Anwendungsmöglichkeiten für Levisticum officinale Globuli

Zusammenfassung

Bei wem?: Levisticum officinale kann besonders gut bei nervösen Personenmit Magenbeschwerden, Gicht oder rheumatischen Beschwerden helfen. Die Schmerzen haben häufig einebrennende Qualität. Zusätzlich kann Schwäche bestehen. Bei manchen Menschen fällt auf, dass die Symptome vorwiegend dielinke Seite befallen.
Wo wirkt es?
Levisticum wirkt auf die Gemütsverfassung, Verdauungsorgane,Harnorgane sowie die Gelenke von Armen und Beinen.

In welchem Alter?: Bisher liegen keine Erfahrungen vor, in welchem Alter Levisticum besonders häufig angezeigt ist. Grundsätzlich können homöopathische Arzneimittel in jedem Alter helfen.
Hauptbeschwerden
Besonders charakteristisch für Levisticum ist das plötzliche Erbrechen. Nach dem Erbrechen geht es dem Kranken in der Regel besser. Außerdem können Wasseransammlungen (Ödeme)der Füße, Knöchel und Beine auftreten.

Wahlanzeigende Beschwerden

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie kann die hier beschriebene Arznei bei all jenen Betroffenen hilfreich sein, die mindestens zwei der folgenden körperlichen Beschwerden aufweisen. Diese müssen in Verbindung mit mindestens einem der genannten Umstände stehen, unter welchen sich die Beschwerden verschlechtern. Je mehr der aufgeführten Punkte auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der beschriebenen Arznei.

Hauptbeschwerden

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Besonders charakteristisch für Levisticum ist das plötzliche Erbrechen. Nach dem Erbrechen geht es dem Kranken in der Regel besser. Außerdem können Wasseransammlungen (Ödeme)der Füße, Knöchel und Beine auftreten.

Verbesserung: Durch jegliche Absonderungen wie Schwitzen, Erbrechen oder die Regelblutung (Menstruation).

Verschlechterung:

Geist / Gemüt

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Im Geist- und Gemütsbereich geht es um plötzliche Bedrohungund Gewalt. Die Kranken können Gewalt und Verbrechen gegenüber gleichgültig sein oder – im Gegenteil – Zivilcouragezeigen. Durch emotionale Aufregung können körperliche Beschwerden entstehen. Manche der Menschen, denen Levisticum helfen könnte, neigen zu hysterischen Anfällen.Es können Träume von Nackten auftreten oder von altenBekannten mit verändertem Äußeren.

Kopf

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Auf der Kopfhaut können Ausschläge auftreten wie Kopfgrind (seborrhoisches Ekzem) bei Säuglingen und Kopfflechte. Die medizinische Diagnose der Kopfflechte kann sowohl einendogenes Ekzem, als auch eine Schuppenflechte (Psoriasis)sein.Die Kopfschmerzen und Migräne, die auf dieses Arzneimittel ansprechen, treten insbesondere bei Nierenschwäche auf.

Verdauungsorgane

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Levisticum kann bei Verdauungsstörungen und Blähungen helfen. Charakteristisch ist das plötzliche Erbrechen wie aus heiterem Himmel. Nach dem Erbrechen geht es dem Kranken besser. Die Übelkeit ist begleitet von einem Druckgefühl im Bauchbereichund einem flauen Gefühl im Magen. Im Zusammenhang mit Magenbeschwerden können auch Herzbeschwerden auftreten.

Harnorgane

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Levisticum kann bei Blasenentzündungen undNierenbeckenentzündungen helfen.Manche Kranken, denen Levisticum helfen könnte, scheidenwenig Urin aus (Oligurie oder Anurie). Da diese Symptome auf schwerwiegende Erkrankungen hinweisen können, sollte unbedingt umgehend ein Arzt hinzugezogen werden.
Der Urin kann Eiweiß enthalten.
Es kann zum Harnverhalt kommen. Das bedeutet, dass der Urin in der Blase zurückgehalten wird und nicht gelöst werden kann. Dies geht häufig mit einem unerträglichen Harndrang und großen Schmerzen einher.

Geschlechtsorgane

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Die Regelblutung kann ausbleiben (Amenorrhoe). Durch das Ausbleiben der Menstruation können körperliche oder emotionale Beschwerden verursacht werden.f.) Bewegungsorgane (Arme, Beine, Wirbelsäule, Gelenke)
Gliederschmerzen und Gelenkschmerzen an Armen, Händen, Beinen und Füßen. Die Schmerzen können brennend sein. Ursachen der Schmerzen können unter anderem Gicht oderrheumatische Beschwerden sein. Die Füße, Knöchel und Beine können anschwellen durch Wasseransammlung (Ödeme).

