Anwendungsmöglichkeiten für Kalium phosphoricum Globuli

Zusammenfassung

Bei wem?: Für Kranke, die geistig und körperlich erschöpft sind: Ein Nervenzusammenbruch durch anhaltende körperliche oder geistige Belastungen hervorgerufen. Gewichtsabnahme, Schwäche, Kopf- und Rückenschmerzen. Auch bei Schwangeren kann der Wirkstoff eingesetzt werden, um Gefühlsschwankungen, Erschöpfungszustände und daraus resultierende Rückenschmerzen zu lindern.Kinder haben Schwierigkeiten beim Lesen und Lernen, nächtliches Bettnässen (Enuresis nocturna) bei nervösen, geschwächten Kindern.

Wo wirkt es?: Kalium phosphoricum wirkt hauptsächlich auf das Nervensystem und wird daher vorwiegend zur Linderung von psychischen Leiden angewendet, doch auch Schmerzen des Bewegungsapparates können günstig beeinflusst werden. Da sich Schmerzen häufig auch durch psychische Belastung manifestieren, hat diese Arznei auch hier ihren Angriffspunkt im Gemütszustand des Patienten.[2]

In welchem Alter?: Die Einnahme von Kalium phosphoricum ist für Erwachsene sehr gut Auch für Schwangere ist die Einnahme in der Regel problemlos und kann beispielsweise helfen Rückenbeschwerden, Gefühlsschwankungen oder Erschöpfungszustände zu lindern. In jedem Fall sollte vor der Einnahme immer Rücksprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker genommen werden.[2]

Generell sollte vor der Gabe an Kinder aber immer einArzt oder Heilpraktiker zu Rate gezogen werden, da es zu eventuellen Nebenwirkungen bei Kindern häufig nicht ausreichend dokumentierte Erfahrungsberichte gibt.

Wahlanzeigende Beschwerden

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie kann die hier beschriebene Arznei bei all jenen Betroffenen hilfreich sein, die mindestens zwei der folgenden körperlichen Beschwerden aufweisen. Diese müssen in Verbindung mit mindestens einem der genannten Umstände stehen, unter welchen sich die Beschwerden verschlechtern. Je mehr der aufgeführten Punkte auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der beschriebenen Arznei.

Hauptbeschwerden

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  • Ermüdungs- und Erschöpfungszustände durch Sorgen, Ängste, Überarbeitung oder Aufregung
  • niedergeschlagen und depressiv mit körperlicher Schwäche
  • Neigung zu Nervenzusammenbruch
  • Schlafstörungen und Schlaflosigkeit durch geistige Erschöpfung
  • Ausgebranntheit (burn out)
  • Kopf- und Rückenschmerzen durch Überarbeitung (Studenten)
  • Schwindelanfälle
  • nervöser Magen und Appetitlosigkeit, sowie Übelkeit nach dem Essen.[2]

Verbesserung: Ruhe hilft dem Patienten am besten. Leichte Bewegungen, wie beispielsweise ein Spaziergang an der frischen Luft, können ebenfalls zur Linderung der Symptomatik beitragen. Auch Wärme wirkt sich meist positiv auf das Befinden der Patienten aus. Essen bessert oft das Leeregefühl im Magen.

Verschlechterung: Stress und Aufregung, Sorgen, körperliche und seelische Anstrengung sowie Kälte und Nässe lösen Symptome aus.[2]

Geist / Gemüt

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Der Patient wird getrieben von meist unbegründeten ängstlichen Sorgen, die nervöse Reizbarkeit und Schlaflosigkeit auslösen können. Niedergedrücktheit, Abneigung gegen Gesellschaft, große Schreckhaftigkeit und eine Unfähigkeit zu geistiger oder körperlicher Arbeit bestehen.

Kopf

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Im Kopfbereich klagen viele Patienten über Kopfschmerzen im Hinterkopf, die direkt nach dem Aufstehen eintreten. Überarbeitete Schüler und Studenten können schnell in einen Kalium phosphoricum Zustand geraten. Ruhe und leichte Bewegung führen meist zu einer Besserung der Schmerzen. Hin und wieder wird auch über ein Brummen oder Summen in den Ohren geklagt. In Folge von geistiger Erschöpfung und Schwäche leiden viele Betroffene auch unter Schwindel, der beim Sehen nach oben, nach dem Aufstehen oder auch im Liegen auftreten kann.

