Anwendungsmöglichkeiten für Bambusa Globuli

Zusammenfassung

Bei wem?: Bambusa arundinacea hat sich bei Personen bewährt, die starke Überlastung und Enttäuschung erfahren haben. Im Alltag sind die Personen gestresstbeispielsweise durch eine Fülle an Terminen oder häuslichen Pflichten. Es herrscht ein großer Mangel an Flexibilität, die eigenen Bedürfnisse müssen zurückgestellt werden.

Bei Frauen und Männern, deren Haut es an Elastizität fehlt, die an einer Bindegewebsschwäche leiden oder brüchige Haare und Nägel haben, kann eine Behandlung mit Bambusa angebracht (indiziert) sein. Auch bei älteren Personen mit Muskelschwäche und brüchigen Knochen, ist das Einzelmittel indiziert. Frauen haben nach der Schwangerschaft einen sehr schweren und anstrengenden Geburtsvorgang hinter sich, von dem sie sich nicht vollständig erholen konnten. Bambusa ist außerdem angezeigt bei Menschen, die einen schlimmen Unfall erlitten haben mit multiplen Knochenbrüchen, Schleudertrauma, Verletzungen der Wirbelsäule, Lähmungen, Bandscheibenvorfall bis hin zum Koma.

Wo wirkt es?: Bambusa arundinacea wirkt auf Knochen, Muskeln, Bindegewebe, Haut, Haare und Nägel. Darüber hinaus wirkt es sich positiv auf den Gemütszustand aus, da es eine aufhellende Wirkung besitzt.

In welchem Alter?: Bambusa arundinacea kann prinzipiell in jedem Lebensalter verabreicht werden. Es wird jedoch selten bei Kindern angeordnet, häufiger dagegen bei berufstätigen Erwachsenen, Müttern und älteren Menschen.

Wahlanzeigende Beschwerden

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Nach den Angaben der klassischen Homöopathie kann die hier beschriebene Arznei bei all jenen Betroffenen hilfreich sein, die mindestens zwei der folgenden körperlichen Beschwerden aufweisen. Diese müssen in Verbindung mit mindestens einem der genannten Umstände stehen, unter welchen sich die Beschwerden verschlechtern. Je mehr der aufgeführten Punkte auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der beschriebenen Arznei.

Hauptbeschwerden

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Personen, die gut mit Bambusa arundinacea behandelt werden können, zeichnen sich durch Schmerzen im Stützskelett aus. Oft liegt auch eine chronisch degenerative Erkrankung der Knochen, Gelenke, Wirbelsäule oder Muskulatur vor, wie z.B.

  • Rheumatismus
  • Gicht
  • Halswirbelsäulen-Syndrom (Zervikalsyndrom)
  • Bandscheibenvorfall (Diskusprolaps)
  • Schiefhals (Torticollis) oder
  • Überbeweglichkeit der Lendenwirbelsäule (Hypermobilitätssyndrom)
  • Osteoporose
  • Muskelerkrankungen (Myopathie)
  • Muskelschwund (Muslkeldystrohie)

Weitere typische Beschwerdebilder der Bambusa- Patienten sind einedepressive Verstimmung oder das Burn-out-Syndrom. Die Betroffenen fühlen sich leer, ausgepowert und angespannt. Sie arbeiten ständig und denken an nichts anderes mehr als an ihre Arbeit, bekommen dann plötzliche Anfälle von Widerwillen gegen die Arbeit und müssen sich krankschreiben lassen. Oft weinen diese Personen vor Wut über sich selber.[2]

Verbesserung: Der Zustand von Bambusa- Patienten bessert sich durch Wärme; sie nehmen gerne heiße Bäder.

Verschlechterung: Eine Verschlimmerung der Symptome wird durch Kälte, z.B. Sitzen im Freien bei kühlem Wetter, beschrieben. Ebenso bewirken Bewegung und Liegen eine Verschlechterung des Zustands.

