Anwendungsmöglichkeiten für Lachesis Globuli

Zusammenfassung

Bei wem?: Um die wesentlichen Anwendungsgebiete von Lachesis nachzuvollziehen, ist es hilfreich, sich die Wirkung des Giftes der Buschmeisterschlange zu vergegenwärtigen. Die ersten Symptome zeigen sich rund um den Biss: Es bilden sich Ödeme (Schwellungen), die Haut schmerzt und wird berührungsempfindlich. In der Nähe der Wunde treten Hauteinblutungen und später dunkle Nekrosen auf. Der Patient fühlt sich müde und abgeschlagen wie bei einer beginnenden Erkältung oder Grippe. In der zweiten Phase beginnt er, aus verschiedenen Körperöffnungen zu bluten; es kommt zu Bauchkrämpfen, Erbrechen, Durchfall und Schweißausbrüchen.[2] Wie andere Schlangengifte auch verdünnt Lachesis das Blut.

Dementsprechend wird Lachesis bei septischen Symptomen und bösartigen, lokalen Entzündungen angewendet. Die Blutungsneigung der Patienten rechtfertigt außerdem die Behandlung von starken klimakterischen Blutungen und gutartigen Wucherungen des Gebärmuttergewebes (Endometriose), die zu schmerzhaften und lang andauernden Monatsblutungen führen, mit diesem Präparat.[3]

Da das Schlangengift bei vielen Patienten Schwellungen des Halses, der Atemwege und der Zunge verursacht, kann es als Heilmittel für diverse Hals- und Mundsymptome verwendet werden. Vor allem die Behandlung einer schweren und hartnäckigen Angina, bei der andere Mittel nichts ausrichten konnten, kann mit Lachesis versucht werden. Lachesis fungiert als Blutverdünner und eignet sich deshalb auch besonders gut als Medikament gegen Herzerkrankungen wie Klappenfehler oder Herzmuskelentzündungen (Endokarditis).

Außerdem ist die Gabe von Lachesis bei starken linksseitigen Kopfschmerzen, Hämorrhoiden, nervösem Husten, nächtlichem Fieber und diverser Beschwerden während der Menopause angezeigt. Auch die Symptome von Alkoholismus, gerade bei langjährigen Alkoholikern, können mit Lachesis kuriert werden.

Charakteristisch für alle Lachesis-Leiden ist, dass sie häufig auf der linken Körperseite beginnen und erst später nach rechts wandern.

Lachesis-Patienten entsprechen dem Auftreten und Verhalten nach einem ganz bestimmten Typus. Sie erscheinen mager, nervös und cholerisch, klagen über Hitzewallungen, Beklemmungen, Herzklopfen und Alpträume. Besonders auffällig ist die Berührungsempfindlichkeit ihrer Haut, gerade im Bereich des Halses und der Brust. Bei Lachesis-Patienten wechseln sich Depressionen und manische Zustände ab. Während der manischen Zustände sind die Patienten auffällig geschwätzig, nervös und arbeitseifrig. Dann wieder erscheinen sie müde, wortkarg und reizbar. Sie neigen zu Eifersucht und Verfolgungswahn (Paranoia), lehnen die Einnahme von Medikamenten ab und werden ständig von der Angst geplagt, vergiftet zu werden. Ihre Depressionszustände sind häufig toxischen Ursprungs (durch Gifteinwirkung), entweder durch innere toxische Einwirkungen, wie zum Beispiel die gestörte Zirkulation der Körpersäfte durch lange, verdrängte Sorgen oder aber durch die Aufnahme von Giftstoffen wie Alkohol, Nikotin oder Koffein.

Wo wirkt es?: Lachesis wirkt sich hauptsächlich auf Blut, Nerven, Hals, Mund, Herz, Kreislauf, Haut, die weiblichen Genitalien und Geist und Gemüt aus. Es wird verwendet bei diversen Intoxikationen (Vergiftungen), bei inneren, so wie bei äußeren. Die Erkrankungen können meist in der linken Körperseite lokalisiert werden.