Haut

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Bei Patienten, denen Levisticum helfen könnte, heilen Wunden in der Regel langsam. Es kann zu Abszessen und Eiterbildungkommen.

Fieber / Schwitzen / Kälte

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Fieber und reichliches Schwitzen können auftreten. [1][2]

Dosierung und Einnahme von Globuli Levisticum officinale

Homöopathische Mittel sind aufgrund ihrer guten Verträglichkeit und der ausbleibenden Nebenwirkungen für alle Altersklassen, Stillende und Schwangere geeignet. Bei der Anwendung von Potenzen ab D30 sowie LM- oder Q-Potenzen sollte ein fachkundiger Arzt, ein Homöopath oder eine Hebamme zurate gezogen werden.

Einnahme Empfehlungen und Regeln

  • Für die Selbstbehandlung empfohlen werden meist die Potenzen D6 – D12. Die Behandlung von Schwangeren und Kindern soll stets in Absprache mit Frauenarzt, Hebamme oder Kinderarzt erfolgen.
  • Die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn eine Verschlechterung der Symptome über mehrere Tage anhält.
  • Im Rahmen der Selbstbehandlung sollte stets nur ein Mittel auf einmal versucht werden.
  • Es darf niemals ein schulmedizinisches Medikament eigenmächtig abgesetzt und/oder durch ein Homöopathikum ersetzt werden. Die Einnahme unterstützender Mittel sollte stets mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Auch die Einnahme selbst erfordert besondere Aufmerksamkeit. Unabhängig von der Art der Darreichungsform (Globuli, Tablette oder Tropfen) sind Homöopathika empfindliche Stoffe, deren Wirksamkeit durch äußere Reize möglicherweise beeinflusst werden können. Um eine Heilwirkung nicht zu gefährden, sollten zur Sicherheit folgende Regeln beachtet werden:

  • Vor der Einnahme des Mittels sollten die Mundschleimhäute 15 Minuten frei sein von Speisen und Getränken, Nikotin oder Alkohol.
  • Globuli, aufgelöste Tabletten oder Tropfen zur Vorsicht mit Plastiklöffeln einnehmen.
  • Stark riechende ätherische Öle (Latschenkiefer, Menthol, Kampfer) und Lösungsstoffe (Lacke, Farben, Benzin) sind während der Anwendung zu vermeiden.
  • Minze, Zahnpasta, Kaugummi, Kaffee und Alkohol zur Sicherheit der Wirkung möglichst vermeiden oder den Gebrauch stark einschränken.

Einnahme für Säuglinge und Kleinkinder:

Ein Säugling (bis 12 Monate) bekommt 1 Kügelchen, ein Baby ab dem zweiten bis zum dritten Jahr darf 2 Globuli einnehmen.Größere Kinder bekommen 3 Globuli. Die Globuli werden dem Säugling und Baby einfach in die Wangentasche gelegt. Tropfen (Dilution) werden immer in Wasser gelöst. Sie können auf einem Plastiklöffel gegeben werden oder mit einer Pipette -die in jeder Apotheke zu kaufen ist- in den Mund getropft werden. Praktisch ist es auch, den Schnuller in die wässrige Arzneilösung zu tunken und dem Säugling zu geben. Auch eine Verabreichung über die Trinkflasche kann gut gelingen.

Einnahme für Erwachsene

Die Globuli auf einen Plastiklöffel geben und langsam im Mund zergehen lassen. Tropfen ebenfalls mit einem Plastiklöffel einnehmen. Tabletten können in die Wangentasche gelegt werden, wo sie sich auflösen. Sie können alternativ auch in Wasser gelöst und getrunken werden.

Behandlungsdauer

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Beschwerdebild. In der Regel werden homöopathische Arzneien nur solange eingenommen, bis die Beschwerden geheilt sind oder deutlich besser werden. Zu beachten ist es, dass die Einnahmehäufigkeit variieren kann. Oftmals gehen die Empfehlungen dahin, akuten Beschwerden mit häufigen Einnahmen zu begegnen und die Abstände mit Besserung der Beschwerden zu verlängern. Hohe Potenzen (ab C200) werden in der Regel nur von heilkundigen homöopathischen Ärzten oder Heilpraktikern verordnet und eignen sich nicht zur Selbstbehandlung, da ihre Wirkweise eine andere Dynamik hat, als die der tiefen D-Potenzen.

