Anwendungsmöglichkeiten für Kalium jodatum Globuli

Zusammenfassung

Bei wem?: Die Patienten sind sehr nervös, launisch, streng und aufbrausend, insbesondere gegen die eigene Familie. Sie leiden unter rezidivierenden Infektionen der oberen Atemwege, beispielsweise unter ständigen Erkältungen, Schnupfen oder schmerzhaften Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis), mit scharfem wässrigem oder grünlichem Sekret. Die Gaumenmandeln (Tonsillen) können vergrößert und entzündet sein. Die Schleimhäute in der Nase und im Rachen sind trocken und der Patient ist oft heiser. Kalium jodatum kommt häufig in der Augenheilkunde zum Einsatz. Die Augenlider der Betroffenen sind geschwollen und gerötet. Es kommt zu Bindehautentzündungen (Konjunktivitis), Regenbogenhautentzündungen(Iritis) oder Hornhautentzündungen (Keratitis). Kalium jodatum kann bei rheumatischen Beschwerden indiziert sein. Die Patienten klagen über Gelenk- und Knochenschmerzen, die Gelenke sind geschwollen und die Knochenhaut (Periost) kann schmerzhaft entzündet sein. Insbesondere bei rheumatischen Beschwerden des Kniegelenkes kann Kalium jodatum verabreicht werden. Die Beschwerden verschlechtern sich nachts, durch Wärme und durch feuchtes Wetter. In der Frauenheilkunde (Gynäkologie) kann Kalium jodatum verabreicht werden, wenn ein scharfer Ausfluss und eine sehr schmerzhafte und starke Monatsblutung vorliegen [1][3][4].

Wo wirkt es?: Kalium jodatum kann bei rezidivierenden Infekten der oberen Atemwege hilfreich sein, bei ständigen Erkältungen und schmerzhaften Nasennebenhöhleninfekten mit wässrigem oder grünlichem, scharfen Sekret. Auch entzündete Gaumenmandeln, Heiserkeit und die Trockenheit im Hals können gelindert werden. Kalium jodatum kommt in der Augenheilkunde und Rheumatologie häufig zum Einsatz. Auch in der Frauenheilkundekann kalium jodatum eingesetzt werden, wenn ein scharfer Ausfluß und eine sehr starke und schmerzhafte Monatsblutung vorliegen [1][3][4].

In welchem Alter?: Kalium jodatum kann prinzipiell in jedem Lebensalter verabreicht werden.

Wahlanzeigende Beschwerden

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie kann die hier beschriebene Arznei bei all jenen Betroffenen hilfreich sein, die mindestens zwei der folgenden körperlichen Beschwerden aufweisen. Diese müssen in Verbindung mit mindestens einem der genannten Umstände stehen, unter welchen sich die Beschwerden verschlechtern. Je mehr der aufgeführten Punkte auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der beschriebenen Arznei.

Hauptbeschwerden

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  • Während der ständigen Atemwegsinfektionen kommt es zu hartnäckigem Husten, Atemnot und stechende Schmerzen, die durch das Brustbein (Sternum) zum Rücken wandern, zwischen den Schulterblättern oder tief in der Brust. Die Beschwerden verschlechtern sich beim Gehen. Eine gewöhnliche Erkältung kann zudem in die Brust wandern.
  • Die Augen weisen häufig schmerzhafte und entzündliche Veränderungen der Regenbogenhaut, Aderhaut, Bindehaut oder Hornhaut auf. Die Augenlider können anschwellen, sich entzünden und ein grünlich-eitriges Sekret bilden.
  • Häufig leiden die Patienten unter rheumatischen Beschwerden. Die Gelenke, insbesondere das Kniegelenk, können anschwellen und schmerzen. Die Patienten berichten über ziehende, reißende, in das Bein ausstrahlende Schmerzen (Ischialgie).
  • Weibliche Kalium jodatum-Patienten haben häufig einen scharfen, wundmachenden Ausfluss. Die Menstruation ist sehr schmerzhaft (Dysmenorrhoe) und stark (Hypermenorrhoe). Die Patientinnen haben das Gefühlt, als würde der Uterus gepackt und zusammengedrückt [1][3][4].


Verbesserung:Bewegung, warme Getränke, kühle und frische Luft kann Glieder- und Kopfschmerzen bessern, den Schnupfen aber verschlechtern.


