Anwendungsmöglichkeiten für Oleander Globuli

Zusammenfassung

Bei wem?: Charakteristisch für Oleander sind Lähmungszustände, die mit krampfhaftem Zucken der Arme (obere Extremitäten) einhergehen. Auch halbseitige Lähmungen (Hemiplegie) beispielsweise in Folge eines Schlaganfalls (Apoplexie) oder teilweise Lähmungen (Parese), die nach einer Kinderlähmungserkrankung (Polio) zurückbleiben, passen zu dieser Arznei. Die Patienten können, infolge ihrer Lähmungszustände, beinahe vollständig das Sprachvermögen verloren haben. Darüber hinaus findet Oleander bei Muskelkrämpfen, Taubheitsempfindungen und todesähnlichem Schlaf, aus dem die Patienten kaum geweckt werden können (Sopor) Anwendung. Verschiedene Ausschläge, vor allem im Kopfbereich, können mit dem Einzelmittel behandelt werden. Außerdem gehört unwillkürlich abgehender Stuhl zu den Symptomen von Oleander. Einige Patienten, auf die das Mittel passt, leiden unter großer geistiger Zerrüttung.[2][6][7]

Wo wirkt es?: Oleander wirkt hauptsächlich auf das Nervensystem bei diversen Lähmungserscheinungen, das Herz bei Herzklopfen und Schmerzen im Brustbereich (Angina pectoris), die äußere Haut bei Ausschlägen, die vor allem im Kopfbereich auftreten, den Verdauungstrakt bei verschiedenen Erkrankungen und den Kopf bei Schwindel und Kopfschmerzen.[2][7]

In welchem Alter?: Wenn die Symptome des Patienten zu den Indikationen des Einzelmittels passen, kann Oleander in jedem Lebensalter, bei Kindern, Erwachsenen und älteren Menschen angewendet werden.[2][6][7]

Wahlanzeigende Beschwerden

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie kann die hier beschriebene Arznei bei all jenen Betroffenen hilfreich sein, die mindestens zwei der folgenden körperlichen Beschwerden aufweisen. Diese müssen in Verbindung mit mindestens einem der genannten Umstände stehen, unter welchen sich die Beschwerden verschlechtern. Je mehr der aufgeführten Punkte auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der beschriebenen Arznei.

Hauptbeschwerden

Informationen anzeigen

Informationen ausblenden

  • Der Patient leidet unter Lähmungserscheinungen in den Armen (obere Extremitäten), die mit krampfartigen Zuckungen verbunden sind.
  • Der Patient leidet, beispielsweise infolge eines Schlaganfalls (Apoplexie) unter einer halbseitigen Lähmung (Hemiplegie).
  • Der Patient leidet infolge einer Kinderlähmung (Polio), also einer viral ausgelösten Infektionserkrankung, anteilweisen Lähmungen (Parese).[8]
  • Der Patient leidet unter großer, unübersehbarer geistiger Zerrüttung.
  • Der Patient leidet unter Muskelkrämpfen oder Taubheitsempfindungen.
  • Bei stillenden Frauen treten allgemeines Schwächegefühl und Zittern des ganzen Körpers auf.
  • Nach dem Essen empfindet der Patient ein Gefühl der Leere im Magen und in der Brust, das aber durch den Genuss von Brandwein gemildert wird.
  • Der Patient schläft so tief, dass er nicht zu wecken ist. Es handelt sich bei diesem Schlaf (Sopor) um die Vorstufe zum Koma, also um eine Bewusstseinsstörung.
  • Der Patient ist unfähig zu sprechen oder aber das Sprechen fällt ihm sehr  schwer, möglicherweise aufgrund von Lähmungserscheinungen infolge eines Schlaganfalls (Apoplexie).
  • Der Patient leidet unter unwillkürlichen Stuhlabgängen, die er nicht zu kontrollieren vermag.
  • Der Patient leidet unter Schwindel oder Kopfschmerzen.
  • Es treten verschiedene, mit Jucken verbundene Hautausschläge vor allem im Kopfbereich auf.
  • Der Patient leidet unter einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) oder Schmerzen im Brustbereich (Angina pectoris).

Verbesserung: Kopfschmerzen werden durch Seitwärtssehen gelindert; Magensymptome bessern sich durch Branntwein.

