Anwendungsmöglichkeiten für Plantago major Globuli

Zusammenfassung

Bei wem?: Plantago major eignet sich für alle Menschen, die unter entsprechender Symptomatik der Nervenschmerzen (Neuralgien), der Zähne, der Harnwege oder der Haut leiden.

Wo wirkt es?: Schmerzen, die Plantago major verlangen, erscheinen alsNervenschmerzen (Neuralgie), die sich im Versorgungsgebiet eines Nervs ausbreiten. Hierzu gehören vorzugsweise Schmerzen im Bereich des der Zähne und derOhren, aber auch Nervenschmerzen im Gesichtsbereich. Plantago major hat außerdem einen starken Bezug zurHarnblase und zu den Nieren.[3][5]

In welchem Alter?: Das homöopathische Einzelmittel Plantago major kann grundsätzlich in jedem Lebensalter entsprechend der auftretenden Symptomatik angewendet werden.[3]

Wahlanzeigende Beschwerden

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie kann die hier beschriebene Arznei bei all jenen Betroffenen hilfreich sein, die mindestens zwei der folgenden körperlichen Beschwerden aufweisen. Diese müssen in Verbindung mit mindestens einem der genannten Umstände stehen, unter welchen sich die Beschwerden verschlechtern. Je mehr der aufgeführten Punkte auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der beschriebenen Arznei.

Hauptbeschwerden

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Plantago major hat einen Bezug zu den Schleimhäuten, hier speziell im Mundraum und im Ohr. So kann das homöopathische Einzelmittel Wirkung bei Zahnschmerzen allgemein und gar bei Entzündungen des Zahnhalteapparates (Paradontitis) zeigen, manchmal auch gekoppelt mit Ohrenschmerzen oder Entzündung der Schleimhäute des Mittelohrs (Otitis media). Außerdem kann es angezeigt sein bei einer gereizten Blase und in der Folge nächtlichem Bettnässen(Enuresis nocturna) bei Kindern.[3]

Verbesserung: Durch Schlaf und durch Essen.[5]

Verschlechterung: Vor allem nachts und durch Zimmerwärme.[5]

Kopf

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Hier finden sich Ohrenschmerzen und Zahnschmerzen. Der Schmerzwandert zwischen Ohren und Zähnen. Der Ohrenschmerz wird alsNervenschmerz (Neuralgie) empfunden, als ob der Schmerz durch den Kopf von einem Ohr zum anderen Ohr hindurchginge. Dabei können Geräusche als schmerzend gefühlt werden. Die Zähne sind ebenfalls empfindlich schmerzhaft, fühlen sich wie zu lang an. Der Speichelfluss ist reichlich.[3][5]

Gesicht

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Es können sich wiederkehrende Gesichtsschmerzen als Reizungszustand im Verlauf des Gesichtsnervs (Nervus trigeminus) zeigen, begleitet von Tränenfluss und einer Verschlechterungszeit am Vormittag.[3][4]

Verdauungsorgane

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Im Symptomenbild von Plantago major findet sich brauner, wässriger Durchfall (Diarrhoe). Gelegentlich werden Hämorrhoidenerwähnt, die dann außerordentlich schmerzhaft sind, sodass der Patient kaum stehen kann.[2][3][4]

Harnorgane

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Harnwegsbeschwerden, die auf Plantago major hinweisen, sind mitreichlichem Urinabgang (Polyurie) verbunden. Das Mittel hat eine Heilanzeige (Indikation) bei nächtlichem unwillkürlichem Wasserlassen (Enuresis nocturna) bei Kindern.[3][4][5]

Bewegungsorgane

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Oftmals findet sich ein Klopfen oder Pulsieren zwischen denSchulterblättern.[4][5]

Fieber / Schwitzen / Kälte

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In der Region des Kreuzbeins (Os sacrum) an der unteren Wirbelsäule kann kalter Schweiß auftreten.[4]

Dosierung und Einnahme von Globuli Plantago major

Homöopathische Mittel sind aufgrund ihrer guten Verträglichkeit und der ausbleibenden Nebenwirkungen für alle Altersklassen, Stillende und Schwangere geeignet. Bei der Anwendung von Potenzen ab D30 sowie LM- oder Q-Potenzen sollte ein fachkundiger Arzt, ein Homöopath oder eine Hebamme zurate gezogen werden.

