Anwendungsmöglichkeiten für Natrium phosphoricum Globuli
Zusammenfassung
Bei wem?: Übersäuerung ist ein Hauptthema von Natrium phosphoricumund verursacht viele der charakteristischen Symptome. AlleAbsonderungen sind sauer: und meist von eitriger Konsistenzmit gelber, rahmartiger Farbe. [2] Die starke Säurebildung im Körper führt langfristig zu vielen Beschwerden zum Beispiel im Verdauungstrakt, in den Gelenken oder in der Haut. Patienten, die mit solchen Problemen zu tun haben, könnten gut auf dieses Mittel
Über ihre Gefühle und Ängste sprechen die Menschen nicht, obwohl Angst ein großes Thema für sie ist. Albträume, das Gefühl verfolgt zu werden und ängstliche Nervosität treten häufig auf, wenn es dunkel ist. [2]
Wo wirkt es?: Der Einsatz von Natrium phosphoricum wirkt sich auf den ganzen Körper aus. Die Ursache für fast alle Beschwerden liegt in einem zu hohen Säureanteil im Körper. Die Auswirkungen davon spürt der Patient daran, dass er ständig sauer aufstoßen muss und Probleme mit der Verdauung hat. Auch Schmerzen in den Gelenken, die durch Ablagerungen von Harnkristallen entstehen, eitrige Mandelentzündungen und Hautausschläge bessern sich häufig nach Gabe des Mittels.
In welchem Alter?:
Das homöopathische Mittel Natrium phosphoricum kann hilfreich in allen Altersgruppen sein. Bei Kindern, wenn ein Wurmbefall vorliegt oder bei Koliken, die von grünlichem Durchfall oder dem Erbrechen saurer Milch begleitet werden. [3]
Hauptsächlich kommt es aber bei Erwachsenen zum Einsatz, weil die Beschwerden, die hauptsächlich mit diesem Mittel behandelt werden, bei jungen Menschen eher selten auftreten.
Wahlanzeigende Beschwerden
Information zu Wahlanzeigende Beschwerden
Nach den Angaben der klassischen Homöopathie kann die hier beschriebene Arznei bei all jenen Betroffenen hilfreich sein, die mindestens zwei der folgenden körperlichen Beschwerden aufweisen. Diese müssen in Verbindung mit mindestens einem der genannten Umstände stehen, unter welchen sich die Beschwerden verschlechtern. Je mehr der aufgeführten Punkte auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der beschriebenen Arznei.
Hauptbeschwerden
- Die Patienten bilden häufig Magengeschwüre, da die Schleimhaut durch das Übermaß an Säure stark gereizt ist.
- Hinzu kommen saures Erbrechen, Sodbrennen und Aufstoßen.
- Durch die vermehrte Gasbildung neigen die Patienten auch zu Blähungen und starken Bauchschmerzen. Der Stuhl ist dünnflüssig, riecht sauer und hat oft eine grünliche Farbe.
- Die Patienten werden immer unbeweglicher und empfinden jede körperliche Bewegung als Qual.
- Starke und langwierige Entzündungen und Vereiterungen der Mandeln.
- Hautjuckreiz nachts und in der Bettwärme, gerne an den Gelenken.
- Kopfschmerzen werden als dumpf- pochend beschrieben und beginnen oft morgens.
- In der Schwangerschaft gehören Heißhunger, Sodbrennen und saures Aufstoßen oft zu den Begleitsymptomen. Hier kann Natrium phosphoricum ausgleichend wirken.
