Anwendungsmöglichkeiten für Helonias dioica Globuli

Zusammenfassung

Bei wem?: Helonias dioica passt zu den Beschwerden von Frauen die durch Schwangerschaften und Fehlgeburten, durch zu viel Hausarbeit oder aber sogar durch Müßiggang und Luxus sehr erschöpft sind. Sie klagen über Rückenschmerzen und Müdigkeit, sind empfindlich, melancholisch, fühlen sich wund und leiden unter Muskelschmerzen. Vor allem ein beständiger Schmerz in der Nierengegend kann auftreten. Dementsprechend ist Helonias dioica ein wirksames Mittel bei diversen Frauenleiden, wie verstärktem Weißfluss, zu starker Regelblutung oder Uterusentzündungen. Auch das Jucken des äußeren weiblichen Genitalbereichs (Vulva), das oft auf eine Pilzinfektion hindeutet, kann mit dieser Arznei therapiert werden. Darüber hinaus ist Helonias dioica ein Mittel gegen Anämie, die bei Frauen häufig durch Eisenmangel ausgelöst wird. Die Absenkung des Uterus (Prolaps) durch eine geschwächte Scheidenmuskulatur (Atonie) passt ebenfalls zu diesem Einzelmittel.

Mit Helonias dioica lässt sich (begleitend) eine Diabetes insipidus behandeln. Eine solche Diabeteserkrankung zeichnet sich durch vermehrte Urinausscheidung und großen Durst aus.[6] Auch bei der im Volksmund sogenannten „Zuckerkrankheit“, also einer Diabetes mellitus, kann das Einzelmittel verabreicht werden.[1][2][3][5]

Wo wirkt es?: Helonias dioica wirkt auf die weiblichen Geschlechtsorgane, das Gemüt, die Nieren und die Harnwege. Ferner wirkt es auf den Rücken, die Extremitäten und die Muskulatur.[1][7]

In welchem Alter?: Helonias dioica wird häufig bei erwachsenen, geschlechtsreifen Frauen angewendet. Es passt aber auch zu zahnenden Kindern. Grundsätzlich gilt, wenn die Symptome passen, kann Helonias dioica in jedem Lebensalter, von Frauen wie Männern eingenommen werden.[1]

Wahlanzeigende Beschwerden

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie kann die hier beschriebene Arznei bei all jenen Betroffenen hilfreich sein, die mindestens zwei der folgenden körperlichen Beschwerden aufweisen. Diese müssen in Verbindung mit mindestens einem der genannten Umstände stehen, unter welchen sich die Beschwerden verschlechtern. Je mehr der aufgeführten Punkte auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der beschriebenen Arznei.

Hauptbeschwerden

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  • Die Patientin ist erschöpft. Sie klagt über Rücken- und Muskelschmerz und über Müdigkeit.
  • Der Patient leidet unter Schmerzen und Empfindlichkeit in der Nierengegend. Der Schmerz kann sich bis in die Beine hineinziehen.
  • Der Patient leidet unter Blutarmut (Anämie), möglicherweise aufgrund eines Eisenmangels.
  • Der Patient leidet unter vermehrter Harnausscheidung und großem Durst (Diabetes insipidus).
  • Der Patient leidet unter Diabetes mellitus. Sein Urin ist zuckrig.
  • Die Patientin erleidet eine Absenkung des Uterus (Prolaps) aufgrund einer geschwächten Scheidenmuskulatur (Atonie).
  • Die Patientin spürt ihre (entzündete) Gebärmutter die ganze Zeit über.
  • Der Patient leidet unter Melancholie.
  • Die äußeren Geschlechtsorgane (Vulva) der Patientin jucken empfindlich.
  • Diese Symptome deuten auf eine Pilzinfektion hin.
  • Die Patientin leidet unter verstärktem (übelriechendem) Ausfluss.
  • Die Monatsblutung der Patientin ist zu stark, dunkel und übelriechend.


Verbesserung: Die Beschwerden des Patienten bessern sich, sobald er beschäftig und abgelenkt ist. Auch wenn der Patient sich den Bauch hält, lindert das sein Leiden.


