Bryonia alba – was ist das

Bryonia alba, die weiße Zaunrübe, ist eine Rankkletterpflanze. Bryonia findet man hauptsächlich in Mitteleuropa. Sie wird teilweise drei bis fünf Meter hoch und wächst an Hecken, Mauern und Zäunen. Daher der Name Zaunrübe. Weitere Namen sind Teufelsrübe, Gichtrübe, Heckenrübe oder heilige Bryn. Die wissenschaftliche Bedeutung Bryonia kommt von dem griechischen Begriff bryo, was zu deutsch sprießen bedeutet und auf das schnelle Wachstum der Pflanze hinweist.

Sie trägt im Sommer weisse Blüten, danach bekommt sie in den Monaten August und September schwarze, sehr giftige Beeren. Bereits 40 Beeren können einen Erwachsenen töten, bei Kindern genügen bereits 15 Beeren. Aus der rübenähnlichen Wurzel der Bryonia, die bis zu 2,5 Kilo wiegen kann, kommt eine milchige Essenz, die auf der Haut einen starken Juckreiz und einen Ausschlag auslösen kann. Aufgrund des starken unangenehmen Geruchs der Wurzel heißt die Bryonia auch Faulrübe.

Wann hilft das Mittel Bryonia alba

Bryonia alba ist eine sehr alte Heilpflanze. Die Heilkraft von Bryonia war bereits im Altertum (130-200 n. Chr.) bekannt. Bereits im Mittelalter wurde ihr Saft als starkes Abführmittel verwendet.

Aber auch bei Gicht (daher der Name Gichtrübe) wurde das Mittel Bryonia angewendet. Außerdem wurde sie früher als Wehenmittel, bei Lungenentzündung, Wechselfieber, Rheuma, Zahnschmerzen und anderen akuten, aber auch chronischen Entzündungen verordnet. Eine Verkühlung, eine Infektion oder aber auch Zorn und Ärger können Auslöser für die Beschwerden und ein Hinweis auf das Arzneimittel Bryonia sein.

Krankheiten und Beschwerden, bei denen Bryonia-Globuli helfen können

Für Bryonia typisch ist der Begriff Trockenheit. Ein trockener Husten ist ein Bryonia-Husten. Meist sind die Symptome sehr schmerzhaft.

Bryonia hilft bei Entzündungen von Gelenken, aber auch Schleimhäute, Rippenfellentzündung, Bauchfellentzündung und Erkrankungen der Verdauungsorgane verschrieben.

Hier einige typischen Anwendungsbereiche für die Verschreibung von Bryonia

  • Bindehautentzündung

  • Bronchitis

  • Brustentzündung
    Besonders nach der Geburt und in der Stillzeit. Brüste sind schwer und gespannt.

  • Durchfall

  • Erkältungskrankheiten

  • Gelenksentzündung, rheumatische Beschwerden
    Gelenke sind schmerzhaft, rot und geschwollen. Besserung bei Ruhe, Verschlechterung bei Bewegung.

  • Halsschmerzen

  • Haut
    Oft sind bei Bryonia die Haut und Schleimhäute betroffen. Es entsteht daher oft extremer Durst. Man hat einen bitteren Geschmack im Mund

  • Husten
    Stechenden Schmerzen im Kehlkopf und der Brust

  • Kopfschmerzen/Migräne
    Stechende, hämmernde Schmerzen

  • Prellungen
    Bei Prellungen sind stechende Schmerzen häufig. Bei Bewegung wird es schlechter, bei Ruhe besser.

  • Rippenfellentzündung
    Stechen in der Brust

  • Sehnenscheidenentzündung
    Besserung bei Kühlung der Sehne, bei Ruhe. Verschlimmerung bei Bewegung.

  • Verstopfung

  • Zahnschmerzen
    Verschlimmerung bei Wärme

Häufige Symptome, die bei Bryonia auftreten

  • Starker Durst

  • Beschwerden kommen langsam

  • Gemüt: Der Konstitutionstyp Bry ist sesshaft und am liebsten zuhause, ist sehr reizbar, Angst vor Armut (oft auch geizig, materielle Absicherung ist sehr wichtig), sehr reizbar bis zur Jähzornigkeit, fleissig, geschäftstüchtig, arbeitet bis zu fieberhaften Eile, ängstlich (Angst vor Krankheiten, Leiden), auch Alkoholismus.