In welchem Alter?: Prinzipiell kann Lachesis bei Patienten jeden Alters mit nervösen Leiden oder starken Entzündungen angewandt werden. Besonders eignet es sich allerdings für jüngere Frauen, die die Pubertät durchleben, für ältere Frauen in der Menopause, sowie für alle anderen älteren Personen, die unter Herz- und Blutkrankheiten leiden. Ferner wirkt es bei Menschen aller Altersklassen gegen üble Symptome von Liebeskummer. [4]

Wahlanzeigende Beschwerden

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie kann die hier beschriebene Arznei bei all jenen Betroffenen hilfreich sein, die mindestens zwei der folgenden körperlichen Beschwerden aufweisen. Diese müssen in Verbindung mit mindestens einem der genannten Umstände stehen, unter welchen sich die Beschwerden verschlechtern. Je mehr der aufgeführten Punkte auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der beschriebenen Arznei.

Hauptbeschwerden

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Lachesis-Patienten leiden meist unter charakteristischen Symptomen, an denen der Homöopath bei genauer Beobachtung die Arzneimittelindikation erkennen kann:

  • Obwohl Schlaf sich auf die meisten Leiden positiv auswirkt,verschlimmert er den Zustand des Lachesis-Patienten in der Regel erheblich. Dieser Umstand führt bei vielen Patienten zu Einschlafproblemen, da sie die Konsequenzen des Schlafes fürchten.
  • Der Zustand des Patienten bessert sich jedoch erheblich durch jede Form von Ausscheidung (Sekretion), wie zum Beispiel Weinen, Stuhlgang, Urinieren, Schwitzen oder das Einsetzen der Monatsblutung.
  • Der Patient ist außerordentlich berührungsempfindlich, vor allem an Hals und Taille erträgt er Berührungen und selbst leichten Druck durch Kleidung kaum. Männer lockern ihre Krawatte und öffnen den Hemdkragen, Frauen verspüren eine Abneigung gegen Schmuck.
  • Während die Symptome ihren Höhepunkt erreichen, fällt der Patient in einen tiefen, und traumlosen Schlaf.
  • Allgemein ist der Lachesis-Patient leicht reizbar und reagiert empfindlich auf Geräusche und Musik.
  • Vor allem bei Angina oder Unterleibsproblemen beginnen die Erkrankungen auf der linken Körperseite und wandern dann erst nach und nach auf die rechte Körperseite.
  • Der Patient ist bemerkenswert redselig.
  • After und Kehle des Lachesis-Patienten fühlen sich wie zugeschnürt an. Das führt zu Atemnot und Verstopfungen.
  • Bei äußeren Entzündungen ist die Haut des Patienten oft bläulich oder schwarz verfärbt und neigt zu Einblutungen.
  • Der Patient leidet unter Gerinnungsstörungen. Wunden hören nicht auf zu bluten. Bei starken Blutungen ist das Blut dunkel verfärbt und von Gewebestückchen durchsetzt.
  • Lachesis-Patienten neigen allgemein zu blauen Flecken und spontanen Hauteinblutungen am ganzen Körper.
  • Der Mund des Patienten ist trocken; er leidet unter Zahnfleischschwellungen, -blutungen und –entzündungen. Die Zunge schmerzt, ist geschwollen und zittert, weshalb der Patient sie nur mit Mühe zur Untersuchung herausstrecken kann.
  • Der Stuhlgang des Patienten riecht entsetzlich. Durchfall und Verstopfung wechseln sich ab.
  • Allgemein neigt ein Lachesis-Patient zu linksseitigen Schmerzen, vor allem im Kopf.
  • Die Monatsblutung bei Lachesis-Frauen ist schwach, verzögert und kurz. Vorher treten starke Unterleibsschmerzen auf, so wie Schwindel, Nasenbluten, Halsschmerzen und Magenkrämpfe.

