich an dessen Verfassung orientiert. Für die Selbstmedikationen können die folgenden Dosierungsempfehlungen für Erwachsene als Richtschnur dienen[:[10]

  • Tiefe Potenzen: Bei akuten Beschwerden alle halbe bis ganze Stunde 5 Globuli bis zum Eintritt der Besserung, jedoch höchstens 6-mal täglich. Danach und bei chronischen Erkrankungen 1- bis 3-mal täglich 5 Globuli.
  • Mittlere Potenzen: 1- bis 2-mal täglich 5 Globuli
  • Hohe Potenzen: Im Rahmen der Selbstmedikation sollte nur eine Einmalgabe von 5 Globuli erfolgen.

Für Kinder gilt: Säuglinge bis zum 1. Lebensjahr erhalten ein Drittel, Kleinkinder bis zum 6. Lebensjahr erhalten die Hälfte und Kinder zwischen dem 6. und 12. Lebensjahr zwei Drittel der Erwachsenendosis.

2. Globuli werden am besten in den Mund gegeben und dort langsam unter der Zunge zergehen gelassen. Der sich währenddessen in der Mundhöhle ansammelnde Speichel sollte nicht sofort heruntergeschluckt werden, da die Aufnahme des sich darin aufgelösten homöopathischen Wirkstoffes direkt über die Mundschleimhaut erfolgt. Auch Säuglingen und Kleinkindern können Globuli schon direkt in den Mund verabreicht werden. Werden Globuli vor der Einnahme in Wasser aufgelöst, ein Procedere das bisweilen bei höheren Potenzen verordnet wird, so ist beim Umrühren darauf zu achten, dass hierfür kein magnetischer, also eisenhaltiger Löffel, verwendet wird, der die feinstoffliche Wirkung stören könnte. Ein Löffel aus Porzellan oder Holz ist demnach vorzuziehen.

3. Globuli sollten mindestens eine halbe Stunde vor oder nach einer Mahlzeit und nicht direkt vor oder nach dem Genuss eines Getränkes eingenommen werden. Nach der Einnahme sollte für mindestens eine halbe Stunde der Kontakt mit stark wirkenden ätherischen Ölen wie Kampfer, Menthol oder Kamillenöl vermieden werden. Diese sind zum Beispiel in vielen Zahnpflegemitteln enthalten. Die Frage, ob koffeinhaltige oder alkoholhaltige Getränke nach der Einnahme konsumiert werden sollten, lässt sich mit dem heutigen Kenntnisstand nicht schlüssig beantworten, der Verzicht auf ebensolche wird dennoch bisweilen geraten.

Neben der Verordnung von Homöopathika durch einen Therapeuten kann auch die Selbstmedikation einen wichtigen Beitrag für viele Patienten darstellen, wenn deren Grenzen bekannt sind und respektiert werden. Homöopathische Haus- und Reiseapotheken erfreuen sich großer Beliebtheit und stellen eine grobe Richtlinie für die Behandlung häufiger Beschwerden wie Durchfall, Fieber, Kopfschmerzen und ähnliche dar. Der Arzt sollte jedoch von der Selbstmedikation mit Homöopathie in Kenntnis gesetzt werden, so lässt sich am besten gewährleisten, dass bei ernsten Erkrankungen und Beschwerden, zu deren Behandlung eine homöopathische Therapie nicht ausreicht, rechtzeitig die entsprechenden Maßnahmen durch den Arzt angeordnet werden können.

Nebenwirkung & Erstverschlimmerung

Globuli gelten wie auch andere homöopathische Mittel als weitgehend nebenwirkungsfrei. Die Symptome einer Erkrankung können sich jedoch nach deren Einnahme verändern und neue können unter Umständen auch hinzutreten. Folgende Überlegungen sollten deshalb in Betracht gezogen werden, um die Wirkung der homöopathischen Behandlung korrekt beurteilen zu können. Solche Veränderungen im Beschwerdebild stellen nämlich meist keine unerwünschte Nebenwirkung dar, sondern sind Teil des homöopathischen Heilungsprozesses.