Verschlechterung: Während oder nach der Schwangerschaft oder nach einer Fehlgeburt können die zu Helonias dioica passenden Beschwerden auftreten. Ermüdung, Bücken, Kleiderdruck und zu viel Bewegung verschlechtern den Zustand des Patienten.[1][2][3][5]

Geist / Gemüt

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Der Patient wirkt benommen, trübsinnig und schwermütig. Er wünscht sich Ruhe und möchte allein gelassen werden. An allem und jedem hat er etwas auszusetzen, verträgt aber keinen Widerspruch und nimmt keine Vorschläge und Ratschläge an. Er ist allgemein sehr reizbar, melancholisch oder gar depressiv. Sein Zustand bessert sich nur, wenn er (geistig) beschäftigt ist und dadurch von seinem Leiden abgelenkt wird.[1][2][3][7

Kopf

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Der Patient klagt über ein Hitzegefühl und Brennen am Scheitel und ein Drücken vom Inneren des Kopfes in den Scheitel hinauf. Sein Schädel fühlt sich zu voll und schwer an. Auch Schmerzen in den Schläfen können auftreten. Leidet er unter Kopfschmerzen, bessern sich diese durch geistige Beschäftigung und verschlechtern sich, sobald der Patient sich bückt oder zu intensiv über die Schmerzen nachgrübelt. Bei Patientinnen können Kopfschmerzen durch Beschwerden der Gebärmutter ausgelöst worden sein.[1][2][7][8]

Gesicht

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Das Gesicht des Patienten wirkt blass. Bei schwangeren Patientinnen oder bei zahnenden Kindern, zu denen Helonias dioica passt, kann es zu vermehrtem Speichelfluss kommen. Zu diesem Einzelmittel passt auch ein bitterer Geschmack auf der Zunge, der morgens nach dem Schlafen auftritt oder kleine, entzündliche Bläschen im Mundinnenraum (Aphten), vor allem während einer Schwangerschaft. Eine weiße Zunge kann auf eine Diabeteserkrankung hindeuten.[1][8]

Atmungsorgane / Brust / Herz

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Der Patient klagt über ein Druckgefühl auf der Brust, als wäre sie in einen Schraubstock eingespannt. Einige Patienten leiden unter Herzklopfen.[1][8]

Verdauungsorgane

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Der Unterbauch des Patienten kollert und gluckert, als kündigte sich ein Durchfall (Diarrhoe) an. Einige Patienten beschreiben Magenkrämpfe und Koliken. Morgens geht der Stuhl locker und gelb ab und wird gegen Abend eher klumpig.[8]

Harnorgane

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Der Patient klagt über Schmerzen, Berührungsempfindlichkeit und ein Hitzegefühl in der Nierengegend; bei Patientinnen treten diese Symptome hin und wieder anstelle der Monatsblutung auf. Der Urin des Patienten kann im Zusammenhang mit einer Diabeteserkrankung reichlich abgehen und klar wirken oder aber Eiweiß, Zucker oder Phosphat enthalten. Vor allem während der Schwangerschaft kann eine Nierenentzündung (Nephritis) auftreten, die mit hartnäckigem Erbrechen einhergeht. Viele Patienten beschreiben unwillkürliche Harnabgänge, obwohl sie ihre Blase bereits geleert haben. Auch Schmerzen beim Urinieren und häufiger Harndrang, wie bei einer Harnwegsentzündung (Zystitis) passen zu Helonias dioica. Dabei geht mitunter auch bei starkem Harndrang nur wenig Harn ab. [1][2][7][8]

Geschlechtsorgane

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Weibliche Genitalien: Der Uterus der Patientin schmerzt, ist empfindlich, fühlt sich schwer an und drängt nach unten (Bearing down). Dieses Gefühl verschlimmert sich im Gehen oder durch das Anheben schwerer Gegenstände. Die Patienten spürt ständig ihre Gebärmutter. Aufgrund einer Muskelschwäche (Atonie) kann es auch zu einem sogenannten Uterusprolaps kommen. In diesem Fall senkt sich die Gebärmutter in den Geburtskanal ab. In diesem Zusammenhang, vor allem nach einer Fehlgeburt oder Abtreibung, kann auch ein Drängen oder Zerren im Kreuz auftreten. Eine solche Muskelschwäche der Scheidenmuskulatur führt hin und wieder auch zu dunklen, übelriechenden Uterusblutungen. Die Monatsblutung kommt entweder zu häufig und zu stark oder aber bleibt aus. Anstelle der Monatsblutung kann es dann zu Schmerzen oder Berührungsempfindlichkeit in der Nierengegend kommen. Einige Patientinnen klagen über einen fauligen, klumpigen an geronnene Milch erinnernden Ausfluss. Wenn dieser gemeinsam mit einem starken Juckreiz an den äußeren Genitalien (Vulva) auftritt, kann das ein Hinweis auf eine Pilzinfektion sein. Mitunter ist die Vulva dann entzündet, rot, geschwollen und voller Bläschen (Aphten); die obere Hautschicht (Epidermis) löst sich ab. Die Brüste der Patientin sind häufig geschwollen; ihre Brustwarzen schmerzen. Diese Symptome verschlimmern sich durch Kleiderdruck. Während der Schwangerschaft leiden einige Patientinnen unter Albuminurie; in diesem Fall sind Proteine in ihrem Urin nachweisbar. Dieses Symptom deutet auf eine Diabeteserkrankung hin. Helonias dioica passt auch zu einer während der Wechseljahre (Menopause) auftretenden Schwäche (der Scheidenmuskulatur). Manche Frauen leiden infolge ihrer Beschwerden unter Unfruchtbarkeit (Sterilität) oder einer Abneigung gegen Geschlechtsverkehr.[1][2][3][5][7][8]

