Anwendungsmöglichkeiten für Taxus baccata Globuli

Zusammenfassung

Bei wem?: Taxus baccata ist indiziert bei Patienten mit pustulösen Hauterkrankungen und Nachtschweißen. Ein Anwendungsgebiet ist chronischer Rheumatismus und Gicht, hier insbesondere bei einem Gichtanfall am Großzehengelenk (Podagra). DieBeschwerden erscheinen alle plötzlich, die Schmerzen sindstechend.[2][3]

Wo wirkt es?: Taxus baccata wirkt auf die Haut und auf den Verdauungstrakt; bei stechendem Schmerz in der Magengrube, der sich wie von Nadeln im Magen anfühlt, ermöglicht es Besserung.[3]

In welchem Alter?: Taxus baccata kann in jedem Lebensalter angewendet werden.

Wahlanzeigende Beschwerden

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie kann die hier beschriebene Arznei bei all jenen Betroffenen hilfreich sein, die mindestens zwei der folgenden körperlichen Beschwerden aufweisen. Diese müssen in Verbindung mit mindestens einem der genannten Umstände stehen, unter welchen sich die Beschwerden verschlechtern. Je mehr der aufgeführten Punkte auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der beschriebenen Arznei.

Hauptbeschwerden

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  • Hauterkrankungen mit juckenden, eiternden Pusteln
  • Lokale Hitzempfindungen
  • Schmerzen in der Magengrube
  • Stechende Schmerzen
  • Plötzlichkeit der Symptome [2][3]

Verbesserung: durch Schlaf und Gesellschaft. [2]

Verschlechterung: vormittags [2]

Geist / Gemüt

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Die Patienten empfinden eine Depression, gepaart mit einem Verlassenheitsgefühl. Es sind meist Menschen, die ein ausgeprägtes soziales Verantwortungsbewusstsein haben mit dem Verlangen zu helfen. Wenn sie nicht helfen können, stellt sich ein Gefühl der Hilflosigkeit und Melancholie ein. Ständige Müdigkeit und ein Schwächegefühl sind weitere Symptome. Sie ziehen sich gern in Selbstmitleid zurück und weinen leicht. Einerseits möchten sie alleine sein, andrerseits fühlen sie sich von allen im Stich gelassen. Ungeduld der Patienten ist ein weiteres mögliches Symptom. [2] [4]

Kopf

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Lokale Hitzegefühle sind ein wichtiges Symptom, diese können mit oder ohne Rötung an verschiedenen Körperstellen auftreten, bevorzugt allerdings am Kopf mit heißen Wangen und Ohren. Kopfschmerzen von drückendem Charakter, als würde etwas von innen nach außen gepresst, sind möglich. Die Stirn ist heiß und die Patienten sind müde. Der Kopf fühlt sich schwer an, die Augenlider sind halb geschlossen. Die Patienten empfinden dies als einen betäubten Zustand, als hätten sie ein starkes Beruhigungsmittel genommen. [2] [4]

Gesicht

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Es kann ein rechtsseitiger Schmerz oberhalb der Augenhöhle (supraorbital) und an der Schläfe beobachtet werden, dabei ist auch Tränenfluss möglich. Ein weiteres Symptom sind erweiterte Pupillen, das Gesicht ist aufgedunsen und bleich.Möglich ist auch eine Bindehautentzündung(Konjunktivitis) mit Augenrötung. Das Auge brennt als ob Seife ins Auge gekommen wäre. Ein Fremdkörpergefühl wie von einem Staubkorn mit Brennen und Jucken ergänzt das Symptom. Das Reiben der Augen verschlimmert. Außerdem werden Schmerzen und Schwellungen an den seitlichen Augenwinkel beobachtet.
Die Mund- und Rachenschleimhaut ist trocken, gerötet und juckt und brennt. Kleine Bläschen finden sich unter Umständen im Mund, auf der Zunge und an den Lippen bilden. Lippenherpes (Herpes labialis) ist typisch. [2] [3] [4]