Einnahme Empfehlungen und Regeln

  • Für die Selbstbehandlung empfohlen werden meist die Potenzen D6 – D12. Die Behandlung von Schwangeren und Kindern soll stets in Absprache mit Frauenarzt, Hebamme oder Kinderarzt erfolgen.
  • Die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn eine Verschlechterung der Symptome über mehrere Tage anhält.
  • Im Rahmen der Selbstbehandlung sollte stets nur ein Mittel auf einmal versucht werden.
  • Es darf niemals ein schulmedizinisches Medikament eigenmächtig abgesetzt und/oder durch ein Homöopathikum ersetzt werden. Die Einnahme unterstützender Mittel sollte stets mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Auch die Einnahme selbst erfordert besondere Aufmerksamkeit. Unabhängig von der Art der Darreichungsform (Globuli, Tablette oder Tropfen) sind Homöopathika empfindliche Stoffe, deren Wirksamkeit durch äußere Reize möglicherweise beeinflusst werden können. Um eine Heilwirkung nicht zu gefährden, sollten zur Sicherheit folgende Regeln beachtet werden:

  • Vor der Einnahme des Mittels sollten die Mundschleimhäute 15 Minuten frei sein von Speisen und Getränken, Nikotin oder Alkohol.
  • Globuli, aufgelöste Tabletten oder Tropfen zur Vorsicht mit Plastiklöffeln einnehmen.
  • Stark riechende ätherische Öle (Latschenkiefer, Menthol, Kampfer) und Lösungsstoffe (Lacke, Farben, Benzin) sind während der Anwendung zu vermeiden.
  • Minze, Zahnpasta, Kaugummi, Kaffee und Alkohol zur Sicherheit der Wirkung möglichst vermeiden oder den Gebrauch stark einschränken.

Einnahme für Säuglinge und Kleinkinder:

Ein Säugling (bis 12 Monate) bekommt 1 Kügelchen, ein Baby ab dem zweiten bis zum dritten Jahr darf 2 Globuli einnehmen.Größere Kinder bekommen 3 Globuli. Die Globuli werden dem Säugling und Baby einfach in die Wangentasche gelegt. Tropfen (Dilution) werden immer in Wasser gelöst. Sie können auf einem Plastiklöffel gegeben werden oder mit einer Pipette -die in jeder Apotheke zu kaufen ist- in den Mund getropft werden. Praktisch ist es auch, den Schnuller in die wässrige Arzneilösung zu tunken und dem Säugling zu geben. Auch eine Verabreichung über die Trinkflasche kann gut gelingen.

Einnahme für Erwachsene

Die Globuli auf einen Plastiklöffel geben und langsam im Mund zergehen lassen. Tropfen ebenfalls mit einem Plastiklöffel einnehmen. Tabletten können in die Wangentasche gelegt werden, wo sie sich auflösen. Sie können alternativ auch in Wasser gelöst und getrunken werden.

Behandlungsdauer

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Beschwerdebild. In der Regel werden homöopathische Arzneien nur solange eingenommen, bis die Beschwerden geheilt sind oder deutlich besser werden. Zu beachten ist es, dass die Einnahmehäufigkeit variieren kann. Oftmals gehen die Empfehlungen dahin, akuten Beschwerden mit häufigen Einnahmen zu begegnen und die Abstände mit Besserung der Beschwerden zu verlängern. Hohe Potenzen (ab C200) werden in der Regel nur von heilkundigen homöopathischen Ärzten oder Heilpraktikern verordnet und eignen sich nicht zur Selbstbehandlung, da ihre Wirkweise eine andere Dynamik hat, als die der tiefen D-Potenzen.

Wirkungsweise und Nebenwirkungen von Plantago major Globuli

Homöopathische Mittel werden als „energetische Arzneien“ bezeichnet. Ihre Wirkung basiert auf dem Ähnlichkeitsprinzip. Das bedeutet, dass die Mittel hier, anders als bei allopathischen Arzneien (Schulmedizin), dem Immunsystem nicht entgegengesetzt werden, sondern unterstützend zum Einsatz kommen. Es geht demnach nicht darum, dem Körper die Arbeit abzunehmen, sondern ihn in seinem natürlichen Tun zu unterstützen. Deshalb bedarf es eines der zu behandelnden Beschwerde ähnelnden Reiz, um diese Selbstheilungskräfte (Hahnemann sprach von der individuellen Lebenskraft) zu aktivieren. Es wird ausdrücklich betont, dass es bei der Anwendung homöopathischer Mittel nicht um eine bloße Beeinflussung der Erkrankung geht, sondern vielmehr um die Belebung der Vis Mediatrix Naturae (Heilkraft der Natur). Sie soll helfen die Beschwerden zu neutralisieren.

Der Gedanke hinter diesem Prinzip ist die Annahme, dass jeder Mensch auf vielfältige Art und Weise mit seinem Umfeld interagiert: die Homöopathie spricht hier vom Prinzip der harmonischen Resonanz. Dies umfasst sowohl positive als auch negative Auswirkungen und äußert sich bei jedem Individuum anders. Diese Auswirkungen werden für die homöopathische Behandlung nutzbar gemacht, indem Lebensenergie (Prana oder Qui genannt) in flüssigen oder trockenen Medien eingeschlossen wird. Bei jedem Verdünnungsschritt des Mediums wird folglich die enthaltene Energie weiter potenziert. Je höher also die Potenz, umso stärker wirkt das Mittel, auch wenn dies mit einer Verdünnung der ursprünglich enthaltenen Substanz einhergeht. Übrig bleibt die Energie, die mit dem Körper interagiert. Die Wirkung höher potenzierter Mittel geht tiefer und hält länger vor.

