Anwendungsmöglichkeiten für Magnesium sulfuricum Globuli

Zusammenfassung

Bei wem?: Die Krankheitsbilder von Magnesium sulfuricum-Patienten können sehr vielfältig sein. Besonders auffällig sind meist Symptome, die Körper und Geist gleichermaßen in Mitleidenschaft ziehen. Viele Betroffene klagen beispielsweise über starke Schlafstörungen, die oftmals mit Angstträumen einhergehen. Diese Traumphasen sind meist von plötzlichem Erwachen gefolgt. Tagsüber fühlen sich viele Patienten meist schlapp und träge und sind auch auch leicht reizbar. Im ganzen Körper macht sich häufig ein Gefühl der Schwäche breit, sowie eine Überempfindlichkeit für körperliche und seelische Schmerzen. Der Gemütszustand von Magnesium sulfuricum-Patienten ist in der Regel eher niedergeschlagen und wird häufig von unbegründeter Angst, sowie deprimierter Laune dominiert. Betroffene leiden oftmals auch unter Schwindelgefühl und starken Kopfschmerzen, welche teilweise von mehr oder minder starkem Nasenbluten begleitet werden. Bei den meisten Patienten wird auch der Magen-Darm-Trakt öfters in Mitleidenschaft gezogen. Betroffene klagen meist über das abwechselnde Auftreten von Verstopfung und Durchfall, sowie über starkes Erbrechen und Verdauungsprobleme. Auch entzündliche Veränderungen, wie zum Beispiel Gallenblasenentzündungen (Cholezystitis) oder Magenschleimhautentzündungen (Gastritis) sind bei Magnesium sulfuricum-Patienten keine Seltenheit. Viele Patienten weisen außerdem eine starke Abneigung gegen fleisch- oder fetthaltige Speisen auf. Betroffene Frauen haben häufig auch während der Regelblutung mit starken Menstruationsbeschwerden und Unterleibskrämpfen zu kämpfen. Selbst bei Diabetes und Rheumatismus kann Magnesium sulfuricum eingesetzt werden und die betroffenen Organsysteme, wie beispielsweise Stoffwechsel und Bewegungsapparat, positiv beeinflussen. [1]
Wo wirkt es?: Wie bereits erwähnt, ist Magnesium sulfuricum vielseitig einsetzbar und kann dementsprechend auch viele verschiedene Angriffspunkte im Organsystem haben. Es wirkt auf den Magen-Darm-Trakt abführend, aber auch entgiftend, entschlackend und auch entzündungshemmend wirken. Auch auf andere Bauchorgane, wie zum Beispiel auf die Leber und auf die Gallenblase hat der Wirkstoff bei diversen Erkrankungen, wie zum Beispiel Gelbsucht oder Gallenganserkrankungen, häufig einen unterstützenden Einfluss auf die Genesung, beziehungsweise einen lindernden Einfluss auf die Symptome. Das Mittel wird auch bei Beschwerden der Geschlechtsorgane zur Besserung der Symptome beitragen und ist daher in der Regel auch bei Menstruations- oder Prostatabeschwerden ein hilfreicher Wirkstoff. Es wirkt positiv auf Geist und Gemüt und kann durch Verbesserung der Schlafqualität und des Gemütszustandes zu mehr Vitalität verhelfen. Im Kopfbereich kann der Wirkstoff außerdem dabei helfen, Kopfschmerzen zu reduzieren. [1]