Atmungsorgane / Brust / Herz

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Der Hals kann sich rau und trocken anfühlen, mit einem Kratzen wie von einer Feder im Hals und Rachen. Die Schleimhaut ist gerötet. Das Bedürfnis, sich zu räuspern, ist unter Umständen stark ausgeprägt sein, das Räuspern hilft aber nicht gegen den trockenen Hals. [2] [4]

Verdauungsorgane

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Der Speichel fühlt sich heiß an und ist scharf. Übelkeit,Erbrechen und Bauchkrämpfe sind mögliche Hinweise auf das Mittel. Der wie von Nadeln stechende Schmerz wird in der Magengrube und in der Nabelgegend empfunden. Die Patienten leiden unter Husten nach dem Essen. Ein wichtiges Symptom ist das Leeregefühl, die Patienten müssen häufig essen und haben ein starkes Verlangen nach kalten Getränken. Der Stuhl ist eher dünnflüssig. [3] [4]

Bewegungsorgane

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Chronischer Rheumatismus kann ein Symptom darstellen, ebenso wie Gichtanfälle, bevorzugt im Zehengelenk. Die Hände und Füße werden eventuell als eiskalt empfunden, aber auch als extrem heiß. Krämpfe sind möglich, ebenfalls mit stechenden Schmerzen verbunden. Die Muskulatur erscheint sehr schlaff. [3] [4]

Haut

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Die Patienten neigen zu trockenen Schleimhäuten und trockener Haut. Am ganzen Körper sind eventuell große, flache, rote und juckende Pusteln zu sehen, die eine Neigung zur Eiterung haben. Eine schmerzhafte Furunkelbildung und eine Wundrose (Erysipel) ist möglich. [2] [3] [4]

Fieber / Schwitzen / Kälte

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Die Patienten leiden unter übel riechenden Nachtschweißen.Allgemeine Hitzgefühle sind ein weiteres wichtiges Symptom. [3]

Schlaf

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Schlaflosigkeit kann ein Symptom sein, wenn sie trotz plötzlicher Müdigkeit anhält. Der Nachtschlaf bringt meist wenig Erholung. [2] [4]

Dosierung und Einnahme von Globuli Taxus baccata

Homöopathische Mittel sind aufgrund ihrer guten Verträglichkeit und der ausbleibenden Nebenwirkungen für alle Altersklassen, Stillende und Schwangere geeignet. Bei der Anwendung von Potenzen ab D30 sowie LM- oder Q-Potenzen sollte ein fachkundiger Arzt, ein Homöopath oder eine Hebamme zurate gezogen werden.

Einnahme Empfehlungen und Regeln

  • Für die Selbstbehandlung empfohlen werden meist die Potenzen D6 – D12. Die Behandlung von Schwangeren und Kindern soll stets in Absprache mit Frauenarzt, Hebamme oder Kinderarzt erfolgen.
  • Die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn eine Verschlechterung der Symptome über mehrere Tage anhält.
  • Im Rahmen der Selbstbehandlung sollte stets nur ein Mittel auf einmal versucht werden.
  • Es darf niemals ein schulmedizinisches Medikament eigenmächtig abgesetzt und/oder durch ein Homöopathikum ersetzt werden. Die Einnahme unterstützender Mittel sollte stets mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Auch die Einnahme selbst erfordert besondere Aufmerksamkeit. Unabhängig von der Art der Darreichungsform (Globuli, Tablette oder Tropfen) sind Homöopathika empfindliche Stoffe, deren Wirksamkeit durch äußere Reize möglicherweise beeinflusst werden können. Um eine Heilwirkung nicht zu gefährden, sollten zur Sicherheit folgende Regeln beachtet werden:

  • Vor der Einnahme des Mittels sollten die Mundschleimhäute 15 Minuten frei sein von Speisen und Getränken, Nikotin oder Alkohol.
  • Globuli, aufgelöste Tabletten oder Tropfen zur Vorsicht mit Plastiklöffeln einnehmen.
  • Stark riechende ätherische Öle (Latschenkiefer, Menthol, Kampfer) und Lösungsstoffe (Lacke, Farben, Benzin) sind während der Anwendung zu vermeiden.
  • Minze, Zahnpasta, Kaugummi, Kaffee und Alkohol zur Sicherheit der Wirkung möglichst vermeiden oder den Gebrauch stark einschränken.

