Anwendungsmöglichkeiten für Hekla lava Globuli

Zusammenfassung

Bei wem?: Hekla lava wirkt an erster Stelle auf die Knochen. Es können Auswüchse verschiedenster Knochen (Exostosen) auftreten. Oft ist der Kiefer betroffen. Es können Tumoren, Gewebeuntergang (Nekrose) und Entzündung von Knochen und Knochengewebe (Ostitis) vorhanden sein. Die Knochen sind möglicherweise brüchig. Karies der Zähne und Entzündung des Zahnfleisches sind eine mögliche Heilanzeige für Hekla lava.

Wo wirkt es?: Hauptangriffspunkte von Hekla lava sind die Knochen und die Knochenhaut.

In welchem Alter?: Es kann in jedem Alter eingesetzt werden, vorausgesetzt die Heilanzeige (Indikation) stimmt.

Wahlanzeigende Beschwerden

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Nach den Angaben der klassischen Homöopathie kann die hier beschriebene Arznei bei all jenen Betroffenen hilfreich sein, die mindestens zwei der folgenden körperlichen Beschwerden aufweisen. Diese müssen in Verbindung mit mindestens einem der genannten Umstände stehen, unter welchen sich die Beschwerden verschlechtern. Je mehr der aufgeführten Punkte auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der beschriebenen Arznei.

Hauptbeschwerden

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Hekla lava hat eine ausgeprägte Wirkung auf den Unterkiefer. Der Kieferknochen kann geschwollen und vergrößert sein. Bei Karies oder nachdem der Zahn gezogen wurde, können Nervenschmerzen im Gesicht (Gesichtsneuralgie) auftreten.

Verbesserung: In der Literatur werden keine ausgeprägte Modalitäten besprochen. Aus Prüfungen geht allerdings hervor, dass die Beschwerden sich bessern durch Druck, Ablenkung, Wärme und fortgesetzte Bewegung.

Verschlechterung: Sie verschlimmern sich morgens beim Aufstehen sowie bei den ersten Bewegungen am Morgen. [4]

Geist / Gemüt

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Eine eigene Geist- und Gemütssymptomatik von Hekla lava wird kaum beschrieben. Das Arzneimittel wird hauptsächlich bei entsprechenden körperlichen Symptomen eingesetzt.

Gesicht

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Hekla lava kann ein wichtiges Arzneimittel sein für die Entzündung verschiedener Knochen im Gesicht, vor allem der Kieferknochen ist häufig betroffen und kann vereitert sein. Aber auch der Schädelknochen und der Warzenfortsatz (Mastoid) können betroffen sein. Nach einer Mastoidoperation, in der der Eiter entfernt wird, können sich Gewebeuntergang (Nekrose) und eitrige Gänge (Fisteln) bilden.[3] Bei einer geschwürigen Entzündung (Ulzeration) des Nasenknochens kann die Verordnung von Hekla lava erwogen werden. Zu bedenken ist, dass bei eitrigen Entzündungsprozessen im Gesicht immer Vorsicht geboten ist, denn die Krankheitskeime können sich schnell über den Blutweg streuen und so ins Gehirn dringen. Deswegen gehört die Behandlung von solchen Erkrankungen nicht in den Händen von Laien.

Die Zähne sind ein anderer Angriffspunkt von Hekla lava. Es können Gesichtsschmerzen (Gesichtsneuralgie) auftreten durch kariöse Zähne[2] oder nachdem der Zahn gezogen wurde. Kieferschwellungen mit Zahnschmerzen sind möglich. Es können sich eine Eiteransammlung (Abszess) oder eitrige Gänge (Fisteln) am Zahnfleisch bilden. Eine chronische Zahnfleischentzündung (Gingivitis) kann vorhanden sein. [1]

Bei schwierigem Zahnen kann an Hekla lava gedacht werden. [1] Die Halsdrüsen sind eventuell verhärtet und vergrößert. [3]