Geist / Gemüt

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Bambusa- Patienten sind Perfektionisten. Sie denken viel über ihre Arbeit nach und haben immerzu Gewissensbisse, weil die Arbeit noch nicht fertig ist. Die Betroffenen sind depressiv und leiden an einem Burn-out-Syndrom. Ein Anzeichen dafür ist beispielsweise, dass die Patienten plötzlich eine Abneigung gegen ihre gewohnte Arbeit haben und nur noch im Bett liegen wollen und dies dann auch tun. Sie zeigen sich nach außen hin froh und munter, sind innerlich jedoch erschöpft und melancholisch. Sie wünschen sich Hilfe, können das aber nicht offen zugeben.

Kopf

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Angezeigt ist Bambusa bei Personen, die über Migräne klagen. Die Migräne zieht vom Genick her nach oben zum Kopf. Begleitet wird sie oft durch Erbrechen und Schüttelfrost. Die Betroffenen mögen es, sich warm einzuhüllen.

Verdauungsorgane

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Die Patienten haben ein starkes Verlangen nach herzhaften, frischen und kalten Speisen, wie z.B. Käse und Salate. Genussmittel wie Wein, Kaffee, Kuchen, Süßigkeiten und Zigaretten werden mit Vorliebe konsumiert. Nachts besteht starker Durst. Paradoxerweise haben die Personen eine Aversion gegen den Geruch von Zigarettenrauch und bekommen Sodbrennen nach dem Verzehr von alkoholischen Getränken und Süßigkeiten. Eine Abneigung besteht gegen Bier, fettige und warme Speisen sowie gegen Fleisch.

Nach dem Essen leiden die Patienten unter einem aufgeblähten Bauchund haben das Verlangen, ihre Kleidung zu lockern.

Bewegunsorgane

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Die Betroffenen berichten von konstanten, dumpfen Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule (Lumbalgie). Sie haben zudem eineüberbewegliche Wirbelsäule und einen steifen Nacken mit stechenden Schmerzen. Sie leiden an einem schmerzhaften Bandscheibenvorfall; von dort strahlen die Schmerzen bis ins Herz aus, sodass es nicht selten vorkommt, dass die Patienten über Herzschmerzen klagen.

Schlaf

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Ein unruhiger Schlaf mit häufigem Erwachen ist für Bambusa- Patienten bezeichnend. Der ganze Körper tut ihnen weh, daher verändern sie ständig ihre Lage im Bett. Nachts plagen sie Albträume; sie träumen beispielsweise davon, wie sie auf einem Schiff sind und ihnen das Wasser bis zum Hals steht. In anderen Nächten erleben sie erotische Träume.

Dosierung und Einnahme von Globuli Bambusa

Homöopathische Mittel sind aufgrund ihrer guten Verträglichkeit und der ausbleibenden Nebenwirkungen für alle Altersklassen, Stillende und Schwangere geeignet. Bei der Anwendung von Potenzen ab D30 sowie LM- oder Q-Potenzen sollte ein fachkundiger Arzt, ein Homöopath oder eine Hebamme zurate gezogen werden.

Einnahme Empfehlungen und Regeln

  • Für die Selbstbehandlung empfohlen werden meist die Potenzen D6 – D12. Die Behandlung von Schwangeren und Kindern soll stets in Absprache mit Frauenarzt, Hebamme oder Kinderarzt erfolgen.
  • Die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn eine Verschlechterung der Symptome über mehrere Tage anhält.
  • Im Rahmen der Selbstbehandlung sollte stets nur ein Mittel auf einmal versucht werden.
  • Es darf niemals ein schulmedizinisches Medikament eigenmächtig abgesetzt und/oder durch ein Homöopathikum ersetzt werden. Die Einnahme unterstützender Mittel sollte stets mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Auch die Einnahme selbst erfordert besondere Aufmerksamkeit. Unabhängig von der Art der Darreichungsform (Globuli, Tablette oder Tropfen) sind Homöopathika empfindliche Stoffe, deren Wirksamkeit durch äußere Reize möglicherweise beeinflusst werden können. Um eine Heilwirkung nicht zu gefährden, sollten zur Sicherheit folgende Regeln beachtet werden:

  • Vor der Einnahme des Mittels sollten die Mundschleimhäute 15 Minuten frei sein von Speisen und Getränken, Nikotin oder Alkohol.
  • Globuli, aufgelöste Tabletten oder Tropfen zur Vorsicht mit Plastiklöffeln einnehmen.
  • Stark riechende ätherische Öle (Latschenkiefer, Menthol, Kampfer) und Lösungsstoffe (Lacke, Farben, Benzin) sind während der Anwendung zu vermeiden.
  • Minze, Zahnpasta, Kaugummi, Kaffee und Alkohol zur Sicherheit der Wirkung möglichst vermeiden oder den Gebrauch stark einschränken.

Einnahme für Säuglinge und Kleinkinder:

Ein Säugling (bis 12 Monate) bekommt 1 Kügelchen, ein Baby ab dem zweiten bis zum dritten Jahr darf 2 Globuli einnehmen.Größere Kinder bekommen 3 Globuli. Die Globuli werden dem Säugling und Baby einfach in die Wangentasche gelegt. Tropfen (Dilution) werden immer in Wasser gelöst. Sie können auf einem Plastiklöffel gegeben werden oder mit einer Pipette -die in jeder Apotheke zu kaufen ist- in den Mund getropft werden. Praktisch ist es auch, den Schnuller in die wässrige Arzneilösung zu tunken und dem Säugling zu geben. Auch eine Verabreichung über die Trinkflasche kann gut gelingen.

Einnahme für Erwachsene

Die Globuli auf einen Plastiklöffel geben und langsam im Mund zergehen lassen. Tropfen ebenfalls mit einem Plastiklöffel einnehmen. Tabletten können in die Wangentasche gelegt werden, wo sie sich auflösen. Sie können alternativ auch in Wasser gelöst und getrunken werden.

Behandlungsdauer

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Beschwerdebild. In der Regel werden homöopathische Arzneien nur solange eingenommen, bis die Beschwerden geheilt sind oder deutlich besser werden. Zu beachten ist es, dass die Einnahmehäufigkeit variieren kann. Oftmals gehen die Empfehlungen dahin, akuten Beschwerden mit häufigen Einnahmen zu begegnen und die Abstände mit Besserung der Beschwerden zu verlängern. Hohe Potenzen (ab C200) werden in der Regel nur von heilkundigen homöopathischen Ärzten oder Heilpraktikern verordnet und eignen sich nicht zur Selbstbehandlung, da ihre Wirkweise eine andere Dynamik hat, als die der tiefen D-Potenzen.

Wirkungsweise und Nebenwirkungen von Bambusa Globuli

Homöopathische Mittel werden als „energetische Arzneien“ bezeichnet. Ihre Wirkung basiert auf dem Ähnlichkeitsprinzip. Das bedeutet, dass die Mittel hier, anders als bei allopathischen Arzneien (Schulmedizin), dem Immunsystem nicht entgegengesetzt werden, sondern unterstützend zum Einsatz kommen. Es geht demnach nicht darum, dem Körper die Arbeit abzunehmen, sondern ihn in seinem natürlichen Tun zu unterstützen. Deshalb bedarf es eines der zu behandelnden Beschwerde ähnelnden Reiz, um diese Selbstheilungskräfte (Hahnemann sprach von der individuellen Lebenskraft) zu aktivieren. Es wird ausdrücklich betont, dass es bei der Anwendung homöopathischer Mittel nicht um eine bloße Beeinflussung der Erkrankung geht, sondern vielmehr um die Belebung der Vis Mediatrix Naturae (Heilkraft der Natur). Sie soll helfen die Beschwerden zu neutralisieren.