Verbesserung: Die Symptome des Lachesis-Patienten bessern sich durch alle Arten von Ausscheidungen, im Freien, beim Essen, in gebückter Haltung, beim Baden oder Waschen und durch Wärmeeinwirkung.

Verschlechterung: Beim Erwachen hat sich das Leiden deutlich verschlimmert. Eine Verschlechterung des Zustandes kann außerdem durch Temperaturextreme, durch Druck und Berührung, durch toxische Einwirkung (Alkohol, Nikotin, Koffein) und bei Frauen vor der Menstruation und während der Menopause eintreten.

Geist / Gemüt

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Der Patient ist von nervösem und erregbarem Temperament. Er ist redselig und außerordentlich mitteilsam. Ständig wechselt er das Thema seiner Rede oder erzählt wie in einer Denkschleife gefangen immer wieder das Gleiche. Danach wird er traurig und schweigsam. Der Patient leidet unter Zwangsvorstellungen und Mystizismus. Er glaubt an eine ihn kontrollierende übermenschliche Macht, fühlt sich verfolgt und verachtet; er bildet sich zu Zeiten gar ein, er sei bereits verstorben und wandle nun als Geist auf der Erde. Selbst ohne toxische Einwirkung meint der Patient, er wäre vergiftet worden. Im Bezug auf andere plagen ihn Eifersucht und Misstrauen. Er kann sich ständig widerkehrender erotischer Phantasien nicht erwehren, ohne aber, im Falle des männlichen Patienten, das Verlangen stillen zu können. Vor allem morgens ist der Lachesis-Patient traurig und der Welt überdrüssig. Dann wieder schlägt seine Stimmung in Bösartigkeit und Tücke um. Er redet gehässig über seine Mitmenschen. Gerät der Patient in einen Zustand der Euphorie, ist er besonders leistungsfähig, überanstrengt sich aber schon bald. Aufgrund der Zustandsverschlechterung, die während der Nacht eintritt, fürchtet er den Schlaf. Er ist rastlos und unruhig, macht Fehler beim Schreiben oder beim Sprechen und leidet unter Gedächtnisschwäche. Frauen wie Männer empfinden eine Abneigung gegen die Ehe.

Kopf

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Der Lachesis-Patient leidet häufig unter Schwindel, der sich verschlimmert, sobald er den Kopf nach rechts dreht, die Augen schließt oder versucht, Gegenstände zu fixieren. Plagen den Patienten Kopfschmerzen, so treten diese meist auf der linken Seite auf und umspannen bald den ganzen Kopf. Der Kopf fühlt sich dann an, als wolle er zerspringen. Der Schmerz kann sich von der Nase bis in den Rücken hinein über den Kopf ziehen. Sonne oder frische Luft verschlimmern die Kopfschmerzattacke. Manche Lachesis-Patienten leiden unter Haarausfall.

Gesicht

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Das Gesicht des Lachesis-Patienten ist von dunkler Farbe, bläulich oder rötlich. Auf den Wangen bilden sich deutlich Besenreiser ab. Während der migräneartigen Kopfschmerzen, unter denen die Patienten zu Zeiten leiden, kann es zu linksseitigen Gesichtslähmungen kommen. Hitzewallungen erfassen häufig zuerst das Gesicht.

Die Augen des Patienten fühlen sich geschwollen an und reagieren empfindlich auf Druck. Im Zusammenhang mit anderen Symptomen kann es zu vorübergehender Blindheit oder unscharfem Sehen kommen. Der Patient leidet außerdem häufig unter Schwerhörigkeit, trockenen Ohren, Ohrenschmerzen und Stockschnupfen. Charakteristisch, besonders für ältere Lachesis-Patienten, ist die geschwollene, rote Nase des Alkoholikers.

