Anwendungsmöglichkeiten für Inula helenium Globuli

Zusammenfassung

Bei wem?: Die häufigste Anwendung findet Inula helenium bei starkem Husten (mit und ohne Auswurf) sowie bei chronischer Entzündung der Bronchialschleimhaut (chronische Bronchitis). Außerdem wird eine unterstützende Wirkung bei der Antibiotikatherapie einer Tuberkulose und bei Keuchhusten (Pertussis) beschrieben.[2]

Personen, die an Verstopfungen (Obstipation) leiden, verspüren durch die Arznei typischerweise Erleichterung. Des Weiteren ist Inula helenium ein nützliches Mittel bei der Regulierung des Menstruationszykluses, sowie bei der Behandlung einer Blasenentzündungen (Cystitis).[3]

Wo wirkt es?: Der Hauptangriffspunkt des Mittels sind die Schleimhäute. Der in Inula helenium enthaltene Wirkstoff Lacton kann bei Entzündungen der Schleimhäute Linderung verschaffen, da Lactone gegen Bakterien, Viren und Pilze (antimikrobiell) wirken. Zudem ist eine wundheilungsfördernde Wirkung beschrieben. Im Magen-Darm-Trakt wird die homöopathische Arznei gegen Verstopfungen eingesetzt.[4]

In welchem Alter?: Inula helenium kann in allen Altersgruppen eingesetzt werden.

Wahlanzeigende Beschwerden

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie kann die hier beschriebene Arznei bei all jenen Betroffenen hilfreich sein, die mindestens zwei der folgenden körperlichen Beschwerden aufweisen. Diese müssen in Verbindung mit mindestens einem der genannten Umstände stehen, unter welchen sich die Beschwerden verschlechtern. Je mehr der aufgeführten Punkte auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der beschriebenen Arznei.

Hauptbeschwerden

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Das am häufigsten beschriebene Beschwerdebild von Inula – Patienten ist Reizhusten (mit und ohne Auswurf), zumeist als Folge einer Erkältung oder einer Bronchitis. Eine schlecht ausgeheilte akute Bronchitis, entwickelt sich möglicherweise zu einer chronischen Bronchitis (Husten, der länger als drei Wochen anhält). Der zu Behandelnde klagt dann neben Husten typischerweise über Brustschmerzen.[5]

Verbesserung: Durch Abhusten.

Verschlechterung: Nachts, nach dem Hinlegen.

Geist / Gemüt

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Inula-Patienten fühlen sich meist schlapp und schwach.

Kopf

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Die Erkrankten können über Kopfschmerzen klagen, die sich durch Druck in den Schläfen und der Stirn äußern.

Atmungsorgane/Brust/Herz

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Personen, die Inula helenium benötigen, zeichnen sich charakteristisch durch unproduktiven (trocken, ohne Auswurf) oder produktiven Husten (mit Auswurf) aus, der in der Nacht und beim Hinlegen heftiger wird. Eine chronische Bronchitis mit reichlich Auswurf kann hinzukommen. Schmerzen im Kehlkopf (Larynx), sowie stechende Schmerzen hinter dem Brustbein (Sternum) wurden vielfach beschrieben.

Verdauungsorgane

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Die Betroffenen leiden meist unter einer trägen Verdauung mit Verstopfungen (Obstipation). Von Zeit zu Zeit kommt ein drückendes und zerrendes Gefühl im Mastdarm (Teil des Dickdarms) hinzu.

Harn- und Geschlechtsorgane

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Bei fortdauerndem Harndrang im Rahmen einer Blasenentzündung stellt Alant eine Therapieoption dar. Die Erkrankten berichten häufig, dass der Harn beim Toilettengang nur tropfenweise abgeht und ein Geruch nach Veilchen wahrzunehmen ist.