In welchem Alter?: Die Einnahme von Magnesium Sulfuricum ist für Erwachsene sehr gut geeignet und kann, gemäß den Dosierungsempfehlungen in der Packungsbeilage, auch eigenmächtig verabreicht werden. Auch für Schwangere und stillende Mütter ist die Einnahme in der Regel problemlos, es sollte jedoch in jedem Fall vor der Einnahme Rücksprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker genommen werden, da hierzu bisweilen nur wenig ausreichend dokumentierte Erfahrungen vorhanden sind.
Bei Kindern kann der Wirkstoff bei Durchfällen, die vor allem in den Sommermonaten auftreten können, und Erbrechen angewendet werden. Hier eignen sich jedoch Tropfen besser als Globuli, da diese besonders von kleinen Kindern besser geschluckt werden können. Generell sollte vor der Gabe an Kinder aber immer ein Arzt oder Heilpraktiker zu Rate gezogen werden, da es zu eventuellen Nebenwirkungen bei Kindern häufig nicht ausreichend dokumentierte Erfahrungsberichte gibt. [1]

Wahlanzeigende Beschwerden

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie kann die hier beschriebene Arznei bei all jenen Betroffenen hilfreich sein, die mindestens zwei der folgenden körperlichen Beschwerden aufweisen. Diese müssen in Verbindung mit mindestens einem der genannten Umstände stehen, unter welchen sich die Beschwerden verschlechtern. Je mehr der aufgeführten Punkte auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der beschriebenen Arznei.

Hauptbeschwerden

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Die typischen Leitsymptome der Magnesium Sulfuricum-Patienten betreffen vor allem den Magen-Darm-Trakt und andere Bauchorgane, wie beispielsweise die Leber und die Galle, sowie den Gemütszustand der Betroffenen. Verdauungsbeschwerden und Erbrechen kommen eben so häufig vor, wie Verstopfung und Durchfälle, welche häufig im Wechsel auftreten. Durchfälle treten oftmals nach fettigem Essen auf, wobei der Stuhl bisweilen einen säuerlichen Geruch hat. Oft kommt es hierbei auch zu Krämpfen. Diese Krampfneigung tritt oftmals auch bei anderen Organsystemen, wie der Leber und der Galle, oder den weiblichen Geschlechtsorganen auf und kann sich in Form von Gallenkoliken und Menstruationskrämpfen äußern. [2] Auch Kopfschmerzen, begleitet von mehr oder minder schwerem Nasenbluten, sowie Schwindelanfälle und rheumatische Beschwerden sind bei Magnesium sulfuricum-Patienten keine Seltenheit. Betroffene klagen in der Regel auch über ein starkes Schwächegefühl des Körpers. Oftmals wird ein Wechsel von Frost und Hitze beschrieben. Generell fühlen sich die meisten Patienten depressiv und niedergeschlagen, was sich auch in einer allgemeinen Schwäche des ganzen Körpers äußert. Hinzu kommen starke Überempfindlichkeit gegen Schmerzen und immer wiederkehrende Angstgefühle. Diese Gefühle unterbrechen die Schlafphasen der meisten Magnesium sulfuricum-Patienten, weshalb viele mit Schlafstörungen und bisweilen auch mit totaler Schlaflosigkeit zu kämpfen haben. Aufgrund des Schlafmangels und des allgemeinen Schwächegefühls sind die meisten Betroffenen leicht reizbar. [4]

Verbesserung: Die oben beschriebenen Symptome besser sich meist durch kalte Luft und leichte Bewegung. Ein Spaziergang im Freien beispielsweise bringt den meisten Patienten in der Regel eine vorrübergehende Linderung. Auch das Waschen des Körpers mit kaltem Wasser wirkt wohltuend für Magnesium sulfuricum-Patienten und kann helfen die Symptome zu lindern. Ebenso wirkt sich gelegentliches Liegen häufig positiv auf die Stärke der Beschwerden aus.