Verschlechterung: Die Symptome des Patienten verschlimmern sich durch das Reiben der Kleider, aber auch durch das Entkleiden selbst. Außerdem kann eine Verschlechterung des Zustandes durch Ruhe eintreten. Während Kopfschmerzen durch Seitwärtssehen gebessert werden, verschlimmert das Seitwärtssehen die Augensymptome. Stillende Frauen sind von Schwäche und Zittern betroffen.[1][2][6][7]

Geist / Gemüt

Informationen anzeigen

Informationen ausblenden

Zu Oleander passen diverse Symptome geistiger Zerrüttung. Dazu gehören ein schwaches Erinnerungsvermögen, eine langsame Auffassungsgabe, geistige Stumpfheit (Lethargie) oder gar die Unfähigkeit zu Lesen oder zu Denken. Einige Patienten zeichnen sich durch eine Neigung zur Melancholie aus, die mit hartnäckiger Verstopfung einhergeht. Auch eine teilweise oder vollständige Unempfindlichkeit gegen Schmerzen (Indolenz) kann auftreten. Oleander kann zur begleitenden Behandlung der Dementia paralytica verwendet werden, einer Spätfolge der Syphilis, bei der das Nervengewebe chronisch entzündet ist, was schließlich zur Demenz führt.[9] Das Mittel passt ebenfalls zu einer angeborenen mittelschweren geistigen Schwäche (Imbezillität).[10]

Weniger gravierende das Gemüt betreffende Symptome, die mit Oleander behandelt werden können, sind Abneigung gegen Arbeit und die Verminderung des Selbstwertgefühls. Zustände des Zornes und der schlechten Laune wechseln sich mit Empfindungen von Reue ab.[2][6][7]

Kopf

Informationen anzeigen

Informationen ausblenden

Morgens beim Erwachen klagt der Patient über einen schweren Kopf und allgemeines Schwächegefühl. Er verlässt das Bett nur unter großen Anstrengungen. Einige Patienten beschreiben einen Drehschwindel, sobald sie sich im Bett umdrehen, der aber auch morgens beim Aufstehen vorkommt. Der Schwindel geht häufig mit Doppeltsehen und Schwanken einher und verschlimmert sich, sobald der Patient zu Boden blickt oder versucht, einen Gegenstand zu fixieren. Der Schwindel kann über einen längeren Zeitraum anhalten und Lähmungen vorausgehen. Leidet der Patient unter Kopfschmerzen, bessern sich diese durch Schielen oder Seitwärtssehen.

Die Kopfhaut des Patienten ist häufig schuppig. Die Abschuppung beginnt meist am Hinterkopf. Ein heftiges Jucken, als wäre er von Läusen befallen, plagt den Patienten. Das Jucken verschlimmert sich durch Kratzen und durch Hitze. Hinter den Ohren und am Hinterkopf lassen sich bei einigen Patienten feuchte, übelriechende Stellen entdecken. An der Stirn treten an Herpes erinnernde, rote, raue Ausschläge auf. Auch Taubheitsgefühle im Kopfbereich können mit Oleander behandelt werden. Das Einzelmittel eignet sich auch, um Milchschorf bei Säuglingen zu therapieren. Dabei handelt es sich um einen krustigen Hautausschlag, der an angebrannte Milch erinnert.[2][6][7]

Gesicht

Informationen anzeigen

Informationen ausblenden

Das Gesicht des Patienten wirkt blass und eingefallen. Dunkle Ringe zeichnen sich unter seinen Augen ab. Die Oberlippe des Patienten kann sich taub anfühlen, als sei sie geschwollen. Beim Gähnen zittert der Unterkiefer. Es können Zahnschmerzen auftreten, die sich nur beim Kauen bemerkbar machen und danach gleich wieder vergehen. Auch an der Zunge des Patienten kann es zu Taubheitsgefühlen kommen. Einige Patienten verlieren das Sprachvermögen teilweise oder vollständig.