Für die Arznei spricht, wenn ein Zerren im Genitalbereich verspürt wird, das bis in den Rücken ausstrahlt und heftige Rückenschmerzen verursacht. Häufig haben die Frauen mit Inula Symptomen ihre erste Regelblutung (Menses) früh bekommen, außerdem können sie Unterleibsschmerzen und juckende Beine während der Menstruation verspüren. Zudem zählt eine Entzündung der Muskelschicht der Gebärmutter (Myometritis) zu den typischen Anwendungsgebieten von Inula helenium.

Extremitäten

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Folgende Empfindungen können ein Hinweis auf das Einzelmittel sein: Schmerzen in den oberen sowie unteren Extremitäten, in der rechten Schulter, im rechten Handgelenk und ein ziehender Schmerz in der linken Handfläche, sodass die Finger nicht mehr gekrümmt werden können. In den unteren Extremitäten beschränkt sich der Schmerz auf die Füße und die oberen Sprunggelenke der Füße.

Haut

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Charakteristischerweise finden sich Störungen des Hautbildes in Form von Hautverfärbungen und Hautausschlägen.[3]

Fieber/Schwitzen/Kälte

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Einige Patienten schwitzen vermehrt in der Nacht. Manche Frauen verspüren ein Kältegefühl während der Menses.

 

Dosierung und Einnahme von Globuli Inula helenium

Homöopathische Mittel sind aufgrund ihrer guten Verträglichkeit und der ausbleibenden Nebenwirkungen für alle Altersklassen, Stillende und Schwangere geeignet. Bei der Anwendung von Potenzen ab D30 sowie LM- oder Q-Potenzen sollte ein fachkundiger Arzt, ein Homöopath oder eine Hebamme zurate gezogen werden.

Einnahme Empfehlungen und Regeln

  • Für die Selbstbehandlung empfohlen werden meist die Potenzen D6 – D12. Die Behandlung von Schwangeren und Kindern soll stets in Absprache mit Frauenarzt, Hebamme oder Kinderarzt erfolgen.
  • Die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn eine Verschlechterung der Symptome über mehrere Tage anhält.
  • Im Rahmen der Selbstbehandlung sollte stets nur ein Mittel auf einmal versucht werden.
  • Es darf niemals ein schulmedizinisches Medikament eigenmächtig abgesetzt und/oder durch ein Homöopathikum ersetzt werden. Die Einnahme unterstützender Mittel sollte stets mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Auch die Einnahme selbst erfordert besondere Aufmerksamkeit. Unabhängig von der Art der Darreichungsform (Globuli, Tablette oder Tropfen) sind Homöopathika empfindliche Stoffe, deren Wirksamkeit durch äußere Reize möglicherweise beeinflusst werden können. Um eine Heilwirkung nicht zu gefährden, sollten zur Sicherheit folgende Regeln beachtet werden:

  • Vor der Einnahme des Mittels sollten die Mundschleimhäute 15 Minuten frei sein von Speisen und Getränken, Nikotin oder Alkohol.
  • Globuli, aufgelöste Tabletten oder Tropfen zur Vorsicht mit Plastiklöffeln einnehmen.
  • Stark riechende ätherische Öle (Latschenkiefer, Menthol, Kampfer) und Lösungsstoffe (Lacke, Farben, Benzin) sind während der Anwendung zu vermeiden.
  • Minze, Zahnpasta, Kaugummi, Kaffee und Alkohol zur Sicherheit der Wirkung möglichst vermeiden oder den Gebrauch stark einschränken.

Einnahme für Säuglinge und Kleinkinder:

Ein Säugling (bis 12 Monate) bekommt 1 Kügelchen, ein Baby ab dem zweiten bis zum dritten Jahr darf 2 Globuli einnehmen.Größere Kinder bekommen 3 Globuli. Die Globuli werden dem Säugling und Baby einfach in die Wangentasche gelegt. Tropfen (Dilution) werden immer in Wasser gelöst. Sie können auf einem Plastiklöffel gegeben werden oder mit einer Pipette -die in jeder Apotheke zu kaufen ist- in den Mund getropft werden. Praktisch ist es auch, den Schnuller in die wässrige Arzneilösung zu tunken und dem Säugling zu geben. Auch eine Verabreichung über die Trinkflasche kann gut gelingen.

