Ursachen der Bronchitis
Eine Bronchitis wird fast immer durch Erkältungsviren ausgelöst, die die oberen und unteren Atemwege befallen und dort auf der Schleimhaut eine Entzündungsreaktion in Gang setzen. Die Botenstoffe reizen sensible Nervenfasern, die den Impuls über den Nervus vagus an das Gehirn (Hirnstamm) weiterleiten und dort den Hustenreflex auslösen. Nur selten sind Bakterien die Ursache der Erkrankung, allerdings können sich diese bei einer Virusinfektion zusätzlich ansiedeln und zu Komplikationen wie z.B. einer eitrigen Bronchitis oder einer Lungenentzündung.
Eine von Viren verursachte Bronchitis heilt bei sonst gesunden Menschen normalerweise innerhalb von zwei Wochen aus. Ein lästiger Reizhusten kann allerdings noch mehrere Wochen andauern.
Zu beachten
Dauert der Husten länger als sechs Wochen an, tritt Fieber über 39 Grad C auf oder sollte Blut im ausgehusteten Sekret auftreten, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden. Auch wenn trockener Reizhusten im Rahmen einer Bronchitis überdurchschnittlich oft im Jahr auftritt, sollten chronische Ursachen abgeklärt werden. Bei Erwachsenen würde dies bedeuten, dass die Krankheit mehr als 3- bis 4-mal im Jahr auftritt, bei Kindern mehr als 6- bis 10- mal. Bei häufigem Auftreten und zusätzlicher Luftnot besteht der Verdacht auf ein Asthma bronchiale, das am besten von einem Lungenfacharzt behandelt wird.
Tockener und produktiver Husten
Eine Bronchitis verläuft in mehreren Phasen, in deren Verlauf sich die Art des Hustens deutlich verändert: Zu Beginn der Bronchitis produzieren die gereizten Bronchien noch nicht viel Schleim. Der Husten klingt hart und bellend, kratzt im Hals und wird teilweise als sehr schmerzhaft empfunden. Nachts und morgens nach dem Aufstehen verschlimmert sich der Husten in der Regel und sorgt für eine unruhige Nacht. Dieser Husten wird auch als trockener Husten bezeichnet. Nach zwei bis drei Tagen wird er aufgrund der vermehrten Schleimbildung durch produktiven Husten mit Auswurf abgelöst.
Der Körper hilft sich selbst
Auch wenn Husten sehr lästig sein kann, ist er doch ein natürlicher und sinnvoller Schutzmechanismus des Körpers. Durch eine reflexartige Ausatembewegung (Expiration) der Atemmuskulatur befreien sich die Atemwege so von Schleim, Schadstoffen, bakteriellen oder viralen Krankheitserregern oder Fremdkörpern. Mit der verstärkten Produktion von Sekreten kämpft der Körper gegen die eingedrungenen Viren an. Um das Abhusten zu erleichtern, werden die Partikel mit Schleim umhüllt und anschließend mit Hilfe der beweglichen Flimmerhärchen herauftransportiert.
Allerdings ist der Schleim zu Beginn der Erkrankung so zäh, dass dieser Transport behindert ist. Daher ist es wichtig, dass der Schleim gelockert und verflüssigt wird.
Schulmedizinische Therapie
Um eine Bronchitis zu behandeln ist es wichtig zu wissen, welches Stadium der Erkrankung vorliegt. Ist der anfängliche Reizhusten so heftig, dass der den Schlaf stört, können Hustenstiller aus der Apotheke verabreicht werden. Diese Medikamente beruhen meist auf dem Wirkstoff Dextromethorphan (z.B. Silomat, Wick Husten Sirup gegen Reizhusten). Dieser dämpft das Hustenzentrum, indem es dessen Reizschwelle verschiebt.
Sobald der Husten in das produktive Stadium übergeht, sollten hustenstillende Medikamente nicht mehr eingesetzt werden. Jetzt sind schleimlösende Arzneimittel wie zum Beispiel ACC akut,
Im weiteren Verlauf der Bronchitis werden vom Arzt oftmals Antibiotika verschrieben. Diese sind allerdings nur dann sinnvoll, wenn nachweislich ein bakterieller Infekt vorliegt (auf Blutuntersuchung bestehen!) und der Körper die Krankheit nicht aus eigener Kraft heilen kann.