Verschlechterung:Nachts, Berührung, Druck, Feuchtigkeit, Hitze, Wetterwechsel, Mercurbehandlung, kalte Speisen und Getränke, insbesondere kalte Milch [3].

Geist / Gemüt

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Häufig sind Kalium jodatum-Patienten nach außen hin sehr griesgrämige, reizbare und launische Menschen. Sie können ein ängstliches und weinerliches, aber doch streitsüchtiges Gemüt entwickeln. Aufgrund ihrer Nervosität müssen sie ständig umhergehen [3][4].

Kopf

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In der Früh können heftige, drückende Kopfschmerzen auftreten, wie von beiden Seiten her zusammengeschraubt. Der Kopf fühlt sich wie angeschwollen an. In der Kopfschwarte können sich harte Knoten bilden. Die Schmerzen werden oft über den Augen und an der Nasenwurzel lokalisiert. Durch Bewegen des Kopfes, frische Luft oder nach dem Aufstehen werden die Schmerzen gelindert [3][4][5].

Gesicht

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Durch die Entzündungen von Hornhaut oder Bindegewebe tritt häufig ein verschwommenes Sehen oder eine Abneigung gegen Helligkeit(Photophobie) auf. Wenn die Augenlider geschwollen (Lidödem) sind, kommt es zu starkem Tränenfluss. Aufgrund der reichlichen, scharfen, heißen, wässrigen Absonderung ist die Nasenschleimhaut und die Haut um der Nase herum gereizt und wund [3].

Atmungsorgane / Brust / Herz

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Kalium jodatum-Patienten neigen zu Atemwegsinfekten, dabei wandern Erkältungen häufig in die Brust. Hierbei kann es zu Atemnot, mit pfeifender, asthmatischer Atmung und stechenden Schmerzen in der Lunge kommen, die sich zwischen die Schulterblätter erstrecken, aber auch zu Lungenentzündungen und Pleuraergüssen. Der schmerzhafte Husten, mit grünlichem Auswurf, wie Seifenlauge, kann lange anhalten. Die Nase ist ständig verstopft und der Patient atmet durch den Mund, weshalb die Schleimhäute in der Nase und im Rachen austrocknen. Zusätzlich klagen die Betroffenen häufig über Heiserkeit, Roh- und Wundgefühl im Kehlkopf [4].

Verdauungsorgane

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In der Erkrankung neigen Kalium jodatum-Patienten abzumagern. Sie verspüren einen großen Durst. Häufig kommt es zu heftigen, brennende oder pochenden Bauchschmerzen, die durch Verzehr von kalten Speisen und Getränke, insbesondere von kalter Milch, verschlimmert werden. Zudem kann es häufig zu Sodbrennen, Aufstoßen und Blähungen kommen [3][4].

Harnorgane

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Es kann zu vermehrter Harnabsonderung kommen. Kalium jodatum-Patienten können einen gesteigerten oder schmerzhaften Harndrang haben, der mit Eintritt der Monatsblutung verschwindet [3][5].

Geschlechtsorgane

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Bei männlichen Kalium jodatum-Patienten können der Sexualtrieb vermindert und die Hoden stark verkleinert (Hodenatrophie) sein. Kalium jodatum-Patientinnen haben häufig einen scharfen Ausfluss, die Menstruation ist schmerzhaft und sehr stark [4][5].

Bewegungsorgane

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Kalium jodatum-Patienten leiden häufig unter& rheumatischen Beschwerden, mit geschwollenen Gelenken, Gelenksschmerzen und heftigen Knochenschmerzen. Es treten außerdem Ischialgien und stechende Schmerzen in der Hüfte auf, die zum Humpeln zwingen. Diese Beschwerden verschlechtern sich nachts und bei nassem und kaltem Wetter [1][4].

Haut

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Die Patienten neigen zu Wassereinlagerungen (Ödembildung), juckenden Hautausschlägen (Nesselausschläge oder Urticaria), rauhen Knötchen und Akne [4].

Fieber / Schwitzen / Kälte

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Die Betroffenen neigen insbesondere in der Nacht stark zu schwitzen. Hitze vertragen sie ebenso wenig, wie kaltes und nasses Wetter [4].

Schlaf

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Kalium jodatum-Patienten schlafen sehr schlecht oder unruhig. Sie wachen aufgrund schrecklicher Träume oft auf oder weinen im Schlaf [3][5].