Der Gedanke hinter diesem Prinzip ist die Annahme, dass jeder Mensch auf vielfältige Art und Weise mit seinem Umfeld interagiert: die Homöopathie spricht hier vom Prinzip der harmonischen Resonanz. Dies umfasst sowohl positive als auch negative Auswirkungen und äußert sich bei jedem Individuum anders. Diese Auswirkungen werden für die homöopathische Behandlung nutzbar gemacht, indem Lebensenergie (Prana oder Qui genannt) in flüssigen oder trockenen Medien eingeschlossen wird. Bei jedem Verdünnungsschritt des Mediums wird folglich die enthaltene Energie weiter potenziert. Je höher also die Potenz, umso stärker wirkt das Mittel, auch wenn dies mit einer Verdünnung der ursprünglich enthaltenen Substanz einhergeht. Übrig bleibt die Energie, die mit dem Körper interagiert. Die Wirkung höher potenzierter Mittel geht tiefer und hält länger vor.

Aufgrund des unterstützenden Charakters kann es, besonders bei den sogenannten Hochpotenzen (ab C200, LM- und Q-Potenzen), zu einer Erstverschlimmerung der Symptomatik kommen. Sie kann ein paar Tage nach Einnahmebeginn einsetzen und wird als positives Zeichen für die adäquate Reaktion des Körpers gewertet. Ein Ausbleiben der Erstverschlimmerung ist jedoch im Umkehrschluss kein Zeichen mangelnden Erfolges, da längst nicht alle Mittel diese Erstreaktion auslösen (Sulfur ist zum Beispiel bekannt für das vermehrte Auftreten einer Erstverschlimmerung). Besonders häufig wird sie bei der Behandlung chronischer Krankheiten beobachtet.

Die Einnahme homöopathischer Mittel soll grundsätzlich mit dem Ausbleiben der behandelten Beschwerden beendet werden. Bei einer Einnahme über die erforderliche Zeit hinaus (die wohl einzige beschriebene Form der Überdosierung) können die ursprünglichen Symptome zurückkehren, was Hahnemann als „Spätverschlimmerung“ bezeichnete. Diese wird, anders als das erste Auftreten der Beschwerden, nicht behandelt. Stattdessen wird das Mittel nun abgesetzt. In der Regel ebbt die Spätreaktion nach 3 – 4 Wochen von selbst ab.

Alternative homöopathische Mittel zu Globuli Bambusa

Es gibt noch weitere Globuli, die eine ähnliche Wirkung wie Bambusa arundinacea haben, sich aber in einigen Punkten unterscheiden. Der folgende Abschnitt soll dazu dienen, einen kurzen Überblick über die homöopathischen Alternativen zu Bambusa arundinacea zu erhalten und konzentriert sich vor allem auf die Ähnlichkeiten und die Unterschiede.

Bryonia alba

Bryonia alba wird aus der Wurzel der weißen Zaunrüber hergestellt. Bekannt ist Bryonia alba auch unter dem Namen „schwarzbeerige Zaunrübe“ oder „Gichtrübe“.[4] Wie auch Bambusa arundinacea ist Bryonia alba gut geeignet für Patienten, die an Gicht oder Rheuma erkrankt sind. Sie leiden an stechenden Rückenschmerzen. Bewegung verschlechtert ihren Zustand. Sie liegen vorzugsweise auf der erkrankten Seite, dies bessert den Schmerz, was bei Bambusa- Patienten nicht der Fall ist.

Eine weitere Ähnlichkeit zu Bambusa- Patienten ist ihre ständigeBeschäftigung mit der Arbeit; die Gedanken der Bryonia- Patienten kreisen ununterbrochen um ihre Arbeit. Eine Besserung des Gesamtzustandes wird durch körperliche und seelische Ruhe erreicht. Sie leiden an großem Magendruck, wobei Aufstoßen ihre Situation erleichtert.[5]

Anders als bei Bambusa- Patienten haben Bryonia- Patienten nicht nur nachts Durst, sondern rund um die Uhr.