Aufgrund des unterstützenden Charakters kann es, besonders bei den sogenannten Hochpotenzen (ab C200, LM- und Q-Potenzen), zu einer Erstverschlimmerung der Symptomatik kommen. Sie kann ein paar Tage nach Einnahmebeginn einsetzen und wird als positives Zeichen für die adäquate Reaktion des Körpers gewertet. Ein Ausbleiben der Erstverschlimmerung ist jedoch im Umkehrschluss kein Zeichen mangelnden Erfolges, da längst nicht alle Mittel diese Erstreaktion auslösen (Sulfur ist zum Beispiel bekannt für das vermehrte Auftreten einer Erstverschlimmerung). Besonders häufig wird sie bei der Behandlung chronischer Krankheiten beobachtet.

Die Einnahme homöopathischer Mittel soll grundsätzlich mit dem Ausbleiben der behandelten Beschwerden beendet werden. Bei einer Einnahme über die erforderliche Zeit hinaus (die wohl einzige beschriebene Form der Überdosierung) können die ursprünglichen Symptome zurückkehren, was Hahnemann als „Spätverschlimmerung“ bezeichnete. Diese wird, anders als das erste Auftreten der Beschwerden, nicht behandelt. Stattdessen wird das Mittel nun abgesetzt. In der Regel ebbt die Spätreaktion nach 3 – 4 Wochen von selbst ab.

Alternative homöopathische Mittel zu Globuli Plantago major

Chamomilla

Das homöopathische Mittel Chamomilla, welches aus der echten Kamille gewonnen wird, verbindet mit Plantago major den Bezug zustarken Schmerzen im Bereich der Ohren und Zähne, jedoch nicht unbedingt wandernd, sondern einzeln auftretend. Alle einzelnen Schmerzzustände eines Chamomilla-Patienten sind verbunden mit einer extremen Reizbarkeit und Ungeduld. Die Schmerzen werden als unerträglich empfunden.[3]

Pulsatilla

Im Symptomenbild homöopathischen Arzneimittels Pulsatilla, dessen Ausgangsstoff die Anemonenart Kuhschelle ist, finden sich sowohl Ohrenschmerzen, Zahnschmerzen und Gesichtsschmerzen, als auch unwillkürlicher Harnabgang. Das wichtigste Auswahlkriterium für Pulsatilla ist der milde Gemütszustand des Kranken. Bei fast allen Beschwerden ist der Mensch, der Pulsatilla benötigt, zudem auffallend durstlos und er erfährt eineVerschlechterung nach dem Essen.[3]

Causticum Hahnemanni

Causticum Hahnemanni ist ein Destillat aus Marmorkalk und Kaliumhydrogensulfat und findet ebenfalls Verwendung bei nächtlichem Harnlassen. Der Urinabgang findet hierbei typischerweise während des ersten Schlafes nachts statt. Es ist auch ein Mittel, das bei verschiedenen Schmerzzuständen zum Einsatz kommt, jedoch häufiger in chronischen Fällen.[3]

Plantago major Globuli: Hintergrundinformationen

Der Breitwergerich stammt aus der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) und ist eine besonders widerstandfähige Pflanze mit Blütezeit zwischen Juni und Oktober. Die Blüten sind geruchlos. Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe zwischen 3 und 25 cm. Die Pollen werden über die Fußsohlen der Menschen oder durch Windbestäubung verbreitet. Durch die Windausbreitung und die große Anzahl sind Breitwegerich-Pollen wichtige Auslöser von allergischem Heuschnupfen. Die Laubblätter sind geformt wie große Löffel und etwa handtellergroß. Der Breitwegerich ist ein verbreitetes Volksheilmittel. Er enthält Schleimstoffe, Bitterstoffe, Gerbstoffe und andere Wirkstoffe. Der Saft oder auch ein Brei aus den Blättern wirkt entzündungshemmend und fördert die Wundheilung. Es gibt neuere Studien, die auf eine mögliche antivirale und immunfördernde Wirkung von Plantago major verweisen. Die Blätter sind als Salat essbar, allerdings nur solange sie zart und jung sind. Ältere Blätter werden schnell zäh und faserig. Die Blätter enthalten Calcium und weitere Mineralien. 100g Breitwegerich enthalten etwa ähnlich viel Vitamin A wie eine große Karotte.[1][2]