Angewendete Globuli bei Pfeiffer’schem Drüsenfieber
In jedem Fall sollte bei Verdacht auf das Pfeiffer’sche Drüsenfieber (bei anhaltenden Lymphknotenschwellungen sowie Halsschmerzen mit Schluckbeschwerden und Fieber) der behandelnde Hausarzt bzw. Kinderarzt konsultiert werden. Die Diagnose kann nur ärztlich gestellt und bestätigt werden, z. B. über Laboruntersuchungen des Blutes zum Nachweis erhöhter Werte für bestimmte weiße Blutkörperchen (Lymphozyten) oder Antikörpernachweise.
Nach Diagnosestellung kann der Arzt dann eine Therapie einleiten. Eine spezifische, kausale Therapie gegen das Pfeiffer’sche Drüsenfieber gibt es jedoch nicht. DieBehandlung dient der Linderung der Beschwerden und richtet sich deshalb nach den Symptomen.
Homöopathische Mittel können sowohl zur Symptomlinderung beitragen als auch wichtige Reize zur Selbstheilung setzen. Dadurch unterstützen sie die ärztliche Behandlung, besonders wenn die Ausheilung sich verzögert.
Je nach Hauptbeschwerden, Begleitsymptomen und Ursachen gibt es unterschiedliche Empfehlungen bzgl. der Wahl des richtigen homöopathischen Präparates. In der nachfolgenden Tabelle findet sich eine detaillierte Übersicht der gängigen und bewährten Mittel, die unterstützend zu der vom Arzt verordneten Therapie gegen das Pfeiffer’sche Drüsenfieber eingesetzt werden können. [4][6][7]
Aufgezählt werden jeweils das homöopathische Mittel mit seiner Potenz und Dosierung, die Hauptsymptome sowie ggf. dazugehörige Begleiterscheinungen oder sonstige Hinweise und schließlich Situationen, in denen sich das Beschwerdenbild verbessert oder verschlechtert.
Da das Pfeiffer’sche Drüsenfieber auch zu gefährlichen Komplikationen führen kann (z. B. zu Entzündungen des Zentralnervensystems, zur Milzruptur, Blutbildveränderungen, Herzmuskelentzündungen) [2], sollte die Anwendung homöopathischer Mittel nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.
Neben den hier erwähnten Mitteln existiert eine große Anzahl weiterer Homöopathika, die je nach Konstitutionstyp und vorkommenden Beschwerden gegen das Pfeiffer’sche Drüsenfieber verabreicht werden können. Besonders homöopathisch kundige Fachärzte, die in diesem Bereich über weitreichende Erfahrungen verfügen, können andere Mittel und Potenzen verwenden, als hier angegeben und im Hausgebrauch üblich ist, da das nötige Homöopathikum sowie die dazugehörige Potenz und Dosierung stets individuell bestimmt werden, vor allem, wenn es um Konstitutionsmittel bei chronischen Verläufen der Erkrankung geht.
Welche Ausprägung trifft auf Sie zu?
Information zu Wahlanzeigende Beschwerden
Nach den Angaben der klassischen Homöopathie ist für die Wahl der richtigen Arznei entscheidend, welche der folgenden Ausprägungen die Beschwerden des Betroffenen am besten beschreiben. Je mehr Punkte einer Ausprägung auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der darunter aufgeführten Arznei.
Plötzlich einsetzende, heftige Halsschmerzen
Die Begleiterscheinungen äußern sich durch hohes Fieber, Schüttelfrost, blasse sowie trockene Haut und ein Durstgefühl. Die betroffene Person ist häufig ängstlich und beunruhigt. Auslöser hierfür kann ein kalter, trockener Wind sein.
Verbesserung:
Durch Absonderung von Körpersekreten.
Verschlechterung:
Durch Berührung, trockene und kalte Luft.
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Mandeln sind blass bis feuerrot und geschwollen, auch das Gaumenzäpfchen und die Halslymphknoten sind geschwollen
Die Begleiterscheinungen äußern sich durch brennende Schmerzen. Trotz Trockenheit in Mund und Rachen entsteht kein Durstgefühl.
Verbesserung:
Durch Kälte bzw. Kühlung.
Verschlechterung:
Durch Berührung und Wärme.
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Stark geschwollene Mandeln begleitet von brennendem, klopfendem Schmerz
Die Begleiterscheinungen äußern sich durch einen hellrot glänzenden Rachen und Zunge, hohes Fieber und Schüttelfrost sowie Trockenheit bei fehlendem Durst. Die Haut der betroffenen Person ist rot und heiß.
Verbesserung:
Durch aufrechtes Sitzen und Rückwärtsbeugen.
Verschlechterung:
Durch Kälte (z.B. Schlucken kalter Getränke) sowie abends.
Angewendete(s) Mittel:
Belladonna
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Bei Schwellung und Vergrößerung der Milz
Auslöser kann eine länger andauernde oder chronische Infektion sein.
Verbesserung:
–
Verschlechterung:
Durch Essen und Liegen auf der rechten Seite.
