Angewendete Globuli bei Mandelentzündung
Eine akute Mandelentzündung, also eine Entzündung der Gaumenmandeln (Tonsillitis acuta), zeichnet sich zumeist durch Fieber (Pyrexie), starke Halsschmerzen mit Schluckbeschwerden (Dysphagie) sowie Druckschmerzhaftigkeit der Lymphknoten am Hals aus. Zudem ist eine Rötung und Schwellung der Gaumenmandeln im Hals zu erkennen. Eine chronische Mandelentzündung (Tonsillitis chronica) wird häufig durch eine Mischinfektion hervorgerufen und macht sich durch geringere, aber häufig wiederkehrende Beschwerden bemerkbar.[1]
Aus Sicht der Homöopathie kann die Mandelentzündung vollständig durch die Einnahme von Globuli geheilt werden. Die Diagnose sollte aber immer von einem Facharzt gestellt und eine Kombination der Globuli mit einem Antibiotikum in Betracht gezogen werden, um eine möglichst schnelle Verbesserung der Symptome zu erzielen und das Risiko möglicher Folgeerkrankungen zu minimieren.[2]
Welche Ausprägung trifft auf Sie zu?
Information zu Wahlanzeigende Beschwerden
Nach den Angaben der klassischen Homöopathie ist für die Wahl der richtigen Arznei entscheidend, welche der folgenden Ausprägungen die Beschwerden des Betroffenen am besten beschreiben. Je mehr Punkte einer Ausprägung auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der darunter aufgeführten Arznei.
Trockener hellroter Hals bei akuter Mandelentzündung
Die betroffene Person hat einen starken Durst nach Kaltem. Mögliche Ursache ist eine akute Mandelentzündung.
Verbesserung:
–
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Aconitum
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Roter Hals bei akuter Mandelentzündung
Die betroffene Person hat mäßigen Durst. Mögliche Ursache ist eine akute Mandelentzündung.
Verbesserung:
Durch Schal um den Hals.
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Belladonna
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Hellroter, wässrig glänzender und stechender Hals bei akuter Mandelentzündung
Die betroffene Person hat keinen Durst. Mögliche Ursache ist eine akute Mandelentzündung.
Verbesserung:
Durch Kälte.
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Apis
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Dunkelroter, rauer und wunder Hals bei akuter Mandelentzündung
Eine Begleiterscheinung ist eine drohende Blutvergiftung. Mögliche Ursache ist eine akute Mandelentzündung.
Verbesserung:
–
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Eiterstippchen bei akuter Mandelentzündung
Verbesserung:
Durch Wärme.
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Eiterauflagen bei akuter Mandelentzündung
Verbesserung:
Durch Kälte.
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Mercurius Solubilis
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Fieber, starke Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Druckschmerzhaftigkeit der Lymphknoten am Hals
Die Beschwerden beginnen immer auf der linken Seite. Mögliche Ursache ist eine wiederkehrende Mandelentzündung.
Verbesserung:
–
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Fieber, starke Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Druckschmerzhaftigkeit der Lymphknoten am Hals
Die Beschwerden beginnen immer auf der rechten Seite. Mögliche Ursache ist eine wiederkehrende Mandelentzündung.
Verbesserung:
–
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Fieber, starke Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Druckschmerzhaftigkeit der Lymphknoten am Hals
Die Beschwerden wechseln ständig die Seiten. Mögliche Ursache ist eine wiederkehrende Mandelentzündung.
Verbesserung:
–
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Fieber, starke Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Druckschmerzhaftigkeit der Lymphknoten am Hals
Die Beschwerden beginnen mit einem dunkelroten und wunden Hals. Mögliche Ursache ist eine wiederkehrende Mandelentzündung.
Verbesserung:
–
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Fieber, starke Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Druckschmerzhaftigkeit der Lymphknoten am Hals
Eine mögliche Ursache ist eine wiederkehrende Mandelentzündung.
Verbesserung:
Durch Schlucken.
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Fieber, starke Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Druckschmerzhaftigkeit der Lymphknoten am Hals
Die betroffene Person ist ein runder und ruhiger Mensch. Mögliche Ursache ist eine chronische Mandelentzündung.
Verbesserung:
–
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Fieber, starke Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Druckschmerzhaftigkeit der Lymphknoten am Hals
Die betroffene Person ist ein schlanker und ruhiger Mensch. Mögliche Ursache ist eine chronische Mandelentzündung.
Verbesserung:
–
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Fieber, starke Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Druckschmerzhaftigkeit der Lymphknoten am Hals
Die betroffene Person ist ein schlanker und hitziger Mensch. Mögliche Ursache ist eine bereits vernarbte Mandelentzündung.
Verbesserung:
Durch Kälte und Bewegung.
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Fieber, starke Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Druckschmerzhaftigkeit der Lymphknoten am Hals
Die betroffene Person ist ein schlanker und fröstelnder Mensch. Mögliche Ursache ist eine bereits vernarbte Mandelentzündung.
Verbesserung:
Durch Wärme und Ruhe.
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Fieber, starke Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Druckschmerzhaftigkeit der Lymphknoten am Hals
Die betroffene Person ist ein kräftiger und warmer Mensch. Mögliche Ursache ist eine bereits vernarbte Mandelentzündung.
Verbesserung:
Durch Wärme.
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Strontium carbonicum
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Fieber, starke Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Druckschmerzhaftigkeit der Lymphknoten am Hals
Die betroffene Person ist ein schwacher und kalter Mensch. Eine mögliche Ursache ist eine bereits vernarbte Mandelentzündung.
Verbesserung:
Durch Wärme.
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Tellurium metallicum
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Zu beachten:
Tritt nach spätestens 48 Stunden keine Besserung der Symptome auf, sollte dringend ein Facharzt aufgesucht werden, der die Diagnose und die Erregerart feststellt und mit dem Patienten einen Therapieplan erarbeitet.[2]
Bei starken Halsschmerzen und gegebenenfalls Fieber wird ein direkter Arztbesuch empfohlen. Durch einen Erregernachweis können unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten besser eingesetzt werden. So ist bei einer Tonsillitis durch beta hämolysierende Streptokokken der Gruppe A eine Therapie durch Antibiotika angeraten um immunreaktive Spätfolgen, wie eine Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis) oder eine Nierenentzündung (Glomerulonephritis), zu vermeiden. (4)
Quellenangaben:
- Norbert Enders: Bewährte Anwendung der homöopathischen Arznei Band 1: Diagnosen und Beschwerden. Karl F, Haug Verlag, S. 90f.
- Homöopathie – Heilmethode im Einklang mit der Natur „Mandelentzündung, Angina“, http://www.homoeopathiewelt.com/indikationen/mandelentzuendung-angina-tonsillaris/
- Infektionsnetz "Erreger A-Streptokokken", http://www.infektionsnetz.at
- De Gruyter, Pschyrembel, Stichwort „Tonsillitis“
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