Die Augen des Patienten tränen beim Lesen. Das Gefühl, als würden die Augen nach hinten in den Kopf gezogen werden, tritt häufig zusammen mit Kopfschmerzen auf. Der Patient kann Gegenstände nur aus dem Augenwinkel heraus anschauen. Zu Oleander passt auch die Neigung zum Doppeltsehen.[2][7]

Atmungsorgane / Brust / Herz

Informationen anzeigen

Informationen ausblenden

Einige Patienten leiden unter Herzklopfen mit Schwäche und Leeregefühl in der Brust, das sich durch Branntwein bessert. Auch ein Ziehen oder Stechen am Herzen, das Gefühl von beklemmendem Druck auf der Brust oder eine starke Angst, die in der Herzgegend empfunden wird (Präkordialangst) können auftreten. Diese Symptome stehen häufig im Zusammenhang mit Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit oder schmerzhaftem Wasserlassen bzw. Stuhlgang. Schmerzen über dem Herzen bessern sich durch Bücken. Oleander passt auch zu Herzmuskelentzündungen (Myokarditis), Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkten, Schmerzen in der Herzgegend (Angina pectoris) oder Herzschwächen.[2][6][7]

Verdauungsorgane

Informationen anzeigen

Informationen ausblenden

Oleander passt zu einem Pulsieren des Magens oder einem Leeregefühl. Diese Symptome verschlimmern sich bei stillenden Frauen und bessern sich durch Branntwein. Stößt der Patient auf, tritt ebenfalls eine sofortige Besserung der Symptome ein. Er klagt über fauliges oder leeres Aufstoßen. Einige Patienten leiden unter Heißhunger; sie essen hastig und ohne Appetit. Dabei zittern ihnen die Hände. Manche werden von großem Durst nach kaltem Wasser geplagt. Es kommt zu Übelkeit und Erbrechen; wird keine Nahrung erbrochen, erbricht der Patient grünliches Wasser. Er empfindet eine Abneigung gegen Käse.

Stinkende Blähungen und kollernde Darmgeräusche zählen ebenfalls zu den Symptomen von Oleander. Charakteristisch für das Mittel sind Stühle, die hauptsächlich aus Unverdautem bestehen. Gehen Blähungen ab, kann es zu unwillkürlichem Stuhlgang kommen, vor allem bei Kindern. Einige Patienten beschreiben einen brennenden Schmerz im Anus oder quälende Verstopfungen. Kommt es zu Durchfall (Diarrhoe), tritt der oben genannte Heißhunger auf. Das schmerzhafte Krampfen der Gedärme kann ebenfalls mit Oleander behandelt werden. Verstopfung (Obstipation) und Durchfall (Diarrhoe) wechseln sich ab.[2][6][7]

Harnorgane

Informationen anzeigen

Informationen ausblenden

Bei einigen Patienten kann es unwillkürlichen Harnabgängen kommen.[7]

Geschlechtsorgane

Informationen anzeigen

Informationen ausblenden

Nach dem Stillen kann bei Frauen ein starkes Zittern des ganzen Körpers auftreten, so dass sie kaum im Zimmer umhergehen können.

Bewegungsorgane

Informationen anzeigen

Informationen ausblenden

Im Zusammenhang mit Lähmungen tritt ein krampfhaftes Zucken der Arme (obere Extremitäten) auf. Die Gliedmaßen des Patienten können sich taub anfühlen. Die Füße sind häufig kalt. Es fehlt den Patienten allgemein an Lebenswärme in Armen und Beinen. Die Hände zittern beim Schreiben, die Knie dagegen beim Gehen. Einige Patienten leiden an einer Schwäche der Beine; Beine und Füße können vollständig gelähmt sein. Lähmungen, die mit Oleander behandelt werden, sind in der Regel schmerzlos. Schwellungen, Brennen oder Steifheit der Gelenke, vor allem der Fingergelenke, passen zu dieser Arznei. Die Daumen der Patienten sind abgeknickt und liegen auf der Handfläche auf. Es kann zu Empfindung eines kalten Windes kommen, der die linke Seite des Halses anweht.[2][6][7]

Haut

Informationen anzeigen

Informationen ausblenden

Oleander-Patienten leiden häufig unter empfindlicher Haut. Sie klagen über wundgeriebene Stellen oder stinkende, nässende bzw. blutige Ausschläge. Hautausschläge. Diese Ausschläge zeichnen sich durch besonders starkes Juckenwie von Parasitenbefall aus. Abends beim Ausziehen verschlimmert sich das Jucken. Besonders die empfindliche Kopfhaut ist betroffen. Es kann eine Taubheit und Empfindungslosigkeit des ganzen Körpers auftreten. Die Patienten schwitzen kaum. Auch Herpes und schuppige Pickel können mit Oleander behandelt werden.[2][6][7]

