Anwendungsmöglichkeiten für Salvia officinalis Globuli

Zusammenfassung

Bei wem?: Salvia officinalis wirkt bei eher matten Menschen, die übermäßig schwitzen, besonders nachts [3].

Wo wirkt es?: Salvia officinalis hat in erster Linie eine Wirkung auf die Atemwege und auf die Haut[3]. Da die Brustdrüsen der Frau zu den Anhanggebilden der Haut zählen, lässt sich verstehen, dass Salvia officinalis auchbei krankhaftem Milchfluss (Galaktorrhoe) eingesetzt wird. Während Schwangerschaft und Stillzeit ist es ganz normal, dass Milch oder ein milchähnliches Sekret aus den Brustdrüsen ausfließt. Kommt es allerdings zu Milchfluss außerhalb der Schwangerschaft und Stillzeit oder dauert der Milchfluss nach dem Abstillen noch längerfristig an, liegt unter Umständen ein krankhaftes Geschehen vor. Da Salvia officinalis die Milchproduktion hemmt, sollte eine Mutter während der Schwangerschaft sowie in der Stillzeit auf diese Arznei verzichten. Folgerichtig kann eine Stillende allerdings darauf zurückgreifen, wenn sie zügig abstillen muss.

In welchem Alter?: Salvia officinalis kann in jedem Lebensalter eingesetzt werden.

Wahlanzeigende Beschwerden

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie kann die hier beschriebene Arznei bei all jenen Betroffenen hilfreich sein, die mindestens zwei der folgenden körperlichen Beschwerden aufweisen. Diese müssen in Verbindung mit mindestens einem der genannten Umstände stehen, unter welchen sich die Beschwerden verschlechtern. Je mehr der aufgeführten Punkte auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der beschriebenen Arznei.

Hauptbeschwerden

Informationen anzeigen

Informationen ausblenden

Im Zentrum der Beschwerden stehen starke Schweiße sowie ein andauernd reizender Kitzelhusten.

Verbesserung: Die Umstände der Verbesserung sind für Salvia officinalis noch nicht systematisch erfasst.

Verschlechterung: Die Umstände der Verschlechterung sind für Salvia officinalis noch nicht systematisch erfasst.

Atmungsorgane / Brust / Herz

Informationen anzeigen

Informationen ausblenden

Die Patienten leiden unter Kitzelhusten, das heißt, der Hals ist trocken und dadurch ständig gereizt [3].

Haut

Informationen anzeigen

Informationen ausblenden

Die Haut findet sich beim Salvia officinalis Patienten weich und schlaff. Der Blutkreislauf ist gleichzeitig geschwächt und die Arme, Hände, Beine und Füße sind eher kalt. Dazu kommen Schweiße, die den Organismus schwächen [3]

Dosierung und Einnahme von Globuli Salvia officinalis

Homöopathische Mittel sind aufgrund ihrer guten Verträglichkeit und der ausbleibenden Nebenwirkungen für alle Altersklassen, Stillende und Schwangere geeignet. Bei der Anwendung von Potenzen ab D30 sowie LM- oder Q-Potenzen sollte ein fachkundiger Arzt, ein Homöopath oder eine Hebamme zurate gezogen werden.

Einnahme Empfehlungen und Regeln

  • Für die Selbstbehandlung empfohlen werden meist die Potenzen D6 – D12. Die Behandlung von Schwangeren und Kindern soll stets in Absprache mit Frauenarzt, Hebamme oder Kinderarzt erfolgen.
  • Die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn eine Verschlechterung der Symptome über mehrere Tage anhält.
  • Im Rahmen der Selbstbehandlung sollte stets nur ein Mittel auf einmal versucht werden.
  • Es darf niemals ein schulmedizinisches Medikament eigenmächtig abgesetzt und/oder durch ein Homöopathikum ersetzt werden. Die Einnahme unterstützender Mittel sollte stets mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Auch die Einnahme selbst erfordert besondere Aufmerksamkeit. Unabhängig von der Art der Darreichungsform (Globuli, Tablette oder Tropfen) sind Homöopathika empfindliche Stoffe, deren Wirksamkeit durch äußere Reize möglicherweise beeinflusst werden können. Um eine Heilwirkung nicht zu gefährden, sollten zur Sicherheit folgende Regeln beachtet werden:

  • Vor der Einnahme des Mittels sollten die Mundschleimhäute 15 Minuten frei sein von Speisen und Getränken, Nikotin oder Alkohol.
  • Globuli, aufgelöste Tabletten oder Tropfen zur Vorsicht mit Plastiklöffeln einnehmen.
  • Stark riechende ätherische Öle (Latschenkiefer, Menthol, Kampfer) und Lösungsstoffe (Lacke, Farben, Benzin) sind während der Anwendung zu vermeiden.
  • Minze, Zahnpasta, Kaugummi, Kaffee und Alkohol zur Sicherheit der Wirkung möglichst vermeiden oder den Gebrauch stark einschränken.