Auffällig sind darüber hinaus die schwere Zunge des Lachesis-Patienten, das ständig entzündete Zahnfleisch und der üble Mundgeruch.

Atmungsorgane / Brust / Herz

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Der Patient leidet häufig unter Erstickungsängsten und Atemnot. Er hat das Gefühl, einen Kloß im Hals zu haben und nicht richtig schlucken zu können. Die Kehle ist übermäßig empfindlich gegen äußeren Druck, die Atemwege anfällig für Angina. Häufiges Räuspern und schweres Schlucken sind typisch für den Lachesis-Patienten. Leidet er unter Husten, ist dieser von dickflüssigem Auswurf (Sputum) belgeitet. Das Atmen fällt ihm allgemein schwer.

Verdauungsorgane

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Hunger und Appetitlosigkeit wechseln sich beim Lachesis-Patienten ständig ab. Ist er hungrig, kann er nicht aufs Essen warten und bevorzugt schwer verdauliche Speisen und Getränke. Ist er durstig, fürchtet er sich hin und wieder, zu trinken. Lachesis-Patienten neigen zu Magengeschwüren, die mit einem starken Druckgefühl in der Magengegend verbunden sind. Krämpfe im Oberbauch und ständiges Erbrechen treten vor allem kurz vor der Menstruation oder während einer Kopfschmerzattacke auf. Der Unterbauch fühlt sich entzündet, heiß und empfindlich an. Die Schmerzen zwingen den Patienten dazu, mit angezogenen Beinen zu liegen. Durchfälle und Verstopfung wechseln sich ab. Im Stuhl ist häufig dunkles Blut enthalten. Leidet der Patient unter Verstopfung, verspürt er starke Schmerzen im Rektum. Obst und saures Essen verschlimmern seinen Zustand.

Harnorgane

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Ohne Anlass färbt sich der Urin rot und ist mit Blut durchtränkt. Allgemein ist der Urin dunkel und schaumig. Häufig fällt dem Patienten das Wasserlassen übermäßig schwer.

Geschlechtsorgane

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Männliche Genitalien: Ohne physisch zu einer Erektion fähig zu sein, plagt den Lachesis-Mann ein starkes sexuelles Verlangen. Stellt die Erektion sich ein, bleibt häufig die Ejakulation (Samenerguss) aus. Das Ejakulat, sollte es zustande gekommen sein, riecht durchdringend. Im Schlaf ejakuliert der Patient dagegen häufig und erwacht dann heiter und ausgeglichen.

Weibliche Genitalien: Vor allem der linke Eierstock fühlt sich ständig entzündet und geschwollen an. Währenddessen setzt die Monatsblutung häufig zu spät ein. Besonders am ersten Tag leidet die Patientin unter starken Schmerzen. Umso weniger sie blutet, umso stärker werden die Schmerzen. Die Patientin wird von übelriechendem Ausfluss geplagt. Ihre Brüste sind empfindlich, bläulich und geschwollen. In der Menopause setzen plötzlich starke Blutungen ein; die Patientin entwickelt erst dann einen ausgeprägten Sexualtrieb. Die Menopause ist mit Hitzewallungen und Unruhe verbunden.

Bewegungsorgane

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Der Patient leidet häufig unter einem steifen Rücken oder Nacken. Die Beschwerden verschlimmern sich beim Aufstehen aus dem Sitzen. Die Lymphknoten in den Achseln sind geschwollen, der linke Arm taub. Häufig treten Entzündungen der Nagelbetten auf, die stark eitern. Die Knie fühlen sich kalt an. Der Lachesis-Patient neigt zu Wadenkrämpfen. Ihn plagt eine allgemeine Bewegungsunfähigkeit.

Haut

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Die Haut wirkt fleckig, marmoriert und dunkel. Überall treten Geschwüre auf mit bläulichen Höfen. Narben röten sich, schmerzen und brechen zum Teil wieder auf. Die Kapillaren sind erweitert. Auch bei kleinen Wunden lässt sich die Blutung nur schwer stillen.