Dosierung und Einnahme von Globuli Kalium jodatum

Homöopathische Mittel sind aufgrund ihrer guten Verträglichkeit und der ausbleibenden Nebenwirkungen für alle Altersklassen, Stillende und Schwangere geeignet. Bei der Anwendung von Potenzen ab D30 sowie LM- oder Q-Potenzen sollte ein fachkundiger Arzt, ein Homöopath oder eine Hebamme zurate gezogen werden.

Einnahme Empfehlungen und Regeln

  • Für die Selbstbehandlung empfohlen werden meist die Potenzen D6 – D12. Die Behandlung von Schwangeren und Kindern soll stets in Absprache mit Frauenarzt, Hebamme oder Kinderarzt erfolgen.
  • Die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn eine Verschlechterung der Symptome über mehrere Tage anhält.
  • Im Rahmen der Selbstbehandlung sollte stets nur ein Mittel auf einmal versucht werden.
  • Es darf niemals ein schulmedizinisches Medikament eigenmächtig abgesetzt und/oder durch ein Homöopathikum ersetzt werden. Die Einnahme unterstützender Mittel sollte stets mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Auch die Einnahme selbst erfordert besondere Aufmerksamkeit. Unabhängig von der Art der Darreichungsform (Globuli, Tablette oder Tropfen) sind Homöopathika empfindliche Stoffe, deren Wirksamkeit durch äußere Reize möglicherweise beeinflusst werden können. Um eine Heilwirkung nicht zu gefährden, sollten zur Sicherheit folgende Regeln beachtet werden:

  • Vor der Einnahme des Mittels sollten die Mundschleimhäute 15 Minuten frei sein von Speisen und Getränken, Nikotin oder Alkohol.
  • Globuli, aufgelöste Tabletten oder Tropfen zur Vorsicht mit Plastiklöffeln einnehmen.
  • Stark riechende ätherische Öle (Latschenkiefer, Menthol, Kampfer) und Lösungsstoffe (Lacke, Farben, Benzin) sind während der Anwendung zu vermeiden.
  • Minze, Zahnpasta, Kaugummi, Kaffee und Alkohol zur Sicherheit der Wirkung möglichst vermeiden oder den Gebrauch stark einschränken.

Einnahme für Säuglinge und Kleinkinder:

Ein Säugling (bis 12 Monate) bekommt 1 Kügelchen, ein Baby ab dem zweiten bis zum dritten Jahr darf 2 Globuli einnehmen.Größere Kinder bekommen 3 Globuli. Die Globuli werden dem Säugling und Baby einfach in die Wangentasche gelegt. Tropfen (Dilution) werden immer in Wasser gelöst. Sie können auf einem Plastiklöffel gegeben werden oder mit einer Pipette -die in jeder Apotheke zu kaufen ist- in den Mund getropft werden. Praktisch ist es auch, den Schnuller in die wässrige Arzneilösung zu tunken und dem Säugling zu geben. Auch eine Verabreichung über die Trinkflasche kann gut gelingen.

Einnahme für Erwachsene

Die Globuli auf einen Plastiklöffel geben und langsam im Mund zergehen lassen. Tropfen ebenfalls mit einem Plastiklöffel einnehmen. Tabletten können in die Wangentasche gelegt werden, wo sie sich auflösen. Sie können alternativ auch in Wasser gelöst und getrunken werden.

Behandlungsdauer

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Beschwerdebild. In der Regel werden homöopathische Arzneien nur solange eingenommen, bis die Beschwerden geheilt sind oder deutlich besser werden. Zu beachten ist es, dass die Einnahmehäufigkeit variieren kann. Oftmals gehen die Empfehlungen dahin, akuten Beschwerden mit häufigen Einnahmen zu begegnen und die Abstände mit Besserung der Beschwerden zu verlängern. Hohe Potenzen (ab C200) werden in der Regel nur von heilkundigen homöopathischen Ärzten oder Heilpraktikern verordnet und eignen sich nicht zur Selbstbehandlung, da ihre Wirkweise eine andere Dynamik hat, als die der tiefen D-Potenzen.