Calcium carbonicum hahnemanni

Calcium carbonicum hahnemanni (Calciumcarbonat) wird aus der Schale der Auster gewonnen. Angezeigt ist es bei Verkrümmung der Knochen, vor allem des Rückgrats. Die Knochen der Extremitäten (lange Röhrenknochen) sind deformiert und unregelmäßig entwickelt. Bei erschöpften Frauen eignet es sich gut zur Vorbeugung einer Osteoporose. Die Muskulatur ist schlaff, vor allem bei Kindern. Genau wie Bambusa- Patienten, weinen Calcium carbonicum hahnemanni- Patienten oft aus Zorn, allerdings nicht nur weil sie wütend auf sich selbst sind, sondern auch vor Wut auf andere. Eine weitere Ähnlichkeit ist die Abneigung gegen Fleisch und Kälte. Außerdem leiden diese Personen an einen aufgetriebenen Magen und vertragen keine enge Kleidung oder Gürtel um den Bauch.[6]

Lycopodium

Lycopodium clavatum, der Keulen-Bärlapp, zählt zu den Gefäßsporenpflanzen (farnartige Pflanzen), von denen es mehrere Arten gibt. Es ist ein typisches Mittel für geistig fitte, aber körperlich schwache Personen. Die Betroffenen leiden, wie Bambusa- Patienten, an fortschreitenden chronischen Erkrankungen mit drückenden, ziehenden Schmerzen, oft auch Rückenschmerzen. Anders als bei Bambusa, ist der Schmerz von Lycopodium- Personen genau lokalisiert; er beschränkt sich auf die rechte Körperseite oder zieht von rechts nach links. Die Beschwerden werden, wie es bei Bambusa auch der Fall ist, durch Ärger oder Schreck ausgelöst. Die Patienten sind außerdem sehr pflichtbewusst. Lycopodium und Bambusa sind charakterisiert durch ein starkes Verlangen nach Süßigkeiten, durch übermäßige Gasansammlung im Magen- Darm- Trakt und durch nächtliches Erwachen. Lycopodium- Patienten neigen zu Platzangst (Klaustrophobie) und haben Angst, etwas zu unternehmen.[7]

Silicea

Silicea, die Kieselsäure, ist geeignet für nervöse, reizbare Personenmit schwächlichen, schlaffen Muskeln. Die Patienten haben Anfälle von Lähmungen und fühlen sich so geschwächt, dass sie den Wunsch verspüren sich hinzulegen. Sie führen, ebenso wie Bambusa- Patienten, schwere Arbeit mit großer Hingabe und Gewissenhaftigkeit aus. Dochgeistige Arbeit überanstrengt sie sehr und ihr Perfektionismus bringt sie zur Erschöpfung. Eine weitere Ähnlichkeit zu Bambusa, ist der charakteristische Migräneschmerz; dieser fängt im Genick an und steigt von dort nach oben, allerdings verspüren Silicea- Patienten als würde der Schmerz von der Wirbelsäule aus gesteuert werden und dass er sich in einem Auge, meistens im rechten, manifestiert. Eine weitere Gemeinsamkeit ist der Wunsch nach Wärme, Einhüllen und heißen Bädern, da das den Zustand bessert. Auch Silicea- Patienten leiden an einem aufgetriebenen Bauch, was sich bei ihnen durch kalte Speisen bessert.[8]

Helonias dioica

Helonias dioica ist eine krautartige Pflanze aus der Familie der Liliengewächse (Liliaceae). Volkstümlich ist sie unter demvolkstümlichen Namen „Falsches Einkorn“ bekannt.[9] Helonias dioica- Globuli decken sich gut mit Bambusa- Globuli, welches den depressiv verstimmten Patienten empfohlen wird.