Verschlechterung: Generell verschlimmern sich die Beschwerden von Magnesium sulfuricum-Patienten meist nachts, sowie am frühen Morgen. Da Magnesium sulfuricum ein Mittel aus der sogenannten hydrogenoiden (wasserstoffartig) Gruppe ist, verschlechtert alles Wässrige die Symptome. Feuchtes und nebeliges Klima, wie man es beispielsweise am Meer vorfindet, wirkt sich in der Regel negativ auf das Befinden der Patienten aus. Auch das Fahren im Auto, Bus oder Zug kann die Symptomatik unter Umständen zusätzlich verschlimmern. Auch auf Berührung reagieren Betroffenen in der Regel eher negativ. Bei betroffenen Frauen verschlimmern sich die Beschwerden meist kurz vor oder auch während der Menstruation. [5]

Geist / Gemüt

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Magnesium sulfuricum-Patienten zeichnen sich meist vor allem durch eine starke Reizbarkeit aus. Darüberhinaus fühlen sie sich häufig sowohl depressiv, als auch antriebslos und werden oft von Angstgefühlen geplagt. Aufgrund der massiven Schlafprobleme sind die Betroffenen in der Regel tagsüber müde und fühlen sich schlapp und kraftlos. Sie weisen häufig eine starke Überempfindlichkeit für sowohl körperlichen, als auch seelischen Schmerz auf und werden häufig von dem Gefühl etwas nicht zu schaffen tagsüber beherrscht.

Kopf

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Ein häufiges Problem der Betroffenen sind starke Kopfschmerzen, die mit mehr oder minder schwerem Nasenbluten einher gehen können. In der Regel werden die Schmerzen als drückend und stechend beschrieben und zeichnen sich fast immer durch eine starke Schmerzintensität aus. Auch die Augen schmerzen häufig und können bisweilen tränen. Durch die Bewegung der Augen verschlimmern sich bei vielen Betroffenen die Kopfschmerzen. Durch Liegen kann den Symptomen in der Regel entgegengewirkt werden. Bei Magensium sulfuricum-Patienten können hin und wieder auch plötzliche Schwindelgefühle mit unwillkürlichem Schließen der Augen auftreten.

Gesicht

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Das Gesicht der Betroffenen ist oftmals blass, kann sich durch gelegentliche Hitzewallungen unter Umständen auch röten. Die Haut kann hin und wieder jucken. Da die Augen bisweilen schmerzen, tritt hier vermehrt Tränenflüssigkeit aus, was die Augen häufig glasig erscheinen lässt. Darüberhinaus fühlt sich der Mund von Magnesium sulfuricum-Paitenten häufig trocken an.

Atmungsorgane / Brust / Herz

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Bei Betroffenen kann es im Bereich der Atmungsorgane bisweilen zu Fließschnupfen kommen. Auch Halsschmerzen und krampfartiger Husten können hin und wieder auftreten. Ebenso wie die Augen produziert auch die Nase oftmals vermehrt Sekret, was sich durch eine „laufende Nase“ manifestiert. Auch andere erkältungsähnliche Symptome, wie zum Beispiel durch Halsschmerzen verursachte Schluckbeschwerden, können unter Umständen auftreten.Unter Umständen kann es zu Herzklopfen kommen, wobei der Patient in der Regel das Gefühl hat, das Herz würde ihm bis zum Hals schlagen. Die Herztätigkeit an sich wird aber in der Regel nicht negativ beeinflusst.

Verdauungsorgane

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Das typische Anwendungsgebiet des Magnesiumsulfats ist der Magen-Darm-Trakt. Viele Patienten leiden unter Verstopfung(Obstipation) und Durchfall (Diarrhoe), die häufig abwechselnd auftreten und mit Bauchkrämpfen einher gehen können. Besonders bei kleinen Kindern, die unter Durchfällen leiden, hat der Stuhl meist einen säuerlichen Geruch, eine helle Farbe und ist äußerst reichlich. Es kann zu Verdauungsproblemen und häufigem Erbrechen kommen. Magnesium sulfuricum-Patienten sind in der Regel besonders empfindlich gegen fleisch- und fetthaltige Speisen. Deshalb kommt es nach deren Verzehr häufig zu Durchfällen oder Übelkeit und Erbrechen. Kartoffeln und Milch werden oftmals ebenfalls nicht gut vertragen. Häufig besteht auch eine Abneigung gegen warme Speisen, Wurst und Tabak. Nach erfrischenden Speisen, wie Obst, Salat oder rohem Gemüse, haben Betroffene in der Regel hingegen ein großes Verlangen. Auch gut gewürzte Speisen werden häufig gerne verzehrt. Magnesium sulfuricum-Patienten haben generell meist eher weniger Appetit. Viele verspüren außerdem ein Druckgefühl im Magen bei der Nahrungsaufnahme, sowie einen bitteren Geschmack im Mund. Auch häufiges Aufstoßen und das Zusammenlaufen von Wasser im Mund sind bei Betroffenen keine Seltenheit. [5] Hin und wieder kann es auch zu entzündlichen Veränderungen, wie zum Beispiel Entzündungen der Gallenblase(Cholezystitis) oder der Magenschleimhaut (Gastritis) kommen. Auch Leberschwäche und Gallenkoliken können sich bisweilen manifestieren.

