Anwendungsmöglichkeiten für Iris Globuli

Zusammenfassung

Bei wem?: Die Hauptanwendungsgebiete sind rechtsseitige Kopfschmerzen, z.B. Migräne, besonders wenn sie an Sonntagen (Ruhetagen) auftreten, schwächende Durchfall-Erkrankungen sowie starkes Erbrechen und Schwangerschaftserbrechen sowie Nervenschmerzen im Gesicht und dem unteren Rücken.
Diese Menschen haben zusätzlich eine Schwäche im Stoffwechsel der Leber und Bauchspeicheldrüse, was zu einer Vielzahl von Beschwerden führen kann. Bei Iris versicolor-Patienten sind es v.a. die Säuren, die sich bemerkbar machen, das bedeutet, dass die Kranken allgemein über brennende Beschwerden klagen. Auch der Speichel ist sauer und es entsteht ein stumpfes Gefühl an den Zähnen, der Geschmack im Mund ist säuerlich. [3] Ein Überschuss an Säuren wirkt sich auch stark auf das Nervensystem aus, verursacht Nervenschmerzen (Neuralgien) und im Gehirn Kopfschmerzen. [1] Besonders in der Schwangerschaft gilt es, den Körper auf die veränderte Funktion einzustellen, eine Schwäche der Leber kann dann eine Ursache für übermäßiges Erbrechen sein, Iris versicolor könnte hier hilfreich sein.

Wo wirkt es?: Die Organe, bei denen Iris versicolor besonders ansetzt, sind Leber und Bauchspeicheldrüse sowie in Folge der gesamte Magen-Darm-Trakt mit seinen Schleimhäuten. Das Mittel wirkt auf das gesamte Nervensystem und insbesondere die Gefäßnerven (den Nervenstrukturen des Gehirns und Rückenmark; Nerven der Extremitäten). Der dreiästige Gesichtsnerv (Trigeminus) und der Ischias-Nerv scheinen auf eine Behandlung mit dieser Arznei besonders gut anzusprechen.

In welchem Alter?: Babys und Kinder werden eher selten mit dieser Arznei behandelt, für diese Altersgruppe gibt es andere Arzneien die üblicher im Gebrauch sind. Nur bei sommerlichem Brechdurchfall wird man dieses Mittel in die engere Auswahl nehmen. Iris versicolor eignet sich zur Selbstbehandlung in jedem Lebensalter, sofern der Arzt oder behandelnde Homöopath keine Einwände erhebt.
Nach Rücksprache mit dem Arzt, kann bei unstillbarem Schwangerschaftserbrechen die Arznei Iris versicolor hilfreich sein.

Wahlanzeigende Beschwerden

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie kann die hier beschriebene Arznei bei all jenen Betroffenen hilfreich sein, die mindestens zwei der folgenden körperlichen Beschwerden aufweisen. Diese müssen in Verbindung mit mindestens einem der genannten Umstände stehen, unter welchen sich die Beschwerden verschlechtern. Je mehr der aufgeführten Punkte auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der beschriebenen Arznei.

Hauptbeschwerden

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Die Beschwerden treten meist plötzlich und anfallsartig auf. Schmerzen sind pulsierend oder brennend. Einseitige Kopfschmerzen, mit Erbrechen und Sehstörungen; Magen-Darm-Beschwerden ist die Säure und das Brennen, Sodbrennen und Übelkeit ohne Erbrechen. Auch Verdauungsbeschwerden, die regelmäßig zu einer bestimmten Jahreszeit auftreten, wie der typische Sommerdurchfall gehören zu den Heilanzeigen. Nervenschmerzen (Neuralgien), besonders eine äußerst schmerzhafte Reizung des Gesichtsnervs (Trigeminusneuralgie) und der „Hexenschuss“ (Ischiasnerv) können von Iris versicolor günstig beeinflusst werden. Auch bei Gürtelrose (Herpes Zoster) können als Langzeitfolge Neuralgien an den befallenen Körperstellen auftreten, selbst wenn sich der Ausschlag schon lange zurückgebildet hat. [1][2][3][5]

Verbesserung: Die betroffene Person findet Erleichterung in leichter, fortgesetzter Bewegung, will zum Beispiel gemächlich spazieren gehen.

Verschlechterung: Jede Form von Ausruhen verschlimmert die Beschwerden. Dementsprechend sind seine schlechten Tageszeiten der Abend und die Nacht.

