Anwendungsmöglichkeiten für Melilotus officinalis Globuli
Zusammenfassung
Bei wem?: Zu den Heilanzeigen (Indikationen) der homöopathischen Arznei Melilotus zählen Kopfschmerzen, Migräne, Blutungen, Nasenbluten (Epistaxis), Beschwerden während der Menstruationsblutung (Dysmenorrhoe), Bluthochdruck (Hypertonie), Sonnenstich (Heliosis), Beschwerden während der Wechseljahre, Hämorrhoiden, Krampfadern (Varizen) und auch Wahnvorstellungen und Geisteskrankheiten.
Wo wirkt es?: Zu den organischen Hauptangriffspunkten werden in erster Linie das venöse und arterielle Gefäßsystem gezählt.
In welchem Alter?: Melilotus kann bei allen Altersstufen eingesetzt werden.[1][2][4]
Wahlanzeigende Beschwerden
Information zu Wahlanzeigende Beschwerden
Nach den Angaben der klassischen Homöopathie kann die hier beschriebene Arznei bei all jenen Betroffenen hilfreich sein, die mindestens zwei der folgenden körperlichen Beschwerden aufweisen. Diese müssen in Verbindung mit mindestens einem der genannten Umstände stehen, unter welchen sich die Beschwerden verschlechtern. Je mehr der aufgeführten Punkte auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der beschriebenen Arznei.
Hauptbeschwerden
Charakteristische Leitsymptome des Homöopathikums Melilotus sind die intensive, glühende Rötung des Gesichtes mit Klopfen der Halsschlagadern, die Überfüllung der Blutgefäße in allen Organen, dieBlutungsneigung, die hellrote Farbe des Blutes bei Blutungen und die wellenartigen Kopfschmerzen, die beim Nasenbluten oder bei Einsetzen der Menstruationsblutung schlagartig aufhören können.[2]
Verbesserung: Durch Nasenbluten, beim Eintreten der Menstruationsblutung, im Freien, an der frischen Luft, durch reichliche Harnausscheidung und durch Anwendungen mit Essig. Kopfschmerzen bessern sich typischerweise beim Nasenbluten oder bei Einsetzen der Menstruationsblutung.[2][3]
Verschlechterung: Bei regnerischem, wechselhaftem Wetter, bei Herannahen eines Sturms, im warmen Zimmer, nach Überhitzung an der Sonne, in Bewegung, im Klimakterium und um 16 Uhr.
Geist / Gemüt
Die Melilotus-Konstitution zeigt sich im Allgemeinen geschwätzig, reizbar und bisweilen euphorisch. Der Patient möchte fortlaufen und sich verstecken. Er glaubt, alle starren ihn an, hat Furcht vor Gefahr oder verhaftet zu werden. Lautes Sprechen ist ihm zuwider, lieber flüstert er. Das Gedächtnis ist trügerisch, unzuverlässig. Der Patient droht damit, sich oder sich ihm nähernde Personen umzubringen. Neigung zu religiöser Melancholie, religiösen Wahnvorstellungen und Tränenfluss.
Kopf
Heftige, klopfende Kopfschmerzen wie Wellenmit Blutandrang zum Kopf, die in regelmäßigen Abständen wiederkommen, den Patienten fast zum Wahnsinn treiben und durch Nasenbluten, während der Menstruationsblutung oder durch Essigwaschungen gebessert werden. Gefühl, als wäre der Kopf überfüllt. Gefühl, als würde jeden Moment Blut aus Nase, Mund oder Augen strömen. Die Kopfschmerzen wechseln sich bisweilen mit Rückenschmerzen ab.
Gesicht
Die Augen sind heiß, schwer und fühlen sich so an, als wären sie zu groß für die Augenhöhlen, als würden sie herausgepresst werden. Festes Zukneifen der Augen bringt ein wenig Erleichterung. Die Nase ist verstopft und trocken, der Patient muss durch den Mund atmen. Starkes und häufiges Nasenbluten, was aber den Allgemeinzustand oder einzelne Symptome verbessert. Bei Kopfschmerzen ist an den Halsschlagadern (Karotiden) ein sichtbares Klopfen wahrzunehmen. Das Gesicht ist stark gerötet.