Männliche Genitalien: Bei Männern, zu denen Helonias dioica passt, kann es zu gesteigertem sexuellen Verlangen kommen oder aber Impotenzkommen.[7][8]

Bewegungsorgane

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Der Patient leidet unter Schmerzen und einem Schweregefühl im Rücken. Er fühlt sich matt und schwach, erfährt aber Erleichterung durch körperliche Betätigung. Der Schmerz sitzt besonders zwischen den Schulterblättern und verschlimmert sich beim Sitzen oder Lesen. Vor allem bei Patientinnen (nach einer Fehlgeburt oder einem Schwangerschaftsabbruch) kann es zu Schwäche und einem herabdrängenden Gefühl (Bearing down) vom Kreuz ins Gesäß kommen. Treten Schmerzen in der Nierengegend auf, ziehen diese sich bis in die Beine hinunter.

An der Außenseite der Oberschenkel beschreibt der Patient einen Wundheitsschmerz. Er klagt über ein Gefühl, als wehe ein kalter Wind an seinen Waden hinauf. Im Sitzen kann es zu Taubheitsempfindungen in den Füßen kommen, die aber durch Bewegung verschwinden Mitunter klagt der Patient über (rheumatische) Schmerzen im rechten Hüftgelenk, sodass er kaum gehen kann.[1][2][7][8]

Fieber / Schwitzen / Kälte

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Dem Patienten ist heiß, sobald er ermüdet ist. Auch beim Aufenthalt in geschlossenen Räumen können ihn bei jeder Bewegung Hitzewallungen überkommen. Hitze kann bei Frauen ein Symptom der Wechseljahre (Menopause) sein. Bei einigen Patienten strahlt vom Solarplexus eine eisige Kälte über den ganzen Körper aus, die durch die Bewegung der Arme verursacht wird.[1][8]

Schlaf

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Der Patient ist häufig schläfrig und fühlt sich matt, auch während des Tages.[8]

Dosierung und Einnahme von Globuli Helonias dioica

Homöopathische Mittel sind aufgrund ihrer guten Verträglichkeit und der ausbleibenden Nebenwirkungen für alle Altersklassen, Stillende und Schwangere geeignet. Bei der Anwendung von Potenzen ab D30 sowie LM- oder Q-Potenzen sollte ein fachkundiger Arzt, ein Homöopath oder eine Hebamme zurate gezogen werden.

Einnahme Empfehlungen und Regeln

  • Für die Selbstbehandlung empfohlen werden meist die Potenzen D6 – D12. Die Behandlung von Schwangeren und Kindern soll stets in Absprache mit Frauenarzt, Hebamme oder Kinderarzt erfolgen.
  • Die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn eine Verschlechterung der Symptome über mehrere Tage anhält.
  • Im Rahmen der Selbstbehandlung sollte stets nur ein Mittel auf einmal versucht werden.
  • Es darf niemals ein schulmedizinisches Medikament eigenmächtig abgesetzt und/oder durch ein Homöopathikum ersetzt werden. Die Einnahme unterstützender Mittel sollte stets mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Auch die Einnahme selbst erfordert besondere Aufmerksamkeit. Unabhängig von der Art der Darreichungsform (Globuli, Tablette oder Tropfen) sind Homöopathika empfindliche Stoffe, deren Wirksamkeit durch äußere Reize möglicherweise beeinflusst werden können. Um eine Heilwirkung nicht zu gefährden, sollten zur Sicherheit folgende Regeln beachtet werden:

  • Vor der Einnahme des Mittels sollten die Mundschleimhäute 15 Minuten frei sein von Speisen und Getränken, Nikotin oder Alkohol.
  • Globuli, aufgelöste Tabletten oder Tropfen zur Vorsicht mit Plastiklöffeln einnehmen.
  • Stark riechende ätherische Öle (Latschenkiefer, Menthol, Kampfer) und Lösungsstoffe (Lacke, Farben, Benzin) sind während der Anwendung zu vermeiden.
  • Minze, Zahnpasta, Kaugummi, Kaffee und Alkohol zur Sicherheit der Wirkung möglichst vermeiden oder den Gebrauch stark einschränken.