Gesicht

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Auffallend sind die Augen, die tief in den Höhlen liegen. Das Gesicht kann eingefallen aussehen. Gesichtsneuralgien (Trigeminusneuralgie) treten einseitig auf.

Atmungsorgane / Brust / Herz

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Beim Treppensteigen kann es zu starker Kurzatmigkeit kommen, ein Symptom der körperlichen Erschöpfung. Eine Asthma Neigung ist möglich.

Verdauungsorgane

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Die Patienten können unter einem sogenannten nervösen Magen leiden und haben daher sowohl mit Appetitlosigkeit, als auch mit Übelkeit beim Essen zu kämpfen, die sich anfühlt, als wären sie seekrank.Psychische Belastungen können zu Durchfällen (Diarrhoe) führen, die vor allem durch aashaften, fauligen Geruch auffallen.

Harnorgane

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Bei Kindern kann es hin und wieder durch starken Leistungsdruck und nervöse Erschöpfung zu nächtlichem Einnässen kommen.

Geschlechtsorgane

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Bei nervösen, weinerlichen, empfindlichen, unausgeglichenen und Sorgen belasteten Frauen kann die Menstruation verzögert und die Blutung nur sehr spärlich sein. Auch eine reichliche nicht klumpige Blutung mit widerlichem Geruch kann auftreten.Männliche Patienten leiden unter nächtlichen unwillkürlichen Ejakulationen und sind völlig erschöpft, wenn ein Koitus stattgefunden hat.

Bewegungsorgane

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Kalium phosphoricum-Patienten können bisweilen unter einer lahmen Schwäche in den Beinen oder Armen. Es sind keine echten Lähmungen, sondern das Gefühl, als wäre das Körperteil gelähmt, eine Schwächefolge. Eine Verschlimmerung der Schmerzen des Bewegungsapparates löst eine tiefe Niedergeschlagenheit aus und kommt in der Regel durch psychische Belastungen zustande. Diese können durch Ruhe, sowie leichte Bewegung gelindert werden.

Schlaf

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Die Schlafqualität der meisten Betroffenen ist in der Regel sehr schlecht. Viele klagen über Einschlafprobleme oder andere Schlafstörungen und fühlen sich tagsüber sehr müde und ausgelaugt. Der Schlaf selbst ist meist unruhig und nur wenig erholsam. Durch den permanenten Schlafmangel verschlimmern sich vor allem psychische Symptome, wie depressive Verstimmungen oder starke Erschöpfungszustände.

Dosierung und Einnahme von Globuli Kalium phosphoricum

Homöopathische Mittel sind aufgrund ihrer guten Verträglichkeit und der ausbleibenden Nebenwirkungen für alle Altersklassen, Stillende und Schwangere geeignet. Bei der Anwendung von Potenzen ab D30 sowie LM- oder Q-Potenzen sollte ein fachkundiger Arzt, ein Homöopath oder eine Hebamme zurate gezogen werden.

Einnahme Empfehlungen und Regeln

  • Für die Selbstbehandlung empfohlen werden meist die Potenzen D6 – D12. Die Behandlung von Schwangeren und Kindern soll stets in Absprache mit Frauenarzt, Hebamme oder Kinderarzt erfolgen.
  • Die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn eine Verschlechterung der Symptome über mehrere Tage anhält.
  • Im Rahmen der Selbstbehandlung sollte stets nur ein Mittel auf einmal versucht werden.
  • Es darf niemals ein schulmedizinisches Medikament eigenmächtig abgesetzt und/oder durch ein Homöopathikum ersetzt werden. Die Einnahme unterstützender Mittel sollte stets mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Auch die Einnahme selbst erfordert besondere Aufmerksamkeit. Unabhängig von der Art der Darreichungsform (Globuli, Tablette oder Tropfen) sind Homöopathika empfindliche Stoffe, deren Wirksamkeit durch äußere Reize möglicherweise beeinflusst werden können. Um eine Heilwirkung nicht zu gefährden, sollten zur Sicherheit folgende Regeln beachtet werden:

  • Vor der Einnahme des Mittels sollten die Mundschleimhäute 15 Minuten frei sein von Speisen und Getränken, Nikotin oder Alkohol.
  • Globuli, aufgelöste Tabletten oder Tropfen zur Vorsicht mit Plastiklöffeln einnehmen.
  • Stark riechende ätherische Öle (Latschenkiefer, Menthol, Kampfer) und Lösungsstoffe (Lacke, Farben, Benzin) sind während der Anwendung zu vermeiden.
  • Minze, Zahnpasta, Kaugummi, Kaffee und Alkohol zur Sicherheit der Wirkung möglichst vermeiden oder den Gebrauch stark einschränken.