Harnorgane

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Die Harnorgane sind in der Regel bei Magnesium sulfuricum-Patienten nicht oder nur mäßig betroffen. Bei Männern, die unter Prostatabeschwerden leiden, kann es jedoch unter Umständen zu Harnverhalt kommen, wobei das Urinieren dann nur noch tröpfchenweise von statten geht.

Geschlechtsorgane

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Die Geschlechtsorgane werden vor allem bei betroffenen Frauen in Mitleidenschaft gezogen. Die Patientinnen leiden häufig unter einer Verschlimmerung der allgemeinen Symptomatik kurz vor oder während der Menstruation. Die Menstruation kann von starken Unterleibskrämpfen (Dysmenorrhoe) und anderen Menstruationsbeschwerden, wie zum Beispiel verstärkter oder verlängerter Blutung begleitet werden. Bei männlichen Patienten kann es unter Umständen zu Prostatabeschwerden kommen, die sich, wie oben beschrieben, oftmals negativ auf das Urinieren und die Potenz auswirken.

Bewegungsorgane

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Viele Betroffene berichten über ein vorrübergehendes Gefühl der Schwäche in den Gliedmaßen. Besonders häufig sind die Füße von diesem Gefühl betroffen, weshalb Patienten hin und wieder zum Taumeln neigen. In Armen und Beinen treten häufig reißende Schmerzen auf. Auch rheumatische Beschwerden, wie beispielsweise Gelenkschmerzen sind bei Betroffenen keine Seltenheit. Darüberhinaus treten oftmals auch reißende Schmerzen im Rücken auf. Diese lokalisieren sich in der Regel vorwiegend im Lendenbereich und zwischen den Schulterblättern. Meist treten sowohl Glieder- als auch Rückenschmerzen vermehrt in der Nacht auf.

Haut

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Die Haut der Betroffenen wird in der Regel kaum bis gar nicht in Mitleidenschaft gezogen. Hin und wieder kann sich ein Jucken am ganzen Körper ausbreiten. Auch eine vermehrte Neigung zur Bildung von Warzen und Furunkeln, bei denen es zu schmerzhaften Entzündungen des Haarbalgs und des umliegenden Gewebes kommt, kann in seltenen Fällen bestehen.

Fieber / Schwitzen / Kälte

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Magnesium Sulfuricum-Patienten können bisweilen leicht kaltschweißig sein. Häufig berichten Betroffene von einem abwechselnden Gefühl von Frost und Hitze. Auch Fieber kann hin und wieder auftreten.

Schlaf

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Der Schlaf der Betroffenen ist in der Regel ruhelos und kaum erholsam. Die meisten Patienten leiden unter Schlafstörungen oder sogar völliger Schlaflosigkeit. Die Schlafphasen sind meist kurz und werden von schreckhaftem, zu frühem Erwachen durchbrochen. Die Patienten werden häufig von Angstträumen geplagt.  Durch den andauernden Schlafmangel kommt es tagsüber fast immer zum Gefühl der Müdigkeit, sowie der Erschöpfung und Ruhelosigkeit.