Wirkungsweise und Nebenwirkungen von Levisticum officinale Globuli

Homöopathische Mittel werden als „energetische Arzneien“ bezeichnet. Ihre Wirkung basiert auf dem Ähnlichkeitsprinzip. Das bedeutet, dass die Mittel hier, anders als bei allopathischen Arzneien (Schulmedizin), dem Immunsystem nicht entgegengesetzt werden, sondern unterstützend zum Einsatz kommen. Es geht demnach nicht darum, dem Körper die Arbeit abzunehmen, sondern ihn in seinem natürlichen Tun zu unterstützen. Deshalb bedarf es eines der zu behandelnden Beschwerde ähnelnden Reiz, um diese Selbstheilungskräfte (Hahnemann sprach von der individuellen Lebenskraft) zu aktivieren. Es wird ausdrücklich betont, dass es bei der Anwendung homöopathischer Mittel nicht um eine bloße Beeinflussung der Erkrankung geht, sondern vielmehr um die Belebung der Vis Mediatrix Naturae (Heilkraft der Natur). Sie soll helfen die Beschwerden zu neutralisieren.

Der Gedanke hinter diesem Prinzip ist die Annahme, dass jeder Mensch auf vielfältige Art und Weise mit seinem Umfeld interagiert: die Homöopathie spricht hier vom Prinzip der harmonischen Resonanz. Dies umfasst sowohl positive als auch negative Auswirkungen und äußert sich bei jedem Individuum anders. Diese Auswirkungen werden für die homöopathische Behandlung nutzbar gemacht, indem Lebensenergie (Prana oder Qui genannt) in flüssigen oder trockenen Medien eingeschlossen wird. Bei jedem Verdünnungsschritt des Mediums wird folglich die enthaltene Energie weiter potenziert. Je höher also die Potenz, umso stärker wirkt das Mittel, auch wenn dies mit einer Verdünnung der ursprünglich enthaltenen Substanz einhergeht. Übrig bleibt die Energie, die mit dem Körper interagiert. Die Wirkung höher potenzierter Mittel geht tiefer und hält länger vor.

Aufgrund des unterstützenden Charakters kann es, besonders bei den sogenannten Hochpotenzen (ab C200, LM- und Q-Potenzen), zu einer Erstverschlimmerung der Symptomatik kommen. Sie kann ein paar Tage nach Einnahmebeginn einsetzen und wird als positives Zeichen für die adäquate Reaktion des Körpers gewertet. Ein Ausbleiben der Erstverschlimmerung ist jedoch im Umkehrschluss kein Zeichen mangelnden Erfolges, da längst nicht alle Mittel diese Erstreaktion auslösen (Sulfur ist zum Beispiel bekannt für das vermehrte Auftreten einer Erstverschlimmerung). Besonders häufig wird sie bei der Behandlung chronischer Krankheiten beobachtet.

Die Einnahme homöopathischer Mittel soll grundsätzlich mit dem Ausbleiben der behandelten Beschwerden beendet werden. Bei einer Einnahme über die erforderliche Zeit hinaus (die wohl einzige beschriebene Form der Überdosierung) können die ursprünglichen Symptome zurückkehren, was Hahnemann als „Spätverschlimmerung“ bezeichnete. Diese wird, anders als das erste Auftreten der Beschwerden, nicht behandelt. Stattdessen wird das Mittel nun abgesetzt. In der Regel ebbt die Spätreaktion nach 3 – 4 Wochen von selbst ab.

Alternative homöopathische Mittel zu Globuli Levisticum officinale

Ipecacuanha

Auch Ipecacuanha hat Beschwerden, die die Verdauung betreffen. Besonders ausgeprägt sind ständige Übelkeit und Erbrechen. Diese begleiten fast alle Beschwerden. Die Übelkeit bessert sich im Gegensatz zu Levisticum nicht durch Erbrechen – im Gegenteil: Patienten fühlen sich nach dem Erbrechen fühlen sich häufig schlechter. Die Zunge ist sauber oder rot gepunktet. Ipecacuanha kann, wie Levisticum, auch bei Kopfschmerzen und Migräne mit Übelkeit und Erbrechen helfen sowie bei Erkältungen mit Husten.

Charakteristisch für Ipecacuanha ist die krampfartige Qualitätdes Erbrechens wie auch des Hustens. Es kann zu Hustenanfällen bis zum Erbrechen kommen.
Die Gelenkbeschwerden bei Ipecacuanha fühlen sich an wiegequetscht oder geprellt.
Was die Haut betrifft, können Patienten von Juckreiz geplagt sein. Dieser wird häufig von Übelkeit begleitet. Durch das Kratzen müssen die Patienten manchmal erbrechen.

