Anwendungsmöglichkeiten für Myristica sebifera Globuli

Zusammenfassung

Bei wem?: Myristica sebifera besitzt antiseptische Kraft und hat dementsprechende Wirkung auf Entzündungen der Haut, des Zellgewebes und derKnochenhaut (Periost). Es treibt die Eiterung voran und verkürzt deren Dauer. Es wirkt oft noch kräftiger als Hepar sulphur oder Silicea, was die Eiterung und deren Vorantreibung betrifft. [2]

Wo wirkt es?: Myristica sebifera ist indiziert bei eitrigen Entzündungen an Zehen und Fingern (Panaritien), Geschwüren auf der Haut(Ulzera), Entzündungen des Haarbalges (Furunkeln), Eiteransammlungen in nicht vorgegebenen Körperhöhlen (Abszess), schlecht heilende Geschwüre am Unterschenkel(Ulcus cruris), Entzündungen der Haut (Ekzeme), Entzündungen der Ohrspeicheldrüse (Parotitis), eitrige Mittelohrentzündung(Otitis) und schweren Formen des Lymphödems (Elephantiasis). [1] [2]

In welchem Alter?: Myristica sebifera kann in jedem Lebensalter angewendet werden

Wahlanzeigende Beschwerden

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie kann die hier beschriebene Arznei bei all jenen Betroffenen hilfreich sein, die mindestens zwei der folgenden körperlichen Beschwerden aufweisen. Diese müssen in Verbindung mit mindestens einem der genannten Umstände stehen, unter welchen sich die Beschwerden verschlechtern. Je mehr der aufgeführten Punkte auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der beschriebenen Arznei.

Hauptbeschwerden

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  • Die Patienten leiden an einer Entzündung mit Eiterbildung
  • Bei einer Entzündung der Finger und Zehen fühlen sich die Hände steif an
  • Es besteht ein ausgeprägter Schmerz in den Fingernägeln
  • Es kann sich ein roter Hof um das entzündete Hautareal gebildet haben [3]

Verbesserung:

Verschlechterung:

Kopf

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Bei einer Entzündung der Ohrspeicheldrüse (Parotitis) oder auch bei einer Mittelohrentzündung (Otitis) im eiternden Stadium kann Myristica sebifera angezeigt sein. Dazu können ein kupferartiger Geschmack und ein Brennen im Hals kommen. Die Zunge kann weiß und rissig sein. [2]

Bewegungsorgane

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Bei einer eitrigen Entzündung der Finger und Zehen (Panaritis) mit starken Schmerzen in den Fingernägeln hat es eine spezifische Wirkung und treibt die Eiterung voran und verkürzt deren Dauer. Oftmals muss dann kein operativer Eingriff mehr vorgenommen werden.Myrsitica sebifera kann bei der schwersten Form des Lymphödems(Elephantiasis) angezeigt sein und Erleichterung verschaffen. [2]

Haut

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Geschwüre auf der Haut (Ulzera), Entzündungen des Haarbalges (Furunkeln), Eiteransammlungen in nicht vorgegebenen Körperhöhlen (Abszess), schlecht heilende Geschwüre am Unterschenkel (Ulcus cruris) und Entzündungen der Haut (Ekzeme) können Symptome für Myristica sebifera sein. Auch eine eitrige, meist bakterielle Infektion der Hautschichten (Phlegmone), beispielsweise nach einem Insektenstich, kann ein Symptom sein. [2]

Dosierung und Einnahme von Globuli Myristica sebifera

Homöopathische Mittel sind aufgrund ihrer guten Verträglichkeit und der ausbleibenden Nebenwirkungen für alle Altersklassen, Stillende und Schwangere geeignet. Bei der Anwendung von Potenzen ab D30 sowie LM- oder Q-Potenzen sollte ein fachkundiger Arzt, ein Homöopath oder eine Hebamme zurate gezogen werden.

