Anwendungsmöglichkeiten für Phosphorus Globuli

Zusammenfassung

Bei wem?: Der Phosphorus-Typ zeichnet sich durch seine körperliche und geistige Lebendigkeit aus. Er ist sehr schnell für allerlei Dinge zu begeistern, aber genauso schnell auch wieder gelangweilt oder gar enttäuscht. Jegliche Reize aus seiner Umgebung beeindrucken den Phosphorus-Typen. Sowohl visuelle, als auch akustische oder taktile (durch Tastempfindung) Sinneswahrnehmungen beeinflussen den Menschen stark und sorgen für eine ausgeprägte emotionale Reaktion. Jene Beeindruckbarkeit ist gerade charakteristisch für den Phosphorus-Typen.
Jene Personen werden darüber hinaus häufig von diversen Ängsten geplagt wie beispielsweise Angst vor Gewitter, dem Eintritt der Dunkelheit oder auch Angst vor zukünftigen Erkrankungen. Da die Menschen schnell auf äußere Einflüsse reagieren, können jene Ängste gut durch Zureden anderer Personen gebessert werden. Jedoch können auch Impulse aus ihrer Umwelt neue Ängste hervorrufen. So lesen sie beispielsweise über eine Krankheit in einer Zeitschrift und haben sogleich Angst davor, an jener Krankheit zu leiden.

Typischerweise zeichnen sich jene Personen durch eine ausgesprochen hohe Körpergröße und dabei schlanke Statur aus. Sämtliche Knochenvorsprünge ragen deutlich heraus, der Kehlkopf springt spitz und markant aus dem Hals hervor und das Gesicht wirkt eingefallen und mager. Zudem läuft der Phosphorus-Typ die meiste Zeit mit nach vorne übergebeugtem Oberkörper.[1][2]
Wo wirkt es?: Der in der Homöopathie eingesetzte reine Phosphor entfaltet seine Wirkung beinahe überall im Körper. Er wirkt dabei besonders auf die Schleimhäute des Magens und des Darms. Im Rahmen der homöopathischen Arzneimittelprüfung wurde durch die Einnahme von Phosphor vor allem eine Entzündungsreaktion sowie Degeneration der Magen- und Darmschleimhaut hervorgerufen. Zudem rief das Mittel entzündliche Reaktionen der Nerven hervor, welche mit Lähmungserscheinungen einhergingen. Bei genauerer Betrachtung der Blutgefäße konnte ein degeneratives Bild, welches durch eine fettige Zersetzung der Gefäße geprägt war, beobachtet werden. Durch die kaputten Gefäße trat leicht Blut aus, sodass häufig größere Blutungen in Form von Hämatomen zu finden waren. Insgesamt stellte sich nach Einnahme von Phosphorus ein destruktiver Stoffwechsel des Körpers ein, welcher zu schwächlichen und nervösen Zuständen der Probanden führte. Hierbei konnten plötzliche, körperliche Kraftlosigkeit bis hin zu Ohnmachtsanfällen beobachtet werden. Der Körper wurde folglich anfälliger für Krankheiten, wobei besonders oft Infektionen der Atemwege und des Magen-Darm-Trakts auftraten. Zuletzt stellten die Prüfer eine ausgeprägte Wirkung auf die Psyche fest. Phosphorus führte hierbei zu einer deutlichen Anfälligkeit für äußere Reize.[3] Nach dem Grundsatz der Homöopathie „Ähnliches wird mit Ähnlichem geheilt“. wird anhand jener Symptome der breitgefächerte Einsatzbereiche der Arznei Phosphorus ersichtlich.

In welchem Alter?: Phosphorus kann sowohl bei Kindern, als auch Erwachsenen angewandt werden.

Wahlanzeigende Beschwerden

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Nach den Angaben der klassischen Homöopathie kann die hier beschriebene Arznei bei all jenen Betroffenen hilfreich sein, die mindestens zwei der folgenden körperlichen Beschwerden aufweisen. Diese müssen in Verbindung mit mindestens einem der genannten Umstände stehen, unter welchen sich die Beschwerden verschlechtern. Je mehr der aufgeführten Punkte auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der beschriebenen Arznei.