  • Krampfartige Bauchschmerzen (besonders morgens)

  • Stechende Brustschmerzen

  • Stechende Kopfschmerzen

  • Völlegefühl („Stein im Magen“)

  • Harter Stuhlgang

  • Hexenschuss und Rückschmerzen

  • Gelenke sind heiß und rot, angeschwollen und berührungsempfindlich

  • Bei Kindern: wollen Dinge, die sie dann immer wieder ablehnen

  • Schmerzen beginnen oft auf der rechten Seite

Die wichtigsten Leitysmptome von Bryonia

  • Allgemeine Besserung durch Ruhe, auch Druck lindert

  • Häute sind betroffen

  • Der Bryonia-Typ ist am liebsten zuhause, bloss nicht raus!

  • Bewegung verschlechtert

  • Alles Finanzielle ist sehr wichtig, Geiz

  • Langsames Mittel

  • Rechtsseitiges Mittel

  • Bryonia = Trockenheit

Welche Dosierung soll von Bryonia eingenommen werden

Sie können das Mittel Bryonia als Bryonia-Globuli einnehmen, aber auch als Bryonia-Tropfen, Bryonia-Salben oder Tabletten.

Die richtige Potenz der Globuli ist wichtig

Oft wird als Potenz eines homöopathischen Mittels D6 oder D12 mit jeweils 3 Globuli-Kügelchen empfohlen. Im Akutfall können die Globuli in 30-Minuten-Abständen auch öfters am Tag (3-4 mal 3 Globuli) gegeben werden. Diese Dosierung der Globuli sollte man aber zuvor mit einem homöopathischen Therapeuten abgesprechen.

Erstverschlimmerung bei der Einnahme von Globuli

Wie bei allen homöopathischen Arzneimitteln kann es zu Beginn der Einnahme der Globuli zu einer Erstverschlimmerung kommen. Dann sollte man die Einnahme der Bryonia-Globuli unterbrechen. Nach eine kurzen Wartezeit kann die Einnahme des Mittels wieder weitergehen.

Weitere Hinweise zu Anwendungsgebieten entnehmen Sie bitte der Packungsbeilage oder einem homöopathisch ausgebildeten Apotheker oder Homöopathen. Die Bryonia-Globuli erhalten Sie bei jeder Apotheke.

Anwendungsmöglichkeiten für Bryonia alba Globuli

Zusammenfassung

Bei wem?: Bryonia Alba ist für Patienten mit stechenden und bewegungsabhängigen Schmerzen geeignet. Bereits die kleinste Bewegung oder Erschütterung verschlimmern die Beschwerden, unabhängig von der Art der Erkrankung. Durch festen Druck erfahren die Patienten Besserung der Schmerzen.

Erkrankungen, die mit großer Trockenheit und Entzündung der Schleimhäute einhergehen, gehören zum Krankheitsbild von Bryonia Alba. Das Mittel ist hilfreich für Patienten, die unter Verstopfung (Obstipation), Brustfellentzündung (Pleuritis), Herzbeutelentzündung (Perikarditis) oderHirnhautentzündung (Meningitis) leiden.

Wo wirkt es?: Hauptangriffspunkte von Bryonia Alba sind die Schleimhäute von Kopf, Brust, Gelenken und dem Verdauungsapparat. Dort entwickeln sich schmerzhafte Entzündungen und Ergüsse. [8]

In welchem Alter?: Bryonia Alba kann sowohl bei Kindern wie auch bei Erwachsenen eingesetzt werden. Bei Kindern ist es besonders hilfreich in der Behandlung vonScharlach oder Masern mit Beteiligung der Lunge. [9]

Wahlanzeigende Beschwerden

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie kann die hier beschriebene Arznei bei all jenen Betroffenen hilfreich sein, die mindestens zwei der folgenden körperlichen Beschwerden aufweisen. Diese müssen in Verbindung mit mindestens einem der genannten Umstände stehen, unter welchen sich die Beschwerden verschlechtern. Je mehr der aufgeführten Punkte auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der beschriebenen Arznei.

Hauptbeschwerden

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  • Alle Beschwerden verschlimmern sich durch Bewegung.
  • Großer Durst auf große Mengen, welche in großen Abständen getrunken werden.
  • Verstopfung ohne Stuhldrang. Der Stuhl ist trocken und hart.
  • Morgendlicher Durchfall, der bei Beginn der Bewegung einsetzt.
  • Ergüsse im Bereich der Hirnhäute, der Lunge und des Bauchraumes.
  • Stechende Schmerzen.
  • Trockener Husten mit stechenden Schmerzen in der Brust. Die Patienten haben das Gefühl, der Kopf würde beim Husten zerspringen.
  • Nasenbluten anstelle der Menstruationsblutung.
  • Akute Gelenkschmerzen mit Rötung und Schwellung des Gelenkes, sowie Schmerzen bei Berührung und Bewegung.[10]

Verbesserung: Liegen auf der schmerzhaften Seite, fester Druck, Ruhe und kalte Anwendungen verbessern die Beschwerden.