Einnahme für Säuglinge und Kleinkinder:

Ein Säugling (bis 12 Monate) bekommt 1 Kügelchen, ein Baby ab dem zweiten bis zum dritten Jahr darf 2 Globuli einnehmen.Größere Kinder bekommen 3 Globuli. Die Globuli werden dem Säugling und Baby einfach in die Wangentasche gelegt. Tropfen (Dilution) werden immer in Wasser gelöst. Sie können auf einem Plastiklöffel gegeben werden oder mit einer Pipette -die in jeder Apotheke zu kaufen ist- in den Mund getropft werden. Praktisch ist es auch, den Schnuller in die wässrige Arzneilösung zu tunken und dem Säugling zu geben. Auch eine Verabreichung über die Trinkflasche kann gut gelingen.

Einnahme für Erwachsene

Die Globuli auf einen Plastiklöffel geben und langsam im Mund zergehen lassen. Tropfen ebenfalls mit einem Plastiklöffel einnehmen. Tabletten können in die Wangentasche gelegt werden, wo sie sich auflösen. Sie können alternativ auch in Wasser gelöst und getrunken werden.

Behandlungsdauer

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Beschwerdebild. In der Regel werden homöopathische Arzneien nur solange eingenommen, bis die Beschwerden geheilt sind oder deutlich besser werden. Zu beachten ist es, dass die Einnahmehäufigkeit variieren kann. Oftmals gehen die Empfehlungen dahin, akuten Beschwerden mit häufigen Einnahmen zu begegnen und die Abstände mit Besserung der Beschwerden zu verlängern. Hohe Potenzen (ab C200) werden in der Regel nur von heilkundigen homöopathischen Ärzten oder Heilpraktikern verordnet und eignen sich nicht zur Selbstbehandlung, da ihre Wirkweise eine andere Dynamik hat, als die der tiefen D-Potenzen.

Wirkungsweise und Nebenwirkungen von Helonias dioica Globuli

Homöopathische Mittel werden als „energetische Arzneien“ bezeichnet. Ihre Wirkung basiert auf dem Ähnlichkeitsprinzip. Das bedeutet, dass die Mittel hier, anders als bei allopathischen Arzneien (Schulmedizin), dem Immunsystem nicht entgegengesetzt werden, sondern unterstützend zum Einsatz kommen. Es geht demnach nicht darum, dem Körper die Arbeit abzunehmen, sondern ihn in seinem natürlichen Tun zu unterstützen. Deshalb bedarf es eines der zu behandelnden Beschwerde ähnelnden Reiz, um diese Selbstheilungskräfte (Hahnemann sprach von der individuellen Lebenskraft) zu aktivieren. Es wird ausdrücklich betont, dass es bei der Anwendung homöopathischer Mittel nicht um eine bloße Beeinflussung der Erkrankung geht, sondern vielmehr um die Belebung der Vis Mediatrix Naturae (Heilkraft der Natur). Sie soll helfen die Beschwerden zu neutralisieren.

Der Gedanke hinter diesem Prinzip ist die Annahme, dass jeder Mensch auf vielfältige Art und Weise mit seinem Umfeld interagiert: die Homöopathie spricht hier vom Prinzip der harmonischen Resonanz. Dies umfasst sowohl positive als auch negative Auswirkungen und äußert sich bei jedem Individuum anders. Diese Auswirkungen werden für die homöopathische Behandlung nutzbar gemacht, indem Lebensenergie (Prana oder Qui genannt) in flüssigen oder trockenen Medien eingeschlossen wird. Bei jedem Verdünnungsschritt des Mediums wird folglich die enthaltene Energie weiter potenziert. Je höher also die Potenz, umso stärker wirkt das Mittel, auch wenn dies mit einer Verdünnung der ursprünglich enthaltenen Substanz einhergeht. Übrig bleibt die Energie, die mit dem Körper interagiert. Die Wirkung höher potenzierter Mittel geht tiefer und hält länger vor.