Hauptbeschwerden

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Phosphorus kommt hauptsächlich zur homöopathischen Behandlung bei Angstzuständen und Überempfindlichkeit gegenüber äußeren Reizen zum Einsatz sowie zur Therapie bei Entzündungen von Kehlkopf und Lunge. Die Arznei ist darüber hinaus ein hervorragendes Mittel zur Beschwerdelinderung bei Magenschwäche und Verdauungsproblemen, welche häufig auch mit Erbrechen einhergehen können. Außerdem hat sich Phosphorus zur Behandlung von anhaltenden, schweren Blutungen etabliert. Die folgenden Leitsymptome sollen einen Überblick über das Krankheitsbild des Phosphorus-Typen schaffen.

  • Besonders stark ausgeprägt ist die Hypersensibilität jeglicher Sinne. Dadurch reagiert der Phosphorus-Typ überempfindlich auf beinahe alle Umwelteinflüsse, die ihn umgeben. Jegliche Eindrücke wie beispielsweise Gerüche oder Geräusche führen zu starken körperlichen und emotionalen Reaktionen.
  • Mit der gesteigerten Empfindlichkeit gegenüber sämtlichen Eindrücken gehen auch vermehrte Ängste einher. Folglich fürchtet der Patient vielerlei Situationen wie beispielsweise Gewitter, Dunkelheit oder das Alleinsein. Darüber hinaus sorgt sich der Phosphorus-Patient ständig um seine Gesundheit und fürchtet Krankheiten, die ihn heimsuchen könnten. Besondere Angst hat er hierbei vor dem Tod.
  • Ein starkes Leeregefühl im Bauch ist geradezu klassisch für den Phosphorus-Patienten. Bei keinem anderen Heilmittel ist jenes Symptom so stark ausgeprägt.
  • Weiterhin typisch für den Phosphorus-Typ sind Blutungen, welche den gesamten Körper befallen können. Meist treten gehäufte Magen-Darm-Trakt-Blutungen, Nasen- und Zahnfleischblutungen sowie großflächige Blutungen im Bereich der Haut auf. Wenn sich der Phosphorus-Typ schneidet und anderweitig verletzt, blutet die Wunde lange Zeit nach, wobei kräftig, hellrotes Blut tropft. Selbst kleinere Wunden zeichnen sich durch einen überdurchschnittlichen Blutverlust aus.
  • Zudem verspürt der Patient häufig einen intensiven, berennenden Schmerz zwischen den Schulterblättern, welcher mit einem starken Hitzegefühl einhergeht. Jene brennenden Gefühlsstörungen können auch an den Händen auftreten. Typischerweise sind dabei die Füße des Phosphorus-Patienten kalt.
  • Zusätzlich wird als häufiges Leitsymptom ein vermehrtes Hungergefühl beschrieben, welches hauptsächlich nachts auftritt. Der Kranke ist meist direkt nach einer Mahlzeit wieder hungrig und isst somit über den Tag verteilt vermehrt kleine Mahlzeiten. Er wird dann oft von starkem Heißhunger geplagt, wobei klassischerweise kalte Speisen bevorzugt werden. Sobald er diese jedoch verschlungen hat, bricht er sie wieder aus. Durst hingegen, empfindet der Phosphorus-Typ häufig zwischen 15 und 18 Uhr. Diesen stillt er ebenfalls am liebsten mit kalten Getränken, wobei auch diese häufig wieder erbrochen werden.
  • Außerdem wird der Patient von starken Schmerzen im Bereich seines Kehlkopfes geplagt. Dieser ist meist entzündlich verändert und dadurch besonders empfindlich.  Symptome wie Halsschmerzen, Heiserkeit, Schmerzen beim Schlucken und Reizhusten werden dadurch hervorgerufen. Der Husten ist dann meist trocken und wird als quälend empfunden. Er wird vor allem durch Sprechen, Lachen und Kälte provoziert. Der Phosphorus-Patient erleidet immer wieder solche Infekte der Atemwege.
  • Während sich der Bauch oft sehr leer anfühlt, wird ein beengendes Gefühl im Brustkorb vernommen. Der Patient empfindet eine Einengung seiner Brust, die ihm das Atmen erschwert und durchaus Schmerzen auslösen kann. Jene Schmerzen sind dann meist atmungsabhängig und verschärfen sich bei der tiefen Einatmung. Dies kann vor allem im Zusammenhang mit Entzündungen der tiefen Atemwege einhergehen.