Angewendete(s) Mittel:
Ceanothus americanus
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Chronisches Fieber, vergrößerte bzw. geschwollene Milz
Die Begleiterscheinungen äußern sich durch ein Gefühl der Schwäche und Erschöpfung, ein gesteigertes Kälteempfinden, Appetitlosigkeit und dafür jedoch großen Durst.
Verbesserung:
–
Verschlechterung:
–
Angewendete(s) Mittel:
Chininum arsenicosum
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Starke Halsschmerzen und Heiserkeit
Die Begleiterscheinungen äußern sich durch einen schwer löslichen, gelblich-grünen Schleim. Auch die Nasennebenhöhlen können betroffen sein.
Verbesserung:
Durch Wärme.
Verschlechterung:
Durch feuchtkalte Luft, Bewegung und fettiges Essen.
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Heftige Schmerzen beim Schlucken, die bis in die Ohren ausstrahlen
Die Begleiterscheinungen äußern sich durch purpurrot oder bläulich verfärbte Mandeln sowie einen berührungsempfindlichen Hals.
Verbesserung:
Durch Ausscheidung von Körpersäften.
Verschlechterung:
Wärme, enge Bekleidung (Schal, Wickel) sowie nachts.
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Mandelentzündung mit konfluierenden, grau-weißlichen Belägen
Die Begleiterscheinungen äußern sich durch starke Halsschmerzen, eine schmerzhafte Schwellung der Lymphknoten sowie hohes Fieber.
Verbesserung:
Durch Ruhe.
Verschlechterung:
Durch Anstrengung und nachts.
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Stark entzündete Mandeln mit weißlichen Belägen
Die Begleiterscheinungen äußern sich durch stechende oder zusammenschnürende Schmerzen beim Schlucken mit Ausstrahlung in die Ohren, Fieber sowie Schüttelfrost.
Verbesserung:
Durch Ruhe und kalte Getränke.
Verschlechterung:
Durch warme Anwendungen und nachts.
Angewendete(s) Mittel:
Mercurius solubilis Hahnemanni
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Trockener und brennender Hals, die Mandeln und der Rachen sind dunkelrot
Die Begleiterscheinungen äußern sich durch starke Schmerzen beim Schlucken, welche vergleichbar mit der Berührung eines glühenden Eisens sind. Die Schmerzen können bis in die Ohren ausstrahlen.
Verbesserung:
Durch Ruhe und kalte Getränke.
Verschlechterung:
Durch nasskaltes Wetter und nachts.
Angewendete(s) Mittel:
Phytolacca americana
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Langsam fortschreitende Mandelentzündung mit Neigung zur Eiterung und Fistelbildung
Die Begleiterscheinungen äußern sich durch schmerzhafte Lymphknotenschwellungen sowie eine allgemeine Abwehrschwäche mit häufigen Infekten. Auslöser hierfür können Unterkühlungen sein.
Verbesserung:
Durch Wärme und im Sommer.
Verschlechterung:
Durch Kälte, Hinlegen und morgens.
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Zu beachten:
Zur Behandlung der Mononukleose ist eine ausreichende Schonung, teilweise für mehrere Wochen, erforderlich. In der ersten Zeit sollte Bettruhe eingehalten werden. Zu hohes Fieber kann nach Rücksprache mit dem Arzt gesenkt werden.Bei vergrößerter Milz (Splenomegalie) ist besondere Vorsicht angesagt, da die Milz z. B. bei Stößen oder Prellungen auf der linken Bauchseite platzen bzw. reißen kann (Milzruptur), was zu gefährlichem Blutverlust führt und somit einen medizinischen Notfall darstellt. Prophylaktisch sollte daher selbst nach Abklingen der Symptome für einige Wochen auf Sport verzichtet werden.
Quellenangaben:
- Christian P. Speer, Manfred Gahr (Hrsg.): Pädiatrie. 4., überarbeitete Auflage. Berlin, Heidelberg:, Springer, S. 350 – 352.
- Ludwig Gortner, Sascha Meyer, Carl Friedrich Sitzmann: Duale Reihe: Pädiatrie. 3. Auflage. Berlin:, Thieme, S. 600 – 602.
- Gerd Herold: Innere Medizin. Ausgabe . Köln:, Gerd Herold, S. 831 – 832.
- Markus Wiesenauer, Suzann Kirschner-Brouns: Homöopathie - Das große Handbuch. 1. Auflage. München: Gräfe Und Unzer , , 169 – 170.?????, S. 49 - 51
- Jan Geißler, Thomas Quak (Hrsg.): Leitfaden Homöopathie. München:, Elsevier, S. 812 – 815.
- “Dr. Zehnle MediBlog - Pfeiffersches Drüsenfieber”, https://drzehnle.wordpress.com/tag/infektiose-mononukleose
- “Homöopathie Liste - Infektiöse Mononukleose”, http://homoeopathie-liste.de/anwendungs-gebiete/infektioese-mononukleose.htm
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