Atmungsorgane / Brust / Herz
Der Patient glaubt, ersticken zu müssen, besonders beim schnellen Gehen und hat das Gefühl, die Kleider um die Brust seien ihm zu eng. Bisweilen Erstickungshusten in Bewegung. Beim Husten kitzelndes Gefühl im Hals.
Verdauungsorgane
Der Stuhlgang ist erschwert und schmerzhaft mit Neigung zur Verstopfung. Der Anus fühlt sich voll und zusammengeschnürt an, ein pochendes Gefühl wird dort wahrgenommen. Typischerweise kann der Stuhlgang erst dann erfolgen, wenn sich eine große Menge Kot im Enddarm angesammelt hat.
Harnorgane
Häufiges und reichliches Wasserlassen, das den Kopfschmerz lindert.
Geschlechtsorgane
Bei Frauen kann am Ende der Monatsblutung ein scharfer, schießender Schmerz in der Vagina auftreten. Nasenbluten und Wutanfälle während der Menstruationsblutung.
Bewegungsorgane
Schmerzhafte Knie, der Patient möchte das Bein ausstrecken, was aber keine Linderung bringt. Schmerzhafte Gelenke. Die Haut und die Extremitäten sind kalt. Taubheitsgefühl in den Kniegelenken.
Haut
Die Haut ist sehr trocken und fühlt sich kalt an, das Gesicht ist heiß und rot.
Fieber / Schwitzen / Kälte
Nasenbluten während Fieber. Der Patient ist frostig, hat kalte Hände und Füße.[2][3][4]
Dosierung und Einnahme von Globuli Melilotus officinalis
Homöopathische Mittel sind aufgrund ihrer guten Verträglichkeit und der ausbleibenden Nebenwirkungen für alle Altersklassen, Stillende und Schwangere geeignet. Bei der Anwendung von Potenzen ab D30 sowie LM- oder Q-Potenzen sollte ein fachkundiger Arzt, ein Homöopath oder eine Hebamme zurate gezogen werden.
Einnahme Empfehlungen und Regeln
- Für die Selbstbehandlung empfohlen werden meist die Potenzen D6 – D12. Die Behandlung von Schwangeren und Kindern soll stets in Absprache mit Frauenarzt, Hebamme oder Kinderarzt erfolgen.
- Die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn eine Verschlechterung der Symptome über mehrere Tage anhält.
- Im Rahmen der Selbstbehandlung sollte stets nur ein Mittel auf einmal versucht werden.
- Es darf niemals ein schulmedizinisches Medikament eigenmächtig abgesetzt und/oder durch ein Homöopathikum ersetzt werden. Die Einnahme unterstützender Mittel sollte stets mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
Auch die Einnahme selbst erfordert besondere Aufmerksamkeit. Unabhängig von der Art der Darreichungsform (Globuli, Tablette oder Tropfen) sind Homöopathika empfindliche Stoffe, deren Wirksamkeit durch äußere Reize möglicherweise beeinflusst werden können. Um eine Heilwirkung nicht zu gefährden, sollten zur Sicherheit folgende Regeln beachtet werden:
- Vor der Einnahme des Mittels sollten die Mundschleimhäute 15 Minuten frei sein von Speisen und Getränken, Nikotin oder Alkohol.
- Globuli, aufgelöste Tabletten oder Tropfen zur Vorsicht mit Plastiklöffeln einnehmen.
- Stark riechende ätherische Öle (Latschenkiefer, Menthol, Kampfer) und Lösungsstoffe (Lacke, Farben, Benzin) sind während der Anwendung zu vermeiden.
- Minze, Zahnpasta, Kaugummi, Kaffee und Alkohol zur Sicherheit der Wirkung möglichst vermeiden oder den Gebrauch stark einschränken.
Einnahme für Säuglinge und Kleinkinder:
Ein Säugling (bis 12 Monate) bekommt 1 Kügelchen, ein Baby ab dem zweiten bis zum dritten Jahr darf 2 Globuli einnehmen.Größere Kinder bekommen 3 Globuli. Die Globuli werden dem Säugling und Baby einfach in die Wangentasche gelegt. Tropfen (Dilution) werden immer in Wasser gelöst. Sie können auf einem Plastiklöffel gegeben werden oder mit einer Pipette -die in jeder Apotheke zu kaufen ist- in den Mund getropft werden. Praktisch ist es auch, den Schnuller in die wässrige Arzneilösung zu tunken und dem Säugling zu geben. Auch eine Verabreichung über die Trinkflasche kann gut gelingen.