Fieber / Schwitzen / Kälte

Informationen anzeigen

Informationen ausblenden

Bei geistiger Anstrengung, besonders beim Lesen, wird der Patient von Hitzewallungen geplagt. Andererseits schwitzen einige Oleander-Patienten kaum. Arme, Beine, Hände und Füße der Patienten sind häufig kalt.[2][7]

Schlaf

Informationen anzeigen

Informationen ausblenden

Zu den charakteristischen Symptomen von Oleander zählt der sogenannte Sopor, ein todesähnlicher Schlaf, aus dem der Patient in der Regel nicht geweckt werden kann. Nur starke Reize (z.B. Schmerzen) können den Schlafenden zu Abwehrreaktionen provozieren. Sopor ähnelt eher einer Bewusstseinsstörung als einer Form des Schlafes.

Bei Männern können erotische Träume mit unwillkürlichen Samenergüssen (Pollution) auftreten. Gähnt der müde Oleander-Patient kommt es zum Zittern seines ganzes Körpers, vor allem aber des Unterkiefers.[2][6]

Alternative homöopathische Mittel zu Globuli Oleander

Conium maculatum

Aus dem, vor allem durch Platons Bericht über den Tod des Sokrates berühmten Gefleckten Schierling wird das homöopathische Einzelmittel Conium maculatum hergestellt.

Conium maculatum ist vor allem ein Mittel für das hohe Alter. Damit teilt es einige Symptome mit Oleander, so zum Beispiel Schwäche, gerade morgens beim Aufstehen, den schwankenden Gang, Trägheit, das schwache Gedächtnis, Zittern und Herzklopfen. Charakteristisch für Conium maculatum sind außerdem Lähmungszustände, die an die tödliche Giftwirkung des unverarbeiteten Krautes erinnern. Das Einzelmittel passt darüber hinaus zu Hypochondrie, Harnwegserkrankungen, sexueller Kraftlosigkeit, Schwellung und Verhärtung der Drüsen und verschiedenen bösartigen Krebserkrankungen.[2][6][7]

Natrium muriaticum

Das gewöhnliche Kochsalz (Natriumchlorid), aus dem das homöopathische Einzelmittel Natrium muriaticum gewonnen wird, teilt mit Oleander vor allem die große Schwäche der Patienten. Morgens wird diese Schwäche auch bei Natrium muriaticum als besonders quälend empfunden. Die Patienten frieren häufig und klagen über Müdigkeit. Sie verspüren großen Durst. Taubheitsgefühle und Lähmungen können auftreten. Im oberen Teil des Köpers kommt es zu Zuckungen der Muskeln. Mitunter zittern die Patienten. Natrium muriaticum wirkt außerdem auf Leber, Milz und den Verdauungstrakt. Auch bei guter Ernährung magern die Patienten ab. Es passt zu Diabetes oder Schilddrüsenüberfunktion.[2][6][7]

Causticum

Causticum oder Causticum hahnemanni ist ein speziell von Hahnemann entwickeltes Einzelmittel, dass er auf der Grundlage von Ätzstoff bzw. gebranntem Kalk (Ätzkalk) herstellte. Wie Oleander passt Causticum zu Lähmungszuständen. Charakteristisch für diese Arznei sind Lähmungen einzelner Körperteile, beispielsweise des Stimmapparates, der Zunge, der Augenlider, der Extremitäten oder des Gesichtes. Die für Causticumtypischen Lähmungszustände treten oft infolge eines zunehmenden Sinkens der Kräfte, Steifheit der Gelenke und des Verlustes der Muskelkraft auf. Schmerzen und Rauheit der Häute und Schleimhäute, rheumatische Schmerzen und Abmagerung passen zu diesem Einzelmittel. Es wird häufig verschrieben, wenn die Beschwerden durch lang anhaltenden Kummer, Sorge, durch Schlaflosigkeit oder starke Gemütsbewegungen ausgelöst wurden.[2][6][7]

Dosierung und Einnahme von Globuli Oleander

Homöopathische Mittel sind aufgrund ihrer guten Verträglichkeit und der ausbleibenden Nebenwirkungen für alle Altersklassen, Stillende und Schwangere geeignet. Bei der Anwendung von Potenzen ab D30 sowie LM- oder Q-Potenzen sollte ein fachkundiger Arzt, ein Homöopath oder eine Hebamme zurate gezogen werden.