Geist / Gemüt

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Große Schwäche, die im ganzen Körper empfunden wird, Verzweiflung und Niedergeschlagenheit.

Kopf

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Kopfschmerzen treten überwiegend rechtsseitig auf, gerne über dem rechten Auge. Der Schmerzcharakter ist meist klopfend, pulsierend und einschnürend. Auffällig ist dabei die Begleiterscheinung von Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit oder Erbrechen, und die unter „Gesicht“ beschriebene Beeinträchtigung des Sehens. Diese Schmerzen erscheinen häufig periodisch sonntags, bevorzugt in Ruhephasen. [2]

Gesicht

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Pusteln um Nase und Wangen auftreten. Betroffene leiden auch unter Schmerzen entlang der Gesichtsnerven, sogenannte Neuralgien, bevorzugt des Trigeminusnervs.

Verdauungsorgane

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Die Mundschleimhaut ist trocken, trotz starkem Speichelfluss, es bestehen brennende Schmerzen, ein Geschmack wie verbrannt, oder alles schmeckt säuerlich. Die Zähne fühlen sich stumpf an, sie sind sehr empfindlich. Zahnschmerzen haben stechenden, neuralgischen Charakter.

Trockene Schleimhäute im Hals, die brennenden Halsschmerz und Schluckbeschwerden hervorrufen. Diese Trockenheit zieht sich die Speiseröhre hinunter, alles brennt und fühlt sich wund an. Appetitlosigkeit, häufiges Aufstoßen, oft mit einem Übelkeit erregenden sauren oder süßlichen Geschmack. Sie erbrechen häufig, doch das bringt keine Erleichterung der Übelkeit. Bei der typischen Sommergrippe kann dieses Erbrechen auch gleichzeitig mit Durchfall vorkommen.

Entzündungen der Darmschleimhaut diese äußert sich mit grünen, wässrigen und sauren Stühlen, die am After brennen. Die Verdauungsorgane Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse und Milz sind betroffen.

Bewegungsorgane

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Rückenschmerzen kommen bei Iris versicolor überwiegend im unteren Rücken vor (Ischialgie). Meist sind auch sie krampfartig und strahlen in die Beine aus.

Diese krampfartigen Schmerzen können in Lähmungsgefühle übergehen. Solche können auch unabhängig von den Rückenschmerzen an den oberen Extremitäten auftreten. Schmerzen sind stechend, brennend, durchzuckend und treten oft wandernd auf. Sie strahlen in die Gelenke aus. Besonders auffallend sind bei Iris versicolor Schmerzen der Hüfte. [2]

Haut

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Hautkrankheiten sind überwiegend trockener Natur, es treten schuppige Ekzeme (Psoriasis), Flechten und Schorfe auf, alles stark juckend. Die Gürtelrose, die neben einem juckenden pustulösen Ausschlag auch die darunter liegenden Nerven betrifft und sehr schmerzhaft sein kann, soll gut auf Iris versicolor ansprechen.

Dosierung und Einnahme von Globuli Iris

Homöopathische Mittel sind aufgrund ihrer guten Verträglichkeit und der ausbleibenden Nebenwirkungen für alle Altersklassen, Stillende und Schwangere geeignet. Bei der Anwendung von Potenzen ab D30 sowie LM- oder Q-Potenzen sollte ein fachkundiger Arzt, ein Homöopath oder eine Hebamme zurate gezogen werden.

Einnahme Empfehlungen und Regeln

  • Für die Selbstbehandlung empfohlen werden meist die Potenzen D6 – D12. Die Behandlung von Schwangeren und Kindern soll stets in Absprache mit Frauenarzt, Hebamme oder Kinderarzt erfolgen.
  • Die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn eine Verschlechterung der Symptome über mehrere Tage anhält.
  • Im Rahmen der Selbstbehandlung sollte stets nur ein Mittel auf einmal versucht werden.
  • Es darf niemals ein schulmedizinisches Medikament eigenmächtig abgesetzt und/oder durch ein Homöopathikum ersetzt werden. Die Einnahme unterstützender Mittel sollte stets mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Auch die Einnahme selbst erfordert besondere Aufmerksamkeit. Unabhängig von der Art der Darreichungsform (Globuli, Tablette oder Tropfen) sind Homöopathika empfindliche Stoffe, deren Wirksamkeit durch äußere Reize möglicherweise beeinflusst werden können. Um eine Heilwirkung nicht zu gefährden, sollten zur Sicherheit folgende Regeln beachtet werden:

  • Vor der Einnahme des Mittels sollten die Mundschleimhäute 15 Minuten frei sein von Speisen und Getränken, Nikotin oder Alkohol.
  • Globuli, aufgelöste Tabletten oder Tropfen zur Vorsicht mit Plastiklöffeln einnehmen.
  • Stark riechende ätherische Öle (Latschenkiefer, Menthol, Kampfer) und Lösungsstoffe (Lacke, Farben, Benzin) sind während der Anwendung zu vermeiden.
  • Minze, Zahnpasta, Kaugummi, Kaffee und Alkohol zur Sicherheit der Wirkung möglichst vermeiden oder den Gebrauch stark einschränken.

Einnahme für Säuglinge und Kleinkinder:

Ein Säugling (bis 12 Monate) bekommt 1 Kügelchen, ein Baby ab dem zweiten bis zum dritten Jahr darf 2 Globuli einnehmen.Größere Kinder bekommen 3 Globuli. Die Globuli werden dem Säugling und Baby einfach in die Wangentasche gelegt. Tropfen (Dilution) werden immer in Wasser gelöst. Sie können auf einem Plastiklöffel gegeben werden oder mit einer Pipette -die in jeder Apotheke zu kaufen ist- in den Mund getropft werden. Praktisch ist es auch, den Schnuller in die wässrige Arzneilösung zu tunken und dem Säugling zu geben. Auch eine Verabreichung über die Trinkflasche kann gut gelingen.

Einnahme für Erwachsene

Die Globuli auf einen Plastiklöffel geben und langsam im Mund zergehen lassen. Tropfen ebenfalls mit einem Plastiklöffel einnehmen. Tabletten können in die Wangentasche gelegt werden, wo sie sich auflösen. Sie können alternativ auch in Wasser gelöst und getrunken werden.

Behandlungsdauer

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Beschwerdebild. In der Regel werden homöopathische Arzneien nur solange eingenommen, bis die Beschwerden geheilt sind oder deutlich besser werden. Zu beachten ist es, dass die Einnahmehäufigkeit variieren kann. Oftmals gehen die Empfehlungen dahin, akuten Beschwerden mit häufigen Einnahmen zu begegnen und die Abstände mit Besserung der Beschwerden zu verlängern. Hohe Potenzen (ab C200) werden in der Regel nur von heilkundigen homöopathischen Ärzten oder Heilpraktikern verordnet und eignen sich nicht zur Selbstbehandlung, da ihre Wirkweise eine andere Dynamik hat, als die der tiefen D-Potenzen.

Wirkungsweise und Nebenwirkungen von Iris Globuli

Homöopathische Mittel werden als „energetische Arzneien“ bezeichnet. Ihre Wirkung basiert auf dem Ähnlichkeitsprinzip. Das bedeutet, dass die Mittel hier, anders als bei allopathischen Arzneien (Schulmedizin), dem Immunsystem nicht entgegengesetzt werden, sondern unterstützend zum Einsatz kommen. Es geht demnach nicht darum, dem Körper die Arbeit abzunehmen, sondern ihn in seinem natürlichen Tun zu unterstützen. Deshalb bedarf es eines der zu behandelnden Beschwerde ähnelnden Reiz, um diese Selbstheilungskräfte (Hahnemann sprach von der individuellen Lebenskraft) zu aktivieren. Es wird ausdrücklich betont, dass es bei der Anwendung homöopathischer Mittel nicht um eine bloße Beeinflussung der Erkrankung geht, sondern vielmehr um die Belebung der Vis Mediatrix Naturae (Heilkraft der Natur). Sie soll helfen die Beschwerden zu neutralisieren.

Der Gedanke hinter diesem Prinzip ist die Annahme, dass jeder Mensch auf vielfältige Art und Weise mit seinem Umfeld interagiert: die Homöopathie spricht hier vom Prinzip der harmonischen Resonanz. Dies umfasst sowohl positive als auch negative Auswirkungen und äußert sich bei jedem Individuum anders. Diese Auswirkungen werden für die homöopathische Behandlung nutzbar gemacht, indem Lebensenergie (Prana oder Qui genannt) in flüssigen oder trockenen Medien eingeschlossen wird. Bei jedem Verdünnungsschritt des Mediums wird folglich die enthaltene Energie weiter potenziert. Je höher also die Potenz, umso stärker wirkt das Mittel, auch wenn dies mit einer Verdünnung der ursprünglich enthaltenen Substanz einhergeht. Übrig bleibt die Energie, die mit dem Körper interagiert. Die Wirkung höher potenzierter Mittel geht tiefer und hält länger vor.