Einnahme für Erwachsene

Die Globuli auf einen Plastiklöffel geben und langsam im Mund zergehen lassen. Tropfen ebenfalls mit einem Plastiklöffel einnehmen. Tabletten können in die Wangentasche gelegt werden, wo sie sich auflösen. Sie können alternativ auch in Wasser gelöst und getrunken werden.

Behandlungsdauer

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Beschwerdebild. In der Regel werden homöopathische Arzneien nur solange eingenommen, bis die Beschwerden geheilt sind oder deutlich besser werden. Zu beachten ist es, dass die Einnahmehäufigkeit variieren kann. Oftmals gehen die Empfehlungen dahin, akuten Beschwerden mit häufigen Einnahmen zu begegnen und die Abstände mit Besserung der Beschwerden zu verlängern. Hohe Potenzen (ab C200) werden in der Regel nur von heilkundigen homöopathischen Ärzten oder Heilpraktikern verordnet und eignen sich nicht zur Selbstbehandlung, da ihre Wirkweise eine andere Dynamik hat, als die der tiefen D-Potenzen.

Wirkungsweise und Nebenwirkungen von Inula helenium Globuli

Homöopathische Mittel werden als „energetische Arzneien“ bezeichnet. Ihre Wirkung basiert auf dem Ähnlichkeitsprinzip. Das bedeutet, dass die Mittel hier, anders als bei allopathischen Arzneien (Schulmedizin), dem Immunsystem nicht entgegengesetzt werden, sondern unterstützend zum Einsatz kommen. Es geht demnach nicht darum, dem Körper die Arbeit abzunehmen, sondern ihn in seinem natürlichen Tun zu unterstützen. Deshalb bedarf es eines der zu behandelnden Beschwerde ähnelnden Reiz, um diese Selbstheilungskräfte (Hahnemann sprach von der individuellen Lebenskraft) zu aktivieren. Es wird ausdrücklich betont, dass es bei der Anwendung homöopathischer Mittel nicht um eine bloße Beeinflussung der Erkrankung geht, sondern vielmehr um die Belebung der Vis Mediatrix Naturae (Heilkraft der Natur). Sie soll helfen die Beschwerden zu neutralisieren.

Der Gedanke hinter diesem Prinzip ist die Annahme, dass jeder Mensch auf vielfältige Art und Weise mit seinem Umfeld interagiert: die Homöopathie spricht hier vom Prinzip der harmonischen Resonanz. Dies umfasst sowohl positive als auch negative Auswirkungen und äußert sich bei jedem Individuum anders. Diese Auswirkungen werden für die homöopathische Behandlung nutzbar gemacht, indem Lebensenergie (Prana oder Qui genannt) in flüssigen oder trockenen Medien eingeschlossen wird. Bei jedem Verdünnungsschritt des Mediums wird folglich die enthaltene Energie weiter potenziert. Je höher also die Potenz, umso stärker wirkt das Mittel, auch wenn dies mit einer Verdünnung der ursprünglich enthaltenen Substanz einhergeht. Übrig bleibt die Energie, die mit dem Körper interagiert. Die Wirkung höher potenzierter Mittel geht tiefer und hält länger vor.

Aufgrund des unterstützenden Charakters kann es, besonders bei den sogenannten Hochpotenzen (ab C200, LM- und Q-Potenzen), zu einer Erstverschlimmerung der Symptomatik kommen. Sie kann ein paar Tage nach Einnahmebeginn einsetzen und wird als positives Zeichen für die adäquate Reaktion des Körpers gewertet. Ein Ausbleiben der Erstverschlimmerung ist jedoch im Umkehrschluss kein Zeichen mangelnden Erfolges, da längst nicht alle Mittel diese Erstreaktion auslösen (Sulfur ist zum Beispiel bekannt für das vermehrte Auftreten einer Erstverschlimmerung). Besonders häufig wird sie bei der Behandlung chronischer Krankheiten beobachtet.