Einnahme für Säuglinge und Kleinkinder:

Ein Säugling (bis 12 Monate) bekommt 1 Kügelchen, ein Baby ab dem zweiten bis zum dritten Jahr darf 2 Globuli einnehmen.Größere Kinder bekommen 3 Globuli. Die Globuli werden dem Säugling und Baby einfach in die Wangentasche gelegt. Tropfen (Dilution) werden immer in Wasser gelöst. Sie können auf einem Plastiklöffel gegeben werden oder mit einer Pipette -die in jeder Apotheke zu kaufen ist- in den Mund getropft werden. Praktisch ist es auch, den Schnuller in die wässrige Arzneilösung zu tunken und dem Säugling zu geben. Auch eine Verabreichung über die Trinkflasche kann gut gelingen.

Einnahme für Erwachsene

Die Globuli auf einen Plastiklöffel geben und langsam im Mund zergehen lassen. Tropfen ebenfalls mit einem Plastiklöffel einnehmen. Tabletten können in die Wangentasche gelegt werden, wo sie sich auflösen. Sie können alternativ auch in Wasser gelöst und getrunken werden.

Behandlungsdauer

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Beschwerdebild. In der Regel werden homöopathische Arzneien nur solange eingenommen, bis die Beschwerden geheilt sind oder deutlich besser werden. Zu beachten ist es, dass die Einnahmehäufigkeit variieren kann. Oftmals gehen die Empfehlungen dahin, akuten Beschwerden mit häufigen Einnahmen zu begegnen und die Abstände mit Besserung der Beschwerden zu verlängern. Hohe Potenzen (ab C200) werden in der Regel nur von heilkundigen homöopathischen Ärzten oder Heilpraktikern verordnet und eignen sich nicht zur Selbstbehandlung, da ihre Wirkweise eine andere Dynamik hat, als die der tiefen D-Potenzen.

Wirkungsweise und Nebenwirkungen von Kalium phosphoricum Globuli

Homöopathische Mittel werden als „energetische Arzneien“ bezeichnet. Ihre Wirkung basiert auf dem Ähnlichkeitsprinzip. Das bedeutet, dass die Mittel hier, anders als bei allopathischen Arzneien (Schulmedizin), dem Immunsystem nicht entgegengesetzt werden, sondern unterstützend zum Einsatz kommen. Es geht demnach nicht darum, dem Körper die Arbeit abzunehmen, sondern ihn in seinem natürlichen Tun zu unterstützen. Deshalb bedarf es eines der zu behandelnden Beschwerde ähnelnden Reiz, um diese Selbstheilungskräfte (Hahnemann sprach von der individuellen Lebenskraft) zu aktivieren. Es wird ausdrücklich betont, dass es bei der Anwendung homöopathischer Mittel nicht um eine bloße Beeinflussung der Erkrankung geht, sondern vielmehr um die Belebung der Vis Mediatrix Naturae (Heilkraft der Natur). Sie soll helfen die Beschwerden zu neutralisieren.

Der Gedanke hinter diesem Prinzip ist die Annahme, dass jeder Mensch auf vielfältige Art und Weise mit seinem Umfeld interagiert: die Homöopathie spricht hier vom Prinzip der harmonischen Resonanz. Dies umfasst sowohl positive als auch negative Auswirkungen und äußert sich bei jedem Individuum anders. Diese Auswirkungen werden für die homöopathische Behandlung nutzbar gemacht, indem Lebensenergie (Prana oder Qui genannt) in flüssigen oder trockenen Medien eingeschlossen wird. Bei jedem Verdünnungsschritt des Mediums wird folglich die enthaltene Energie weiter potenziert. Je höher also die Potenz, umso stärker wirkt das Mittel, auch wenn dies mit einer Verdünnung der ursprünglich enthaltenen Substanz einhergeht. Übrig bleibt die Energie, die mit dem Körper interagiert. Die Wirkung höher potenzierter Mittel geht tiefer und hält länger vor.