Fieber / Schwitzen / Kälte

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Fiebert der Patient, stellt sich schon bald Schüttelfrost ein, der mit kalten Schweißausbrüchen verbunden ist. Hitze dagegen tritt in Wellen auf und zieht sich bis in den Scheitel. Der Patient leidet unter übelriechendem Nachtschweiß, während seine Füße eiskalt sind.

Schlaf

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Weil die Leiden des Patienten sich nach dem Erwachen verschlimmert haben, leidet er unter Schlaflosigkeit. Vor allem Alkoholiker geben häufig an, zu nervös zum Schlafen zu sein. Der Lachesis-Patient träumt von Schlangen, von seiner eigenen Beerdigung, von Särgen und Urnen. Nachts wirft er sich unruhig umher und ächzt, spricht aber nicht im Schlaf. Selbst wenn er extrem ermüdet ist, fällt ihm das Einschlafen oft schwer.

Dosierung und Einnahme von Globuli Lachesis

Homöopathische Mittel sind aufgrund ihrer guten Verträglichkeit und der ausbleibenden Nebenwirkungen für alle Altersklassen, Stillende und Schwangere geeignet. Bei der Anwendung von Potenzen ab D30 sowie LM- oder Q-Potenzen sollte ein fachkundiger Arzt, ein Homöopath oder eine Hebamme zurate gezogen werden.

Einnahme Empfehlungen und Regeln

  • Für die Selbstbehandlung empfohlen werden meist die Potenzen D6 – D12. Die Behandlung von Schwangeren und Kindern soll stets in Absprache mit Frauenarzt, Hebamme oder Kinderarzt erfolgen.
  • Die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn eine Verschlechterung der Symptome über mehrere Tage anhält.
  • Im Rahmen der Selbstbehandlung sollte stets nur ein Mittel auf einmal versucht werden.
  • Es darf niemals ein schulmedizinisches Medikament eigenmächtig abgesetzt und/oder durch ein Homöopathikum ersetzt werden. Die Einnahme unterstützender Mittel sollte stets mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Auch die Einnahme selbst erfordert besondere Aufmerksamkeit. Unabhängig von der Art der Darreichungsform (Globuli, Tablette oder Tropfen) sind Homöopathika empfindliche Stoffe, deren Wirksamkeit durch äußere Reize möglicherweise beeinflusst werden können. Um eine Heilwirkung nicht zu gefährden, sollten zur Sicherheit folgende Regeln beachtet werden:

  • Vor der Einnahme des Mittels sollten die Mundschleimhäute 15 Minuten frei sein von Speisen und Getränken, Nikotin oder Alkohol.
  • Globuli, aufgelöste Tabletten oder Tropfen zur Vorsicht mit Plastiklöffeln einnehmen.
  • Stark riechende ätherische Öle (Latschenkiefer, Menthol, Kampfer) und Lösungsstoffe (Lacke, Farben, Benzin) sind während der Anwendung zu vermeiden.
  • Minze, Zahnpasta, Kaugummi, Kaffee und Alkohol zur Sicherheit der Wirkung möglichst vermeiden oder den Gebrauch stark einschränken.

Einnahme für Säuglinge und Kleinkinder:

Ein Säugling (bis 12 Monate) bekommt 1 Kügelchen, ein Baby ab dem zweiten bis zum dritten Jahr darf 2 Globuli einnehmen.Größere Kinder bekommen 3 Globuli. Die Globuli werden dem Säugling und Baby einfach in die Wangentasche gelegt. Tropfen (Dilution) werden immer in Wasser gelöst. Sie können auf einem Plastiklöffel gegeben werden oder mit einer Pipette -die in jeder Apotheke zu kaufen ist- in den Mund getropft werden. Praktisch ist es auch, den Schnuller in die wässrige Arzneilösung zu tunken und dem Säugling zu geben. Auch eine Verabreichung über die Trinkflasche kann gut gelingen.