Bewegungsorgane

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Bei verschiedenen Knochenauswüchsen (Exostosen) kann der Einsatz von Hekla lava erwogen werden. Neben Knochenauswüchsen sind aber auch gutartige Geschwulstbildungen im Bereich von Gelenkkapseln oder Sehnenscheiden möglich. In solchen Fällen kommt es zur Bildung von einem Überbein (Ganglion). Beim Fersensporn oder beim Schiefstand des Großzehengelenks (Hallux valgus) kann der Einsatz von Hekla lava erwogen werden. [1] Es können sich knotige Veränderungen und Entzündungen an den Knochen und am Knochengewebe finden. An Hekla lava ist zu denken bei der englischen Krankheit, (Rachitis). [3] Bei Kindern ist hier auf Grund eines Vitamin D-Mangels, eine Erweichung der Knochen vorzufinden, vor allem an den Schädelnähten und an den Rippen. Auch O-Beine sind möglich. Eine andere Anzeige für Hekla lava sind Knochentumore, zum Beispiel der sogenannte Knochenkrebs ( Osteosarkom). Die Knochen können im Allgemeinen brüchig sein. [1]

Dosierung und Einnahme von Globuli Hekla lava

Homöopathische Mittel sind aufgrund ihrer guten Verträglichkeit und der ausbleibenden Nebenwirkungen für alle Altersklassen, Stillende und Schwangere geeignet. Bei der Anwendung von Potenzen ab D30 sowie LM- oder Q-Potenzen sollte ein fachkundiger Arzt, ein Homöopath oder eine Hebamme zurate gezogen werden.

Einnahme Empfehlungen und Regeln

  • Für die Selbstbehandlung empfohlen werden meist die Potenzen D6 – D12. Die Behandlung von Schwangeren und Kindern soll stets in Absprache mit Frauenarzt, Hebamme oder Kinderarzt erfolgen.
  • Die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn eine Verschlechterung der Symptome über mehrere Tage anhält.
  • Im Rahmen der Selbstbehandlung sollte stets nur ein Mittel auf einmal versucht werden.
  • Es darf niemals ein schulmedizinisches Medikament eigenmächtig abgesetzt und/oder durch ein Homöopathikum ersetzt werden. Die Einnahme unterstützender Mittel sollte stets mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Auch die Einnahme selbst erfordert besondere Aufmerksamkeit. Unabhängig von der Art der Darreichungsform (Globuli, Tablette oder Tropfen) sind Homöopathika empfindliche Stoffe, deren Wirksamkeit durch äußere Reize möglicherweise beeinflusst werden können. Um eine Heilwirkung nicht zu gefährden, sollten zur Sicherheit folgende Regeln beachtet werden:

  • Vor der Einnahme des Mittels sollten die Mundschleimhäute 15 Minuten frei sein von Speisen und Getränken, Nikotin oder Alkohol.
  • Globuli, aufgelöste Tabletten oder Tropfen zur Vorsicht mit Plastiklöffeln einnehmen.
  • Stark riechende ätherische Öle (Latschenkiefer, Menthol, Kampfer) und Lösungsstoffe (Lacke, Farben, Benzin) sind während der Anwendung zu vermeiden.
  • Minze, Zahnpasta, Kaugummi, Kaffee und Alkohol zur Sicherheit der Wirkung möglichst vermeiden oder den Gebrauch stark einschränken.

Einnahme für Säuglinge und Kleinkinder:

Ein Säugling (bis 12 Monate) bekommt 1 Kügelchen, ein Baby ab dem zweiten bis zum dritten Jahr darf 2 Globuli einnehmen.Größere Kinder bekommen 3 Globuli. Die Globuli werden dem Säugling und Baby einfach in die Wangentasche gelegt. Tropfen (Dilution) werden immer in Wasser gelöst. Sie können auf einem Plastiklöffel gegeben werden oder mit einer Pipette -die in jeder Apotheke zu kaufen ist- in den Mund getropft werden. Praktisch ist es auch, den Schnuller in die wässrige Arzneilösung zu tunken und dem Säugling zu geben. Auch eine Verabreichung über die Trinkflasche kann gut gelingen.

Einnahme für Erwachsene

Die Globuli auf einen Plastiklöffel geben und langsam im Mund zergehen lassen. Tropfen ebenfalls mit einem Plastiklöffel einnehmen. Tabletten können in die Wangentasche gelegt werden, wo sie sich auflösen. Sie können alternativ auch in Wasser gelöst und getrunken werden.

Behandlungsdauer

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Beschwerdebild. In der Regel werden homöopathische Arzneien nur solange eingenommen, bis die Beschwerden geheilt sind oder deutlich besser werden. Zu beachten ist es, dass die Einnahmehäufigkeit variieren kann. Oftmals gehen die Empfehlungen dahin, akuten Beschwerden mit häufigen Einnahmen zu begegnen und die Abstände mit Besserung der Beschwerden zu verlängern. Hohe Potenzen (ab C200) werden in der Regel nur von heilkundigen homöopathischen Ärzten oder Heilpraktikern verordnet und eignen sich nicht zur Selbstbehandlung, da ihre Wirkweise eine andere Dynamik hat, als die der tiefen D-Potenzen.

