Angewendete Globuli bei Nesselsucht

Welche Ausprägung trifft auf Sie zu?

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie ist für die Wahl der richtigen Arznei entscheidend, welche der folgenden Ausprägungen die Beschwerden des Betroffenen am besten beschreiben. Je mehr Punkte einer Ausprägung auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der darunter aufgeführten Arznei.

Stechender, brennender Schmerz

Verbesserung:

Verschlechterung:

Angewendete(s) Mittel:

Apis mellifica

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Der Schmerz juckt eher, als dass er brennt, und auf dem Ausschlag bilden sich juckende Bläschen

Verbesserung:

Verschlechterung:

Angewendete(s) Mittel:

Rhus toxicodendron

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Stark brennender und juckender Ausschlag

Auslöser sind Nahrungsmittel.

Verbesserung:

Verschlechterung:

Angewendete(s) Mittel:

Urtica

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

[3]

Zu beachten:

Die Nesselsucht ist eine allergische Reaktion, bei der das Immunsystem überreagiert. Die Urtikaria wird durch aktivierte Immunzellen – nämlich Mastzellen –ausgelöst. Mastzellen schütten ein spezielles Eiweiß (Protein), das Histamin, aus, welches Quaddeln und Juckreiz hervorruft. Bei der Behandlung einer bestehenden Urtikaria ist es zunächst wichtig, die Ursache herauszufinden. Solange diese nicht bekannt ist, werden nur die bestehenden Symptome therapiert. [1]

Je nach Ursache wird die Urtikaria in verschiedene Kategorien unterteilt. Generell gibt es drei Hauptkategorien der Urtikaria mit entsprechenden Untergruppen.

Die spontane Urtikaria gehört in die erste Gruppe und wird nochmals in zwei Subtypen unterteilt:

  • die akut spontane Urtikaria, bei der Betroffene spontan Quaddeln und/oder ein Angiödem entwickeln. Der Verlauf ist kürzer als sechsWochen, meist sogar deutlich kürzer.
  • die chronisch spontane Urtikaria, die mindestens sechs Wochen Beschwerden (Quaddeln und/oder Angiödem) verursacht.

Die physikalische Urtikaria wird der zweiten Gruppe zugeteilt. Sie wird v. a. durch Wärme, Kälte und Druck ausgelöst. Deshalb wird sie noch einmal weiter unterteilt in:

  • Wärmeurtikaria, die z. B. durch Haareföhnen, heiße Speisen und warme Bäder ausgelöst wird
  • Kälteurtikaria, die durch Kälteeinwirkung an nicht bedeckten Körperstellen verursacht wird (entweder sofort oder später in einem warmen Raum)
  • Druckurtikaria, bei der Druck und Stöße schmerzhafte Schwellungen hervorrufen – oft erst Stunden nach der Exposition
  • dermografische Urtikaria, bei der Betroffene reagieren, sobald die Haut z. B. mit stumpfen Stiften beschrieben wird. Oft reicht auch schon das normale Reiben der Kleidung aus. Auch hier ist es schwer, die Ursache zu beheben. Bei besonders weiten Kleidungsstücken ist die Reibung vermutlich noch stärker als bei engen Kleidungsstücken. Reine Baumwollkleidung wird empfohlen, da diese die Haut am wenigsten reizt,
  • Lichturtikaria, bei der ultraviolette Strahlung der Auslöser für das Auftreten einer Urtikaria ist. Bei einer Lichturtikaria sollten Betroffene Sonnenstrahlen weitestgehend meiden, indem sie in den Schatten ausweichen oder freie Haut bedecken.
  • vibratorische Urtikaria/Angiödem, die durch vibratorische Kräfte – z. B. durch einen Presslufthammer – ausgelöst wird

In der dritten Gruppe werden sonstige Urtikaria-Typen zusammengefasst. Dazu gehören:

  • aquagene Urtikaria, bei der Betroffene nach dem Kontakt mit Wasser jeglicher Temperatur starken Ausschlag entwickeln. Diese Personen sind in ihrer Lebensqualität sehr stark eingeschränkt, da der Auslöser – das Wasser – nicht auf Dauer gemieden werden kann.
  • cholinergische Urtikaria, die durch einen Anstieg der Körpertemperatur –also durch Schwitzen – ausgelöst wird. Bei dieser Form ist es etwas schwerer, den Auslöser zu meiden, v. a. beim Sport. Betroffene Personen sollten möglichst nichts Scharfes essen und nicht zu viel Alkohol trinken, denn beides führt zu vermehrtem Schwitzen.
  • Kontakturtikaria, die durch den Kontakt mit Allergenen – z. B. Tierhaare, Pflanzen (z. B. Brennnessel), Insekten – ausgelöst wird. Hier sollte eine strikt allergenfreie Umgebung gewährleistet werden, um den Auslöser zu meiden.
  • durch Sport verursachte Urtikaria [4]

Zu den weiteren Auslösern einer Nesselsucht zählt psychischer Stress. Tatsächlich existiert die adrenerge Urtikaria, die durch Adrenalinausschüttung infolge von starkem Stress ausgelöst wird. Adrenalin ist ein Hormon, das u. a. starken Juckreiz verursachen kann. Personen, die an stressbedingter Urtikaria leiden, werden Yoga- und Pilates-Übungen für die allgemeine Entspannung empfohlen. [5]

Bei der sehr seltenen Röntgenurtikaria, die durch Röntgenstrahlen hervorgerufen wird, sollte im Notfall eine Risiko-Nutzen-Abwägung erfolgen. Je nachdem, welches Körperareal geröntgt werden soll, kann vielleicht auf Magnetresonanztomografie (MRT) oder auf Ultraschall ausgewichen werden. Beide Verfahren kommen ganz ohne Röntgenstrahlung aus.

Kinder leiden oft an einer Urtikaria, die durch Allergene ausgelöst wird, die z. B. in Hühnerei, Weizenmehl, Nüssen oder Kuhmilch enthalten sind. Nachdem die Kinder mit einem Allergen in Kontakt gekommen sind, bilden sich meist nicht die typischen Quaddeln, sondern Bläschen. Sind derartige Allergien bekannt, sollte der Auslöser strikt gemieden werden, denn Kinder kratzen ihre Haut unkontrolliert auf und riskieren dabei eine bakterielle Infektion. Eltern betroffener Kinder sollten vor dem Kauf bestimmter Lebensmittel immer die detaillierten Nährwertangaben auf der Rückseite des Produktes lesen, denn das Allergen ist nicht nur in dem Ausgangsprodukt selbst enthalten, sondern kann auch in verarbeiteter Form in anderen Lebensmitteln vorkommen, in denen man es nicht unbedingt erwarten würde. [6]

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Nesselsucht verschiedene Auslöser haben kann. Für eine erfolgreiche Therapie gilt es, die Ursache zu kennen und entsprechend zu behandeln. Allerdings lässt sich der Auslöser, wie oben beschrieben, nicht immer vermeiden. Vor allem in diesen Fällen scheint eine unterstützende, dauerhafte Behandlung mit Globuli sehr vielversprechend zu sein.