Einnahme für Erwachsene

Die Globuli auf einen Plastiklöffel geben und langsam im Mund zergehen lassen. Tropfen ebenfalls mit einem Plastiklöffel einnehmen. Tabletten können in die Wangentasche gelegt werden, wo sie sich auflösen. Sie können alternativ auch in Wasser gelöst und getrunken werden.

Behandlungsdauer

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Beschwerdebild. In der Regel werden homöopathische Arzneien nur solange eingenommen, bis die Beschwerden geheilt sind oder deutlich besser werden. Zu beachten ist es, dass die Einnahmehäufigkeit variieren kann. Oftmals gehen die Empfehlungen dahin, akuten Beschwerden mit häufigen Einnahmen zu begegnen und die Abstände mit Besserung der Beschwerden zu verlängern. Hohe Potenzen (ab C200) werden in der Regel nur von heilkundigen homöopathischen Ärzten oder Heilpraktikern verordnet und eignen sich nicht zur Selbstbehandlung, da ihre Wirkweise eine andere Dynamik hat, als die der tiefen D-Potenzen.

Wirkungsweise und Nebenwirkungen von Lachesis Globuli

Homöopathische Mittel werden als „energetische Arzneien“ bezeichnet. Ihre Wirkung basiert auf dem Ähnlichkeitsprinzip. Das bedeutet, dass die Mittel hier, anders als bei allopathischen Arzneien (Schulmedizin), dem Immunsystem nicht entgegengesetzt werden, sondern unterstützend zum Einsatz kommen. Es geht demnach nicht darum, dem Körper die Arbeit abzunehmen, sondern ihn in seinem natürlichen Tun zu unterstützen. Deshalb bedarf es eines der zu behandelnden Beschwerde ähnelnden Reiz, um diese Selbstheilungskräfte (Hahnemann sprach von der individuellen Lebenskraft) zu aktivieren. Es wird ausdrücklich betont, dass es bei der Anwendung homöopathischer Mittel nicht um eine bloße Beeinflussung der Erkrankung geht, sondern vielmehr um die Belebung der Vis Mediatrix Naturae (Heilkraft der Natur). Sie soll helfen die Beschwerden zu neutralisieren.

Der Gedanke hinter diesem Prinzip ist die Annahme, dass jeder Mensch auf vielfältige Art und Weise mit seinem Umfeld interagiert: die Homöopathie spricht hier vom Prinzip der harmonischen Resonanz. Dies umfasst sowohl positive als auch negative Auswirkungen und äußert sich bei jedem Individuum anders. Diese Auswirkungen werden für die homöopathische Behandlung nutzbar gemacht, indem Lebensenergie (Prana oder Qui genannt) in flüssigen oder trockenen Medien eingeschlossen wird. Bei jedem Verdünnungsschritt des Mediums wird folglich die enthaltene Energie weiter potenziert. Je höher also die Potenz, umso stärker wirkt das Mittel, auch wenn dies mit einer Verdünnung der ursprünglich enthaltenen Substanz einhergeht. Übrig bleibt die Energie, die mit dem Körper interagiert. Die Wirkung höher potenzierter Mittel geht tiefer und hält länger vor.

Aufgrund des unterstützenden Charakters kann es, besonders bei den sogenannten Hochpotenzen (ab C200, LM- und Q-Potenzen), zu einer Erstverschlimmerung der Symptomatik kommen. Sie kann ein paar Tage nach Einnahmebeginn einsetzen und wird als positives Zeichen für die adäquate Reaktion des Körpers gewertet. Ein Ausbleiben der Erstverschlimmerung ist jedoch im Umkehrschluss kein Zeichen mangelnden Erfolges, da längst nicht alle Mittel diese Erstreaktion auslösen (Sulfur ist zum Beispiel bekannt für das vermehrte Auftreten einer Erstverschlimmerung). Besonders häufig wird sie bei der Behandlung chronischer Krankheiten beobachtet.