Einnahme für Säuglinge und Kleinkinder:

Ein Säugling (bis 12 Monate) bekommt 1 Kügelchen, ein Baby ab dem zweiten bis zum dritten Jahr darf 2 Globuli einnehmen.Größere Kinder bekommen 3 Globuli. Die Globuli werden dem Säugling und Baby einfach in die Wangentasche gelegt. Tropfen (Dilution) werden immer in Wasser gelöst. Sie können auf einem Plastiklöffel gegeben werden oder mit einer Pipette -die in jeder Apotheke zu kaufen ist- in den Mund getropft werden. Praktisch ist es auch, den Schnuller in die wässrige Arzneilösung zu tunken und dem Säugling zu geben. Auch eine Verabreichung über die Trinkflasche kann gut gelingen.

Einnahme für Erwachsene

Die Globuli auf einen Plastiklöffel geben und langsam im Mund zergehen lassen. Tropfen ebenfalls mit einem Plastiklöffel einnehmen. Tabletten können in die Wangentasche gelegt werden, wo sie sich auflösen. Sie können alternativ auch in Wasser gelöst und getrunken werden.

Behandlungsdauer

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Beschwerdebild. In der Regel werden homöopathische Arzneien nur solange eingenommen, bis die Beschwerden geheilt sind oder deutlich besser werden. Zu beachten ist es, dass die Einnahmehäufigkeit variieren kann. Oftmals gehen die Empfehlungen dahin, akuten Beschwerden mit häufigen Einnahmen zu begegnen und die Abstände mit Besserung der Beschwerden zu verlängern. Hohe Potenzen (ab C200) werden in der Regel nur von heilkundigen homöopathischen Ärzten oder Heilpraktikern verordnet und eignen sich nicht zur Selbstbehandlung, da ihre Wirkweise eine andere Dynamik hat, als die der tiefen D-Potenzen.

Wirkungsweise und Nebenwirkungen von Taxus baccata Globuli

Homöopathische Mittel werden als „energetische Arzneien“ bezeichnet. Ihre Wirkung basiert auf dem Ähnlichkeitsprinzip. Das bedeutet, dass die Mittel hier, anders als bei allopathischen Arzneien (Schulmedizin), dem Immunsystem nicht entgegengesetzt werden, sondern unterstützend zum Einsatz kommen. Es geht demnach nicht darum, dem Körper die Arbeit abzunehmen, sondern ihn in seinem natürlichen Tun zu unterstützen. Deshalb bedarf es eines der zu behandelnden Beschwerde ähnelnden Reiz, um diese Selbstheilungskräfte (Hahnemann sprach von der individuellen Lebenskraft) zu aktivieren. Es wird ausdrücklich betont, dass es bei der Anwendung homöopathischer Mittel nicht um eine bloße Beeinflussung der Erkrankung geht, sondern vielmehr um die Belebung der Vis Mediatrix Naturae (Heilkraft der Natur). Sie soll helfen die Beschwerden zu neutralisieren.

Der Gedanke hinter diesem Prinzip ist die Annahme, dass jeder Mensch auf vielfältige Art und Weise mit seinem Umfeld interagiert: die Homöopathie spricht hier vom Prinzip der harmonischen Resonanz. Dies umfasst sowohl positive als auch negative Auswirkungen und äußert sich bei jedem Individuum anders. Diese Auswirkungen werden für die homöopathische Behandlung nutzbar gemacht, indem Lebensenergie (Prana oder Qui genannt) in flüssigen oder trockenen Medien eingeschlossen wird. Bei jedem Verdünnungsschritt des Mediums wird folglich die enthaltene Energie weiter potenziert. Je höher also die Potenz, umso stärker wirkt das Mittel, auch wenn dies mit einer Verdünnung der ursprünglich enthaltenen Substanz einhergeht. Übrig bleibt die Energie, die mit dem Körper interagiert. Die Wirkung höher potenzierter Mittel geht tiefer und hält länger vor.