Verbesserung: Erleichterung verspürt der Patient bei aufrechtem Sitzen oder bei Liegen auf dem Bauch. Generell tut ihm Ruhe und Entspannung gut, weshalb auch nach einem kurzen Nickerchen meist viele Beschwerden abgeklungen sind. In Gesellschaft von anderen Menschen fühl er sich grundsätzlich gut aufgehoben und genießt die Geborgenheit durch andere. Zusätzlich kann ein Reiben oder Massieren einer schmerzhaften Körperstelle zu einer Symptomlinderung führen. 

Verschlechterung: Bei Belastung der linken Seite, beispielsweise durch Liegen auf dieser, kommt es meist zu einer Verschlechterung der Symptome. Darüber hinaus treten vermehrt Beschwerden bei gleichzeitigem Gefühl von Hunger auf oder auch nach Genuss von warmen Speisen oder Getränken. Auf schwankende Temperaturen reagiert der Patient grundsätzlich empfindlich. Aber auch konstant kaltes Wetter bedeutet eher eine Qual für ihn, da es auch hierbei zu einer Verschlechterung der Symptomatik kommen kann. Außerdem führt geistige Anstrengung, die durch gesteigerte Reize aus der Umwelt hervorgerufen werden kann, zu einer Zunahme der Beschwerden. Letztendlich verschlechtert sich sein Krankheitsbild auch bei Auseinandersetzung oder Konfrontation mit seinen Ängsten. Folglich führen Alleinsein oder auch Gewitter und Dämmerungen zu einer Symptomverschlechterung. [4] 

Geist / Gemüt

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Der Phosphor-Typ zeichnet sich durch vielerlei Ängste aus, die ihn beschäftigen und teilweise im Alltagsleben einschränken. Er fürchtet nicht nur diverse alltäglich Umstände wie die abendliche Dämmerung oder ein Gewitter, sondern wird auch von fundamentalen Ängsten wie der Angst vor dem Alleinsein geplagt. Aber auch Gedanken an die eigene Zukunft bewirken eine ängstliche Unruhe in ihm, die mit körperlichen Symptomen wie schnellem Herzklopfen, vermehrtem Schwitzen und Atemnot einhergehen kann. Der Patient hat das Gefühl, als könne aus jeder Ecke etwas herausgekrochen kommen und fürchtet sich vor zukünftigen Ereignissen. Meist verspürt er eine gewisse Vorahnung für eintreffende Situationen. Dies wird als eine Art Hellsichtigkeit aufgefasst. Besonders ausgeprägt ist diese charakteristischerweise in Form von Todesvorahnungen. Darüber hinaus, weist der Phosphor-Typ meist einen lebhaften, erregbaren und reizbaren Charakter auf. Grundsätzlich fallen jegliche Reaktionen heftig und hysterisch aus. In diesem Zusammenhang kann es zu übertriebenem Vergießen von Tränen, gefolgt von lautem, unwillkürlichem Lachen kommen. Der Kranke lacht dann unter Umständen auch in ernsten und unpassenden Momenten. Des Weiteren fallen jene Menschen durch eine ausgeprägte Empfindsamkeit auf, welche gegenüber jeglichen äußeren Einflüssen besteht. So verursachen beispielsweise visuelle, akustische oder taktile Umweltreize eine heftige Reaktion im Patienten, die mit Gefühlsausbrüchen einhergehen kann. Hierbei können vor allem unangenehme Eindrücke starke Impulse auslösen oder den Patienten schnell verärgern. Geringste Kritik führt zum Beispiel zu ernsthaften Auseinandersetzungen und starker emotionaler Erregung.

Kopf

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Kalte krampfende Schmerzen durchziehen den Kopf, wobei besonders die linke Seite betroffen zu sein scheint. Der Kopf und somit das Gehirn fühlen sich kalt, versteift und eingefroren an, während brennende Schmerzen und starke Pulsationen durch das Gehirn ziehen. Jene Beschwerden nehmen besonders morgens zu und verschlimmern sich vor allem bei Zunahme von äußeren Reizen, sodass dann Übelkeit, Erbrechen und Kreislaufkollaps auftreten können.
Außerdem finden sich häufig schuppige, kahle und sehr trockene Stellen auf dem Kopf, die sich bei Erkältungen oder Aufenthalt in warmen Räumen deutlich verschlechtern. Ebenso führt der Besuch beim Friseur zu einer Verschlechterung jener Kopfhautbeschwerden. In diesem Zusammenhang kann es sogar zum Haarausfall von ganzen Büscheln kommen. Zurück bleiben lediglich vereinzelte Inseln von Haarwuchs.