Heilpflanzen oft wirksamer als Medikamente
Auch Heilpflanzen können helfen, den quälenden Hustenreiz zu lindern und das Abhusten zu erleichtern. Sie lindern nicht nur die Symptome, sondern stärken die Atemwege und können unter Umständen weitere Komplikationen verhindern. Oft sind sie sogar wirksamer als chemische Hustenmedikamente.
Heilpflanzen bei Reizhusten
In der ersten Phase des Hustens eigenen sich Heilpflanzen wie beispielsweise Spitzwegerich, Süßholzwurzel, Eibisch, Malve, Königskerze oder Isländisch Moos. Diese sogenannten „Schleimdrogen“ können einzeln oder als Mischung in Form von Tee oder als Lutschtabletten angewendet werden.
Auch ein Teelöffel Honig oder Fenchelhonig, möglichst lange im Mund behalten und dann geschluckt wirkt oft besser als so mancher Hustensaft.
Weitere hilfreiche Maßnahmen sind:
- Viel trinken (2-3 Liter/Tag)
- Luftbefeuchter an den Heizkörpern anbringen oder im Raum aufstellen
- Warme Milch mit Honig
- Dampfinhalationen mit Salzwasser oder Salbei
- Warme Brustwickel mit Thymian oder Kartoffeln
- Zwiebelsaft
Heilpflanzen bei produktivem Husten
Geht der Husten in das produktive Stadium über, werden schleimlösende Heilpflanzen eingesetzt. Besonders bewährt haben sich hier zum Beispiel Huflattich, Thymian, Echter Alant und Lungenkraut.
Dampfinhalationen mit Eukalyptus oder Pfefferminze helfen zusätzlich, die Atemwege zu befreien.
So hilft Homöopathie bei Bronchitis
Eine homöopathische Behandlung bei Bronchitis unterstützt den Körper in seinen Selbstheilungskräften und beugt Komplikationen vor. Bei der Wahl des passenden Mittels verläuft die Krankheit milder und klingt schneller ab. Hierfür ist es wichtig, die genaue Art des Hustens und der restlichen Symptome zu beachten.
Folgende Mittel haben sich bei der Behandlung von Bronchitis bewährt:
Trockener, kurzer Husten, Pseudokrupp
Aconitum
Erwacht aus dem ersten Schlaf mit großer Unruhe, Ausatmen endet mit heiserem hackendem Husten, Erstickungsgefühl.
Häufige Begleitsymptome: Rauer Hals, hohes Fieber, großer Durst, Erkrankung Folge von trockener Kälte und Wind.
Schlechter: Abend- und Nachtstunden, Zimmerwärme, Berührung, Geräusche
Besser: Frische Luft, Ruhe.
Gemütszustand: Angst, Panik, große Unruhe.
> Hier geht es zu dem Mittel Aconitum
Trockener Husten mit Kurzatmigkeit
Ammonium carbonicum
Kurzatmigkeit bis zur Atemnot, Feucht-schleimige Rasselgeräusche in der Brust. Aufwachen durch die Luftnot spät nachts.
Häufige Begleitsymptome: Niesen frühmorgens bei Erwachen. Tagsüber wässriger Schnupfen, nachts verstopfte Nase. Ausgeprägte Frostigkeit und Erkältungsneigung.
Schlechter: Nachts (3.00-4.00 Uhr), Wärme, stickige Raumluft, körperliche Anstrengung.
Besser: Frische Luft bei trockener Witterung. Druck.
Gemütszustand: Müde, träge, schlapp, weinerlich, leicht beleidigt und reizbar.
> Hier geht es zu dem Mittel Ammonium carbonicum
Plötzlich einsetzender, tiefer bellender Husten
Belladonna
Husten beginnt abends beim Hinlegen im Bett, Verschlimmerung gegen Mitternacht. Husten hart und krampfartig…
Häufige Begleitsymptome: Kratzen im Hals, heftiger Krankheitsbeginn mit hohem Fieber, rotes Gesicht beim Husten, Durstlosigkeit.
Schlechter: Nachmittags und nachts. Erschütterung, Berührung, Bewegung, jegliche Sinnesreize.
Besser: Ruhe, Bettruhe, Reizreduktion.
Gemütszustand: Starke Erregung und Ruhelosigkeit.
> Hier geht es zu dem Mittel Belladonna
Trockener Reizhusten mit brennenden Schmerzen hinter dem Brustbein
Bromium
Rauer, trockener, bellender Husten, krampfhaft und mit pfeifender Atmung und Schleimrasseln, Hustenattacken beim Übergang von draußen ins Warme oder im warmen Bett, Besserung durch kalte Getränke, Heiserkeit, Einatmen löst Husten aus.