Dosierung und Einnahme von Globuli Magnesium sulfuricum

Homöopathische Mittel sind aufgrund ihrer guten Verträglichkeit und der ausbleibenden Nebenwirkungen für alle Altersklassen, Stillende und Schwangere geeignet. Bei der Anwendung von Potenzen ab D30 sowie LM- oder Q-Potenzen sollte ein fachkundiger Arzt, ein Homöopath oder eine Hebamme zurate gezogen werden.

Einnahme Empfehlungen und Regeln

  • Für die Selbstbehandlung empfohlen werden meist die Potenzen D6 – D12. Die Behandlung von Schwangeren und Kindern soll stets in Absprache mit Frauenarzt, Hebamme oder Kinderarzt erfolgen.
  • Die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn eine Verschlechterung der Symptome über mehrere Tage anhält.
  • Im Rahmen der Selbstbehandlung sollte stets nur ein Mittel auf einmal versucht werden.
  • Es darf niemals ein schulmedizinisches Medikament eigenmächtig abgesetzt und/oder durch ein Homöopathikum ersetzt werden. Die Einnahme unterstützender Mittel sollte stets mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Auch die Einnahme selbst erfordert besondere Aufmerksamkeit. Unabhängig von der Art der Darreichungsform (Globuli, Tablette oder Tropfen) sind Homöopathika empfindliche Stoffe, deren Wirksamkeit durch äußere Reize möglicherweise beeinflusst werden können. Um eine Heilwirkung nicht zu gefährden, sollten zur Sicherheit folgende Regeln beachtet werden:

  • Vor der Einnahme des Mittels sollten die Mundschleimhäute 15 Minuten frei sein von Speisen und Getränken, Nikotin oder Alkohol.
  • Globuli, aufgelöste Tabletten oder Tropfen zur Vorsicht mit Plastiklöffeln einnehmen.
  • Stark riechende ätherische Öle (Latschenkiefer, Menthol, Kampfer) und Lösungsstoffe (Lacke, Farben, Benzin) sind während der Anwendung zu vermeiden.
  • Minze, Zahnpasta, Kaugummi, Kaffee und Alkohol zur Sicherheit der Wirkung möglichst vermeiden oder den Gebrauch stark einschränken.

Einnahme für Säuglinge und Kleinkinder:

Ein Säugling (bis 12 Monate) bekommt 1 Kügelchen, ein Baby ab dem zweiten bis zum dritten Jahr darf 2 Globuli einnehmen.Größere Kinder bekommen 3 Globuli. Die Globuli werden dem Säugling und Baby einfach in die Wangentasche gelegt. Tropfen (Dilution) werden immer in Wasser gelöst. Sie können auf einem Plastiklöffel gegeben werden oder mit einer Pipette -die in jeder Apotheke zu kaufen ist- in den Mund getropft werden. Praktisch ist es auch, den Schnuller in die wässrige Arzneilösung zu tunken und dem Säugling zu geben. Auch eine Verabreichung über die Trinkflasche kann gut gelingen.

Einnahme für Erwachsene

Die Globuli auf einen Plastiklöffel geben und langsam im Mund zergehen lassen. Tropfen ebenfalls mit einem Plastiklöffel einnehmen. Tabletten können in die Wangentasche gelegt werden, wo sie sich auflösen. Sie können alternativ auch in Wasser gelöst und getrunken werden.

Behandlungsdauer

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Beschwerdebild. In der Regel werden homöopathische Arzneien nur solange eingenommen, bis die Beschwerden geheilt sind oder deutlich besser werden. Zu beachten ist es, dass die Einnahmehäufigkeit variieren kann. Oftmals gehen die Empfehlungen dahin, akuten Beschwerden mit häufigen Einnahmen zu begegnen und die Abstände mit Besserung der Beschwerden zu verlängern. Hohe Potenzen (ab C200) werden in der Regel nur von heilkundigen homöopathischen Ärzten oder Heilpraktikern verordnet und eignen sich nicht zur Selbstbehandlung, da ihre Wirkweise eine andere Dynamik hat, als die der tiefen D-Potenzen.

