Anwendungsmöglichkeiten für Baptisia Globuli

Zusammenfassung


Bei wem?:
Das Mittel Baptisia wirkt bei Patienten, die durch eine Infektionskrankheit z.B des Halses oder des Verdauungsapparates sehr geschwächt und erschöpft sind. Die Infektion kann zu entzündlichen Blutveränderungen oder/und enormen Säfteverlust, in Form von Durchfällen (Diarröhen) führen. Aufgrund der Infektion kann es zu Schmerzen, Fieber und Schwäche mit übel riechenden Ausscheidungen kommen.

Wo wirkt es?: Baptisia kann auf das Blut, beispielsweise bei entzündlichen (septischen) Zuständen, ebenso auf die gesamte Muskulatur, die Haut und Schleimhaut, das Zentralnervensystem und das Gemüt wirken[12].

In welchem Alter?: Von dem Mittel Baptisia profitieren Patienten vom Säugling bis zum Greis.

Wahlanzeigende Beschwerden

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie kann die hier beschriebene Arznei bei all jenen Betroffenen hilfreich sein, die mindestens zwei der folgenden körperlichen Beschwerden aufweisen. Diese müssen in Verbindung mit mindestens einem der genannten Umstände stehen, unter welchen sich die Beschwerden verschlechtern. Je mehr der aufgeführten Punkte auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der beschriebenen Arznei.

Hauptbeschwerden

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Druckstellen (Dekubiti) sind eine Heilanzeige (Indikation) von dem Mittel Baptisia. Druck auf der Haut wird als unangenehm, wie wund schmerzend empfunden. Weitere Leitsymptome sind Erschöpfung, hohes Fieber, Taubheits- und Vergrößerungsgefühl von Körperteilen. Bei starken Halsbeschwerden und Mundgeschwüren (Aphten) könnte die Unfähigkeit Festes zu schlucken eine weitere Heilanzeige sein. Alle Ausscheidungen können übel riechend, eitrig und braun gefärbt sein[12]. Es können sich dunkle Flecken auf der Haut zeigen[2].

Verbesserung:

Verschlechterung: Klima, das feucht und warm ist, aber auch die Feuchtigkeit bei Nebel vertragen die Patienten nicht gut. Ebenso verhält es sich mit kaltem Wind oder sehr heißem Wetter. Eine Verschlechterung ihres Befindens tritt auch häufig im Herbst auf. Sie fühlen sich schlechter in der Wohnung und beim Gehen im Freien. Bewegung insgesamt verschlechtert das Wohlbefinden der Patienten[2].

Geist / Gemüt

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Diese Patienten haben das Gefühl doppelt zu existieren, als wenn sie in zwei gebrochen worden wären.
Sie haben die Vorstellung, dass Körperteile von ihnen abgetrennt wurden und die einzelnen Körperteile überall herumlägen und sich miteinander unterhalten würden. Sie vermeiden jede Art von Anstrengung, sowohl körperlich als auch geistig. Es kann Hoffnungslosigkeit in Bezug auf die Gesundheit bestehen. Auffallend ist auch, das Einschlafen während des Redens. Sie können den angefangenen Satz nicht zu Ende bringen. Ihr Gegenüber wartet vergebens auf eine Antwort. Die Patienten, die das Mittel Baptisia brauchen legen eine extreme Gleichgültigkeit an den Tag[3]. Manche Patienten beklagen ihre Gedächtnisleistung, es kommt zum Verlust der Denk- und Erinnerungsfähigkeit, sie sind verwirrt (beginnendes Delirium)[1]. Das Mittel Baptisia findet ebenso Anwendung, wenn es zu vollständigem Aktivitätsverlust bei vollem Bewusstsein (Stupor) kommt, sowie bei Betäubung[1].

Kopf

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Die Patienten empfinden ihren Kopf als zu groß und zu schwer. Ihre Kopfschmerzen sind im Hinterkopf lokalisiert[3]. Starke Schmerzen können auch an der Gehirnbasis auftreten und zu Lahmheit und Steifigkeit der Nackenmuskulatur führen[1]. Schwäche und Schwindel sind weitere Symptome des Kopfes, die eine Heilanzeige darstellen. Die Schwäche wird vor allem in den Beinen wahrgenommen, den weichen Knien[3].

