Angewendete Globuli bei Halsentzündungen

Bei akuten Halsentzündungen (Pharyngitis) gibt es unterschiedliche Globuli, die zu einer Besserung führen können. Die Wahl des richtigen Einzelmittels richtet sichnach den Hauptbeschwerden der erkrankten Person. Nachfolgend werden einige Globuli, die zur Selbstbehandlung infrage kommen, mit detaillierten Hauptbeschwerden aufgeführt, um die Wahl des richtigen Präparates zu erleichtern. Dabei muss berücksichtigt werden, dass mehrere, aber nicht alle der angegebenen Symptome von einem Mittel vorhanden sein müssen, um für einer effektiven Behandlung in die nähere Auswahl zu kommen. Globuli sind in der Apotheke erhältlich und frei verkäuflich.

Welche Ausprägung trifft auf Sie zu?

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie ist für die Wahl der richtigen Arznei entscheidend, welche der folgenden Ausprägungen die Beschwerden des Betroffenen am besten beschreiben. Je mehr Punkte einer Ausprägung auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der darunter aufgeführten Arznei.

Eitrige Infekte, z.B. eitrige Mandelentzündung, Nagelbettentzündung etc. Auch ein rauer, würgender oder erstickender Husten, der besonders frühmorgens oder nach Einwirkung von trockenem Wind auftritt, kann beobachtet werden. Es treten Schmerzen wie von einem Splitter im Hals auf

Die Betroffenen sind in der Regel sehr empfindliche gegen kalte Luft und Berührungen. Es kann eine akute Kehlkopfentzündung vorliegen mit gelben, übelriechenden eitrigen Beläge auf den Mandeln. Die Lymphdrüsen am Mundboden und Hals sind geschwollen. Häufig tritt zusätzlich zum akuten Infekt Fieber auf.

Verbesserung:

Durch Wärme, bei feuchtem nassen Wetter.

Verschlechterung:

Durch Liegen auf der schmerzhaften Seite, durch Kälte.

Angewendete(s) Mittel:

Hepar sulfuris

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Hauptsächlich rechtsseitiger Schmerz, der als drückend oder ziehend beschrieben werden kann und von 16-20 Uhr schlimmer wird. Bräunlich-roter Beläge im Rachen, die häufig von den rechtsseitigen Mandeln zu den linksseiteigen wandern

Begleiterscheinungen sind eine trockene Nasenschleimhaut und beidseits verstopfte Nase mit krustigen Absonderungen. Häufig wird viel Schleim abgehustet, allerdings kommt es dadurch nicht immer zu einer Besserung des Hustens.

Verbesserung:

Durch warme Getränke und Speisen, durch Lockerung der Kleidung.

Verschlechterung:

Der Krankheitszustand verschlechtert sich allgemein zwischen 16-20 Uhr.

Angewendete(s) Mittel:

Lycopodium clavatum

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Drüsenschwellungen, häufig mit Eiterungen oder kalte Schwellungen, die nur langsam in eine Eiterung übergehen. Oft schwitzen die Erkrankten viel, was die Beschwerden auch verschlimmern kann. Der Betroffene hat Schmerzen, fühlt sich häufig sehr schwach und zittert bereits nach geringer Anstrengung

Die Mandeln können entzündet sein mit geschwollenem Gaumenzäpfchen und übel riechendem, vermehrtem Speichel. Oft plagt die Patienten ein ständiger Drang zu schlucken. Häufig haben sie Husten, der trocken, ermüdend und quälend ist.

Verbesserung:

Durch Reiben.

Verschlechterung:

Durch nass, feuchtes Wetter, nachts, durch Liegen auf der rechten Seite, durch Schwitzen.

Angewendete(s) Mittel:

Mercurius

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Stechende, splitterartige Schmerzen im Hals, die beim Schlucken bis in die Ohren ausstrahlen. Die Mandeln sind rot und geschwollen. Durstlosigkeit trotz eines trockenen Mundes können beobachtet werden.

Begleiterscheinungen sind häufig kalte Füße mit einhergehendem Schüttelfrost, sowie erschöpfendes reichliches schwitzen. Als Folge erkälten sich die Patienten oft.

Verbesserung:

Durch mildes Wetter, durch Druck.

Verschlechterung:

Durch Kälte, durch feuchte Luft, nachts, nach Berührung, durch Wetterwechsel.

Angewendete(s) Mittel:

Nitricum acidum

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Plötzlicher auftretende geschwollene und empfindliche Schleimhaut im Rachen verbunden mit ausgeprägter Berührungsempfindlichkeit, rechtsseitige stechende Schmerzen und brennende Hitze im Halsbereich, sowie Durstlosigkeit. (8)

Zu den Begleiterscheinungen gehören ein Verlangen nach Abkühlung, ein Gefühl wie ein Pflock im Hals, prall geschwollene Mandeln (Tonsillen) und geschwollenes Gaumenzäpfchen (Uvula). Mandeln und Gaumenzapfen sind häufig blass-hellrot verfärbt. Obwohl die Betroffenen einen trockenen Mund haben, empfinden sie kaum Durst. Trotzdem neigen sie zu Wassersucht, was sich u.a. durch aufgedunsene Schwellungen an Händen, Füßen und unter den Augen bemerkbar macht.  Die Patienten können Geschwülste an der Haut und den Lymphknoten haben. Häufig nehmen die Beschwerden durch negative Gefühle, wie Eifersucht, Zorn, Schrecken und auch nach schlimmen Nachrichten zu.[9]

Verbesserung:

Durch Kühlung, auch durch kalte Getränke.