Die Einnahme homöopathischer Mittel soll grundsätzlich mit dem Ausbleiben der behandelten Beschwerden beendet werden. Bei einer Einnahme über die erforderliche Zeit hinaus (die wohl einzige beschriebene Form der Überdosierung) können die ursprünglichen Symptome zurückkehren, was Hahnemann als „Spätverschlimmerung“ bezeichnete. Diese wird, anders als das erste Auftreten der Beschwerden, nicht behandelt. Stattdessen wird das Mittel nun abgesetzt. In der Regel ebbt die Spätreaktion nach 3 – 4 Wochen von selbst ab.

Alternative homöopathische Mittel zu Globuli Lachesis

Causticum hahnemanni

Causticum wird aus gebranntem Kalk, Ätzkalk nach Hahnemann, gewonnen. Es wirkt beinahe ausschließlich auf Nerven und Muskulatur. Causticum-Patienten sind überempfindlich, sie zittern und schwitzen wie Vergiftete, ihre Muskeln zucken unkontrolliert, sie schlafen schlecht. Während Lachesis sich auf eine ganze Reihe anderer Organe auswirkt, behandelt man mit Causticum hauptsächlich Nervenleiden. Beide Mittel aber sind angezeigt bei einer Überempfindlichkeit der Haut, Steifheit der Gelenke, starker Schmerzempfindung und allgemeiner Unruhe des Gemütes.

Sepia

Wie Lachesis ist Sepia, hergestellt aus der Tinte des Tintenfisches, ein Frauenmittel. Es kann bei Frauen zur Linderung verschiedener Beschwerden verwendet werden. Es kuriert zu starke Blutungen, Unterleibsschmerzen, Probleme während der Schwangerschaft und hysterische Zustände. Allgemein wird es bei besonders unruhigen, nervösen und reizbaren Patienten angewandt. Auch Verdauungsstörungen und der Wechsel von Durchfall und Verstopfung sind typische Sepia-Symptome. Im Gegensatz zu Lachesis wird Sepia allerdings vor allem jüngeren und erwachsenen Frauen verabreicht. Beschwerden, die in der Menopause auftreten, können damit kaum behandelt werden. Im Gegensatz zu Lachesis, das komplex auf verschiedene Teile des Organismus wirkt, wirkt Sepia sich hauptsächlich auf die Genitalien aus.

Zincum metallicum

Zincum ist ein homöopathisches Mittel, das auf der Grundlage von Zinkhergestellt wird. Es kuriert nervöse Leiden. Zincum-Patienten leiden häufig unter Kopfschmerzen, Erschöpfungszuständen und allgemeiner Unruhe. Wie Lachesis kann Zincum gut bei Alkoholikern angewendet werden. Lachesis und Zincum haben außerdem die signifikante Verbesserung des Zustandes des Patienten nach Ausscheidungsprozessen gemein. Zincum entfaltet seine Wirksamkeit vor allem auf den Kopf und die Nerven.

Lachesis Globuli: Hintergrundinformationen

Als Schlangengift darf die Wirksamkeit von Lachesis nicht unterschätzt werden. Solange der Wirkstoff nicht verdünnt und potenziert wurde, kann die Einnahme durchaus zum Tod führen. Wird der Biss der Buschmeisterschlange nicht rechtzeitig behandelt, sterben die Patienten häufig an der unmittelbaren Vergiftung oder den Folgen der Entzündung der entstandenen Wunde. Der Homöopath Constantin Hering prüfte 1828 an sich selbst die Wirkung dieses Arzneimittels und trug schwere körperliche Schäden davon. Er bereicherte aber mit seiner Tat den Heilmittelschatz um ein mächtig wirkendes Mittel gegen diverse Leiden.