Einnahme Empfehlungen und Regeln

  • Für die Selbstbehandlung empfohlen werden meist die Potenzen D6 – D12. Die Behandlung von Schwangeren und Kindern soll stets in Absprache mit Frauenarzt, Hebamme oder Kinderarzt erfolgen.
  • Die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn eine Verschlechterung der Symptome über mehrere Tage anhält.
  • Im Rahmen der Selbstbehandlung sollte stets nur ein Mittel auf einmal versucht werden.
  • Es darf niemals ein schulmedizinisches Medikament eigenmächtig abgesetzt und/oder durch ein Homöopathikum ersetzt werden. Die Einnahme unterstützender Mittel sollte stets mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Auch die Einnahme selbst erfordert besondere Aufmerksamkeit. Unabhängig von der Art der Darreichungsform (Globuli, Tablette oder Tropfen) sind Homöopathika empfindliche Stoffe, deren Wirksamkeit durch äußere Reize möglicherweise beeinflusst werden können. Um eine Heilwirkung nicht zu gefährden, sollten zur Sicherheit folgende Regeln beachtet werden:

  • Vor der Einnahme des Mittels sollten die Mundschleimhäute 15 Minuten frei sein von Speisen und Getränken, Nikotin oder Alkohol.
  • Globuli, aufgelöste Tabletten oder Tropfen zur Vorsicht mit Plastiklöffeln einnehmen.
  • Stark riechende ätherische Öle (Latschenkiefer, Menthol, Kampfer) und Lösungsstoffe (Lacke, Farben, Benzin) sind während der Anwendung zu vermeiden.
  • Minze, Zahnpasta, Kaugummi, Kaffee und Alkohol zur Sicherheit der Wirkung möglichst vermeiden oder den Gebrauch stark einschränken.

Einnahme für Säuglinge und Kleinkinder:

Ein Säugling (bis 12 Monate) bekommt 1 Kügelchen, ein Baby ab dem zweiten bis zum dritten Jahr darf 2 Globuli einnehmen.Größere Kinder bekommen 3 Globuli. Die Globuli werden dem Säugling und Baby einfach in die Wangentasche gelegt. Tropfen (Dilution) werden immer in Wasser gelöst. Sie können auf einem Plastiklöffel gegeben werden oder mit einer Pipette -die in jeder Apotheke zu kaufen ist- in den Mund getropft werden. Praktisch ist es auch, den Schnuller in die wässrige Arzneilösung zu tunken und dem Säugling zu geben. Auch eine Verabreichung über die Trinkflasche kann gut gelingen.

Einnahme für Erwachsene

Die Globuli auf einen Plastiklöffel geben und langsam im Mund zergehen lassen. Tropfen ebenfalls mit einem Plastiklöffel einnehmen. Tabletten können in die Wangentasche gelegt werden, wo sie sich auflösen. Sie können alternativ auch in Wasser gelöst und getrunken werden.

Behandlungsdauer

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Beschwerdebild. In der Regel werden homöopathische Arzneien nur solange eingenommen, bis die Beschwerden geheilt sind oder deutlich besser werden. Zu beachten ist es, dass die Einnahmehäufigkeit variieren kann. Oftmals gehen die Empfehlungen dahin, akuten Beschwerden mit häufigen Einnahmen zu begegnen und die Abstände mit Besserung der Beschwerden zu verlängern. Hohe Potenzen (ab C200) werden in der Regel nur von heilkundigen homöopathischen Ärzten oder Heilpraktikern verordnet und eignen sich nicht zur Selbstbehandlung, da ihre Wirkweise eine andere Dynamik hat, als die der tiefen D-Potenzen.

Wirkungsweise und Nebenwirkungen von Oleander Globuli

Homöopathische Mittel werden als „energetische Arzneien“ bezeichnet. Ihre Wirkung basiert auf dem Ähnlichkeitsprinzip. Das bedeutet, dass die Mittel hier, anders als bei allopathischen Arzneien (Schulmedizin), dem Immunsystem nicht entgegengesetzt werden, sondern unterstützend zum Einsatz kommen. Es geht demnach nicht darum, dem Körper die Arbeit abzunehmen, sondern ihn in seinem natürlichen Tun zu unterstützen. Deshalb bedarf es eines der zu behandelnden Beschwerde ähnelnden Reiz, um diese Selbstheilungskräfte (Hahnemann sprach von der individuellen Lebenskraft) zu aktivieren. Es wird ausdrücklich betont, dass es bei der Anwendung homöopathischer Mittel nicht um eine bloße Beeinflussung der Erkrankung geht, sondern vielmehr um die Belebung der Vis Mediatrix Naturae (Heilkraft der Natur). Sie soll helfen die Beschwerden zu neutralisieren.