Einnahme Empfehlungen und Regeln

  • Für die Selbstbehandlung empfohlen werden meist die Potenzen D6 – D12. Die Behandlung von Schwangeren und Kindern soll stets in Absprache mit Frauenarzt, Hebamme oder Kinderarzt erfolgen.
  • Die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn eine Verschlechterung der Symptome über mehrere Tage anhält.
  • Im Rahmen der Selbstbehandlung sollte stets nur ein Mittel auf einmal versucht werden.
  • Es darf niemals ein schulmedizinisches Medikament eigenmächtig abgesetzt und/oder durch ein Homöopathikum ersetzt werden. Die Einnahme unterstützender Mittel sollte stets mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Auch die Einnahme selbst erfordert besondere Aufmerksamkeit. Unabhängig von der Art der Darreichungsform (Globuli, Tablette oder Tropfen) sind Homöopathika empfindliche Stoffe, deren Wirksamkeit durch äußere Reize möglicherweise beeinflusst werden können. Um eine Heilwirkung nicht zu gefährden, sollten zur Sicherheit folgende Regeln beachtet werden:

  • Vor der Einnahme des Mittels sollten die Mundschleimhäute 15 Minuten frei sein von Speisen und Getränken, Nikotin oder Alkohol.
  • Globuli, aufgelöste Tabletten oder Tropfen zur Vorsicht mit Plastiklöffeln einnehmen.
  • Stark riechende ätherische Öle (Latschenkiefer, Menthol, Kampfer) und Lösungsstoffe (Lacke, Farben, Benzin) sind während der Anwendung zu vermeiden.
  • Minze, Zahnpasta, Kaugummi, Kaffee und Alkohol zur Sicherheit der Wirkung möglichst vermeiden oder den Gebrauch stark einschränken.

Einnahme für Säuglinge und Kleinkinder:

Ein Säugling (bis 12 Monate) bekommt 1 Kügelchen, ein Baby ab dem zweiten bis zum dritten Jahr darf 2 Globuli einnehmen.Größere Kinder bekommen 3 Globuli. Die Globuli werden dem Säugling und Baby einfach in die Wangentasche gelegt. Tropfen (Dilution) werden immer in Wasser gelöst. Sie können auf einem Plastiklöffel gegeben werden oder mit einer Pipette -die in jeder Apotheke zu kaufen ist- in den Mund getropft werden. Praktisch ist es auch, den Schnuller in die wässrige Arzneilösung zu tunken und dem Säugling zu geben. Auch eine Verabreichung über die Trinkflasche kann gut gelingen.

Einnahme für Erwachsene

Die Globuli auf einen Plastiklöffel geben und langsam im Mund zergehen lassen. Tropfen ebenfalls mit einem Plastiklöffel einnehmen. Tabletten können in die Wangentasche gelegt werden, wo sie sich auflösen. Sie können alternativ auch in Wasser gelöst und getrunken werden.

Behandlungsdauer

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Beschwerdebild. In der Regel werden homöopathische Arzneien nur solange eingenommen, bis die Beschwerden geheilt sind oder deutlich besser werden. Zu beachten ist es, dass die Einnahmehäufigkeit variieren kann. Oftmals gehen die Empfehlungen dahin, akuten Beschwerden mit häufigen Einnahmen zu begegnen und die Abstände mit Besserung der Beschwerden zu verlängern. Hohe Potenzen (ab C200) werden in der Regel nur von heilkundigen homöopathischen Ärzten oder Heilpraktikern verordnet und eignen sich nicht zur Selbstbehandlung, da ihre Wirkweise eine andere Dynamik hat, als die der tiefen D-Potenzen.

Wirkungsweise und Nebenwirkungen von Myristica sebifera Globuli

Homöopathische Mittel werden als „energetische Arzneien“ bezeichnet. Ihre Wirkung basiert auf dem Ähnlichkeitsprinzip. Das bedeutet, dass die Mittel hier, anders als bei allopathischen Arzneien (Schulmedizin), dem Immunsystem nicht entgegengesetzt werden, sondern unterstützend zum Einsatz kommen. Es geht demnach nicht darum, dem Körper die Arbeit abzunehmen, sondern ihn in seinem natürlichen Tun zu unterstützen. Deshalb bedarf es eines der zu behandelnden Beschwerde ähnelnden Reiz, um diese Selbstheilungskräfte (Hahnemann sprach von der individuellen Lebenskraft) zu aktivieren. Es wird ausdrücklich betont, dass es bei der Anwendung homöopathischer Mittel nicht um eine bloße Beeinflussung der Erkrankung geht, sondern vielmehr um die Belebung der Vis Mediatrix Naturae (Heilkraft der Natur). Sie soll helfen die Beschwerden zu neutralisieren.