Aufgrund des unterstützenden Charakters kann es, besonders bei den sogenannten Hochpotenzen (ab C200, LM- und Q-Potenzen), zu einer Erstverschlimmerung der Symptomatik kommen. Sie kann ein paar Tage nach Einnahmebeginn einsetzen und wird als positives Zeichen für die adäquate Reaktion des Körpers gewertet. Ein Ausbleiben der Erstverschlimmerung ist jedoch im Umkehrschluss kein Zeichen mangelnden Erfolges, da längst nicht alle Mittel diese Erstreaktion auslösen (Sulfur ist zum Beispiel bekannt für das vermehrte Auftreten einer Erstverschlimmerung). Besonders häufig wird sie bei der Behandlung chronischer Krankheiten beobachtet.

Die Einnahme homöopathischer Mittel soll grundsätzlich mit dem Ausbleiben der behandelten Beschwerden beendet werden. Bei einer Einnahme über die erforderliche Zeit hinaus (die wohl einzige beschriebene Form der Überdosierung) können die ursprünglichen Symptome zurückkehren, was Hahnemann als „Spätverschlimmerung“ bezeichnete. Diese wird, anders als das erste Auftreten der Beschwerden, nicht behandelt. Stattdessen wird das Mittel nun abgesetzt. In der Regel ebbt die Spätreaktion nach 3 – 4 Wochen von selbst ab.

Alternative homöopathische Mittel zu Globuli Taxus baccata

Thuja occidentalis

Das homöopathische Mittel wird aus den Zweigen der Thuja occidentalis (Lebensbaum) hergestellt. Das Mittel wirkt besonders auf die Haut, das Blut, den Magen-Darm-Trakt, die Nieren und das Gehirn. Weiße Bläschen an der Mundschleimhaut können ein Symptom für das Mittel sein. Warzen, Knötchen, Sommersprossen und Flecken auf der Haut weisen auch auf Thuja. Die Ausschläge treten allerdings nur auf bedeckten Körperteilen auf und verschlimmern sich nach dem Kratzen. Der Schweiß ist reichlich, sauer und riecht nach Honig. Allerdings leiden die Patienten unter völligem Appetitverlust.[3]

Taxus baccata Globuli: Hintergrundinformationen

Die Eibe (Taxus baccata) ist ein bis zu 17 m hoher, immergrüner Baum mit waagerechten oder abstehenden Ästen. Sie ist in Mittel- und Südeuropa sowie in Nordafrika beheimatet. Die Knospen erscheinen Ende März bis Anfang Mai. Der sich daraus entwickelnde erbsengroße Samen ist hart und dunkelbraun und reift von August bis Oktober. Er wird von einem becherförmigen, fleischigen, korallenroten, süßen und eßbaren Samenmantel umgeben. Die Eibe ist in allen ihren Teilen – mit Ausnahme des Samenmantels – giftig. Man findet sie als Unterholz der Laub- und Nadelwälder auf kalkhaltigem Untergrund von der Ebene bis in Höhen von etwa 1400 m. Durch den abnehmenden Wald und auch durch die Entwässerung des Bodens ist sie heute ziemlich selten geworden. Taxus baccata darf in Deutschland zum Sammeln für den Handel oder für gewerbliche Zwecke nicht freigegeben werden. Die Eibe enthält unter anderem das starke Alkaloid Taxin, das zytotoxische Eigenschaften hat und in der Krebstherapie beim Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom), Brustkrebs (Mammakarzinom) und beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom verwendet wird. Außerdem findet sich in den Samen und Nadeln noch das Glykosid Taxicatin und das Alkaloid Milossin. [1] [2]