Gesicht

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Der Gesichtsausdruck wirkt dümmlich u.a, weil die Kiefermuskeln ganz starr sind und der Unterkiefer herabhängt. Der Teint ist dunkelrot und das Gesicht aufgeschwemmt, der Patient wirkt wie berauscht. Bei manchen kann es zu aufgesprungenen und blutigen Lippen kommen[3].

Atmungsorgane / Brust / Herz

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Die Lunge kann ihr Schwachpunkt sein. Diese Patienten leiden unter Lufthunger, sie gehen ans offene Fenster, um genügend frische Luft zu bekommen. Aufgrund der Schwäche ist das Atmen erschwert. Stehend kann ihnen das Atmen leichter fallen. Häufig sind sie Asthmatiker und haben das Gefühl ihre Lunge sei eingeengt. Sie fürchten sich vor dem Einschlafen, weil sie sich sicher sind, dass sie einen Erstickungsanfall erleiden werden[3]. Bei Schnupfen verspüren sie einen dumpfen Druck an der Nasenwurzel [13].Starke Symptome zeigen sich auch im Bereich des inneren Halses, Mandeln(Tonsillen) und weicher Gaumen sind deutlich geschwollen und gerötet. Auffallend ist, dass im Inneren des Halses keine Schmerzen empfunden werden, der äußere Hals hingegen sehr empfindlich ist. Flüssigkeiten können gut geschluckt werden, sobald die Nahrung fester wird kann es zum Würgen kommen. Baptisia kann bei Verengung der Speiseröhre und bei -krämpfen gute Dienste leisten[3].

Verdauungsorgane

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Eine Heilanzeige von Baptisia sind Mundgeschwüre (Aphten). Besonders auffällig ist in dem Zusammenhang der extrem faulige Geruch des Atems[13]. Die Patienten, die das Mittel Baptisia benötigen bekommen plötzliche Schmerzen oder Attacken von Erbrechen und Durchfall oft einhergehend mit Fieber. Häufig leiden sie an drückenden, brennenden, krampfhaften Oberbauchbeschwerden, die auf den Magen oder die Gallenblase zurück zuführen sind. Die Schmerzen strahlen in den Rücken aus[13]. Sie haben das Empfinden, als ob ihnen etwas Hartes im Magen läge, es kann ihnen flau sein. Alle Symptome werden schlimmer nach dem Genuss von Bier[3]. Der Stuhl ist dünnflüssig, übel riechend, schmerzlos und von dunkler oder schiefergrauer Farbe. Die Stühle sind sehr schleimig zum Teil mit Blut und Eiter vermengt[4]. Das Mittel Baptisia wird auch bei Säuglingsvergiftung (-intoxikation) eingesetzt[3].

Harnorgane

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Das Nierenversagen (Urämie) ist eine weitere Heilanzeige für das Mittel Baptisia. Der Urin fließt spärlich ist dunkelrot, manchmal auch von hellgrüner Farbe, übel riechend, und nicht sauer (alkalisch)[3].

Geschlechtsorgane

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Männliche Geschlechtsorgane: Bei Männern kann es zur Hodenentzündung (Orchitis) kommen. Ihre Schmerzen können drückend und wie gequetscht sein[3].
Weibliche Geschlechtsorgane: Frauen neigen zu Fehlgeburten unterschiedlichster Ursachen. Seelische Verletzungen (psychisches Trauma) oder Depressionen gehören ebenso wie ein schleichendes Fieber dazu. Nach der Entbindung wird das Mittel Baptisia z.B beim Kindbettfieber (Puerperalfieber) eingesetzt oder bei Entzündungen der Mundschleimhaut (Stomatitis)[3].

Bewegungsorgane

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Rheumatische Schmerzen mit der Empfindung: Arme und Beine sind steif und schmerzhaft. Der Schmerz ist ziehend. Die Rückenschmerzen können wie wund und zerschlagen sein, sie können vom Kreuz in alle Richtungen und ins Bein ausstrahlen. Manche haben die Empfindung, als ob sie auf einem harten Brett lägen[4].