Der Gedanke hinter diesem Prinzip ist die Annahme, dass jeder Mensch auf vielfältige Art und Weise mit seinem Umfeld interagiert: die Homöopathie spricht hier vom Prinzip der harmonischen Resonanz. Dies umfasst sowohl positive als auch negative Auswirkungen und äußert sich bei jedem Individuum anders. Diese Auswirkungen werden für die homöopathische Behandlung nutzbar gemacht, indem Lebensenergie (Prana oder Qui genannt) in flüssigen oder trockenen Medien eingeschlossen wird. Bei jedem Verdünnungsschritt des Mediums wird folglich die enthaltene Energie weiter potenziert. Je höher also die Potenz, umso stärker wirkt das Mittel, auch wenn dies mit einer Verdünnung der ursprünglich enthaltenen Substanz einhergeht. Übrig bleibt die Energie, die mit dem Körper interagiert. Die Wirkung höher potenzierter Mittel geht tiefer und hält länger vor.

Aufgrund des unterstützenden Charakters kann es, besonders bei den sogenannten Hochpotenzen (ab C200, LM- und Q-Potenzen), zu einer Erstverschlimmerung der Symptomatik kommen. Sie kann ein paar Tage nach Einnahmebeginn einsetzen und wird als positives Zeichen für die adäquate Reaktion des Körpers gewertet. Ein Ausbleiben der Erstverschlimmerung ist jedoch im Umkehrschluss kein Zeichen mangelnden Erfolges, da längst nicht alle Mittel diese Erstreaktion auslösen (Sulfur ist zum Beispiel bekannt für das vermehrte Auftreten einer Erstverschlimmerung). Besonders häufig wird sie bei der Behandlung chronischer Krankheiten beobachtet.

Die Einnahme homöopathischer Mittel soll grundsätzlich mit dem Ausbleiben der behandelten Beschwerden beendet werden. Bei einer Einnahme über die erforderliche Zeit hinaus (die wohl einzige beschriebene Form der Überdosierung) können die ursprünglichen Symptome zurückkehren, was Hahnemann als „Spätverschlimmerung“ bezeichnete. Diese wird, anders als das erste Auftreten der Beschwerden, nicht behandelt. Stattdessen wird das Mittel nun abgesetzt. In der Regel ebbt die Spätreaktion nach 3 – 4 Wochen von selbst ab.

Alternative homöopathische Mittel zu Globuli Myristica sebifera

Hepar sulfuris

Hepar sulfuris ist ein Gemisch aus Austernschalenkalk und Schwefelblüten. Die Patienten sind sehr empfindlich gegenüber allen Eindrücken, reizbar und schwitzen leicht und stark, obwohl sie frieren. Die Eiterungsneigung ist stark ausgeprägt, jede kleine Verletzung eitert. Die Entzündung breitet sich unter der Bildung kleiner Papeln rund um den Ursprungsherd aus. Der Patient hat das Gefühl eines Splitters in der Wunde, er ist sehr berührungsempfindlich und überaus empfindsam gegen Zugluft. Die Absonderungen der Haut sind übelriechend. [2] [4]

Silicea

Silicea-Patienten sind nachgiebig, haben ein großes Bedürfnis nach Anerkennung, frieren leicht und sind sehr durstig. Sie vertragen keine alkoholischen Getränke. Sie neigen insbesondere zur Fistelbildung. Silicea kann Abszesse zum Reifen bringen. Insbesondere bei entzündlich veränderten Gängen im Analbereich (Analfisteln) kann Silicea indiziert sein. Auch Nagelbetteiterungen, speziell wenn sie nach jeder kleinsten Verletzung auftreten, können ein Symptom sein. Oftmals finden sich auch Risse an den Fingerspitzen und verkrüppelte Nägel. Die Hautausschläge jucken nur tagsüber. [2] [4]

Gunpowder

Gunpowder wird aus Salpeter mit Schwefel und Kohle hergestellt. Es kann bei septischen Eiterungen nützlich sein und auch vor Wundinfektion schützen. Typische Indikationen sind große Mengen von entzündeten Haarbälgen (Furunkel, Karbunkel) sowie Wunden, die nicht heilen wollen. [2]

Myristica sebifera Globuli: Hintergrundinformationen

Myristica sebifera wird aus der Rinde des Talgmuskatnußbaum oder Ocoba (Virola sebifera, Myristica sebifera, Myrica ocuba), einer Pflanzenart aus der botanischen Familie der Muskatnußgewächse (Myristicaceae), die in Zentral- und Südamerika beheimatet ist, gewonnen. Für die Zubereitung des Homöopathikums wird der frische Saft der Baumrinde extrahiert. [3]