Einnahme für Erwachsene
Die Globuli auf einen Plastiklöffel geben und langsam im Mund zergehen lassen. Tropfen ebenfalls mit einem Plastiklöffel einnehmen. Tabletten können in die Wangentasche gelegt werden, wo sie sich auflösen. Sie können alternativ auch in Wasser gelöst und getrunken werden.
Behandlungsdauer
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Beschwerdebild. In der Regel werden homöopathische Arzneien nur solange eingenommen, bis die Beschwerden geheilt sind oder deutlich besser werden. Zu beachten ist es, dass die Einnahmehäufigkeit variieren kann. Oftmals gehen die Empfehlungen dahin, akuten Beschwerden mit häufigen Einnahmen zu begegnen und die Abstände mit Besserung der Beschwerden zu verlängern. Hohe Potenzen (ab C200) werden in der Regel nur von heilkundigen homöopathischen Ärzten oder Heilpraktikern verordnet und eignen sich nicht zur Selbstbehandlung, da ihre Wirkweise eine andere Dynamik hat, als die der tiefen D-Potenzen.
Wirkungsweise und Nebenwirkungen von Melilotus officinalis Globuli
Homöopathische Mittel werden als „energetische Arzneien“ bezeichnet. Ihre Wirkung basiert auf dem Ähnlichkeitsprinzip. Das bedeutet, dass die Mittel hier, anders als bei allopathischen Arzneien (Schulmedizin), dem Immunsystem nicht entgegengesetzt werden, sondern unterstützend zum Einsatz kommen. Es geht demnach nicht darum, dem Körper die Arbeit abzunehmen, sondern ihn in seinem natürlichen Tun zu unterstützen. Deshalb bedarf es eines der zu behandelnden Beschwerde ähnelnden Reiz, um diese Selbstheilungskräfte (Hahnemann sprach von der individuellen Lebenskraft) zu aktivieren. Es wird ausdrücklich betont, dass es bei der Anwendung homöopathischer Mittel nicht um eine bloße Beeinflussung der Erkrankung geht, sondern vielmehr um die Belebung der Vis Mediatrix Naturae (Heilkraft der Natur). Sie soll helfen die Beschwerden zu neutralisieren.
Der Gedanke hinter diesem Prinzip ist die Annahme, dass jeder Mensch auf vielfältige Art und Weise mit seinem Umfeld interagiert: die Homöopathie spricht hier vom Prinzip der harmonischen Resonanz. Dies umfasst sowohl positive als auch negative Auswirkungen und äußert sich bei jedem Individuum anders. Diese Auswirkungen werden für die homöopathische Behandlung nutzbar gemacht, indem Lebensenergie (Prana oder Qui genannt) in flüssigen oder trockenen Medien eingeschlossen wird. Bei jedem Verdünnungsschritt des Mediums wird folglich die enthaltene Energie weiter potenziert. Je höher also die Potenz, umso stärker wirkt das Mittel, auch wenn dies mit einer Verdünnung der ursprünglich enthaltenen Substanz einhergeht. Übrig bleibt die Energie, die mit dem Körper interagiert. Die Wirkung höher potenzierter Mittel geht tiefer und hält länger vor.
Aufgrund des unterstützenden Charakters kann es, besonders bei den sogenannten Hochpotenzen (ab C200, LM- und Q-Potenzen), zu einer Erstverschlimmerung der Symptomatik kommen. Sie kann ein paar Tage nach Einnahmebeginn einsetzen und wird als positives Zeichen für die adäquate Reaktion des Körpers gewertet. Ein Ausbleiben der Erstverschlimmerung ist jedoch im Umkehrschluss kein Zeichen mangelnden Erfolges, da längst nicht alle Mittel diese Erstreaktion auslösen (Sulfur ist zum Beispiel bekannt für das vermehrte Auftreten einer Erstverschlimmerung). Besonders häufig wird sie bei der Behandlung chronischer Krankheiten beobachtet.