Zusätzlich wird häufig eine ausgeprägte Schwindelsymptomatik beobachtet, wobei meist ein Drehschwindel auftritt. Dieser scheint vor allem bei Stuhlgang zuzunehmen, wohingegen kaltes Waschen des Gesichts und des Kopfes die Symptome lindern kann.

Gesicht

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Die Augen tränen viel, vor allem bei windigen Verhältnissen. Der Patient meidet meist den direkten Blick ins Licht, da dies starke Kopfschmerzen hervorrufen kann. Häufig sieht er vereinzelte Lichtblitze in seinem Gesichtsfeld, die auch in Form von flimmernden Zickzack-Figuren durch das Bild huschen können. Besonders bei Helligkeit oder Blick ins Licht treten grüne, rote oder schwarze Farbfiguren auf, welche sich durch das Gesichtsfeld bewegen. Schließt der Patient die Augen oder schirmt sein Gesicht mit der Hand vor dem Licht ab, werden jene visuellen Eindrücke besser. Zudem können vielerlei Erkrankungen der Netzhaut sowie des gesamten Auges auftreten. Der Phosphorus-Typ scheint hierfür besonders anfällig zu sein. So treten sehr häufig degenerative Veränderung der Netzhaut (Retina) auf, die zu Sehverlust (Visusverlust) oder eingeschränktem Sehvermögen führen können. Der Phosphorus-Typ leidet ständig an Schnupfen, sodass ihm die Nase ununterbrochen läuft. Hierbei kommt es meist zur Absonderung von reichlich, eitrigem Schleim. Zudem kann es auch zu Ablaufen von Schleim über den Rachen kommen, wodurch Mundgeruch ausgelöst werden kann. Darüber hinaus fühlt sich durch die massive Schleimproduktion die Nase ständig geschwollen und überfüllt an. Die Stauung in der Nasenhöhle kann Schmerzen verursachen, welche beim Bücken beispielsweise schlimmer werden. Gelegentlich wird durch Schnauben oder Niesen Nasenbluten provoziert, welches in einigen Fällen jedoch auch spontan ohne erkennbare Ursache aufzutreten scheint. Die Nasenschleimhaut ist oft trocken und dadurch schmerzhaft. Das getrocknete Blut bildet meist eine harte Kruste und verstopft dadurch zusätzlich die Nasenhöhle. Das Gesicht scheint weiterhin blass zu sein. Der Phosphorus-Typ wirkt durch seine aschfarbene Hautfarbe vermehrt krank, schwach und elendig. Die Lippen sind blau und die Augen meist von tiefen dunklen Rändern umgeben. Die Haut und die Schleimhaut sind stark ausgetrocknet, reißen schnell ein, was wiederum Blutungen verursacht. Folglich finden sich häufig rußige Krusten auf den Lippen, in den Mundwinkeln oder über dem Zahnfleisch. Lediglich kleinere rote Flecken auf den Wangen lassen ein wenig Lebendigkeit in sein Gesicht zurückkehren.