Verbesserung: Die Beschwerden bessern sich bei kaltem Wetter, an der frischen Luft und bei Druck auf die schmerzende Stelle.[2]
Verschlechterung: Eine Verschlechterung tritt auf durch zu viel Zucker- und Milchkonsum. Geistige Anstrengung, Gewitter, grelles Licht und Zugluft verschlimmern ebenfalls die Symptome. [2] Auch Treppensteigen, Geschlechtsverkehr und Musik können zu einer Verschlechterung führen. [5] Nachts und morgens, sowie nach dem Essen sind die Beschwerden am stärksten.[4]
Geist / Gemüt
Natrium phosphoricum sorgt bei furchtsamen und ängstlichen Patienten möglicherweise für eine Verbesserung ihrer Beschwerden. Zu den typischen Symptomen gehört, dass sie nachts aufwachen und glauben, dass Möbelstücke Personen sind. Sie bilden sich auch Schritte im Nebenzimmer ein. [6] Es kommt auch vor, dass sie glauben, einen Toten gesehen zu haben. Die Patienten fürchten sich vor schlechten Nachrichten, haben Angst vor der Zukunft und Angst um ihre Gesundheit [7] Albträume, Wahnideen von Verfolgung und ängstliche Nervosität sind typisch. Vor allem in der Nacht, wenn es dunkel ist, treten diese Ängste auf.[2]
Kopf
Das Mittel wird bei Kopfschmerzen, die mit Übelkeit und Sehstörungen verbunden sind, eingesetzt.[7] Es ist vor allem dann hilfreich, wenn die Kopfschmerzen morgens auftreten und dumpf und pochend sind. [8] Die Schmerzen werden bei Wetterumschwung, Föhn und Gewitter stärker und können von Schüttelfrost und Herzschmerzen begleitet werden.[2]
Gesicht
Bei goldgelben cremigen Absonderungen aus den Augen unterstützt Natrium phosphoricum eventuell die Heilung.
Das Mittel kann in vielen Fällen auch helfen, wenn an den Lippen oder dem Wangeninneren weiße Flecken auftreten, die sich ausbreiten können. Diese sogenannten Aphten haben meistens einen Durchmesser von weniger als einem Zentimeter und weisen einen entzündeten Rand auf. Sie sind sehr schmerzhaft und benötigen ein bis zwei Wochen zur Heilung. Auf der Zungenspitze treten bisweilen kleine Bläschen auf, die vor allem abends stechende Schmerzen verursachen.
Typisch ist das Jucken von Augen, Nase, Mund und Ohren. Kinder, für die Natrium phosphoricum das passende Mittel ist, bohren häufig in der Nase.[2]
Verdauungsorgane
Natrium phosphoricum wird bei vielen Beschwerden des Verdauungstrakts eingesetzt. Dazu gehören Sodbrennen, saures Aufstoßen und saures Erbrechen. Meistens werden kleine Mengen unmittelbar nach dem Verzehr von fettigen Speisen erbrochen. Häufig besteht ein großes Verlangen nach Eiern, Fisch, scharfen Gewürzen und Alkohol.[2] Die Patienten vertragen Zucker, Milch und bittere Lebensmittel schlecht [7] und reagieren darauf auch mit sauer riechendem grünlichem Durchfall, der von Krämpfen begleitet werden kann.[3] Auch Essig, Butter, Obst und kalte Getränke werden oft nicht gut vertragen.
Bei Kindern, die unter Koliken leiden und grünen, säuerlich riechenden Stuhl ausscheiden oder geronnene Milch erbrechen, könnte das Mittel hilfreich sein.
Juckreiz am After kann durch Natrium phosphoricum gelindert werden. Eine Ursache dafür kann ein Befall mit Würmern sein. Dann wird der Juckreiz nachts im warmen Bett stärker und die Patienten leiden zusätzlich an Darmschmerzen und unruhigem Schlaf.[9]
Schwangere könnten das Mittel gegen Beschwerden wieMorgenübelkeit [8], Heißhunger und Sodbrennen einnehmen.[4]
Harnorgane
Zu den Problemen der Harnorgane, die mit Natrium phosphoricum behandelt werden, gehört übermäßiges Wasserlassen (Polyurie). Es ist ebenfalls angezeigt, wenn der Patient Schwierigkeiten hat, seine Blase zu entleeren (Blasenatonie).[10] Durch die starke Übersäuerung des Körpers neigen die Patienten zur Bildung von Nieren- und Blasensteinen, in diesen Fällen ist Natrium phosphoricum das angezeigte Mittel.[2]
Geschlechtsorgane
Männer, für die Natrium phosporicum das geeignete Mittel ist, haben nachts häufig Samenergüsse mit oder ohne sexuelle Träume. Danach fühlen sie eine Schwäche im Rücken und ein Zittern in den Gliedern. Sie spüren tagsüber sexuelles Verlangen, haben dabei aber keine Erektion. [6] Die Patienten klagen häufig über Jucken an Hoden und Vorhaut. Das Sperma dieser Männer riecht nach abgestandenem Urin.[5]
Bei den Frauen tritt die Menstruation nicht nach 28 Tagen ein, sondern früher oder später. Die Blutung ist blass, dünnflüssig und wässrig. Bisweilen haben diese Frauen Probleme, schwanger zu werden. Häufig leiden die Frauen unter Scheidenausfluss. Dieser kann sauer riechen, brennen, wässrig, sahnig oder honigfarben sein. Während der Periode haben die Frauen tagsüber eiskalte und nachts brennende Füße. Nach der Blutung können Kopfschmerzen, Herzzittern und schmerzhafte Lähmungen der Handgelenke auftreten.