Wirkungsweise und Nebenwirkungen von Kalium jodatum Globuli

Homöopathische Mittel werden als „energetische Arzneien“ bezeichnet. Ihre Wirkung basiert auf dem Ähnlichkeitsprinzip. Das bedeutet, dass die Mittel hier, anders als bei allopathischen Arzneien (Schulmedizin), dem Immunsystem nicht entgegengesetzt werden, sondern unterstützend zum Einsatz kommen. Es geht demnach nicht darum, dem Körper die Arbeit abzunehmen, sondern ihn in seinem natürlichen Tun zu unterstützen. Deshalb bedarf es eines der zu behandelnden Beschwerde ähnelnden Reiz, um diese Selbstheilungskräfte (Hahnemann sprach von der individuellen Lebenskraft) zu aktivieren. Es wird ausdrücklich betont, dass es bei der Anwendung homöopathischer Mittel nicht um eine bloße Beeinflussung der Erkrankung geht, sondern vielmehr um die Belebung der Vis Mediatrix Naturae (Heilkraft der Natur). Sie soll helfen die Beschwerden zu neutralisieren.

Der Gedanke hinter diesem Prinzip ist die Annahme, dass jeder Mensch auf vielfältige Art und Weise mit seinem Umfeld interagiert: die Homöopathie spricht hier vom Prinzip der harmonischen Resonanz. Dies umfasst sowohl positive als auch negative Auswirkungen und äußert sich bei jedem Individuum anders. Diese Auswirkungen werden für die homöopathische Behandlung nutzbar gemacht, indem Lebensenergie (Prana oder Qui genannt) in flüssigen oder trockenen Medien eingeschlossen wird. Bei jedem Verdünnungsschritt des Mediums wird folglich die enthaltene Energie weiter potenziert. Je höher also die Potenz, umso stärker wirkt das Mittel, auch wenn dies mit einer Verdünnung der ursprünglich enthaltenen Substanz einhergeht. Übrig bleibt die Energie, die mit dem Körper interagiert. Die Wirkung höher potenzierter Mittel geht tiefer und hält länger vor.

Aufgrund des unterstützenden Charakters kann es, besonders bei den sogenannten Hochpotenzen (ab C200, LM- und Q-Potenzen), zu einer Erstverschlimmerung der Symptomatik kommen. Sie kann ein paar Tage nach Einnahmebeginn einsetzen und wird als positives Zeichen für die adäquate Reaktion des Körpers gewertet. Ein Ausbleiben der Erstverschlimmerung ist jedoch im Umkehrschluss kein Zeichen mangelnden Erfolges, da längst nicht alle Mittel diese Erstreaktion auslösen (Sulfur ist zum Beispiel bekannt für das vermehrte Auftreten einer Erstverschlimmerung). Besonders häufig wird sie bei der Behandlung chronischer Krankheiten beobachtet.

Die Einnahme homöopathischer Mittel soll grundsätzlich mit dem Ausbleiben der behandelten Beschwerden beendet werden. Bei einer Einnahme über die erforderliche Zeit hinaus (die wohl einzige beschriebene Form der Überdosierung) können die ursprünglichen Symptome zurückkehren, was Hahnemann als „Spätverschlimmerung“ bezeichnete. Diese wird, anders als das erste Auftreten der Beschwerden, nicht behandelt. Stattdessen wird das Mittel nun abgesetzt. In der Regel ebbt die Spätreaktion nach 3 – 4 Wochen von selbst ab.

Alternative homöopathische Mittel zu Globuli Kalium jodatum

Mercurius corrosivus

Mercurius corrosivus, das Quecksilberchlorid, kann bei depressiven, sarkastischen und vergesslichen Patienten indiziert sein. Wie bei Kalium jodatum-Patienten sind die Absonderungen sehr ätzend und scharf. Die Augen sind gerötet, die Lider geschwollen, die Nasenschleimhaut brennt, ist trocken und geschwollen. Das Gesicht wirkt aufgedunsen, Lippen, Augenlider und Nase sind geschwollen. Rachen und Mandeln können geschwollen und gerötet sein, das Schlucken ist sehr schmerzhaft. Die stechenden Kopfschmerzen werden im Stirnbereich lokalisiert und es wird ein unangenehmes Druckgefühl im Kopf verspürt. Mercurius-Patientenhaben einen ständigen Harndrang, das Wasserlassen ist schmerzhaft und brennt, der Urin kann manchmal nur tröpfchenweise abgesetzt werden. Der Ausfluss aus der Scheide ist heiß, grünlich und macht die Haut wund. Bei Ruhe und Entspannung können die Beschwerden gelindert werden. Sie verschlechtern sich jedoch abends, nachts und bei Verzehr von Säuren, wie Fruchtsäure in Obst oder Essig [6].