Atmungsorgane / Brust / Herz

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In der Regel leidet der Phosphor-Typ an häufigen Infekten der Atemwege, welche mit Heiserkeit, Husten und Rauheitsgefühl im Kehlkopf einhergehen können. Gegen Abend werden die Beschwerden üblicherweise schlimmer, sodass der Kranke sogar seine Stimme verlieren kann (Aphonie). Der Kehlkopf ist dann sehr schmerzempfindlich und fühlt sich an, als wäre er wie von einem dicken Pelz überzogen. Jenes raue Gefühl verursacht stetige Irritationen, die zu schweren Hustenanfällen führen können. Der Husten klingt typischerweise als würde ein Hund bellen und wird meist als scherzhaft, trocken und reizbar empfunden. Im Rahmen eines solchen Hustenanfalls tritt häufig auch Atemnot auf. Ein beklemmendes Gefühl in der Brust, einhergehend mit großer Angst vor dem Ersticken quält den Patienten. Die Lunge fühlt sich betäubt, wie gelähmt an, das Einatmen ist erschwert und der Brustkorb krampft. Die Leidenden ringen nach Luft und husten dabei heftig. Sie zittern unter Umständen am ganzen Körper. Jene Beschwerden können typischerweise durch Temperaturwechsel und Witterungswechsel, Lachen, lautes Sprechen, Essen oder Trinken ausgelöst werden. Beim Husten wird häufig Schleim (Sputum) hervorgebracht. Dieses zeichnet sich durch eine schaumige Konsistenz aus und ist meist rosafarben bis rot durch eventuelle Blutbeimengungen.In den Lungen können stechende, brennende Schmerzen vernommen werden, die meist beim Liegen auf der linken Seite zuzunehmen scheinen. Die Schmerzen können ein Spannungsgefühl in der Brust auslösen, wodurch große Angstzustände hervorgerufen werden. Häufig geht dies mit einem durchdringenden Schmerz zwischen den Schulterblättern einher, welcher den Körper zu zerreißen scheint.  Die Luftwege fühlen sich ausgetrocknet und gereizt an, als wären sie wund. Besonders die rechte Hälfte des Herzens ist krank. Jene Herzhälfte sammelt normalerweise das aus dem Körper zufließende, sauerstoffarme Blut und pumpt es in den Lungenkreislauf, wo das Blut mit Sauerstoff angereicht wird. Von dort gelangt das sauerstoffreiche Blut in die linke Herzhälfte, von wo aus es in den Körperkreislauf gepumpt wird. Ein Rechtsherzversagen führt folglich zu einem Rückstau des Blutes im Körperkreislauf, wo der Wasseranteil des Blutes durch den hohen Druck aus den Gefäßen gepresst wird und in das Gewebe dringt. Dadurch kommt es zu Wasseransammlung in den Beinen oder auch im Bauch, wodurch große Mengen an Gewicht zugenommen werden können.

Verdauungsorgane

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Der Phosphor-Typ muss klassischerweise seine Mahlzeiten und Getränke in stark gekühltem Zustand verzehren. Anders verträgt er sie nicht. Folglich besitzt er eine Abneigung gegen warme Speisen, auf die er mit Übelkeit und Erbrechen reagiert. Ist der Speisebrei im Magen jedoch erst auf Körpertemperatur erwärmt, können selbst zuvor gekühlte Mahlzeiten im Nachhinein noch schwerste Anfälle von Übelkeit und Erbrechen auslösen. Demzufolge kann ein Großteil der Nahrung nicht behalten werden, wodurch ständig Heißhungerattacken hervorgerufen werden. Hierbei verlangte der Patient nach süßen, kalten Speise, die er förmlich verschlingt. Das Essen sitzt ihm dann schwer im Magen und drückt von Innen gegen den Bauch. Ist der Speisebrei erst einmal erwärmt, wird er jedoch sofort wieder hinauf gewürgt. Damit einhergehend, werden oft Krämpfe der Speiseröhre beobachtet, die zu saurem Aufstoßen auch ohne Speisebrei führen können. Gelegentlich kann auch das Erbrechen von Blut beobachtet werden. Der Bauch ist grundsätzlich sehr empfindlich und schmerzhaft. Besonders Berührung, Druck von außen, beispielsweise durch eine zu enge Hose, werden folglich nicht vertragen. Nach dem Trinken poltert es laut im Bauch und der Patient verspürt das Gefühl von seltsamer Schwäche und Leere, die ihn zum Hinlegen zwingt. Klassischerweise zeichnet sich der Phosphorus-Typ durch chronische reichlich, wässrige, spritzende Durchfälle aus, die schmerzhaft sein können. Nicht selten findet sich auch eine Blutbeimengung im Stuhl, sodass dieser wie fleischfarbenes Wasser erscheint. Der Durchfall löst eine ausgeprägte, körperliche Schwäche im Patienten aus. Er wirkt wie ausgetrocknet und ausgesaugt.

Harnorgane

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Der Urin kann trüb sein, wobei er dann einen mehlartigen Bodensatz aufweist. Gelegentlich finden sich schillernde Fettaugen auf der Oberfläche.