Bewegungsorgane
Natrium phosphoricum kann bei verschiedenen Arten vonGelenkschmerzen eingesetzt werden, zum Beispiel beiRheumatismus in den Kniegelenken, aber auch bei Schmerzen in den Hand- und Fingergelenken. Die Schmerzen in den Knien fühlen sich meistens so an, als ob die Sehnen verkürzt wären. Dazu kann in den Gelenken ein knisterndes Geräusch auftreten. Schmerzen im Fußballen und in der rechten Großzehe sowie Schreibkrämpfe in den Händen, sind ebenfalls typische Anzeichen für Natrium phosphoricum als eventuell passende homöopathische Arznei.
Haut
Natrium phosphoricum könnte bei Juckreiz helfen, der sich nach dem Zubettgehen verstärkt. Die Intensität ähnelt der Reaktion nach dem Berühren von Brennsesseln. Es entsteht ein Hautausschlag, der in verschiedenen Formen auftreten kann.[5] Von hellroten kleinen Pusteln bis zu handtellergroßen Schwellungen sind viele Erscheinungsformen möglich. Besonders häufig finden sich diese Hauterscheinungen über den Gelenken, vor allem an den Knöcheln.[11] Natriumphosphat kann das Abklingen von Akne, Pickeln und Mitessern unterstützen.[4]
Schlaf
Bei den männlichen Patienten treten fast jede Nacht Erektionen auf, denen ein leichter Schmerz in den Hoden vorausgeht.[5]
Dosierung und Einnahme von Globuli Natrium phosphoricum
Homöopathische Mittel sind aufgrund ihrer guten Verträglichkeit und der ausbleibenden Nebenwirkungen für alle Altersklassen, Stillende und Schwangere geeignet. Bei der Anwendung von Potenzen ab D30 sowie LM- oder Q-Potenzen sollte ein fachkundiger Arzt, ein Homöopath oder eine Hebamme zurate gezogen werden.
Einnahme Empfehlungen und Regeln
- Für die Selbstbehandlung empfohlen werden meist die Potenzen D6 – D12. Die Behandlung von Schwangeren und Kindern soll stets in Absprache mit Frauenarzt, Hebamme oder Kinderarzt erfolgen.
- Die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn eine Verschlechterung der Symptome über mehrere Tage anhält.
- Im Rahmen der Selbstbehandlung sollte stets nur ein Mittel auf einmal versucht werden.
- Es darf niemals ein schulmedizinisches Medikament eigenmächtig abgesetzt und/oder durch ein Homöopathikum ersetzt werden. Die Einnahme unterstützender Mittel sollte stets mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
Auch die Einnahme selbst erfordert besondere Aufmerksamkeit. Unabhängig von der Art der Darreichungsform (Globuli, Tablette oder Tropfen) sind Homöopathika empfindliche Stoffe, deren Wirksamkeit durch äußere Reize möglicherweise beeinflusst werden können. Um eine Heilwirkung nicht zu gefährden, sollten zur Sicherheit folgende Regeln beachtet werden:
- Vor der Einnahme des Mittels sollten die Mundschleimhäute 15 Minuten frei sein von Speisen und Getränken, Nikotin oder Alkohol.
- Globuli, aufgelöste Tabletten oder Tropfen zur Vorsicht mit Plastiklöffeln einnehmen.