Aufgrund des unterstützenden Charakters kann es, besonders bei den sogenannten Hochpotenzen (ab C200, LM- und Q-Potenzen), zu einer Erstverschlimmerung der Symptomatik kommen. Sie kann ein paar Tage nach Einnahmebeginn einsetzen und wird als positives Zeichen für die adäquate Reaktion des Körpers gewertet. Ein Ausbleiben der Erstverschlimmerung ist jedoch im Umkehrschluss kein Zeichen mangelnden Erfolges, da längst nicht alle Mittel diese Erstreaktion auslösen (Sulfur ist zum Beispiel bekannt für das vermehrte Auftreten einer Erstverschlimmerung). Besonders häufig wird sie bei der Behandlung chronischer Krankheiten beobachtet.

Die Einnahme homöopathischer Mittel soll grundsätzlich mit dem Ausbleiben der behandelten Beschwerden beendet werden. Bei einer Einnahme über die erforderliche Zeit hinaus (die wohl einzige beschriebene Form der Überdosierung) können die ursprünglichen Symptome zurückkehren, was Hahnemann als „Spätverschlimmerung“ bezeichnete. Diese wird, anders als das erste Auftreten der Beschwerden, nicht behandelt. Stattdessen wird das Mittel nun abgesetzt. In der Regel ebbt die Spätreaktion nach 3 – 4 Wochen von selbst ab.

Alternative homöopathische Mittel zu Globuli Helonias dioica

Aletris farinosa

Aletris farinosa ist ein homöopathisches Einzelmittel, aus der in Nordamerika beheimateten Stern- und Runzelwurzel hergestellt wird. Aletris farinosaist ein kleines Mittel mit wenigen Symptomen, das aber wie Helonias dioica gegen verschiedene Frauenleiden wirksam ist. Müdigkeit und Schwäche, das Absenken des Uterus (Prolaps), weißlicher Ausfluss (Leukorrhoe) und Anämie können mit beiden Einzelmitteln behandelt werden. Das Mittel wird vor allem bei Mädchen und schwangeren Frauen angewendet. Es wirkt auch auf die Verdauungsorgane.[1][2][3]

Lilinum tigrinum

Lilium trigrinum ist ein homöopathisches Einzelmittel, das aus der vor allem in China und Japan beheimateten Tigerlilie hergestellt wird. Es wirkt hauptsächlich auf das Herz, das Gemüt und die weiblichen Geschlechtsorgane. Wie Helonias dioica ist Lilium tigrinum angezeigt bei zu früh einsetzender Monatsblutung, die bei Lilium tigrinum allerdings spärlich ausfällt. Beide Mittel wirken außerdem bei einer abgesunkenen Gebärmutter (Uterusprolaps), bei einem herabdrängenden Gefühl in der Beckengegend (Bearing down) und bei einem brennenden Schmerz in den Schamlippen (Labien). Der Ausfluss, der zu dieser Arznei passt ist nicht weiß und klumpig wie bei Helonias dioica, sondern bräunlich und wundmachend.[1][2][3]

Senecio aureus

Seneceo aureus ist ein homöopathisches Einzelmittel, das aus dem nordamerikanischen Goldkreuzkraut hergestellt wird. Es beeinflusst wie Helonias dioica den weiblichen Organismus und die Harnorgane. Ständiger Harndrang und Nierenentzündungen (Nephritis) können mit beiden Mitteln behandelt werden. Senecio aureus ist angezeigt bei ausbleibender Monatsblutung (Amenorrhoe), die mit Rückenschmerzen einhergeht. AuchHarnwegsbeschwerden oder zu frühe und zu starke Monatsblutungen sind Leiden, die zu beiden Mitteln passen. Senecio aureus wirkt außerdem auf die Atemwege, das Gemüt und den Kopf.[1][2][3]

Helonias dioica Globuli: Hintergrundinformationen

Die Bezeichnung „Falsches Einkorn“, die die im östlichen Nordamerika beheimatete Pflanze hierzulande trägt, leitet sich von der Ähnlichkeit ihrer Blüte mit dem „echten“ Einkorn, einer Getreideart. ab. Falsches Einkorn ist eine krautartige Pflanze, die bis zu 120 cm in die Höhe wachsen kann und vom späten Frühling bis in den Sommer hinein blüht. Bereits von den Indianern wurde sie als Arznei gegen Frauenleiden verwendet und gilt noch heute, inzwischen auch in Europa, als Heilmittel gegen Unfruchtbarkeit (Sterilität). Andere Namen des Gewächses sind „Falsche Einhornwurzel“, „Heloniaswurzel“ oder „Teufelsbiss“.[9]