Einnahme für Säuglinge und Kleinkinder:

Ein Säugling (bis 12 Monate) bekommt 1 Kügelchen, ein Baby ab dem zweiten bis zum dritten Jahr darf 2 Globuli einnehmen.Größere Kinder bekommen 3 Globuli. Die Globuli werden dem Säugling und Baby einfach in die Wangentasche gelegt. Tropfen (Dilution) werden immer in Wasser gelöst. Sie können auf einem Plastiklöffel gegeben werden oder mit einer Pipette -die in jeder Apotheke zu kaufen ist- in den Mund getropft werden. Praktisch ist es auch, den Schnuller in die wässrige Arzneilösung zu tunken und dem Säugling zu geben. Auch eine Verabreichung über die Trinkflasche kann gut gelingen.

Einnahme für Erwachsene

Die Globuli auf einen Plastiklöffel geben und langsam im Mund zergehen lassen. Tropfen ebenfalls mit einem Plastiklöffel einnehmen. Tabletten können in die Wangentasche gelegt werden, wo sie sich auflösen. Sie können alternativ auch in Wasser gelöst und getrunken werden.

Behandlungsdauer

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Beschwerdebild. In der Regel werden homöopathische Arzneien nur solange eingenommen, bis die Beschwerden geheilt sind oder deutlich besser werden. Zu beachten ist es, dass die Einnahmehäufigkeit variieren kann. Oftmals gehen die Empfehlungen dahin, akuten Beschwerden mit häufigen Einnahmen zu begegnen und die Abstände mit Besserung der Beschwerden zu verlängern. Hohe Potenzen (ab C200) werden in der Regel nur von heilkundigen homöopathischen Ärzten oder Heilpraktikern verordnet und eignen sich nicht zur Selbstbehandlung, da ihre Wirkweise eine andere Dynamik hat, als die der tiefen D-Potenzen.

Wirkungsweise und Nebenwirkungen von Salvia officinalis Globuli

Homöopathische Mittel werden als „energetische Arzneien“ bezeichnet. Ihre Wirkung basiert auf dem Ähnlichkeitsprinzip. Das bedeutet, dass die Mittel hier, anders als bei allopathischen Arzneien (Schulmedizin), dem Immunsystem nicht entgegengesetzt werden, sondern unterstützend zum Einsatz kommen. Es geht demnach nicht darum, dem Körper die Arbeit abzunehmen, sondern ihn in seinem natürlichen Tun zu unterstützen. Deshalb bedarf es eines der zu behandelnden Beschwerde ähnelnden Reiz, um diese Selbstheilungskräfte (Hahnemann sprach von der individuellen Lebenskraft) zu aktivieren. Es wird ausdrücklich betont, dass es bei der Anwendung homöopathischer Mittel nicht um eine bloße Beeinflussung der Erkrankung geht, sondern vielmehr um die Belebung der Vis Mediatrix Naturae (Heilkraft der Natur). Sie soll helfen die Beschwerden zu neutralisieren.

Der Gedanke hinter diesem Prinzip ist die Annahme, dass jeder Mensch auf vielfältige Art und Weise mit seinem Umfeld interagiert: die Homöopathie spricht hier vom Prinzip der harmonischen Resonanz. Dies umfasst sowohl positive als auch negative Auswirkungen und äußert sich bei jedem Individuum anders. Diese Auswirkungen werden für die homöopathische Behandlung nutzbar gemacht, indem Lebensenergie (Prana oder Qui genannt) in flüssigen oder trockenen Medien eingeschlossen wird. Bei jedem Verdünnungsschritt des Mediums wird folglich die enthaltene Energie weiter potenziert. Je höher also die Potenz, umso stärker wirkt das Mittel, auch wenn dies mit einer Verdünnung der ursprünglich enthaltenen Substanz einhergeht. Übrig bleibt die Energie, die mit dem Körper interagiert. Die Wirkung höher potenzierter Mittel geht tiefer und hält länger vor.

Aufgrund des unterstützenden Charakters kann es, besonders bei den sogenannten Hochpotenzen (ab C200, LM- und Q-Potenzen), zu einer Erstverschlimmerung der Symptomatik kommen. Sie kann ein paar Tage nach Einnahmebeginn einsetzen und wird als positives Zeichen für die adäquate Reaktion des Körpers gewertet. Ein Ausbleiben der Erstverschlimmerung ist jedoch im Umkehrschluss kein Zeichen mangelnden Erfolges, da längst nicht alle Mittel diese Erstreaktion auslösen (Sulfur ist zum Beispiel bekannt für das vermehrte Auftreten einer Erstverschlimmerung). Besonders häufig wird sie bei der Behandlung chronischer Krankheiten beobachtet.