- Stark riechende ätherische Öle (Latschenkiefer, Menthol, Kampfer) und Lösungsstoffe (Lacke, Farben, Benzin) sind während der Anwendung zu vermeiden.
- Minze, Zahnpasta, Kaugummi, Kaffee und Alkohol zur Sicherheit der Wirkung möglichst vermeiden oder den Gebrauch stark einschränken.
Einnahme für Säuglinge und Kleinkinder:
Ein Säugling (bis 12 Monate) bekommt 1 Kügelchen, ein Baby ab dem zweiten bis zum dritten Jahr darf 2 Globuli einnehmen.Größere Kinder bekommen 3 Globuli. Die Globuli werden dem Säugling und Baby einfach in die Wangentasche gelegt. Tropfen (Dilution) werden immer in Wasser gelöst. Sie können auf einem Plastiklöffel gegeben werden oder mit einer Pipette -die in jeder Apotheke zu kaufen ist- in den Mund getropft werden. Praktisch ist es auch, den Schnuller in die wässrige Arzneilösung zu tunken und dem Säugling zu geben. Auch eine Verabreichung über die Trinkflasche kann gut gelingen.
Einnahme für Erwachsene
Die Globuli auf einen Plastiklöffel geben und langsam im Mund zergehen lassen. Tropfen ebenfalls mit einem Plastiklöffel einnehmen. Tabletten können in die Wangentasche gelegt werden, wo sie sich auflösen. Sie können alternativ auch in Wasser gelöst und getrunken werden.
Behandlungsdauer
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Beschwerdebild. In der Regel werden homöopathische Arzneien nur solange eingenommen, bis die Beschwerden geheilt sind oder deutlich besser werden. Zu beachten ist es, dass die Einnahmehäufigkeit variieren kann. Oftmals gehen die Empfehlungen dahin, akuten Beschwerden mit häufigen Einnahmen zu begegnen und die Abstände mit Besserung der Beschwerden zu verlängern. Hohe Potenzen (ab C200) werden in der Regel nur von heilkundigen homöopathischen Ärzten oder Heilpraktikern verordnet und eignen sich nicht zur Selbstbehandlung, da ihre Wirkweise eine andere Dynamik hat, als die der tiefen D-Potenzen.
Wirkungsweise und Nebenwirkungen von Natrium phosphoricum Globuli
Homöopathische Mittel werden als „energetische Arzneien“ bezeichnet. Ihre Wirkung basiert auf dem Ähnlichkeitsprinzip. Das bedeutet, dass die Mittel hier, anders als bei allopathischen Arzneien (Schulmedizin), dem Immunsystem nicht entgegengesetzt werden, sondern unterstützend zum Einsatz kommen. Es geht demnach nicht darum, dem Körper die Arbeit abzunehmen, sondern ihn in seinem natürlichen Tun zu unterstützen. Deshalb bedarf es eines der zu behandelnden Beschwerde ähnelnden Reiz, um diese Selbstheilungskräfte (Hahnemann sprach von der individuellen Lebenskraft) zu aktivieren. Es wird ausdrücklich betont, dass es bei der Anwendung homöopathischer Mittel nicht um eine bloße Beeinflussung der Erkrankung geht, sondern vielmehr um die Belebung der Vis Mediatrix Naturae (Heilkraft der Natur). Sie soll helfen die Beschwerden zu neutralisieren.
Der Gedanke hinter diesem Prinzip ist die Annahme, dass jeder Mensch auf vielfältige Art und Weise mit seinem Umfeld interagiert: die Homöopathie spricht hier vom Prinzip der harmonischen Resonanz. Dies umfasst sowohl positive als auch negative Auswirkungen und äußert sich bei jedem Individuum anders. Diese Auswirkungen werden für die homöopathische Behandlung nutzbar gemacht, indem Lebensenergie (Prana oder Qui genannt) in flüssigen oder trockenen Medien eingeschlossen wird. Bei jedem Verdünnungsschritt des Mediums wird folglich die enthaltene Energie weiter potenziert. Je höher also die Potenz, umso stärker wirkt das Mittel, auch wenn dies mit einer Verdünnung der ursprünglich enthaltenen Substanz einhergeht. Übrig bleibt die Energie, die mit dem Körper interagiert. Die Wirkung höher potenzierter Mittel geht tiefer und hält länger vor.