Verschlechterung: Bewegung, Berührung und Anstrengung verschlechtern die Beschwerden. Diese sind morgens und bei heißem Wetter am schlimmsten.

Geist / Gemüt

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Patienten, die Bryonia Alba benötigen, sind sehr reizbar und möchten lieber alleine als in Gesellschaft sein. Sie äußern den Wunsch nach Hause zu gehen und bemerken nicht, dass sie bereits dort sind. Die Patienten sind in großer Sorge um ihre Gesundheit und zweifeln an der Genesung.

Kopf

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Bryonia Alba ist angezeigt bei Kopfschmerzen, die von der Stirn zum Hinterkopf ziehen und durch Bewegen der Augen schlimmer werden.Den Patienten wird beim Aufstehen oder Aufrichten schwindlig oder sie fallen in Ohnmacht.
Das Mittel ist hilfreich bei sehr empfindlicher Kopfhaut. Die Patienten ertragen nicht einmal die Berührung einer weichen Bürste und haben das Gefühl, jedes einzelne Haar würde wehtun.

Gesicht

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Dunkelrotes, heißes Gesicht und trockene, aufgesprungene Lippen.

Atmungsorgane / Brust / Herz

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Patienten, die von Bryonia Alba profitieren, leiden unter einem trockenen und sehr schmerzhaften Husten. Sie spüren scharfe Stiche in der Brust beim Einatmen oder während des Hustens. Besonders schlimm sind die Beschwerden nachts. Die Patienten müssen sich im Bett aufsetzen, damit die Beschwerden gelindert werden.

Verdauungsorgane

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Die Patienten verspüren großen Durst auf große Mengen kalten Wassers.Bryonia Alba wird bei drückenden Magenbeschwerden eingesetzt, welche sich nach dem Essen verschlimmern. Der Bauch ist im Bereich des Magens sehr empfindlich gegenüber Berührungen.
Die Leber ist bei Menschen, die Bryonia Alba benötigen, schmerzhaft geschwollen und berührungsempfindlich.
Die Patienten leiden unter Verstopfung. Der Stuhl ist trocken und hart.

Harnorgane

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Der rote oder bräunliche Urin ist heiß und fließt nur spärlich.

Bewegungsorgane

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Bryonia Alba Kranke leiden unter schmerzhaft geschwollenen Gelenken. Die Schmerzen sind stechend und verschlimmern sich bei Bewegung.Schmerzen im Bereich des Ischiasnerves (Ischialgie) sind ebenfalls typisch. Sie bessern sich wenn der Patient ruhig und auf der schmerzhaften Seite liegt.

Haut

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Bei Erkrankungen, die üblicherweise mit einem Hautausschlag einhergehen, entwickelt sich dieser nur sehr langsam. Dies ist häufig bei Masern oder Scharlach der Fall.

Fieber / Schwitzen / Kälte

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Menschen, die Bryonia Alba benötigen, klagen über ein äußerliches Frösteln und gleichzeitig innere Hitze.Bei Fieber haben die Patienten einen heißen, trockenen Kopf und ein rotes Gesicht. Das Fieber steigt im warmen Zimmer an.
Der Schweiß riecht sauer oder ist fettig wie Öl.

Schlaf

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Bryonia Alba ist passend für Menschen, die viel von den Dingen träumen, die sie gerade beschäftigen. Sie neigen zum Schlafwandeln und sind tagsüber benommen und schläfrig.

Dosierung und Einnahme von Globuli Bryonia alba

Homöopathische Mittel sind aufgrund ihrer guten Verträglichkeit und der ausbleibenden Nebenwirkungen für alle Altersklassen, Stillende und Schwangere geeignet. Bei der Anwendung von Potenzen ab D30 sowie LM- oder Q-Potenzen sollte ein fachkundiger Arzt, ein Homöopath oder eine Hebamme zurate gezogen werden.