  • Gelegentlich kann eine kurzzeitige Verstärkung der Beschwerden zeitnah nach der ersten Einnahme im Rahmen einer homöopathischen Erstverschlimmerung auftreten, die als günstiges Zeichen gewertet wird und dem Heilungsprozess vorangeht. Da von einer solchen Erstverschlimmerung eine ernsthafte Komplikation der Grunderkrankungen unterschieden werden muss, sollte deren Beurteilung durch einen erfahrenen Homöopathen erfolgen.
  • Eine sogenannte Spätverschlimmerung kann vornehmlich auftreten, wenn ein und dasselbe Mittel über einen zu langen Zeitraum gegeben wurde. Wird das Mittel daraufhin abgesetzt und die Symptome bessern sich wieder, ist das ein sicherer Hinweis auf eine Spätverschlimmerung. Auch hier bedarf es der Erfahrung eines Fachmannes, um die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.
  • Im Verlaufe des homöopathischen Heilungsprozesses können, vor allem beim Einsatz der Hochpotenzen, auch Symptome früherer Erkrankungen auftreten. Auch dies stellt meist einen günstigen Verlauf und ein Zeichen für eine tiefgreifende Genesung dar, jedoch auch hier gilt es, im Einzelfall den Rat eines Homöopathen einzuholen.
  • Nach Einnahme können unter Umständen sogar neue Symptome auftreten, dies tritt jedoch selten und auch fast nur bei Hochpotenzen auf. Ein Homöopath kann nun abwägen, ob dies ein Zeichen dafür ist, ob das verordnete Mittel das richtige ist oder falsch gewählt wurde.

Auch wenn der Wirkstoffgehalt des homöopathischen Mittels gering ist, sollten Dosierungsempfehlungen wie die weiter oben genannten eingehalten werden. Gerade in der Homöopathie, die mit der starken Verdünnung der Ausgangssubstanz arbeitet, gilt: Weniger hilft oft mehr. Eine Überdosierung ist theoretisch möglich und kann – auch wenn sie gut gemeint ist – unter Umständen die Symptome der Krankheit unnötig verstärken.[1]

Grenzen der Homöopathie

Seit Einführung der Homöopathie als Heilsystem wird deren Nutzen kontrovers diskutiert. Auch in jüngster Vergangenheit wurden entsprechende Stimmen laut, die der Homöopathie jede Berechtigung im medizinischen Alltag absprechen wollen. Gerade bei solchen, selbst ernannten kritischen Stimmen, lässt sich bisweilen die kritischen Haltung, welche die Faktenlage beider Seiten gegeneinander abwiegt, zugunsten einer klaren Haltung gegen die Homöopathie vermissen. Während eine kontrovers geführte Diskussion die Homöopathie als solche weiterbringt, kann jede einseitig geführte Debatte ihr schaden.
Gegen die Homöopathie werden unter anderem folgende Argumente vertreten:

  • Die Wirkung der Homöopathie reiche nicht über den Placeboeffekt hinaus, positive Effekte seien nur durch den Glauben des Patienten oder durch Vorspielen falscher Tatsachen von Seiten des Therapeuten möglich.
  • Mit der homöopathischen Behandlung werde bisweilen wertvolle Zeit bei ernsthaften Erkrankungen verloren, die besser mit herkömmlichen Therapiemitteln genutzt werden sollte.
  • Mit dem Potenzierungsprozess verliert das Mittel an Wirkstoffen und kann unmöglich als wirksam gelten.
  • Die „vorwissenschaftliche“ Einstellung der Homöopathie verführe generell zu einem unwissenschaftlichen Denken und dieses könne zum Beispiel auf die akademische und schulische Karriere von Kindern und Jugendliche negative Auswirkungen haben, da ein solches Denken an den Grundfesten unseres aufgeklärten Zeitalters rüttele.
  • Das homöopathische Selbstverständnis öffne anderen magischen Heilsystem die Türe und führe dazu, dass das Vertrauen der Bevölkerung in die offizielle Medizin schwinde, was zum Beispiel zur heutigen Impfmüdigkeit führen kann.[11]

In dieser, von beiden Seiten oft unsachlich geführten Debatte, können Befürworter der Homöopathie diesen Argumenten, die mittlerweile in mehreren Studien und in der Erfahrungsheilkunde gewonnenen Einsichten über den Nutzen der Homöopathie entgegensetzen. (siehe Abschnitt „Historie der Homöopathie“)