Geschlechtsorgane

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Der Mann zeichnet sich durch gesteigerte geschlechtliche Erregung aus, die mit häufigen Erektionen und unwiderstehlichem Verlangen nach Geschlechtsverkehr einhergeht. Er ist wollüstig, entblößt sich mit Vorliebe und hat den ständigen Drang nackt zu sein. Aber auch Frauen weisen klassischerweise über ein beinahe krankhaft gesteigertes Verlangen nach Geschlechtsverkehr aus. Sie sind kaum zu befriedigen.

Bewegungsorgane

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Die Hände und Füße fühlen sich in der Regel taub an, als wären sie eingeschlafen. Die Gliedmaßen sind dann besonders ungeschickt, zittern bei jeglicher Anspannung und sind zu schwach, um eine Handlungen auszuführen. Darüber hinaus, wird oft eine Steifheit der Gelenke beobachtet, wodurch vielerlei Bewegungen unmöglich werden. Die Gelenke sind schmerzhaft geschwollen und können nur mit äußerster Anstrengung und lediglich unter Schmerzen mobilisiert werden.

Haut

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Besonders typisch für den Phosphorus-Typ sind ausgeprägte Hauteinblutungen, welche selbst bei geringem Trauma großflächig zu beobachten sind. Der Körper ist förmlich überseht von blauen Flecken, die selbst bei kleinstem Anecken an Gegenstände entstehen. Darüber hinaus bestehen häufig auch kleine punktförmige Einblutungen (Petechien), welche nicht größer als ein Stecknadelkopf sind und dicht beieinander sitzen.

Ferner ist die Haut sehr trocken, schuppig und spröde. Hierdurch kommt es zu vermehrtem und auffälligem Verlust von Hautschuppen.

Fieber / Schwitzen / Kälte

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Äußerlich schwitzen die Kranken viel, während im Inneren eisige Kälte ihren Körper durchzieht.Besonders mit emotionaler Belastung einhergehend, wird eine aufsteigende Hitze vernommen, die zu Schweißausbrüchen führen kann. Hierbei schwitzen die Patienten vermehrt am Kopf sowie an den Händen und Füßen. [3]

Dosierung und Einnahme von Globuli Phosphorus

Homöopathische Mittel sind aufgrund ihrer guten Verträglichkeit und der ausbleibenden Nebenwirkungen für alle Altersklassen, Stillende und Schwangere geeignet. Bei der Anwendung von Potenzen ab D30 sowie LM- oder Q-Potenzen sollte ein fachkundiger Arzt, ein Homöopath oder eine Hebamme zurate gezogen werden.

Einnahme Empfehlungen und Regeln

  • Für die Selbstbehandlung empfohlen werden meist die Potenzen D6 – D12. Die Behandlung von Schwangeren und Kindern soll stets in Absprache mit Frauenarzt, Hebamme oder Kinderarzt erfolgen.
  • Die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn eine Verschlechterung der Symptome über mehrere Tage anhält.
  • Im Rahmen der Selbstbehandlung sollte stets nur ein Mittel auf einmal versucht werden.
  • Es darf niemals ein schulmedizinisches Medikament eigenmächtig abgesetzt und/oder durch ein Homöopathikum ersetzt werden. Die Einnahme unterstützender Mittel sollte stets mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Auch die Einnahme selbst erfordert besondere Aufmerksamkeit. Unabhängig von der Art der Darreichungsform (Globuli, Tablette oder Tropfen) sind Homöopathika empfindliche Stoffe, deren Wirksamkeit durch äußere Reize möglicherweise beeinflusst werden können. Um eine Heilwirkung nicht zu gefährden, sollten zur Sicherheit folgende Regeln beachtet werden:

  • Vor der Einnahme des Mittels sollten die Mundschleimhäute 15 Minuten frei sein von Speisen und Getränken, Nikotin oder Alkohol.
  • Globuli, aufgelöste Tabletten oder Tropfen zur Vorsicht mit Plastiklöffeln einnehmen.
  • Stark riechende ätherische Öle (Latschenkiefer, Menthol, Kampfer) und Lösungsstoffe (Lacke, Farben, Benzin) sind während der Anwendung zu vermeiden.
  • Minze, Zahnpasta, Kaugummi, Kaffee und Alkohol zur Sicherheit der Wirkung möglichst vermeiden oder den Gebrauch stark einschränken.