Wirkungsweise und Nebenwirkungen von Hekla lava Globuli

Homöopathische Mittel werden als „energetische Arzneien“ bezeichnet. Ihre Wirkung basiert auf dem Ähnlichkeitsprinzip. Das bedeutet, dass die Mittel hier, anders als bei allopathischen Arzneien (Schulmedizin), dem Immunsystem nicht entgegengesetzt werden, sondern unterstützend zum Einsatz kommen. Es geht demnach nicht darum, dem Körper die Arbeit abzunehmen, sondern ihn in seinem natürlichen Tun zu unterstützen. Deshalb bedarf es eines der zu behandelnden Beschwerde ähnelnden Reiz, um diese Selbstheilungskräfte (Hahnemann sprach von der individuellen Lebenskraft) zu aktivieren. Es wird ausdrücklich betont, dass es bei der Anwendung homöopathischer Mittel nicht um eine bloße Beeinflussung der Erkrankung geht, sondern vielmehr um die Belebung der Vis Mediatrix Naturae (Heilkraft der Natur). Sie soll helfen die Beschwerden zu neutralisieren.

Der Gedanke hinter diesem Prinzip ist die Annahme, dass jeder Mensch auf vielfältige Art und Weise mit seinem Umfeld interagiert: die Homöopathie spricht hier vom Prinzip der harmonischen Resonanz. Dies umfasst sowohl positive als auch negative Auswirkungen und äußert sich bei jedem Individuum anders. Diese Auswirkungen werden für die homöopathische Behandlung nutzbar gemacht, indem Lebensenergie (Prana oder Qui genannt) in flüssigen oder trockenen Medien eingeschlossen wird. Bei jedem Verdünnungsschritt des Mediums wird folglich die enthaltene Energie weiter potenziert. Je höher also die Potenz, umso stärker wirkt das Mittel, auch wenn dies mit einer Verdünnung der ursprünglich enthaltenen Substanz einhergeht. Übrig bleibt die Energie, die mit dem Körper interagiert. Die Wirkung höher potenzierter Mittel geht tiefer und hält länger vor.

Aufgrund des unterstützenden Charakters kann es, besonders bei den sogenannten Hochpotenzen (ab C200, LM- und Q-Potenzen), zu einer Erstverschlimmerung der Symptomatik kommen. Sie kann ein paar Tage nach Einnahmebeginn einsetzen und wird als positives Zeichen für die adäquate Reaktion des Körpers gewertet. Ein Ausbleiben der Erstverschlimmerung ist jedoch im Umkehrschluss kein Zeichen mangelnden Erfolges, da längst nicht alle Mittel diese Erstreaktion auslösen (Sulfur ist zum Beispiel bekannt für das vermehrte Auftreten einer Erstverschlimmerung). Besonders häufig wird sie bei der Behandlung chronischer Krankheiten beobachtet.

Die Einnahme homöopathischer Mittel soll grundsätzlich mit dem Ausbleiben der behandelten Beschwerden beendet werden. Bei einer Einnahme über die erforderliche Zeit hinaus (die wohl einzige beschriebene Form der Überdosierung) können die ursprünglichen Symptome zurückkehren, was Hahnemann als „Spätverschlimmerung“ bezeichnete. Diese wird, anders als das erste Auftreten der Beschwerden, nicht behandelt. Stattdessen wird das Mittel nun abgesetzt. In der Regel ebbt die Spätreaktion nach 3 – 4 Wochen von selbst ab.