Formica rufa

Formica rufa, die rote Waldameise, kann bei arthritischen und rheumatischen Gelenksbeschwerden, insbesondere bei sehr schmerzhaften Gelenksentzündungen, indiziert sein. Die Arme und Beine sind sehr schwach und die Gelenke fühlen sich steif an. Vorwiegend in der Nacht sind die Schleimhäute von Nase und Rachen sehr trocken und schmerzen. Auch die Schleimhäute der Lunge sind trocken, was zu einem ständigen Hustenreiz führt. Der Husten ist jedoch trocken und unproduktiv. Die Beschwerden werden durch kaltes und nasses Wetter verschlechtert, aber auch zu viel Bewegung schadet den entzündeten Gelenken. Eine Besserung kann durch Wärme und Massieren erfolgen& [7].

Sticta pulmonaria

Sticta pulmonaria, die Lungenflechte oder Lungenmoos, wird sehr häufig bei Atemwegsbeschwerden verabreicht. Auch Sticta pulmonaria-Patienten neigen zu Infektionen der Atemwege. Die Nase, aber auch die Nasennebenhöhlen, sind oft verstopft. Deshalb kommt es häufig zu einem dumpfen oder drückenden Schmerz zwischen Stirn, Nasenwurzel und Augen. In der Nacht können die Betroffenen nicht schlafen, da sie durch die verstopfte Nase schlecht Luft bekommen. Ansonsten sind die Schleimhäute jedoch eher trocken. Zusätzlich entwickeln die Patienten häufig eine Allergie, Heuschnupfen oder Asthma. Das starke Kribbeln in der Nase kann Niesattacken auslösen. Der Husten von Sticta pulmonaria-Patienten ist jedoch nicht wie bei Kalium jodatum-Patienten produktiv, sondern eher trocken. Zudem leiden Sticta pulmonaria-Patienten an rheumatischen Beschwerden. Die Gelenke sind geschwollen, gerötet und überhitzt. Dazu kann es zu ziehenden und einschießenden Schmerzen kommen. Plötzliche Wetterumschwünge vertragen die Patienten nicht gut. Die Beschwerden können jedoch im Winter und bei kühlen Temperaturen gebessert werden [8].

Sulfur

Sulfur, der Schwefel, kann indiziert sein, wenn es während einer Erkältung zu stechenden Schmerzen in Brust und Halsbereich kommt. Auch bei leichten rheumatischen Erkrankungen wird Sulfur verabreicht. Die Absonderungen riechen säuerlich. Die Patienten leiden unter Sodbrennen und saurem Aufstoßen, vor allem nach Verzehr von Milch und Brot. Der Schweiß riecht nach Schwefel und wird mit unreiner Haut in Verbindung gebracht, die Patienten klagen über Akne vulgaris mit vielen eitrigen und juckenden Pickeln. Sulfur-Patientinnen neigen, während der Wechseljahre, an Hitzewallungen, Schweißausbrüchen, Schwächeanfällen und Hautproblemen. Die Patienten leiden an Verdauungsstörungen mit einem Wechsel von Verstopfung und Durchfall, übelriechenden Blähungen und wundem After. Die Beschwerden können durch Anstrengung, Bewegung und frische Luft gebessert werden. Nässe, Waschen, Liegen und Stehen werden jedoch nicht gut vertragen [9].

Kalium jodatum Globuli: Hintergrundinformationen

Kaliumjodid ist eine chemische Verbindung aus Kaliumsalz und Jodwasserstoffsäure. Für die Herstellung des homöopathischen Mittels wird Kaliumjodid mit Laktose zerrieben, anschließend in Alkohol gelöst und potenziert. Kaliumjodid wird unter anderem bei Strahlenunfällen in Tablettenform verabreicht. Das Kaliumjodid reichert sich dabei in der Schilddrüse an und kann somit die Aufnahme von radioaktiven Verbindungen verhindern. Aufgrund des Jodmangels in der Bevölkerung wird auch unser Speisesalz jodiert. Die Schilddrüse benötigt das Spurenelement Jod für die Produktion der lebensnotwendigen Schilddrüsenhormone. Jodmangel kann unter anderem die Ursache für einen Kropf (Struma) sein [2][10].