Helonias dioica ist indiziert bei tiefen Depressionen mit Erschöpfungszuständen. Diese treten aufgrund von Überarbeitung und Dauerstress auf. Die Betroffenen fühlen sich durch harte körperliche oder geistige Arbeit ausgelaugt, Frauen durch zu frühe Belastung nach Geburten. Helonias- Patienten sind gedanklich sehr auf Probleme fixiert, reizbar und nörgelsüchtig. Ihre Muskeln fühlen sich schwach an. Eine Besserung der Depression und Erschöpfung wird durch Beschäftigung erreicht, eineVerschlimmerung tritt ein nach körperlicher und geistiger Anstrengung, durch Kleiderdruck und bei Frauen nach der Schwangerschaft.[10]

Nux vomica

Nux vomica wird aus den getrockneten Samen der Brechnuss hergestellt. Angezeigt ist dieses Mittel, genau wie Bambusa- Globuli, bei nervösen Erschöpfungszuständen und einer Überreizung des Nervensystems durch übermäßigen Stress und unerschöpfliche Arbeit. Die Betroffenen fühlen sich hilflos und abgehetzt. Nux vomica- Patienten sind ungeduldig, reizbar, nervös und schnell verärgert. Innerlich fühlen sie sich schwach, depressiv verstimmt, manchmal sogar lebensmüde mit dem Wunsch, sich etwas anzutun. Sie leiden, wie Bambusa- Personen, an unerträglichem Magendruck nach dem Essen, sodass sie die Kleidung lockern müssen. Die Depression wird begleitet von Rückenschmerzen. Im Liegen müssen sich die Betroffenen oft umdrehen, weil sie ständig Schmerzen verspüren. Besserung des Gesamtzustandes verspüren die Betroffenen abends, wenn sie zur Ruhe kommen und beim Liegen. EineVerschlechterung der Symptomatik erfolgt bei kaltem, trockenen Wetter und nach:[11]

  • geistiger Anstrengung
  • dem Essen
  • Ärger
  • dem Erwachen morgens um vier Uhr

Bambusa Globuli: Hintergrundinformationen

Bambusa arundinacea ist eine Pflanzenart in der Gattung Bambusa, die zur Unterfamilie Bambus (Bambusoideae) innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae) zählt.

Ihren Ursprung hat sie in Süd- China und Indien. In einigen Kulturen hat der Bambus eine symbolhafte Bedeutung: in Indien steht Bambus für Freundschaft, in Japan für Reinheit und in China symbolisiert er ein langes Leben, Ausdauer und Flexibilität.[12]

Bambusa- Arten haben eine sehr lange und unterschiedliche Wachstumszeit zwischen 20 und 120 Jahren. Nach der Blüte und der Fruchtbildung stirbt die Pflanze schnell ab. Bambusa- Pflanzen können bis zu 35m hoch wachsen. Da es sich um tropische Pflanzen handelt, brauchen sie Temperaturen von über 20° C zum Wachsen, unter 11°C stellen sie ihr Wachstum komplett ein.[13]

Die Halme der Pflanzen werden für Zimmereiarbeiten verwendet oder sie werden gespalten, um daraus Fasern zum Weben herzustellen. Manche Arten werden außerdem als Zierpflanzen genutzt.[14] DieBambussprösslinge und Bambusblätter sind zum Verzehr geeignet; aus ihnen wird auch die Substanz für das homöopathische Mittel gewonnen. Blätter und Sprösslinge sind reich an Kalium, Calcium, Phosphor (Mineralstoffe), an Vitaminen und Kieselsäure.[15] Besonders Haut, Haare, Nägel, Knochen und Bindegewebe benötigen diese Inhaltsstoffe für eine gute Stabilität und ein gesundes Wachstum.