Wirkungsweise und Nebenwirkungen von Magnesium sulfuricum Globuli

Homöopathische Mittel werden als „energetische Arzneien“ bezeichnet. Ihre Wirkung basiert auf dem Ähnlichkeitsprinzip. Das bedeutet, dass die Mittel hier, anders als bei allopathischen Arzneien (Schulmedizin), dem Immunsystem nicht entgegengesetzt werden, sondern unterstützend zum Einsatz kommen. Es geht demnach nicht darum, dem Körper die Arbeit abzunehmen, sondern ihn in seinem natürlichen Tun zu unterstützen. Deshalb bedarf es eines der zu behandelnden Beschwerde ähnelnden Reiz, um diese Selbstheilungskräfte (Hahnemann sprach von der individuellen Lebenskraft) zu aktivieren. Es wird ausdrücklich betont, dass es bei der Anwendung homöopathischer Mittel nicht um eine bloße Beeinflussung der Erkrankung geht, sondern vielmehr um die Belebung der Vis Mediatrix Naturae (Heilkraft der Natur). Sie soll helfen die Beschwerden zu neutralisieren.

Der Gedanke hinter diesem Prinzip ist die Annahme, dass jeder Mensch auf vielfältige Art und Weise mit seinem Umfeld interagiert: die Homöopathie spricht hier vom Prinzip der harmonischen Resonanz. Dies umfasst sowohl positive als auch negative Auswirkungen und äußert sich bei jedem Individuum anders. Diese Auswirkungen werden für die homöopathische Behandlung nutzbar gemacht, indem Lebensenergie (Prana oder Qui genannt) in flüssigen oder trockenen Medien eingeschlossen wird. Bei jedem Verdünnungsschritt des Mediums wird folglich die enthaltene Energie weiter potenziert. Je höher also die Potenz, umso stärker wirkt das Mittel, auch wenn dies mit einer Verdünnung der ursprünglich enthaltenen Substanz einhergeht. Übrig bleibt die Energie, die mit dem Körper interagiert. Die Wirkung höher potenzierter Mittel geht tiefer und hält länger vor.

Aufgrund des unterstützenden Charakters kann es, besonders bei den sogenannten Hochpotenzen (ab C200, LM- und Q-Potenzen), zu einer Erstverschlimmerung der Symptomatik kommen. Sie kann ein paar Tage nach Einnahmebeginn einsetzen und wird als positives Zeichen für die adäquate Reaktion des Körpers gewertet. Ein Ausbleiben der Erstverschlimmerung ist jedoch im Umkehrschluss kein Zeichen mangelnden Erfolges, da längst nicht alle Mittel diese Erstreaktion auslösen (Sulfur ist zum Beispiel bekannt für das vermehrte Auftreten einer Erstverschlimmerung). Besonders häufig wird sie bei der Behandlung chronischer Krankheiten beobachtet.

Die Einnahme homöopathischer Mittel soll grundsätzlich mit dem Ausbleiben der behandelten Beschwerden beendet werden. Bei einer Einnahme über die erforderliche Zeit hinaus (die wohl einzige beschriebene Form der Überdosierung) können die ursprünglichen Symptome zurückkehren, was Hahnemann als „Spätverschlimmerung“ bezeichnete. Diese wird, anders als das erste Auftreten der Beschwerden, nicht behandelt. Stattdessen wird das Mittel nun abgesetzt. In der Regel ebbt die Spätreaktion nach 3 – 4 Wochen von selbst ab.