Die Einnahme homöopathischer Mittel soll grundsätzlich mit dem Ausbleiben der behandelten Beschwerden beendet werden. Bei einer Einnahme über die erforderliche Zeit hinaus (die wohl einzige beschriebene Form der Überdosierung) können die ursprünglichen Symptome zurückkehren, was Hahnemann als „Spätverschlimmerung“ bezeichnete. Diese wird, anders als das erste Auftreten der Beschwerden, nicht behandelt. Stattdessen wird das Mittel nun abgesetzt. In der Regel ebbt die Spätreaktion nach 3 – 4 Wochen von selbst ab.
Alternative homöopathische Mittel zu Globuli Melilotus officinalis
Hamamelis
Aus der frischen Rinde der Zweige und der Wurzeln der Zaubernuss (Hamamelis virginiana) wird die homöopathische Arznei Hamamelis hergestellt. Zu ihren organischen Hauptangriffspunkten wird das venöse System gezählt und so findet sie Anwendung bei dunklen Blutungen (Hämorrhagien), Nasenbluten (Epistaxis), bei leicht blutenden und schmerzhaften Krampfadern (Varizen), Venenentzündung (Phlebitis) und blutenden Hämorrhoiden. Auch hämmernder Kopfschmerz, offene, schmerzhafte Wunden und diverse Entzündungen der Haut zählen zu den Heilanzeigen von Hamamelis. Typisch ist das allgemeine Zerschlagenheitsgefühl, das der Patient schildert. Ruhe und ruhiges Liegen verbessern die Beschwerden, während Druck, Bewegung, feuchtwarmes Wetter und Berührung Verschlechterungen bewirken können. Für die äußere, lokale Anwendung stehen homöopathische Salben und Tinkturen zur Verfügung.
Lachesis
Das aus dem getrockneten Schlangengift der Buschmeisterschlange (Lachesis muta) hergestellte homöopathische Mittel Lachesis findet ebenfalls bei Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems Anwendung. So findet es zum Beispiel bei Blutungen, bei Bildung von Blutgerinnseln in den Blutgefäßen (Thrombose), bei Verstopfungen eines Blutgefäßes durch ein Blutgerinnsel (Embolie) und bei hohem oder niedrigem Blutdruck (Hyper- oder Hypotonie) Anwendung. Auch bei Lachesis finden sich Kopfschmerzen mit dem Gefühl, alles Blut ströme zum Kopf hin. Der Kopfschmerz bessert sich typischerweise durch Absonderung (Sekretion) von Körpersäften (Menstruationsblut, Bronchialschleim). Charakteristisch für das Mittel ist die Linksseitigkeit der Beschwerden, der Kleiderdruck auf der Haut wird schlecht vertragen. Linderung der Symptomatik kann an der frischen Luft eintreten, während Schlaf und Wärme den Zustand verschlechtern können.
Glonoinum
Aus Nitroglycerin wird die homöopathische Arznei Glonoinum hergestellt. Ähnlich wie Melilotus wird sie bei heftigen Kopfschmerzen eingesetzt, bei denen meist die Halsschlagadern sichtbar hervortreten und das Gesicht stark durchblutet und rot ist. Bei Glonoinum treten die Kopfschmerzen jedoch plötzlich und explosionsartig auf, während sie sich bei Melilotus langsam entwickeln. Die Arznei wird klassischerweise auch beiBeschwerden eingesetzt, die durch Sonneneinstrahlung entstanden sind, so zum Beispiel Sonnenstich oder Kopfschmerzen. Drohender Hirnschlag (Apoplex), geistige Verwirrung, heftiges Herzklopfen mit Pulsieren am ganzen Körper, Durchblutungsstörungen, Bluthochdruck (Hypertonie), Herzenge (Angina pectoris) und Hitzewallungen zählen ebenfalls zu den Heilanzeigen der Arznei. Eine Verschlimmerung der Symptomatik tritt klassischerweise durch Wärme, bei direkter Sonneneinstrahlung, in Bewegung und durch Wein auf, während im Freien eine Linderung der Beschwerden erreicht werden kann.