Haut

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Die Patienten können zu bläulichen Flecken an Rumpf, Armen und Beinen neigen.[4]

Fieber / Schwitzen / Kälte

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Es kann zu extrem hohen Fieber kommen (Hyperpyrexie), zu Fieber mit sehr schwerem Krankheitsgefühl (adynamisches Fieber), Fieber bei Typhus und Fleckfieber(Infektionskrankheiten).
Schweiß kann Erleichterung bringen[4].

Schlaf

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Die Patienten können schläfrig und benommen sein und Alpträume haben.[4]

Dosierung und Einnahme von Globuli Baptisia

Homöopathische Mittel sind aufgrund ihrer guten Verträglichkeit und der ausbleibenden Nebenwirkungen für alle Altersklassen, Stillende und Schwangere geeignet. Bei der Anwendung von Potenzen ab D30 sowie LM- oder Q-Potenzen sollte ein fachkundiger Arzt, ein Homöopath oder eine Hebamme zurate gezogen werden.

Einnahme Empfehlungen und Regeln

  • Für die Selbstbehandlung empfohlen werden meist die Potenzen D6 – D12. Die Behandlung von Schwangeren und Kindern soll stets in Absprache mit Frauenarzt, Hebamme oder Kinderarzt erfolgen.
  • Die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn eine Verschlechterung der Symptome über mehrere Tage anhält.
  • Im Rahmen der Selbstbehandlung sollte stets nur ein Mittel auf einmal versucht werden.
  • Es darf niemals ein schulmedizinisches Medikament eigenmächtig abgesetzt und/oder durch ein Homöopathikum ersetzt werden. Die Einnahme unterstützender Mittel sollte stets mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Auch die Einnahme selbst erfordert besondere Aufmerksamkeit. Unabhängig von der Art der Darreichungsform (Globuli, Tablette oder Tropfen) sind Homöopathika empfindliche Stoffe, deren Wirksamkeit durch äußere Reize möglicherweise beeinflusst werden können. Um eine Heilwirkung nicht zu gefährden, sollten zur Sicherheit folgende Regeln beachtet werden:

  • Vor der Einnahme des Mittels sollten die Mundschleimhäute 15 Minuten frei sein von Speisen und Getränken, Nikotin oder Alkohol.
  • Globuli, aufgelöste Tabletten oder Tropfen zur Vorsicht mit Plastiklöffeln einnehmen.
  • Stark riechende ätherische Öle (Latschenkiefer, Menthol, Kampfer) und Lösungsstoffe (Lacke, Farben, Benzin) sind während der Anwendung zu vermeiden.
  • Minze, Zahnpasta, Kaugummi, Kaffee und Alkohol zur Sicherheit der Wirkung möglichst vermeiden oder den Gebrauch stark einschränken.

Einnahme für Säuglinge und Kleinkinder:

Ein Säugling (bis 12 Monate) bekommt 1 Kügelchen, ein Baby ab dem zweiten bis zum dritten Jahr darf 2 Globuli einnehmen.Größere Kinder bekommen 3 Globuli. Die Globuli werden dem Säugling und Baby einfach in die Wangentasche gelegt. Tropfen (Dilution) werden immer in Wasser gelöst. Sie können auf einem Plastiklöffel gegeben werden oder mit einer Pipette -die in jeder Apotheke zu kaufen ist- in den Mund getropft werden. Praktisch ist es auch, den Schnuller in die wässrige Arzneilösung zu tunken und dem Säugling zu geben. Auch eine Verabreichung über die Trinkflasche kann gut gelingen.

Einnahme für Erwachsene

Die Globuli auf einen Plastiklöffel geben und langsam im Mund zergehen lassen. Tropfen ebenfalls mit einem Plastiklöffel einnehmen. Tabletten können in die Wangentasche gelegt werden, wo sie sich auflösen. Sie können alternativ auch in Wasser gelöst und getrunken werden.

Behandlungsdauer

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Beschwerdebild. In der Regel werden homöopathische Arzneien nur solange eingenommen, bis die Beschwerden geheilt sind oder deutlich besser werden. Zu beachten ist es, dass die Einnahmehäufigkeit variieren kann. Oftmals gehen die Empfehlungen dahin, akuten Beschwerden mit häufigen Einnahmen zu begegnen und die Abstände mit Besserung der Beschwerden zu verlängern. Hohe Potenzen (ab C200) werden in der Regel nur von heilkundigen homöopathischen Ärzten oder Heilpraktikern verordnet und eignen sich nicht zur Selbstbehandlung, da ihre Wirkweise eine andere Dynamik hat, als die der tiefen D-Potenzen.