Alternative homöopathische Mittel zu Globuli Magnesium sulfuricum

Natrium sulfuricum

Natrium sulfuricum ist ein Natriumsalz der Schwefelsäure und wird umgangssprachlich auch als Glaubersalz bezeichnet, benannt nach seinem Entdecker Johann Rudolph Glauber. Beim Menschen hat Natriumsulfat eine abführende Wirkung und wirkt auf eine Vielzahl der Organsysteme, wie zum Beispiel den Magen-Darm-Trakt oder den Stoffwechsel, entgiftend. Ähnlich wie auch Magnesium Sulfuricum kann Natriumsulfat zur Linderung von Durchfällen beitragen. Besonders bei plötzlichem Stuhldrang und Durchfall mit vielen Blähungen kann der Wirkstoff Abhilfe leisten. Häufig bessert sich der Allgemeinzustand der Patienten nach dem Stuhlgang. Betroffene leiden in der Regel, wie auch Magnesium-sulfuricum-Patienten, unter trauriger und depressiver Stimmung und verzeichnen eine Verschlechterung der Symptomatik bei feuchtem Klima. [6]

Croton tiglium

Croton tiglium ist ein pflanzliches Arzneimittel, dessen Wirkstoff aus den reifen Samen des Purgierkroton, den sogenannten Purgierkörnern gewonnen wird. Das Einsatzspektrum des Wirkstoffes ist sehr breit und reicht von Hauterkrankungen, wie zum Beispiel Ekzeme und schmerzhafte Hautausschläge, über Infektionen und Beschwerden des Magen-Darm-Trakts, bis hin zu diversen Infektionskrankheiten, wie beispielsweise Windpocken oder Infektionen der Brustwarzen. Ähnlich wie auch Magnesium sulfuricum  kann Croton tiglium bei Durchfallerkrankungen eingesetzt werden. Besonders wirksam ist das homöopathische Arzneimittel bei Durchfall, der unmittelbar nach dem Essen oder Trinken auftritt, sowie bei plötzlichem Stuhldrang. [6]

Natrium muriaticum

Natrium muriaticum, auch Natrium chloratum genannt, ist das Natriumsalz der Salzsäure und ist umgangssprachlich unter dem Namen Kochsalz bekannt. In der Natur kommt es größtenteils im Meerwasser gelöst vor. In der Homöopathie wird Kochsalz als Wirkstoff bei Menschen mit anhaltenden migräneartigen Kopfschmerzen, großem seelischen Kummer, sowie bei Erkältungen eingesetzt. Ähnlich wie auch Magensium sulfuricum kann Natrium muriaticum auch bei Schlafstörungen, vor allem bei unruhigem Schlaf mit häufigem Erwachen und ausgeprägter Müdigkeit am Morgen Abhilfe verschaffen. [7]

Magnesium sulfuricum Globuli: Hintergrundinformationen

Magnesiumsulfate kommen in der Natur in Form von Mineralienmit unterschiedlichem Wasseranteil vor. Am bekanntesten ist das Magnesiumsulfat-Heptahydrat (Magnesiumsulfat mit siebenfachem Wasseranteil), auch Epsomit genannt, das umgangssprachlich wegen seines bitteren Geschmacks als Bittersalz bekannt ist. In Tropfsteinhöhlen können Epsomitkristalle von der Decke hängende Tropfsteine bilden, sogenannte Stalaktiten. Industriell kann Magnesiumsulfat aus Magnesium und Schwefelsäure oder aus Magnesiumhydroxid und Schwefelsäure relativ simpel hergestellt werden. Neben seiner Verwendung in der Homöopathie wurde Magnesiumsulfat auch lange Zeit in der Schulmedizin als Abführmittel genutzt. Heutzutage wird es aber aufgrund seiner Nebenwirkungen kaum noch für diese Zwecke verwendet. Weiterhin kommt der Wirkstoff zur Ergänzung (Substitution) bei Magnesiummangel, also um den Magnesiumhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen, zum Einsatz. Das Mittel wird auch zur Vorbeugung von Krampfanfällen in der Schwangerschaft eingesetzt. In der Industrie wird Bittersalz vor allem als Düngemittel verwendet. [1][8]