Häufige Begleitsymptome: Mund trocken und wie ausgedörrt, Kratzen im Hals, raue Stimme, die eingeatmete Luft fühlt sich kalt an.
Schlechter: Erste Nachthälfte, kalte Luft, die der Wärme folgt (Eintreten in warmes Zimmer).
Besser: Bewegung, kalte Getränke.
Gemütszustand: Vergesslich, ängstlich, Furcht vor Geistern, Visionen im Dunkeln.
Trockener, harter, quälender Husten mit stechenden Brustschmerzen
Bryonia
Husten entwickelt sich allmählich, Hustenanfälle mit Würgen und Brechen, hält sich wegen der Schmerzen den Brustkorb und den Kopf beim Husten.
Häufige Begleitsymptome: Kopfschmerz, als wenn der Kopf in Stücke fliegen würde.
Schlechter: Kleinste Bewegungen/Erschütterungen. Berührung, Wärme. Morgens beim Aufstehen.
Besser: Ruhe, stilles Liegen, frische Luft, Kühlung. Trinken.
Gemütszustand: Äußerst gereizt und schnell zornig, will in Ruhe gelassen werden, spricht von seiner Arbeit und davon, was noch alles zu tun wäre.
> Hier geht es zu dem Mittel Bryonia
Kurzer, bellender Husten nach Nasswerden
Dulcamara
Husten anfangs heiser und krampfartig, später locker mit viel Schleim. Husten durch nasskaltes Wetter oder Nasswerden, nachts schlechter.
Häufige Begleitsymptome: Kältegefühl, Schnupfen, Nase völlig verstopft, welche sich durch Wärme wieder öffnet.
Schlechter: Durchnässung, nasse, kalte, wechselhafte Witterung, nachts
Besser: Wärme, warme Anwendungen. Trockenes Wetter, Bewegung.
Gemütszustand: Ungeduldig, eigensinnig, widersetzt sich den Wünschen anderer.
> Hier geht es zu dem Mittel Dulcamara
Heftige Reizhustenanfälle durch Kitzelhusten gleich nach dem Hinlegen
Drosera
Bellender, blecherner, hohler Husten, insbesondere nachts, schlechter nach Mitternacht,
die Anfälle folgen schnell aufeinander, Husten mit Würgen und Erbrechen, das Gesicht läuft beim Husten blaurot an.
Häufige Begleitsymptome: Nasenbluten, sehr fröstelig, alle Glieder fühlen sich lahm an.
Schlechter: Hinlegen, Ruhe, nach Mitternacht. Trinken, Wärme. Reize wie Lachen, Weinen, Sprechen.
Besser: Aufsetzen im Bett, frische Luft, Kälte, Bewegung.
Gemütszustand: Niedergeschlagen, ängstlich, will nicht allein sein, reizbar.
> Hier geht es zu dem Mittel Drosera
Harter, trockener Husten mit Schmerzen in der Brust
Ferrum phosphoricum
Husten entwickelt sich langsam. Kurzer, schmerzhafter, kitzelnder Husten, nachts schlechter, Hustenanfälle.
Häufige Begleitsymptome: Erkältung beginnt eher langsam, Gesicht abwechselnd blass und rot, klopfende Kopfschmerzen.
Schlechter: Anstrengung, Erschütterung, Frühmorgens, nachmittags, nachts.
Besser: Kühle Umschläge, frische Luft, Ruhe oder sanfte Bewegung.
Gemütszustand: Ungewöhnlich fröhlich und präsent trotz hohem Fieber, große Ruhelosigkeit, vor allem nachts im Bett, Zornausbrüche mit Zittern vor Ärger.
> Hier geht es zu dem Mittel Ferrum phosphoricum
Schmerzhafter Kitzelhusten wie durch eine Feder in der Kehle
Phosphorus
Husten hohl, tief und trocken, abends, beim Lachen oder lauten Sprechen oder bei kaltem Luftzug, Gerüche verschlimmern den Husten, Schmerz in der Brust beim Husten, schlechter durch äußeren Druck.
Häufige Begleitsymptome: Blutiger Auswurf, Neigung zu Nasenbluten
Schlechter: Wetterwechsel, große Hitze/Kälte, überwärmte Räume, warme Getränke.
Besser: Kalte Anwendungen, frische Luft, kalte Getränke. Ruhe und Schlaf.
