Angewendete Globuli bei Asthma

Die konventionelle Asthmatherapie erfolgt nach einem Stufenprinzip: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Bei leichtem Asthma stehen kurz wirksame bronchenerweiternde Mittel (Bronchospasmolytika) als Bedarfsmedikation für einen akuten Anfall zur Verfügung. Bei einer schwereren Form des Asthmas werden zusätzlich lang wirksame Bronchospasmolytika und Entzündungshemmer als Dauermedikation gegeben, um das Asthma zu kontrollieren. [1] Keinesfalls sollte die ärztlich verordnete Medikation durch Homöopathika ersetzt werden. Sie dienen hier lediglich der Zusatztherapie oder Prophylaxe. [4]

Welche Ausprägung trifft auf Sie zu?

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie ist für die Wahl der richtigen Arznei entscheidend, welche der folgenden Ausprägungen die Beschwerden des Betroffenen am besten beschreiben. Je mehr Punkte einer Ausprägung auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der darunter aufgeführten Arznei.

Krampfartiger Husten mit Engegefühl und Schmerzen in der Brust, Hyperventilation

Begleiterscheinungen sind Blässe, Angstgefühle, kalter Schweiß, Erbrechen und Zyanose.

Verbesserung:

Durch Wärme und Trinken.

Verschlechterung:

Nach Anstrengung, im Liegen, nach Bewegung, bei Kälte und morgens.

Angewendete(s) Mittel:

Lobelia Inflata

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Husten mit weislichem Auswurf, meist in der Nacht oder bei feuchtem Wetter

Verbesserung:

Durch frische Luft.

Verschlechterung:

Nachts und in stickigen Räumen.

Angewendete(s) Mittel:

Kalium jodatum

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Trockener Husten mit stark erschwerter, rasselnder Atmung

Begleiterscheinungen sind Ödeme/Wassereinlagerungen in den Beinen.

Verbesserung:

Durch aufrechtes Sitzen und trockenes Klima.

Verschlechterung:

Bei feucht-kaltem Klima und links-seitigem Liegen.

Angewendete(s) Mittel:

Natrium sulfuricum

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Anfallsweise Atemnot, Heiserkeit, zäher Ausfluss

Verbesserung:

Bei Bewegung.

Verschlechterung:

Nach Mitternacht.

Angewendete(s) Mittel:

Sambucus nigra

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Stoßartiger Husten mit schleimigem Auswurf und Rasselgeräuschen

Die Begleiterscheinung ist ein körperlicher Verfall.

Verbesserung:

Bei Gebirgsluft und durch kalte Bäder.

Verschlechterung:

Bei feuchter Wärme, Gewitter und nachts.

Angewendete(s) Mittel:

Syphilinum

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Allergisches und chronisches Asthma

Begleiterscheinungen sind Krämpfe und Durchblutungsstörungen. Die Arznei ist auch bei COPD* anwendbar.

Verbesserung:

Verschlechterung:

Angewendete(s) Mittel:

Ammi visnaga

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Pfeifende Keuchatmung, ermüdender Reizhusten

Begleiterscheinungen sind alle Formen von Ekzemen, vor allem bei Großstädtern.

Verbesserung:

Bei Wärme.

Verschlechterung:

Morgens, bei feucht-kaltem Wetter und Alkohol.

Angewendete(s) Mittel:

Acidum sulfuricum

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Im Schlaf beginnende Asthmaanfälle mit starker Atemnot

Die Symptome treten verstärkt auf der linken Seite auf.

Verbesserung:

Bei Auswurf von wässrigem Schleim.

Verschlechterung:

Durch Bedecken, stickige Räume und Regen.

Angewendete(s) Mittel:

Lachesis

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Langsame, pfeifende Atmung und Erstickungsanfälle

Eine Begleiterscheinung sind Herzprobleme.

Verbesserung:

Beim Essen, Trinken und nach vorne gebeugtes Sitzen.

Verschlechterung:

Nach dem Aufstehen und bei kaltem Wind.

Angewendete(s) Mittel:

Spongia

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Krampfartiger Husten mit stechenden Schmerzen, Heiserkeit

Mit einer einmaligen Gabe der Arznei kann festgestellt werden, ob Hepar das Krankheitsbild positiv beeinflusst.

Verbesserung:

Durch Einhüllen und Wärme.

Verschlechterung:

Bei kalter Luft und durch trockene Winde.

Angewendete(s) Mittel:

Hepar sulfuris

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

*COPD = chronisch obstruktive Lungenerkrankung [2][5][6][7]

Die einfachste Form der Homöopathika sind Streukügelchen bzw. Globuli. Diese sollten je eine Viertelstunde vor- oder nach dem Essen mit einem Plastik- oder Porzellanlöffel eingenommen und im Mund aufgelöst werden. Zur Selbstbehandlung sind Potenzen von D3 bis D12zu empfehlen. Die Gabe höherer Potenzen kann, je nach Beschwerdebild, auch sinnvoll sein, sollte aber mit einem erfahrenen Therapeuten abgestimmt werden. Bei einem akuten Asthmaanfall können 5 Globuli alle 15 Minuten gegeben werden, bis Besserung eintritt. Danach erfolgt die weitere Gabe immer, wenn die Wirkung des Mittels nachzulassen scheint. Soll die Behandlung über mehrere Tage erfolgen nimmt man 3 Mal täglich 5 Globuli ein. Zur Therapie von chronischen Beschwerden können langfristig Potenzen bis D30eingenommen werden. Die Gabe erfolgt dann aber nur noch einmal täglich bis einmal wöchentlich. Alle 3 Wochen sollte für eine Woche eine Therapiepause eingelegt werden. [4]

Zu beachten:

Im Notfall sollten ein Asthma-Erkrankter und auch eine Begleitperson, die dann zum Ersthelfer werden kann, wissen wie er oder sie richtig handelt. Der Betroffene wird oft panisch, da er durch die Atemnot Angst vor dem Ersticken kriegt. Man sollte unbedingt Ruhe bewahren und sofort die Notfallmedikation inhalieren. Diese besteht aus einem kurzwirksamen Beta-Mimetikum (ein Stoff der die Atemwege weitet) was meist aus einem kleinen Zerstäuber direkt inhaliert wird. Jeder Asthma-Patient sollte so ein Bedarfsmedikament immer griffbereit haben. Außerdem helfen bestimmte Körperhaltungen und Atemtechniken besser Luft zu bekommen. Beim so genannten Kutschersitz beugt der Betroffene im Sitzen den Oberkörper nach vorne und stützt die Unterarme auf den Knien ab. Die Muskulatur, die sonst dazu dient, die Arme an den Oberkörper zu ziehen kann so verwendet werden, um den Oberkörper zu weiten und mehr Luft in die Lungen zu lassen. Wenn nach zehn Minuten noch keine Besserung eingetreten ist sollte noch einmal das Notfallmedikament inhaliert werden. Bei einem schweren oder lebensbedrohlichen Anfall mit erhöhtem Puls, Anzeichen der Verwirrtheit oder der Bewusstlosigkeit und Zyanose („blau anlaufen“) sollte sofort ein Notarzt verständigt werden. [1][3]