Die Einnahme homöopathischer Mittel soll grundsätzlich mit dem Ausbleiben der behandelten Beschwerden beendet werden. Bei einer Einnahme über die erforderliche Zeit hinaus (die wohl einzige beschriebene Form der Überdosierung) können die ursprünglichen Symptome zurückkehren, was Hahnemann als „Spätverschlimmerung“ bezeichnete. Diese wird, anders als das erste Auftreten der Beschwerden, nicht behandelt. Stattdessen wird das Mittel nun abgesetzt. In der Regel ebbt die Spätreaktion nach 3 – 4 Wochen von selbst ab.

Alternative homöopathische Mittel zu Globuli Inula helenium

Drosera rotundifolia

Ähnlich wie Inula helenium wird auch Drosera rotundifolia häufig bei Reizhusten verschrieben. Der Husten ist oft stark und trocken. Wie auch die Arznei Inula helenium, könnte Drosera rotundifolia als Begleittherapie bei Tuberkulose und Keuchhusten die Krankheit positiv beeinflussen. Der Husten geht in manchen Fällen mit einer Kehlkopfentzündung (Laryngitis) einher. Üblicherweise verschlimmert sich der Husten auch bei Drosera rotundifolia nachts und beim Hinlegen.[6]

Bryonia alba

Bryonia alba ist ein Mittel zur Behandlung trockener Schleimhäute, oft in Kombination mit trockenem Reizhusten. Der Kehlkopf kann wund sein. Oft sind die Patienten heiser, verspüren ein Stechen in der Brust und ein Drücken unter dem Brustbein, das bis in die rechte Schulter ausstrahlt. Der Husten verschlimmert sich typischerweise durch warme Zimmerluft.Häufig treten bei den Bryonia- Kranken Verstopfungen auf, der Stuhl ist hart und trocken. Frauen, die Bryonia alba benötigen, haben ihre erste Periode in der Regel früh bekommen und berichten von einer unregelmäßigen Menses (Dysmenorrhoe).[7]

Crocus sativus

Atemwegserkrankungen mit viel Husten und teilweise Auswurf sprichen für Crocus sativus. Wie bei Inula helenium verstärkt sich auch bei Crocus- Patienten der Husten nach dem Hinlegen. Hustet der Erkrankte, riecht sein Atem meist unangenehm. An der frischen Luft wird normalerweise Besserung verspürt. Bei Frauen treten meist pochende Kopfschmerzen während der Menstruation und in den Wechseljahren auf. Eine weitere Ähnlichkeit zu Inula helenium ist das Symptom Verstopfung; auch Personen die Crocus sativus benötigen, klagen des Öfteren über einen trägen Darm mit einem stechenden Gefühl als Begleiterscheinung. Der Bauch wirkt häufig dick und aufgequollen.[8]

Ignatia

Ignatia ähnelt in manchen Bereichen dem Arzneibild von Inula helenium. Es wird oft bei Kopfschmerzen mit Lokalisation in den Schläfen verordnet. Darüber hinaus hat es sich bei Menschen bewährt, die eine unregelmäßige Verdauung haben, an Verstopfungen und Durchfall im Wechsel leiden und stechende Schmerzen im Mastdarm und After verspüren.Weitere Ähnlichkeiten zu Inula helenium sind eine unregelmäßige Menstruation und starke Schmerzen, die Ignatia- Patientinnen während ihrer Periode spüren können.[9]

Hintergrundwissen

Inula helenium gehört zur Familie der Korbblütler (Compositae). Ursprünglich stammt die Pflanze aus Zentralasien, mittlerweile ist sie auch in Europa heimisch.[10] Ihre Wurzel hat zahlreiche Inhaltsstoffe, zum Beispiel ist sie reich an Inulin (Alantstärke ca. 44%) und ätherischen Ölen (ca. 5%). Außerdem enthält die Wurzel Lactone (z.B. Sesquiterpenlactone und Alantolactone), Trepene, Wachse, Polysaccharide, Pektine und Harze.[4]