Alternative homöopathische Mittel zu Globuli Baptisia

Arnica

Dieses Mittel hat ähnliche Heilanzeigen wie Baptisia in Bezug auf die bläulichen Flecken[10]
Schmerzen in Armen und Beinen mit Kraftlosigkeit. Beiden Mittel gemein, ist das Gefühl etwas Schweres im Magen zu haben. Baptisia hat das Empfinden etwas Hartes im Magen zu haben, die Menschen, die eher Arnica montana benötigen, haben ein Gefühl von einem schweren Klumpen, der an der Hinterwand des Magens liegt. Bei beiden Mitteln haben die Patienten üblen Mundgeruch. Die Patienten bei denen Arnika, das Mittel der Wahl sein könnte, haben auch Halsbeschwerden. Der Rachen ist hellrot und aufgedunsen. Baptisia hat im Vergleich dazu eine deutliche Rötung und Schwellung der Halsregion. Bei den Arnica-Patienten wird das Schlucken durch Übelkeit schwierig, die Baptisia-Patienten können aufgrund von Speiseröhrenkrämpfen nur Flüssiges zu sich nehmen. Auch bei den Bauchbeschwerden ähneln sich die Patienten der beiden Mittel, beide haben Durchfälle und übel riechende Stühle[11].

Lachesis

Auch bei diesen Patienten kann es zu Kopfschmerzen mit Schweregefühl kommen. Die Gesichtsfarbe kann bei den Lachesispatienten, dunkelrot sein[5], ähnlich wie bei Baptisia, wo das Gesicht der Patienten dunkelrot und aufgeschwemmt sein kann[3]. Lachesispatienten geht es im Freien besser, Baptisiapatienten verspüren eine Verschlechterung im Freien, obwohl sie lufthungrig sind. Eine Ähnlichkeit geht auch von den Mund- und Halssymptomen aus, beide Mittel werden bei geschwollener Mundschleimhaut und Halsentzündungen eingesetzt. Im Gegensatz zu Baptisiapatienten ist das Schlucken für Lachesispatienten schmerzhaft. Es kommt zum Verschlucken und teilweise rinnt das Geschluckte aus der Nase wieder raus. Sie haben beide dickflüssigen Speichel und eine schwere Sprache. Der Unterschied liegt in dem Herausstrecken der Zunge. Lachesispatienten tun dies sehr zittrig. Sie klagen auch über Übelkeit, haben jedoch nicht so massive Schluckbeschwerden, im Sinne von schwieriger Nahrungsaufnahme[6], wie die Baptisiapatienten.

Rhus toxicodendron

Bei diesen Patienten kann es zu Bauchschmerzen mit dem Gefühl eines Klumpens im Bauch kommen[7]. Bei Baptisiapatienten ist das Empfinden etwas Hartes sei in ihrem Bauch[3].Halsbeschwerden sind ähnlich wie bei Baptisia, roter aufgedunsener Hals. Der Unterschied liegt hier, das es zu einem Jucken im Rachen kommen kann Die Mandeln (Tonsillen) sind mit einem gelben Häutchen (Membran) belegt. Der Hals schmerzt. Hier gibt es auch Schluckschwierigkeiten, mit fester Nahrung. Sie haben ein Gefühl, als wäre die Speiseröhre zu eng [14]. Rückenschmerzen äußern Baptisiapatienten strahlen in alle Richtungen und in die Beine aus[4]. Bei Rhus toxicodendronpatienten strahlen sie nur ins Bein aus[7]. Baptisiapatienten mögen keine Bewegung, bei Rhus-toxicodendronpatienten können Schmerzen während und nach der Bewegung besser werden[8].