Gemütszustand: Empfindlich auf Geräusche, Licht, Musik, Gerüche, Berührungen. Furchtsam und sehr schreckhaft. Angst vor Dunkelheit, nachts, vor Einsamkeit.
> Hier geht es zu dem Mittel Phosphorus
Anhaltender Kitzelreiz im Hals
Rumex
Berührung der Halsgrube löst Husten aus, trockener Reizhusten hindert am Schlafen, kalte Luft und tiefes Einatmen lösen trockenen Husten aus, hält sich beim Husten die Brust,
Häufige Begleitsymptome: Große Mattigkeit und Schwäche, Niesreiz, Schnupfen mit reichlich Sekret, heftiges Jucken der Haut.
Schlechter: Kalte Luft. Gegen Mitternacht (23.00 Uhr), Hinlegen, Erwachen. Äußerer Druck auf Kehlkopf oder Luftröhre.
Besser: Bedecken von Mund und Nase, Wärme, gleichbleibende Temperatur.
Gemütszustand: Ruhelos, reizbar, schwermütig.
> Hier geht es zu dem Mittel Rumex
Produktiver Husten mit schwer löslichem, zähen Schleim
Kalium bichronicum
Metallisch klingender, zäh-klebriger Husten, schwer löslich. Fadenziehender Schleim, der mühsam hervorgebracht wird. Morgendliche Erstickungsanfälle mit Schleimwürgen
Häufige Begleitsymptome:
Husten häufig mit gleichzeitiger Entzündung der Nebenhöhlen, Abwechselnd schmerzhafte Stiche im Hustenanfall.
Schlechter: Kälte, auch heißes Sommerwetter, Feuchtigkeit, Hinlegen, Nachts zwischen 3.00-5.00 Uhr.
Besser: Wärme, frische Luft, Aufsitzen, Bewegung.
Gemütszustand: Träge, zurückgezogen, teilnahmslos. Liebt gewohnte Rhythmen.
> Hier geht es zu dem Mittel Kalium bichronicum
Trockener, heiserer bellender Husten mit zähem, grünlichem Schleim
Hepar sulfuris
Abends und in der ersten Nachthälfte erstickender Husten. Frühmorgens Husten schleimig-rasselnd, teilweise pfeifende Hustenanfälle. Zäher, sich schlecht lösender grünlicher Schleim.
Häufige Begleitsymptome:
Asthma bronchiale mit Erstickungsanfällen. Stechende Brustschmerzen, mit Ausstrahlung in andere Regionen. Fröstelig, überempfindlich gegen Kälte und Zugluft.
Schlechter: Kälte, kalte Luft, abdecken, entblößen, spät abends, nachts.
Besser: Wärme, Zimmerwärme, warme Umschläge, einhüllen.
Gemütszustand: Streitsüchtig, aufbrausend, reizbar. Berührungs- und schmerzempfindlich.
> Hier geht es zu dem Mittel Hepar sulfuris
Plötzliche, heftige Hustenattacken mit Würgereiz
Coccus cacti
Reichlich Fäden ziehender Bronchialschleim, schwer abzuhusten. Anfangs: Kitzelhusten. Gefühl eines Fremdkörpers im Kehlkopf. Keuchender Husten, bessert sich an der frischen Luft.
Häufige Begleitsymptome:
Rotes Gesicht während der Hustenanfälle, bewährt auch bei Keuchhusten und Pseudokrupp.
Schlechter: Wärme, Zimmerwärme, im Bett, vor Mitternacht, frühmorgens.
Besser: Kalte Luft, Aufsetzen, trinken von kaltem Wasser.
Gemütszustand: Lebhaft, redselig, aber auch besorgt, reizbar, nervös.
Dosierung: Alle Mittel 3-4 Globuli in der Potenz D6 oder D12, zu Beginn 3-mal eine Gabe im Abstand von 30 Minuten. Bei Besserung der Beschwerden je nach Bedarf stündlich bis zweistündlich, an den folgenden Tagen 3-mal täglich. Sobald der Husten locker ist und der Schleim problemlos abgehustet werden kann, die Gaben beenden.
> Hier geht es zu dem Mittel Coccus cacti
Silke Lemhöfer, Heilpraktikerin und Homöopathin mit eigener Praxis für Homöopathie und ganzheitliche Frauengesundheit
Praxisadresse:
Quellenangaben:
- Sommer, Sven; Homöopathie Das Basisbuch;, Gräfe und Unzer Verlag, S.99
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