Melilotus officinalis Globuli: Hintergrundinformationen
Das homöopathische Mittel Melilotus wird aus den frischen und zur Blütezeit geernteten oberirdischen Teilen (ohne die verholzten Stängel) des echten Steinklees (Melilotus officinalis) anhand den Vorschriften 3a und 7 des homöopathischen Arzneibuches (HAB) hergestellt.[1]
Die zweijährige Pflanze ist häufig im Süden und Osten Europas vor allem auf sonnigen, kalkreichen oder leicht salzigen Böden nicht unweit von Menschensiedlungen anzutreffen. Aufgrund ihrer tiefgehenden Pfahlwurzel wird sie zum Teil auch zur Hangbefestigung ausgesät. Während der Blütezeit von Juli bis September erscheinen die typischen, sehr nektarreichen, kleinen gelben Blüten. Dem süßlichen Duft, den die Pflanze vor allem beim Trocknen verströmt, verdankt sie die Bezeichnung Honigklee. Weitere, synonym verwendete Bezeichnungen sind echter oder gewöhnlicher Steinklee, Mottenklee oder Schabenkraut.
Seit der griechischen Antike wurde der gelbe Steinklee als Heilpflanze verwendet und aufgrund seiner schmerzstillenden, entzündungshemmenden, wund heilenden und schweißtreibenden Eigenschaften geschätzt und zum innerlichen und äußerlichen Gebrauch angewandt. Der äußerliche Gebrauch fand vor allem bei Geschwüren, Verletzungen, Schwellungen, Ödemen und Ohrenleiden Anwendung.[6]
Auch in der heutigen Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) spielt die Verwendung von Extrakten oder Teezubereitungen zur innerlichen Einnahme aus Melilotus officinalis vor allem bei Schlaf- und Magendarmstörungen, bei Venenschwäche (venöse Insuffizienz), bei Krampfadern (Varizen), Juckreiz (Pruritus), Wadenkrämpfen, Kopfschmerzen, Migräne, Hämorrhoiden und Wasseransammlungen (Ödemen) eine Rolle. Die Hauptwirkstoffe des gelben Steinklees, die sogenannte Cumarine lieferten das Vorbild für die Entwicklung chemischer, gerinnungshemmender Mitteln wie zum Beispiel Marcumar, Warfarin oder Phenoprocoumon.[7] Die abschwellende Wirkung der Melilotus-Cumarine konnte auch in Versuchen bei Patienten mit Wasseransammlungen im Bindegewebe (Lymphödem) bestätigt werden.[8]
Im Gegensatz zur Anwendung von homöopathischen Zubereitungen aus Meliltotus officinalis sind bei dessen Verwendung in der Pflanzenheilkunde Gegenanzeigen zu beachten: Bei der gleichzeitigen Anwendung der Heilpflanze Melilotus officinalis und blutverdünnenden Medikamenten und in der Schwangerschaft (Gefahr von Frühgeburten) ist jedoch äußerste Vorsicht geboten und die Anwendung der Heilpflanze sollte unbedingt vorher mit dem Arzt abgesprochen werden.
Quellenangaben:
- Deutsche Homöopathie-Union (DHU): Homöopathisches Repetitorium, Verlag der DHU, S. 264 - 265
- Vonarburg Bruno: Homöotanik. Arzneipflanzen der Homöopathie, Haug Verlag, S. 222 - 225
- Boericke William: Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre, Narayana Verlag, S. 412 - 413
- Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre, Urban & Fischer, 4. Auflage, S. 439 – 440
- Eisele Mathias, Karl-Heinz Friese, Gisela Notter, Anette Schlumberger: Homöopathie. Indikations- und wirkstoffbezogene Beratungsempfehlungen, Deutscher Apotheker Verlag, S. 41
- Madaus Gerhard: Lehrbuch der biologischen Heilmittel, Verlag Georg Olms, S. 1862 - 1865
- Van Wyk, Wink, Wink: Handbuch der Arzneipflanzen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbh Stuttgart, 2. Auflage, S. 203
- Pastura G., Mesiti M., Saitta M., Romeo D., Settineri N., Maisano R., Petix M., Giudice A.: Lymphedema of the upper extremity in patients operated for carcinoma of the breast: clinical experience with coumarinic extract from Melilotus officinalis, Clinincal Therapeutics, November/ Dezember 1999, S. 403 - 408
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