Wirkungsweise und Nebenwirkungen von Baptisia Globuli

Homöopathische Mittel werden als „energetische Arzneien“ bezeichnet. Ihre Wirkung basiert auf dem Ähnlichkeitsprinzip. Das bedeutet, dass die Mittel hier, anders als bei allopathischen Arzneien (Schulmedizin), dem Immunsystem nicht entgegengesetzt werden, sondern unterstützend zum Einsatz kommen. Es geht demnach nicht darum, dem Körper die Arbeit abzunehmen, sondern ihn in seinem natürlichen Tun zu unterstützen. Deshalb bedarf es eines der zu behandelnden Beschwerde ähnelnden Reiz, um diese Selbstheilungskräfte (Hahnemann sprach von der individuellen Lebenskraft) zu aktivieren. Es wird ausdrücklich betont, dass es bei der Anwendung homöopathischer Mittel nicht um eine bloße Beeinflussung der Erkrankung geht, sondern vielmehr um die Belebung der Vis Mediatrix Naturae (Heilkraft der Natur). Sie soll helfen die Beschwerden zu neutralisieren.

Der Gedanke hinter diesem Prinzip ist die Annahme, dass jeder Mensch auf vielfältige Art und Weise mit seinem Umfeld interagiert: die Homöopathie spricht hier vom Prinzip der harmonischen Resonanz. Dies umfasst sowohl positive als auch negative Auswirkungen und äußert sich bei jedem Individuum anders. Diese Auswirkungen werden für die homöopathische Behandlung nutzbar gemacht, indem Lebensenergie (Prana oder Qui genannt) in flüssigen oder trockenen Medien eingeschlossen wird. Bei jedem Verdünnungsschritt des Mediums wird folglich die enthaltene Energie weiter potenziert. Je höher also die Potenz, umso stärker wirkt das Mittel, auch wenn dies mit einer Verdünnung der ursprünglich enthaltenen Substanz einhergeht. Übrig bleibt die Energie, die mit dem Körper interagiert. Die Wirkung höher potenzierter Mittel geht tiefer und hält länger vor.

Aufgrund des unterstützenden Charakters kann es, besonders bei den sogenannten Hochpotenzen (ab C200, LM- und Q-Potenzen), zu einer Erstverschlimmerung der Symptomatik kommen. Sie kann ein paar Tage nach Einnahmebeginn einsetzen und wird als positives Zeichen für die adäquate Reaktion des Körpers gewertet. Ein Ausbleiben der Erstverschlimmerung ist jedoch im Umkehrschluss kein Zeichen mangelnden Erfolges, da längst nicht alle Mittel diese Erstreaktion auslösen (Sulfur ist zum Beispiel bekannt für das vermehrte Auftreten einer Erstverschlimmerung). Besonders häufig wird sie bei der Behandlung chronischer Krankheiten beobachtet.

Die Einnahme homöopathischer Mittel soll grundsätzlich mit dem Ausbleiben der behandelten Beschwerden beendet werden. Bei einer Einnahme über die erforderliche Zeit hinaus (die wohl einzige beschriebene Form der Überdosierung) können die ursprünglichen Symptome zurückkehren, was Hahnemann als „Spätverschlimmerung“ bezeichnete. Diese wird, anders als das erste Auftreten der Beschwerden, nicht behandelt. Stattdessen wird das Mittel nun abgesetzt. In der Regel ebbt die Spätreaktion nach 3 – 4 Wochen von selbst ab.

Baptisia Globuli: Hintergrundinformationen

Der Wilde Indigo zählt zu der Familie der Schmetterlingsblütler. Man findet die gelb blühende Pflanze mittlerweile auch schon in Deutschland und in anderen mitteleuropäischen Ländern. Eigentlich ist ihre Heimat der Süden und Osten der U.S.A . Die Pflanze erreicht eine Höhe von 60-90 cm. Sie blüht von Mai bis Juli und hat dreifingrige, dunkelgrüne Blätter. Nach der Blüte entwickelt sie hülsenförmige Fruchtstände von schwarzblauer Farbe, die mehrere, etwa 2 mm lange Samen enthalten. Die Wurzelknollen enthalten den meisten Wirkstoff. Sie enthalten ein giftiges Alkaloid Cystisin. Dieses findet man auch im Samen des Goldregens. Dann enthält Baptisia in seiner Wurzelknolle noch die Glykoside Baptisin und Baptin sowie andere Wirkstoffe. In den Stengeln und Blättern der Pflanze kommen die Alkaloide Cytisin und Anagyrin vor[9].