Einnahme Empfehlungen und Regeln

  • Für die Selbstbehandlung empfohlen werden meist die Potenzen D6 – D12. Die Behandlung von Schwangeren und Kindern soll stets in Absprache mit Frauenarzt, Hebamme oder Kinderarzt erfolgen.
  • Die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn eine Verschlechterung der Symptome über mehrere Tage anhält.
  • Im Rahmen der Selbstbehandlung sollte stets nur ein Mittel auf einmal versucht werden.
  • Es darf niemals ein schulmedizinisches Medikament eigenmächtig abgesetzt und/oder durch ein Homöopathikum ersetzt werden. Die Einnahme unterstützender Mittel sollte stets mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Auch die Einnahme selbst erfordert besondere Aufmerksamkeit. Unabhängig von der Art der Darreichungsform (Globuli, Tablette oder Tropfen) sind Homöopathika empfindliche Stoffe, deren Wirksamkeit durch äußere Reize möglicherweise beeinflusst werden können. Um eine Heilwirkung nicht zu gefährden, sollten zur Sicherheit folgende Regeln beachtet werden:

  • Vor der Einnahme des Mittels sollten die Mundschleimhäute 15 Minuten frei sein von Speisen und Getränken, Nikotin oder Alkohol.
  • Globuli, aufgelöste Tabletten oder Tropfen zur Vorsicht mit Plastiklöffeln einnehmen.
  • Stark riechende ätherische Öle (Latschenkiefer, Menthol, Kampfer) und Lösungsstoffe (Lacke, Farben, Benzin) sind während der Anwendung zu vermeiden.
  • Minze, Zahnpasta, Kaugummi, Kaffee und Alkohol zur Sicherheit der Wirkung möglichst vermeiden oder den Gebrauch stark einschränken.

Einnahme für Säuglinge und Kleinkinder:

Ein Säugling (bis 12 Monate) bekommt 1 Kügelchen, ein Baby ab dem zweiten bis zum dritten Jahr darf 2 Globuli einnehmen.Größere Kinder bekommen 3 Globuli. Die Globuli werden dem Säugling und Baby einfach in die Wangentasche gelegt. Tropfen (Dilution) werden immer in Wasser gelöst. Sie können auf einem Plastiklöffel gegeben werden oder mit einer Pipette -die in jeder Apotheke zu kaufen ist- in den Mund getropft werden. Praktisch ist es auch, den Schnuller in die wässrige Arzneilösung zu tunken und dem Säugling zu geben. Auch eine Verabreichung über die Trinkflasche kann gut gelingen.

Einnahme für Erwachsene

Die Globuli auf einen Plastiklöffel geben und langsam im Mund zergehen lassen. Tropfen ebenfalls mit einem Plastiklöffel einnehmen. Tabletten können in die Wangentasche gelegt werden, wo sie sich auflösen. Sie können alternativ auch in Wasser gelöst und getrunken werden.

Behandlungsdauer

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Beschwerdebild. In der Regel werden homöopathische Arzneien nur solange eingenommen, bis die Beschwerden geheilt sind oder deutlich besser werden. Zu beachten ist es, dass die Einnahmehäufigkeit variieren kann. Oftmals gehen die Empfehlungen dahin, akuten Beschwerden mit häufigen Einnahmen zu begegnen und die Abstände mit Besserung der Beschwerden zu verlängern. Hohe Potenzen (ab C200) werden in der Regel nur von heilkundigen homöopathischen Ärzten oder Heilpraktikern verordnet und eignen sich nicht zur Selbstbehandlung, da ihre Wirkweise eine andere Dynamik hat, als die der tiefen D-Potenzen.

Wirkungsweise und Nebenwirkungen von Bryonia alba Globuli

Homöopathische Mittel werden als „energetische Arzneien“ bezeichnet. Ihre Wirkung basiert auf dem Ähnlichkeitsprinzip. Das bedeutet, dass die Mittel hier, anders als bei allopathischen Arzneien (Schulmedizin), dem Immunsystem nicht entgegengesetzt werden, sondern unterstützend zum Einsatz kommen. Es geht demnach nicht darum, dem Körper die Arbeit abzunehmen, sondern ihn in seinem natürlichen Tun zu unterstützen. Deshalb bedarf es eines der zu behandelnden Beschwerde ähnelnden Reiz, um diese Selbstheilungskräfte (Hahnemann sprach von der individuellen Lebenskraft) zu aktivieren. Es wird ausdrücklich betont, dass es bei der Anwendung homöopathischer Mittel nicht um eine bloße Beeinflussung der Erkrankung geht, sondern vielmehr um die Belebung der Vis Mediatrix Naturae (Heilkraft der Natur). Sie soll helfen die Beschwerden zu neutralisieren.