Einnahme für Säuglinge und Kleinkinder:

Ein Säugling (bis 12 Monate) bekommt 1 Kügelchen, ein Baby ab dem zweiten bis zum dritten Jahr darf 2 Globuli einnehmen.Größere Kinder bekommen 3 Globuli. Die Globuli werden dem Säugling und Baby einfach in die Wangentasche gelegt. Tropfen (Dilution) werden immer in Wasser gelöst. Sie können auf einem Plastiklöffel gegeben werden oder mit einer Pipette -die in jeder Apotheke zu kaufen ist- in den Mund getropft werden. Praktisch ist es auch, den Schnuller in die wässrige Arzneilösung zu tunken und dem Säugling zu geben. Auch eine Verabreichung über die Trinkflasche kann gut gelingen.

Einnahme für Erwachsene

Die Globuli auf einen Plastiklöffel geben und langsam im Mund zergehen lassen. Tropfen ebenfalls mit einem Plastiklöffel einnehmen. Tabletten können in die Wangentasche gelegt werden, wo sie sich auflösen. Sie können alternativ auch in Wasser gelöst und getrunken werden.

Behandlungsdauer

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Beschwerdebild. In der Regel werden homöopathische Arzneien nur solange eingenommen, bis die Beschwerden geheilt sind oder deutlich besser werden. Zu beachten ist es, dass die Einnahmehäufigkeit variieren kann. Oftmals gehen die Empfehlungen dahin, akuten Beschwerden mit häufigen Einnahmen zu begegnen und die Abstände mit Besserung der Beschwerden zu verlängern. Hohe Potenzen (ab C200) werden in der Regel nur von heilkundigen homöopathischen Ärzten oder Heilpraktikern verordnet und eignen sich nicht zur Selbstbehandlung, da ihre Wirkweise eine andere Dynamik hat, als die der tiefen D-Potenzen.

Wirkungsweise und Nebenwirkungen von Phosphorus Globuli

Homöopathische Mittel werden als „energetische Arzneien“ bezeichnet. Ihre Wirkung basiert auf dem Ähnlichkeitsprinzip. Das bedeutet, dass die Mittel hier, anders als bei allopathischen Arzneien (Schulmedizin), dem Immunsystem nicht entgegengesetzt werden, sondern unterstützend zum Einsatz kommen. Es geht demnach nicht darum, dem Körper die Arbeit abzunehmen, sondern ihn in seinem natürlichen Tun zu unterstützen. Deshalb bedarf es eines der zu behandelnden Beschwerde ähnelnden Reiz, um diese Selbstheilungskräfte (Hahnemann sprach von der individuellen Lebenskraft) zu aktivieren. Es wird ausdrücklich betont, dass es bei der Anwendung homöopathischer Mittel nicht um eine bloße Beeinflussung der Erkrankung geht, sondern vielmehr um die Belebung der Vis Mediatrix Naturae (Heilkraft der Natur). Sie soll helfen die Beschwerden zu neutralisieren.

Der Gedanke hinter diesem Prinzip ist die Annahme, dass jeder Mensch auf vielfältige Art und Weise mit seinem Umfeld interagiert: die Homöopathie spricht hier vom Prinzip der harmonischen Resonanz. Dies umfasst sowohl positive als auch negative Auswirkungen und äußert sich bei jedem Individuum anders. Diese Auswirkungen werden für die homöopathische Behandlung nutzbar gemacht, indem Lebensenergie (Prana oder Qui genannt) in flüssigen oder trockenen Medien eingeschlossen wird. Bei jedem Verdünnungsschritt des Mediums wird folglich die enthaltene Energie weiter potenziert. Je höher also die Potenz, umso stärker wirkt das Mittel, auch wenn dies mit einer Verdünnung der ursprünglich enthaltenen Substanz einhergeht. Übrig bleibt die Energie, die mit dem Körper interagiert. Die Wirkung höher potenzierter Mittel geht tiefer und hält länger vor.