Aufgrund des unterstützenden Charakters kann es, besonders bei den sogenannten Hochpotenzen (ab C200, LM- und Q-Potenzen), zu einer Erstverschlimmerung der Symptomatik kommen. Sie kann ein paar Tage nach Einnahmebeginn einsetzen und wird als positives Zeichen für die adäquate Reaktion des Körpers gewertet. Ein Ausbleiben der Erstverschlimmerung ist jedoch im Umkehrschluss kein Zeichen mangelnden Erfolges, da längst nicht alle Mittel diese Erstreaktion auslösen (Sulfur ist zum Beispiel bekannt für das vermehrte Auftreten einer Erstverschlimmerung). Besonders häufig wird sie bei der Behandlung chronischer Krankheiten beobachtet.

Die Einnahme homöopathischer Mittel soll grundsätzlich mit dem Ausbleiben der behandelten Beschwerden beendet werden. Bei einer Einnahme über die erforderliche Zeit hinaus (die wohl einzige beschriebene Form der Überdosierung) können die ursprünglichen Symptome zurückkehren, was Hahnemann als „Spätverschlimmerung“ bezeichnete. Diese wird, anders als das erste Auftreten der Beschwerden, nicht behandelt. Stattdessen wird das Mittel nun abgesetzt. In der Regel ebbt die Spätreaktion nach 3 – 4 Wochen von selbst ab.

Alternative homöopathische Mittel zu Globuli Kalium phosphoricum

Phosphoricum acidum

Die Phosphorsäure ist eine der besten Arznei bei größter Erschöpfung und Schwäche. Es ist die homöopathische Arznei für die Folgen geistiger Überarbeitung: Zu viel und lange dauerndes geistiges Studium führt dann erst zur körperlichen Schwäche. Der Patient verwechselt Wörter und versteht Gelesenes nicht mehr. Er wirkt apathisch und gleichgültig ohne jedes Interesse. Der Schwindel tritt gegen Abend auf oder beim Gehen und Stehen. Das Gesicht sieht ähnlich aus wie bei Kalium phosphoricum- Kranken: Dunkle Ringe um Augen, die tief in den Höhlen liegen und eine blasse und fahle Haut. Auch die Arme und Beine des Kranken sind schwach und können kaum bewegt werden. Doch ihn plagen charakteristische Schmerzen am Bewegungsapparat nachts: Als würden die Knochen mit einem Messer abgeschabt und reißende Schmerzen treten in den Gliedern auf, was bei Kalium phosphoricum nicht der Fall ist. Der Schlaf ist wenig beeinträchtigt.

Magnesium phosphoricum

Magnesium phosphoricum wird chemisch als Magnesiumhydrogenphosphat, umgangssprachlich als phosphorsaures Magnesia bezeichnet. In der Homöopathie wird es sowohl zur Linderung von Krämpfen, als auch von Schmerzen eingesetzt. Ähnlich wie auch Kalium phosphoricum wird dieser Wirkstoff beim nächtlichen Einnässen nach Erregung, sowie bei unruhigem Schlaf verabreicht. Eine weitere Gemeinsamkeit besteht in der Linderung der Symptome von Magnesium phosphoricum-Patienten durch Wärme.[4]

Magnesium muriaticum

Magnesium muraticum wird in der Chemie als Magnesiumchlorid bezeichnet und ist das Magnesiumsalz der Salzsäure. Unter anderem kommt der Wirkstoff bei Beschwerden des Verdauungstrakts zum Einsatz, kann jedoch auch bei Erkrankungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich und bei verschiedenen Frauenleiden eingesetzt werden. Ähnlich wie auch Kalium phosphoricum kann der Wirkstoff bei einem gereizten Darm (Colon irritabile) eingesetzt werden, bei dem es zu vermehrter Schleimproduktion kommt (Colon mucosa).[6]

Kalium phosphoricum Globuli: Hintergrundinformationen

Kaliumphosphat ist ein weißliches, körniges Pulver. Es kann industriell in verschiedenen spezifischen Verfahren hergestellt werden und findet in unterschiedlichen Branchen Verwendung. In Waschmitteln beispielsweise, werden Phosphate benutzt, um die Wasserhärte herabzusetzen. Die Folge des Einsatzes in Waschmitteln ist ein größeres Nährstoffangebot in Gewässern, wodurch einverstärktes Algenwachstum entstehen kann, was zum Umkippen eines Gewässers führen kann. In der EU ist Kaliumphosphat als Lebensmittelzusatz (E340) für verschiedene Lebensmittel mit jeweils unterschiedlicher Höchstmengenbeschränkung zugelassen. In der Schulmedizin findet Kaliumphosphat keine Verwendung, da es im Verdacht steht Knochenschwund (Osteoporose) und allergische Reaktionen zu begünstigen.[3][7]