Alternative homöopathische Mittel zu Globuli Hekla lava

Silicea

Silicea gehört zu den großen Mitteln in der Homöopathie. Kieselsäure ist ein wichtiger Bestandteil der Erde und viele Lebewesen enthalten reichlich Silicium, so auch der menschliche Körper. Es hat hier vor allem eine wichtige Funktion in der Knochenbildung und –Reifung. Das homöopatische Silicea kann verabreicht werden beiKrankheiten der Knochen und Knorpel: Karies, Gewebeuntergang, Knochenerweichung und Knochenauswüchse. Es ist ein wichtiges Mittel bei eitrigen Entzündungen: die Eiterungen sind meistens hartnäckig, schleichend und neigen dazu dauerhaft zu bestehen (Chronifizierung). Bei Silicea-Patienten kann jede Verletzung eitern. Die Schmerzen sind typischerweise stechend und werden besser durch Wärme und warmes Einhüllen, schlechter durch Kälte und Zugluft. Weil die Konsistenz des Zahnschmelzes möglicherweise nicht fest genug ist, zeigen die Zähne schon früh kariöse Veranderungen. Es kann sich, vor allem bei Kindern das Bild einer Mangelernährung zeigen. Es geht dabei nicht immer um eine tatsächliche Unterernährung, das Problem ist viel eher eine schlechte Verwertung (Assimilation) der Nahrung. Silicea kann hilfreich bei rachitischen Kindern (siehe oben) mit großen Köpfen sein. Die Schädelnähte (Fontanellen) schließen erst spät. Der Bauch ist eventuell aufgeschwollen und die Knöchel sind schwach. Die Kinder lernen erst spät laufen. Die Drüsen sind häufig geschwollen und verhärtet. Es finden sich eingewachsene Zehnägel und Geschwüre aller Art. Silicea kann häufig Eiterungsprozesse an Knochen und Knochenhaut zum Stillstand und Abszesse zur Reifung bringen. [5]

Mercurius solubilis hahnemanni

Quecksilber kann mehr oder weniger jedes Körpergewebe angreifen, so auch die Knochen. Es finden sich Geschwüre,Eiteransammlungen (Abszesse) und Gewebeuntergang. Der Eiter ist meist blutig, dünn oder grünlich gefärbt und von üblem Geruch. [6] Das Zahnfleisch kann geschwürig geschwollen sein und mit Zahnfleischbluten einhergehen. Zahnschmerzen, mit dem Gefühl als seien die Zähne zu lang, können auftreten. Die Zähne sind häufig hohl und schwarz gefärbt. Mercurius-Patienten haben oft einen Metallgeschmack im Mund und auf der Zunge sind Zahneindrücke sichtbar. Es kann vermehrt Speichel produziert werden. Der Nasenknochen kann geschwollen sein und die Nasenlöcher wund und geschwürig. [7] Die Beschwerden sind schlimmer nachts, durch Schwitzen, Luftzug und bei feuchtem Wetter. [6]

Phosphorus

Phosphor gehört zu den sogenannten Vielkönner in der Homöopathie (Polychreste) und hat viele Leitsymptome. Mit Hekla lava teilt es das Symptom der Schwellung und Gewebeuntergang (Nekrose) des Unterkiefers. Ansonsten hat Phosphor ausgesprochene Geist- und Gemütssymptome sowie viele Blutungen in seinem Arzneimittelbild (hämorrhagische Diathese).

Hekla lava Globuli: Hintergrundinformationen

Die 1491m hohe Mount Hekla ist zum letzten Mal in Februar 2000 ausgebrochen. Dies war der 18. Ausbruch seit der Besiedlung Islands. Bei früheren Ausbrüchen mussten die Bauern zum Teil feststellen, dass ihre Herden vergiftet wurden. Nicht nur die direkten Lavaströme aber auch die Gase und die Asche sind gefährlich und können großen Schaden anrichten. Zum einen wird die Asche, die auf die Weiden fällt, unmittelbar von den Tieren mitgefressen, was Kristallbildung an den Zähnen und Ablagerungen auf der Magenoberfläche und in den Därmen bewirkt. Zum anderen trinken sie das Wasser der Bäche, das nach dem ersten Regen einen hohen Fluoridgehalt aufweist und zu Vergiftungen führt.Die Hekla-Asche enthält gasförmige Kiesel und Flusssäuresalze als Niederschlag. Die Fluoride sind leicht wasserlöslich, sie werden aus der gefallenen Asche schnell ausgewaschen und geraten somit ins Grundwasser. Die Fluoride sind das toxische Element der Asche, das die Vergiftungserscheinungen und das Verenden der Weidetiere verursacht. Seit 1966 ist bekannt, dass Fluoridionen die Kristallbildung in den Knochen fast ungebremst anregen. Eine „Überfluoridierung“ könnte ein unkontrolliertes Wachstum des Knochens bewirken.Chemische Analysen des Eruptionsmaterials zeigen, dass die Lava und auch die Asche sehr reich an Quarz sind. Quarz, auch Bergkristall, ist reines Siliciumdioxid (SiO) und deshalb ist es gar nicht überraschend wenn Hekla Lava und Silicea als homöopathische Mittel viele Ähnlichkeiten aufweisen.