Aufgrund des unterstützenden Charakters kann es, besonders bei den sogenannten Hochpotenzen (ab C200, LM- und Q-Potenzen), zu einer Erstverschlimmerung der Symptomatik kommen. Sie kann ein paar Tage nach Einnahmebeginn einsetzen und wird als positives Zeichen für die adäquate Reaktion des Körpers gewertet. Ein Ausbleiben der Erstverschlimmerung ist jedoch im Umkehrschluss kein Zeichen mangelnden Erfolges, da längst nicht alle Mittel diese Erstreaktion auslösen (Sulfur ist zum Beispiel bekannt für das vermehrte Auftreten einer Erstverschlimmerung). Besonders häufig wird sie bei der Behandlung chronischer Krankheiten beobachtet.

Die Einnahme homöopathischer Mittel soll grundsätzlich mit dem Ausbleiben der behandelten Beschwerden beendet werden. Bei einer Einnahme über die erforderliche Zeit hinaus (die wohl einzige beschriebene Form der Überdosierung) können die ursprünglichen Symptome zurückkehren, was Hahnemann als „Spätverschlimmerung“ bezeichnete. Diese wird, anders als das erste Auftreten der Beschwerden, nicht behandelt. Stattdessen wird das Mittel nun abgesetzt. In der Regel ebbt die Spätreaktion nach 3 – 4 Wochen von selbst ab.

Alternative homöopathische Mittel zu Globuli Phosphorus

Arsenicum album

Der Arsenicum-Typ zeichnet sich durch ähnlich stark ausgeprägte Ängste aus, die sich vor allem auf das Alleinsein beziehen. Folglich sucht er ständig Gesellschaft und fühlt sich, wie auch der Phosphorus-Typ, unter anderen Menschen sehr wohl und geborgen. Jedoch wird hier meist eine starke Ruhelosigkeit bemerkt, die beim Phosphorus-Typ so nicht zu beobachten ist. Diese Menschen sind ständig in Bewegung und Laufen unruhig umher.

Bryonia alba

Jene Menschen weisen ebenfalls einen ausgeprägten Durst auf eisgekühlte Getränke auf. Hingegen sucht der Bryonia-Typ keinen Kontakt zu anderen Menschen, da er über eine deutliche Abneigung gegen Gesellschaft und Gespräche mit Mitmenschen verfügt. Er verlangt nach Ruhe und zieht sich folglich lieber zurück.

Lachesis

Die Patienten zeichnen sich durch ein ähnliches Verlangen nach kalten Getränken aus, die zu einer Beschwerdebesserung führen. Darüber hinaus leiden sie ebenso häufig an Halsentzündungen, welche mit Halsschmerzen und Beschwerden beim Schlucken einhergehen. Zudem werden auch hier häufig Blutungen in Form von Nasenbluten oder Husten mit Hervorbringen von blutigem Schleim beobachtet sowie eine vermehrte Entstehung von großen Wunden trotz kleiner Traumata.Lachesis unterscheidet sich vom Phosphorus-Patienten jedoch durch zusätzliche Wundheilungsstörungen und Infektionen solcher Wunden.

Pulsatilla

Diese Menschen haben ein ähnliches Bedürfnis, sich in Gesellschaft anderer Menschen aufzuhalten und dort nach Geborgenheit und Sicherheit zu suchen. Sie benötigen viel Zuwendung und Trost durch andere. Zusätzlich werden hier die Beschwerden, ähnlich wie beim Phosphorus-Typen, durch Wärme beispielsweise in Form von warmen Speisen verschlimmert. Im Unterschied zum Phosphorus-Patienten haben diese Menschen jedoch meist kaum ein Durstgefühl. Sie benötigen nur wenig Flüssigkeit. [4]

Phosphorus Globuli: Hintergrundinformationen

Phosphor bedeutet „Lichtträger“. Jenen Namen hat das chemische Element seiner besonderen Eigenschaft zu verdanken. Reiner Phosphor leuchtet als einziges nichtradioaktives Element. Jedoch kommt dieser Stoff in der Natur nie in seiner reinen Form vor, da Phosphor überaus reaktionsfreudig ist und sich folglich mit anderen Substanzen verbindet. So kommt es beispielsweise als Mineralphosphat in Verbindung mit verschiedenen Mineralien vor in der Erde vor.

Die Homöopathie hingegen verwendet lediglich reinen Phosphor als Arznei.[4]