Verschlechterung:

Durch Wärme, durch Berührung.

Angewendete(s) Mittel:

Apis mellifica

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Plötzlich auftretendes hohes Fieber, Rötung des Körpers, Frösteln bei heißer feuchter Haut, trockene hellrot glänzende Schleimhäute im Rachen, geschwollenen Mandeln, brennender Schmerz und Schluckstörung (Dysphagie).(10)

Zu den Begleiterscheinungen gehört eine Neigung zu Krämpfen, zu Mandelentzündungen (Tonsillitis) und zu Erkältungen. Es besteht eine Empfindlichkeit gegen Luftzug, v.a. bei unbedecktem Kopf und nach dem Haareschneiden. Nach feuchter Kälte kann es zu hohem Fieber kommen. Schmerzen beginnen und enden plötzlich, dauern aber unbestimmt lange an und erzeugen eine Rötung des Gesichts und der Augen. Klopfende Schlagadern (Karotiden) am Hals und erweiterte Pupillen (Mydriasis) können beobachtet werden.

Die Personen sind im gesunden Zustand in der Regel lebhaft und unterhaltsam, bei Krankheit hingegen oft bewusstseinstrüb mit heftigen Wahrnehmungstäuschungen (Halluzinationen). Obwohl die Personen krank sind, sagen sie, es ginge ihnen gut.

Verbesserung:

Durch Ruhe, durch aufrechtes Sitzen oder Stehen, im warmen Zimmer..

Verschlechterung:

Durch Geräusche, durch Bewegung, durch Berührung, durch Hinlegen, durch kalte Getränke.

Angewendete(s) Mittel:

Belladonna

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Starke Halsschmerzen beim Schlucken, die bis zu den Ohren ausstrahlen.(12)

Schwellung und dunkle Rötung der Rachenschleimhaut mit brennenden Schmerzen und Trockenheit. Die Patienten haben häufig ein Schluckbedürfnis und während des Schluckaktes starke Schmerzen im Rachen.[13]

Verbesserung:

Durch kalte Getränke, durch Ruhe.

Verschlechterung:

Durch warme Getränke, durch Berührung, durch Druck am Hals.

Angewendete(s) Mittel:

Phytolacca decandra

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Halsentzündung beginnt oft auf der linken Seite, wechselt dann auf die rechte Seite und kann zwischen rechts und links hin und her wechseln. Ausgeprägte Berührungsempfindlichkeit, v.a. am Hals und Bauch.

Patienten haben strake Schluckbeschwerden und ein Gefühl, als ob ein Brotkrümel im Hals stecken geblieben ist. Daher haben sie das Bedürfnis, sich ständig zu räuspern.

Verbesserung:

Durch Lagewechsel, durch Rückwärtsbeugen, durch Ablegen der Kleidung, durch kühle Getränke.

Verschlechterung:

Nach Berührung, nach Schlaf, durch Temperaturextreme, nach sauren Speisen und Getränken, durch Sonnenbestrahlung, durch heiße Getränke.

Angewendete(s) Mittel:

Lachesis mutus

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Zu beachten:

Die Selbstmedikation mit homöopathischen Mitteln ist insbesondere im Anfangsstadium oder bei akuten Halsentzündungen im Rahmen einer Erkältung sehr gut geeignet. Eine Halsentzündung wird oft von Symptomen wie Halsschmerzen, Heiserkeit, Husten, Schnupfen und Fieber begleitet.Wenn durch die Globuli- Therapie nach ungefähr 2 Tagen keine Besserung eintritt, kann es hilfreich sein, ein zweites Einzelmittel aus dem oben beschriebenen Katalog der Hauptbeschwerden auszuprobieren. Sollte dieses Mittel ebenfalls nach ca. zwei Tagen keine Besserung hervorrufen und die Beschwerden sich verschlimmern, muss spätestens jetzt ein Arzt aufgesucht werden. In diesem Fall ist es empfehlenswert, einen Arzt mit der Zusatzbezeichnung „Homöopathie“ zu konsultieren, da dieser durch die zusätzliche Ausbildung in der Lage ist zu entscheiden, ob der Erkrankte alleine durch Homöopathie oder mit  anderen Medikamenten (aus der sogenannten Schulmedizin), wie z.B. Antibiotika, therapiert werden muss.
Treten schon zu Beginn der Beschwerden oder im Laufe der Selbstmedikation Begleiterscheinungen wie hohes Fieber, zunehmender Atemnot, Hautausschlag oder eine tief rote Zunge auf, sollte medizinische Hilfe gesucht werden.