Der Gedanke hinter diesem Prinzip ist die Annahme, dass jeder Mensch auf vielfältige Art und Weise mit seinem Umfeld interagiert: die Homöopathie spricht hier vom Prinzip der harmonischen Resonanz. Dies umfasst sowohl positive als auch negative Auswirkungen und äußert sich bei jedem Individuum anders. Diese Auswirkungen werden für die homöopathische Behandlung nutzbar gemacht, indem Lebensenergie (Prana oder Qui genannt) in flüssigen oder trockenen Medien eingeschlossen wird. Bei jedem Verdünnungsschritt des Mediums wird folglich die enthaltene Energie weiter potenziert. Je höher also die Potenz, umso stärker wirkt das Mittel, auch wenn dies mit einer Verdünnung der ursprünglich enthaltenen Substanz einhergeht. Übrig bleibt die Energie, die mit dem Körper interagiert. Die Wirkung höher potenzierter Mittel geht tiefer und hält länger vor.

Aufgrund des unterstützenden Charakters kann es, besonders bei den sogenannten Hochpotenzen (ab C200, LM- und Q-Potenzen), zu einer Erstverschlimmerung der Symptomatik kommen. Sie kann ein paar Tage nach Einnahmebeginn einsetzen und wird als positives Zeichen für die adäquate Reaktion des Körpers gewertet. Ein Ausbleiben der Erstverschlimmerung ist jedoch im Umkehrschluss kein Zeichen mangelnden Erfolges, da längst nicht alle Mittel diese Erstreaktion auslösen (Sulfur ist zum Beispiel bekannt für das vermehrte Auftreten einer Erstverschlimmerung). Besonders häufig wird sie bei der Behandlung chronischer Krankheiten beobachtet.

Die Einnahme homöopathischer Mittel soll grundsätzlich mit dem Ausbleiben der behandelten Beschwerden beendet werden. Bei einer Einnahme über die erforderliche Zeit hinaus (die wohl einzige beschriebene Form der Überdosierung) können die ursprünglichen Symptome zurückkehren, was Hahnemann als „Spätverschlimmerung“ bezeichnete. Diese wird, anders als das erste Auftreten der Beschwerden, nicht behandelt. Stattdessen wird das Mittel nun abgesetzt. In der Regel ebbt die Spätreaktion nach 3 – 4 Wochen von selbst ab.

Oleander Globuli: Hintergrundinformationen

Oleander ist ein Strauch oder ein kleiner Baum, der zwischen Juli und September weiße und rosa Blüten hervorbringt, bis zu 6 cm hoch wächst und sich durch ledrige Blätter auszeichnet, aus deren Saft das homöopathische Einzelmittel schließlich hergestellt wird. Besonders für Tiere und Kinder, die die Blätter ohne Absicht verzehren, ist Oleandrin, das Gift der Pflanze, ein Gesundheitsrisiko. Es bewirkt Kopfschmerzen, Erbrechen, Durchfälle, verlangsamt den Puls, erweitert die Pupillen, führt zu Krämpfen, zu blauen Lippen und Fingerkuppen, verursacht schließlich Herzrhythmusstörungen, die nach 2 bis 3 Stunden auch zur Herzlähmung und damit zum Tod führen können. Der milchige Saft der Pflanze kann nicht nur durch Verzehr in den Körper gelangen, sondern auch, wenn offene Wunden mit ihm in Kontakt geraten. Eine Vergiftung mit Oleandrin durch Verzehr dagegen ist relativ selten, weil der Pflanzensaft Bitterstoffe enthält und das Gift darum schnell erbrochen wird. Dennoch hält sich hartnäckig das Gerücht, dass gleich mehrere Soldaten Napoleons starben, nachdem sie ihr Abendessen auf Oleanderstöcken über einem Lagerfeuer gebraten hatten.[3]