In einem Punkt dürften sich beide Seiten einig sein: Homöopathie darf nicht schaden. Das verlangt auch von Seiten der Befürworter eine kritische Haltung und setzt für den verantwortungsvollen Gebrauch die Kenntnis ihrer Grenzen voraus:

Vom Patienten wird teilweise ein geduldsame Einstellungen dem Heilungsprozess gegenüber abverlangt. Dieser lässt sich schwer forcieren und ist für den Laien in seinem Verlauf bisweilen schwer nachzuvollziehen. So ist bei schweren Erkrankungen neben Geduld auch Vertrauen in die Fähigkeiten des behandelnden Homöopathen vonnöten. Eine fundierte Ausbildung, eine ausreichend lange Erfahrung und laufende Fortbildung sind hingegen die Voraussetzungen, die einem Homöopathen abverlangt werden. Zudem muss dieser sich selbst und dem Patienten gegenüber im Klaren sein, wenn eine Heilung im besten Sinne nicht mehr möglich ist: Sobald im Laufe einer Erkrankung Organstrukturen irrereversibel geschädigt oder zerstört worden sind, kann die Homöopathie weiterhin nur noch unterstützend eingesetzt werden: Zu solchen Erkrankungen zählen unter anderem degenerative Erkrankungen wie Morbus Parkinson, Herzklappenveränderungen oder Tumorerkrankungen im Endstadium. Behandlungshindernisse können ebenfalls auftreten, wenn vom Patienten zu wenig verwendbare Symptome geäußert werden können, wie zum Beispiel bei Wachkomapatienten oder wenn die homöopathische Behandlung durch den stetigen Kontakt mit störenden Einflüssen unterbrochen wird. Hierzu können zum Beispiel unlösbare Spannungen im sozialen Umfeld, schädigende Chemikalien oder heftige Konflikte in der Partnerschaft zählen.[12]

Bei der Selbstmedikation sollte darauf geachtet werden, dass stets ein Arzt über die Symptome und deren homöopathische Behandlung in Eigenregie informiert ist. Eine genaue Kenntnis der einzelnen Mittelbilder und deren Verwendung sollte durch entsprechende Fachliteratur und in Seminaren erworben werden.

Quellenangabe

  1. H. Pfeiffer, M. Drescher, M. Hirte (Hrsg.): Homöopathie in der Kinder- und Jugendmedizin. Elsevier, Urban & Fischer, 2007, S. 1 – 8
  2. Hahnemann Samuel: Organon der Heilkunst. marixverlag, 6.Auflage, 2005, S. 64
  3. Martin Dinges: „Homöopathie in Indien: Ein Absteiger im indischen Gesundheitssystem?“
    _Dinges_Homoeopathie.pdf, 14.03.2015
  4. Matthiessen et al., „Health Technology Assessment Bericht Homöopathie” http://dzvhae-homoeopathie-blog.de/PDF/HTA-Bericht_Homoeopathie_PEK_Schweiz.pdf, 12.03.2015
  5. Deutscher Zentralverein homöopahtischer Ärzte, „Studienübersicht. Ein Reader zur Homöopahtie-Forschung“, Download unter , 12.03.2015
  6. Witt C., Lüdtke R., Baur R., Willich S.: “Homeopathic medical practice: long-term results of a cohort study with 3981 patients”, http://www.biomedcentral.com/1471-2458/5/115, 04.03.2015
  7. Hahnemann Samuel: Organon der Heilkunst. marixverlag, 6.Auflage, 2005, S. 147
  8. Hahnemann Samuel: Organon der Heilkunst. marixverlag, 6.Auflage, 2005, S. 142 – 143
  9. Hahnemann Samuel: Organon der Heilkunst. marixverlag, 6.Auflage, 2005, S. 226
  10. Deutsche Homöopathie-Union (DHU): Homöopathisches Repetitorium, Verlag der DHU, 2007, S. 13
  11. Norbert Aust, „HOMÖOPATHIE – eine irre medizinische GLAUBENSLEHRE“, http://www.beweisaufnahme-homoeopathie.de/?p=1400, 13.03.2015
  12. Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte, „Möglichkeiten und Grenzen der Homöopathie“, , 13.03.2015

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