Aufgrund des unterstützenden Charakters kann es, besonders bei den sogenannten Hochpotenzen (ab C200, LM- und Q-Potenzen), zu einer Erstverschlimmerung der Symptomatik kommen. Sie kann ein paar Tage nach Einnahmebeginn einsetzen und wird als positives Zeichen für die adäquate Reaktion des Körpers gewertet. Ein Ausbleiben der Erstverschlimmerung ist jedoch im Umkehrschluss kein Zeichen mangelnden Erfolges, da längst nicht alle Mittel diese Erstreaktion auslösen (Sulfur ist zum Beispiel bekannt für das vermehrte Auftreten einer Erstverschlimmerung). Besonders häufig wird sie bei der Behandlung chronischer Krankheiten beobachtet.
Die Einnahme homöopathischer Mittel soll grundsätzlich mit dem Ausbleiben der behandelten Beschwerden beendet werden. Bei einer Einnahme über die erforderliche Zeit hinaus (die wohl einzige beschriebene Form der Überdosierung) können die ursprünglichen Symptome zurückkehren, was Hahnemann als „Spätverschlimmerung“ bezeichnete. Diese wird, anders als das erste Auftreten der Beschwerden, nicht behandelt. Stattdessen wird das Mittel nun abgesetzt. In der Regel ebbt die Spätreaktion nach 3 – 4 Wochen von selbst ab.
Alternative homöopathische Mittel zu Globuli Natrium phosphoricum
Calcium carbonicum
Das homöopathische Mittel Calcium carbonicum oder auch Calcarea carbonica Hahnemanni wird aus der mürben Schicht, die sich zwischen dem Inneren und Äußeren der Austernschale befindet, hergestellt. Hahnemann selbst hat die Arzneimittelprüfung zu Calcium carbonicum durchgeführt. Er setzte es bei Patienten mit großer Ängstlichkeit ein, die vor allem nachts nervös und schreckhaft waren, sich Sorgen um ihre Gesundheit machten und sich niedergeschlagen und traurig zeigten. [12] Patienten, für die dieses Mittel geeignet ist, haben oft großen Hunger und sind auch nach den Mahlzeiten nicht satt. Sie haben ein Verlangen nach Eiern und Süßigkeiten und eine Abneigung gegen Milch und Fett. Sie müssen häufig aufstoßen, teilweise bis zum Erbrechen, haben Sodbrennen und eine Neigung zu Verstopfung. Der Schweiß und andere Körperflüssigkeiten riechen säuerlich. Calcium carbonicum-Patienten schwitzen schon bei der kleinsten Anstrengung.
Vor der Periode klagen Frauen über empfindliche, geschwollene Brüste, häufig auch über starkes Schwitzen und Ausfluss. Dazu kommen Erschöpfungszustände und feuchtkalte Füße. Die Patienten neigen zu Wassereinlagerungen und wirken blass und kränklich. Eine Verbesserung tritt bei trockenem Wetter, liegen auf der schmerzenden Seite, vormittags und bei Wärme ein. Die Beschwerden nehmen durch Anstrengung, Kälte, Feuchtigkeit und vor der Periode zu.[13]
Robinia
Das homöopathische Mittel Robinia wird aus der Robinie, einem ursprünglich aus Nordamerika stammenden Baum, hergestellt, der auch als „falsche Akazie“ bezeichnet wird. Zum Einsatz kommen Rinde und Wurzeln. Robinia hat sich bei sämtlichen Arten von Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen, saures Aufstoßen, Erbrechen, Verstopfungen, Blähungen, Durchfall oder Koliken bewährt, wird aber auch gegen Migräne empfohlen. Die beschriebenen Leiden verbessern sich durch die Aufnahme von Nahrung, werden aber durch fettiges Essen oder in der Nacht verstärkt. Die Patienten leiden zusätzlich zum sauren Aufstoßen unter einem brennenden Gefühl hinter dem Brustbein. Ihre Beschwerden treten oft beim Bücken oder Liegen auf, sie haben einen säuerlichen Geschmack im Mund und auch der Stuhl riecht häufig säuerlich.[14]
Causticum
Für das Mittel Causticum mischte Hahnemann gelöschten Marmorkalk mit dem Kaliumsalz der Schwefelsäure. Causticum kommt bei akuten und chronischen Gelenkschmerzen zum Einsatz. Die Schmerzen können brennend sein und ein wundes Gefühl verursachen. Bei Fortschreiten der Erkrankung kommt es zu Versteifungen und Verformungen der Gelenke und zu schlaffen Lähmungen. Die Gelenkschmerzen können aber auch sehr heftig sein und in Schüben auftreten. In diesen Fällen haben die Patienten das Gefühl, dass ihre Sehnen zu kurz sind.