Aufgrund des unterstützenden Charakters kann es, besonders bei den sogenannten Hochpotenzen (ab C200, LM- und Q-Potenzen), zu einer Erstverschlimmerung der Symptomatik kommen. Sie kann ein paar Tage nach Einnahmebeginn einsetzen und wird als positives Zeichen für die adäquate Reaktion des Körpers gewertet. Ein Ausbleiben der Erstverschlimmerung ist jedoch im Umkehrschluss kein Zeichen mangelnden Erfolges, da längst nicht alle Mittel diese Erstreaktion auslösen (Sulfur ist zum Beispiel bekannt für das vermehrte Auftreten einer Erstverschlimmerung). Besonders häufig wird sie bei der Behandlung chronischer Krankheiten beobachtet.

Die Einnahme homöopathischer Mittel soll grundsätzlich mit dem Ausbleiben der behandelten Beschwerden beendet werden. Bei einer Einnahme über die erforderliche Zeit hinaus (die wohl einzige beschriebene Form der Überdosierung) können die ursprünglichen Symptome zurückkehren, was Hahnemann als „Spätverschlimmerung“ bezeichnete. Diese wird, anders als das erste Auftreten der Beschwerden, nicht behandelt. Stattdessen wird das Mittel nun abgesetzt. In der Regel ebbt die Spätreaktion nach 3 – 4 Wochen von selbst ab.

Alternative homöopathische Mittel zu Globuli Iris

Arsenicum album

Die Arznei Arsenicum album ähnelt Iris versicolor sehr. Auch hier finden wir das charakteristische Brennen und die trockenen Schleimhäute so wie heftige Durchfälle, die Verschlimmerung in Ruhe und in der Nacht. Auch Arsen kann starke körperliche Unruhe und schnelle Erschöpfung günstig beeinflussen, diese Menschen leiden unter vielen Ängsten und Alpträumen.

Sanguinaria

Die kanadische Blutwurz aus der Familie der Mohngewächse ähnelt bei den Kopfschmerzen der Symptomatik von Iris versicolor. Der Schmerz ist ähnlich, auch überwiegend rechtsseitig und pochend. Allerdings sind die Ursachen bei Sanguinaria eher im Gefäßsystem zu suchen, die Schmerzen entstehen durch erhöhten Blutandrangim Kopf. Ein entscheidender Unterschied ist, dass Sanguinaria eine Linderung durch Ausruhen im dunklen Zimmer erfährt, bei Iris versicolor ist es genau umgekehrt. [5]

Phosphorus

Der homöopathische Phosphor ähnelt Iris versicolor in den meisten charakteristischen Beschwerden, wie dem empfindlichen Nervenkostüm, der Erschöpfung, und dem brennenden Schmerzcharakter. Phosphor hat einen seiner Schwerpunkte auf den Beschwerden der Augen und des Sehens, hier gibt es die Gemeinsamkeit der Sehstörungen bei Kopfschmerzen.

Iris Globuli: Hintergrundinformationen

Die verschiedenfarbige Schwertlilie Iris versicolor gehört zur Familie der Iridaceae, und ist ursprünglich in Nordamerika beheimatet. Sie wächst dort überwiegend an feuchten, sumpfigen Stellen. Andere Namen sind „Regenbogenfarbige Iris versicolor “ oder „Blue Flag“. In ihrer Heimat wurde die Pflanze von den Ureinwohnern als Mittel gegen Wassersucht, hervorgerufen durch Leberleiden, gebraucht.

Der Saft der frischen Wurzel von Iris versicolor versicolor, aus dem das homöopathische Mittel hergestellt wird, enthält das Alkaloid Iridin, welches sich im Tierversuch als kräftiges Leberstimulans mit großem Einfluss auf die Verdauungsdrüsen erwies und stark abführend wirkt. In sehr kleinen Dosen wirkt es hingegen verstopfend, da es die Darmtätigkeit herabsetzt. [4]