Die Einnahme homöopathischer Mittel soll grundsätzlich mit dem Ausbleiben der behandelten Beschwerden beendet werden. Bei einer Einnahme über die erforderliche Zeit hinaus (die wohl einzige beschriebene Form der Überdosierung) können die ursprünglichen Symptome zurückkehren, was Hahnemann als „Spätverschlimmerung“ bezeichnete. Diese wird, anders als das erste Auftreten der Beschwerden, nicht behandelt. Stattdessen wird das Mittel nun abgesetzt. In der Regel ebbt die Spätreaktion nach 3 – 4 Wochen von selbst ab.

Alternative homöopathische Mittel zu Globuli Salvia officinalis

Phellandrium aquaticum

Die Atemwege stehen im Vordergrund. Auch hier kommt Husten vor, und es gibt einen Hinweis auf die Schwindsucht, allerdings ist der Husten hier von einem übelriechenden Auswurf begleitet. Der Husten bei Phellandrium kann auch bei Bronchitis oder bei einer Lungenüberblähung (Lungenemphysem) auftreten. Ein Anhaltspunkt für Phellandrium könnte sein, dass für den Patienten alles süß schmeckt. Phellandrium aquaticum hat auch einen Bezug zur Brust. Die Milchgänge schmerzen beim Stillen, besonders aber zwischen den Stillzeiten. Auch die Brustwarzen schmerzen [1].

Tuberculinum bovinum

Ein weiteres Mittel mit einem Bezug zu Salvia officinalis ist Tuberculinum, die Nosode aus tuberkulösen Abszessen von Rindern. Sowohl Salvia officinalis als auch Phellandrium werden mit der Schwindsucht in Verbindung gebracht. Schwindsucht war im 19. Jahrhundert der geläufigere Name für Tuberkulose, das heißt, es liegt nahe, dass die Nosode Tuberculinum als Vergleichsmittel herangezogen wird.Wie Salvia officinalis kann Tuberculinum helfen, wenn die Atemwege betroffen sind. Es kann Husten auftreten, allerdings nicht wie bei Salvia als Kitzelhusten, sondern als harter Reizhusten. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal sind die Tonsillen, die bei Tuberculinum vergrößert sind.
Auch die Haut kann bei Tuberculinum betroffen sein.Chronische Hauterkrankungen treten mit heftigem Jucken auf, das nachts schlimmer wird. Auch Pickel, Papeln und Pusteln können vorhanden sein, speziell bei Kindern, während bei Salvia officinalis die schwächenden Schweiße das Krankheitsgeschehen dominieren.
Bei Tuberculinum kann die Brust betroffen sein. Während bei Salvia der krankhafte Milchfluss im Vordergrund steht, sind es bei Tuberculinum eher meist gutartige Tumoren, die sich in der Brustbilden können [3].
Tuberculinum ist eine Arznei, die in der Homöopathie sehr viel häufiger zur Anwendung kommt als Salvia officinalis.

Salvia officinalis Globuli: Hintergrundinformationen

Der Salbei kommt aus dem Mittelmeerraum und wächst mittlerweile in weiten Teilen Europas wild oder wird als Gartenpflanze angebaut. Mit Salvia verwandte Eigennamen sind Silvia oder auch Sölve. Bei der Pflanze handelt es sich um einen Halbstrauch; dieser wird 20-60 cm hoch und verholzt von unten, während seine Stängel nach oben hin weich bleiben. Die Blätter des Salbei sind graugrün und samtig mit einer filigranen, schmal zulaufenden Form. Im Frühsommer, von Juni bis Juli etwa, blüht der Salbei, wobei seine kleinen violetten Blüten zu mehreren den Stängeln ansitzen.

Salbei ist eine schmackhafte Pflanze und findet in zahlreichen Gerichten Verwendung als Gewürzkraut. In der Phytotherapie wird Salbeitee bei Entzündungen der Mundschleimhaut eingesetzt und bei Gicht sowie bei Durchblutungsstörungen und bei Nervosität [2]. Auch bei Störungen des Nervensystems, bei Schwindel, Zittern sowie Depressionen kann Salbei helfen. Parallel wird ihm eine östrogene Wirkung nachgesagt, und er wird bei Störungen der Menstruation verwendet. Ägyptische Frauen tranken Salbeitee, um ihre Fruchtbarkeit zu stärken[6].