Der Gedanke hinter diesem Prinzip ist die Annahme, dass jeder Mensch auf vielfältige Art und Weise mit seinem Umfeld interagiert: die Homöopathie spricht hier vom Prinzip der harmonischen Resonanz. Dies umfasst sowohl positive als auch negative Auswirkungen und äußert sich bei jedem Individuum anders. Diese Auswirkungen werden für die homöopathische Behandlung nutzbar gemacht, indem Lebensenergie (Prana oder Qui genannt) in flüssigen oder trockenen Medien eingeschlossen wird. Bei jedem Verdünnungsschritt des Mediums wird folglich die enthaltene Energie weiter potenziert. Je höher also die Potenz, umso stärker wirkt das Mittel, auch wenn dies mit einer Verdünnung der ursprünglich enthaltenen Substanz einhergeht. Übrig bleibt die Energie, die mit dem Körper interagiert. Die Wirkung höher potenzierter Mittel geht tiefer und hält länger vor.

Aufgrund des unterstützenden Charakters kann es, besonders bei den sogenannten Hochpotenzen (ab C200, LM- und Q-Potenzen), zu einer Erstverschlimmerung der Symptomatik kommen. Sie kann ein paar Tage nach Einnahmebeginn einsetzen und wird als positives Zeichen für die adäquate Reaktion des Körpers gewertet. Ein Ausbleiben der Erstverschlimmerung ist jedoch im Umkehrschluss kein Zeichen mangelnden Erfolges, da längst nicht alle Mittel diese Erstreaktion auslösen (Sulfur ist zum Beispiel bekannt für das vermehrte Auftreten einer Erstverschlimmerung). Besonders häufig wird sie bei der Behandlung chronischer Krankheiten beobachtet.

Die Einnahme homöopathischer Mittel soll grundsätzlich mit dem Ausbleiben der behandelten Beschwerden beendet werden. Bei einer Einnahme über die erforderliche Zeit hinaus (die wohl einzige beschriebene Form der Überdosierung) können die ursprünglichen Symptome zurückkehren, was Hahnemann als „Spätverschlimmerung“ bezeichnete. Diese wird, anders als das erste Auftreten der Beschwerden, nicht behandelt. Stattdessen wird das Mittel nun abgesetzt. In der Regel ebbt die Spätreaktion nach 3 – 4 Wochen von selbst ab.

Alternative homöopathische Mittel zu Globuli Bryonia alba

Kalium Carbonicum

Sowohl Bryonia Alba wie auch Kalium Carbonicum sind bewährte Mittel bei stechenden Schmerzen. Die Mittelwahl richtet sich nach den Modalitäten, in denen sich die beiden Mittel unterscheiden. Bei Bryonia werden die Schmerzen durch die geringste Bewegung verschlimmert, während die stechenden Schmerzen von Kalium Carbonicum unabhängig von Bewegung auftreten. Die Bryonia Schmerzen erfahren eine Besserung durch Druck, dies ist bei Kalium Carbonicum nicht der Fall. [13]

Rhus Toxicodendron

Beide Mittel zeigen im Mittelbild bewegungsabhängige Schmerzen. Während bei Bryonia Alba der Schmerz bei jeder Bewegung auftritt, so ist es bei Rhus Toxicodendron vor allem zu Beginn einer Bewegung sehr schmerzhaft für die Patienten. Bei fortgesetzter Bewegung verringern sich die Schmerzen. [14]

Bryonia alba Globuli: Hintergrundinformationen

Bei der Weißen Zaunrübe handelt es sich um eine hochgiftige Pflanze, welche bereits seit der Antike in geringen Dosen in der Pflanzenheilkunde verwendet wurde. Von Hildegard von Bingen stammt der Name „Stichwurz“. Sie setzte die Weiße Zaunrübe gegen Seitenstechen ein und stellte aus der Wurzel einen Brei her, den sie dazu benutzte Dornen und Splitter aus der Haut heraus zu ziehen. [15]

Sowohl die Beeren, wie auch die Wurzeln enthalten das Glykosid Bryonin, welches lähmend auf das zentrale Nervensystem wirkt und Krämpfe, Delirium und sogar Atemstillstand hervorrufen kann. Weitere Vergiftungserscheinungen zeigen sich im Bereich des Verdauungstraktes. Es kommt zu Erbrechen und Durchfall. Bereits eine geringe Menge der Beeren können bei Kindern tödlich wirken. [16][17]