Auch bei lang anhaltenden Schmerzen, vor allem im Knie, bei denen die Gelenke knacken und steif werden, kann Causticum das geeignete Mittel sein. In fast allen Fällen von Gelenkschmerzen, die mit Causticum behandelt werden sollten, tritt durch trockene Kälte, in den frühen Morgenstunden und nach dem Aufstehen eine Verschlechterung ein. Den Patienten geht es durch Wärme und bei feuchtem Wetter besser. [15]
Natrium phosphoricum Globuli: Hintergrundinformationen
Natriumphosphat wird auf den Zutatenlisten von Lebensmitteln mit der Nummer E339 gekennzeichnet. Verwendung findet der Stoff unter anderem als Gelier- und Verdickungsmittel. Durch den Zusatz von E339 werden Eiweißstrukturen gelockert, sodass sie mehr Wasser aufnehmen können, dadurch wird zum Beispiel die Herstellung von Schmelzkäse möglich. Die Lebensmittelindustrie nutzt Natriumphosphat auch zur Verarbeitung von Wurst und Fleisch. [16] Natürlicherweise kommt der Stoff in Nüssen, Getreide und Hülsenfrüchten vor. Viel Natriumphosphat ist auch in Cola, Backpulver und Parmesan zu finden. Der Verzehr von großen Mengen Natriumphosphat steht im Verdacht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verursachen.[17]
Mehrere Homöopathen (Clarke, Boericke & Dewey) haben zu Beginn des 20. Jahrhunderts berichtet, dass Natrium phosphoricum bei Heroinabhängigkeit eingesetzt werden kann. Allerdings nicht in Form einer homöopathischen Aufbereitung. Vielmehr sollen kleine Dosen unter die Haut gespritzt werden. Dadurch soll das Verlangen gedämpft werden. Diese Behandlung hat sich bis heute allerdings nicht durchsetzen können.[3]
Quellenangaben:
- William Boericke: Handbuch der homöopathischen Materia medica, Haug Verlag, S. 544
- "Natrium phosphoricum", www.homoeopathieinstitut.at/natrium_phosphoricum.html
- Margaret L. Tyler: Homöopathische Arzneimittelbilder, Urban und Fischer Verlag, S. 672
- "Natrium phosphoricum" , 12, http://www.apotheke-homoeopathie.de/mittel/natrium-phosphoricum
- Henry C. Allen: Leitsymptome homöopathischer Arzneimittelbilder, Urban und Fischer Verlag, S. 477
- William Boericke: Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre, Narayana Verlag, S. 469
- Allen 2005, S. 476
- Boericke 2004, S. 545
- Tyler 2008, S. 673
- Tyler 2008, S. 675
- Boericke 2004, S. 546
- Samuel Hahnemann: Gesamte Arzneimittellehre, Band 1, Haug Verlag, S. 427
- "Calcium carbonicum", http://www.apotheke-homoeopathie.de/mittel/calcium-carbonicum
- "Robinia", http://www.apotheke-homoeopathie.de/mittel/robinia
- "Causticum", http://www.apotheke-homoeopathie.de/mittel/causticum
- Frank Massholder, http://www.lebensmittellexikon.de/n0001090.php
- Christian Gruber, http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/phosphat-in-lebensmitteln-koennte-giftig-sein-a-839049.html
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