Conium

Dieses Arzneimittel ist bekannt für seine Wirkung bei Drehschwindel mit Übelkeit, der im Liegen und durch Ansehen sich bewegender Objekte schlechter wird. Bei Conium werden die Kopfschmerzen schlechter durch Bücken und Bewegungen des Kopfes.Nach dem Zubettgehen kann Sodbrennen auftreten. Nach Milchgenuss bläht sich der Bauch auf. Magenschmerzen werdenbesser durch Essen. Conium kann auch bei Schwangerschaftserbrechen helfen.Die Haut kann Ekzeme und grünlich verfärbte Stellen aufweisen, ähnlich alten blauen Flecken.

Cicuta virosa

Bei diesem Mittel hat der Schwindel eine andere Qualität: Die Gegenstände scheinen sich von einer Seite zur anderen oder vor und zurück zu bewegen. Der Schwindel verursacht Übelkeit. DasErbrechen kann durch Bücken, Aufstehen oder mit derSchwangerschaft auftreten. Tabakrauch, Zugluft und Kälte verschlechtern die Beschwerden.Die Kranken neigen manchmal dazu, mit dem Kopf zu wackeln. Die Übelkeit, gegen die Cicuta helfen könnte, wird häufig durch Blutandrang zum Kopfausgelöst. Nach dem Bücken, Aufstehen und in der Schwangerschaft kann es zu Erbrechen kommen.

Lauter Schluckauf kann sich mit Krämpfen des Brustkorbsabwechseln. Vor allem bei Kindern kann Cicuta gegen das Verlangen helfen, Kreide, Kohle oder andere ungenießbare Dinge zu essen.
Auch bei Cicuta gibt es das Symptom: Schorf auf dem Kopf.

Aethusa

Dieses Mittel wirkt vor allem auf Verdauung und Nervensystem. Durch geistige Überanstrengung wird die Verdauung beeinträchtigt. Aethusa kann bei starker Übelkeit und plötzlichem, gewaltsamem Erbrechen von Milch gleich nach dem Schlucken helfen. Milch vertragen manche Menschen, die Aethusa benötigen, überhaupt nicht. Nach dem Erbrechen können sie wieder Hunger bekommen. Andere klagen über Herauswürgen von Essen lange nach der Nahrungsaufnahme. Alle Symptome werden besser durch frische Luft.

Zu Aethusa gehören auch Kopfschmerzen, diese werden jedoch besser durch Druck und Hinlegen (im Gegensatz zu Conium).
Was die Haut betrifft, sind die Ekzeme um die großen Gelenke herum angesiedelt. Sie jucken und verschlimmern sich durch Hitze.

Levisticum officinale Globuli: Hintergrundinformationen

Levisticum officinale, der Liebstöckel, ist ein Gewürz und eine Heilpflanze aus der Familie der Doldenblütler. Man vermutet, dass die Pflanze aus Westasien nach Südeuropa eingewandert ist. Sie nährstoffhaltige Böden mit einem hohem Humus-Gehalt und guter Wasserversorgung. An sonnigen Standorten entfaltet die Pflanze ihr Aroma am besten. Liebstöckel ist winterhart und erreicht eine Wuchshöhe von bis zu zwei Metern. Man kann Liebstöckel durch Teilung der Wurzelstöcke vermehren oder durch Aussaat. Wild wächst er nur in warmen Gebieten. In Deutschland findet man Levisticum hauptsächlich als Kulturpflanze in Kräutergärten. Es blüht im Juli und August.

Wie der Name „Liebstöckel“ andeutet, wird ihm auch eine dieLibido fördernde (aphrodisierende) Wirkung nachgesagt. Diese ist jedoch nicht nachgewiesen.
Der aromatische Geruch der Pflanze hat ihr den Namen „Maggikraut“ eingebracht. Die Würze „Maggi“ enthält jedoch keinen Liebstöckel.
Dort, wo Levisticum wächst, halten sich keine Wühlmäuse auf.
In der Naturheilkunde wird Liebstöckel zurDurchspülungstherapie bei Harnwegsinfekten und zurVorbeugung von Nierengrieß eingesetzt.
Die getrockneten Liebstöckelfrüchte sollen beiVerdauungsbeschwerden wie Aufstoßen, Sodbrennen, Völlegefühl und Blähungen helfen. Außerdem findet Liebstöckel bei Störungen der weiblichen Menstruation und alsschleimlösendes Mittel bei Infekten der Atemwege Anwendung. Die Wirksamkeit ist für diese Indikationen jedoch nicht ausreichend belegt.
Das getrocknete Kraut und die Früchte werden als Gewürz verwendet. [3]