Angewendete Globuli bei Nagelpilz

Je nach Erscheinungsbild der Nägel gibt es unterschiedliche Empfehlungen bzgl. der Wahl des richtigen Präparates. In der nachfolgenden Tabelle findet sich eine Übersicht über gängige Mittel, die zur Selbstbehandlung in Frage kommen.[2][5]

Es sei darauf hingewiesen, dass der Verdacht auf eine Nagelpilzinfektion immer ärztlich abgeklärt werden und die Anwendung homöopathischer Mittel nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen sollte. Dies gilt insbesondere, wenn mehrere Nägel betroffen sind bzw. eine regelmäßige Medikamenteneinnahme besteht. Der Nagelpilz ist eine ernstzunehmende und ansteckende Krankheit, die nicht von allein heilt und ohne adäquate Behandlung zu einer dauerhaften Schädigung bis zur vollständigen Zerstörung der Nägel führen kann.[6]

Homöopathisch kundige Fachärzte verfügen über weitreichende Erfahrungen und wenden häufig andere Präparate und Dosierungen an, als im Hausgebrauch üblich und empfohlen ist.

Welche Ausprägung trifft auf Sie zu?

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie ist für die Wahl der richtigen Arznei entscheidend, welche der folgenden Ausprägungen die Beschwerden des Betroffenen am besten beschreiben. Je mehr Punkte einer Ausprägung auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der darunter aufgeführten Arznei.

Längsgespalten, schwulstig, verdickt

Begleiterscheinungen sind eine dicke Hornhaut an Händen und Fußsohlen, verdrießliche Stimmung, sensibles Gemüt, grenzenloser Appetit mit Aufstoßen, Erbrechen und Sodbrennen.

Verbesserung:

In Ruhe, an der frischen Luft.

Verschlechterung:

Nach dem Essen, durch Temperaturschwankungen.

Angewendete(s) Mittel:

Antimonium crudum

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Verhornt, abblätternd, leicht entzündliche Hauteinrisse

Eine häufige Begleiterscheinung ist, dass die betroffene Person an einem verlangsamten Stoffwechsel leidet. Sie ist verfroren,übergewichtig und ängstlich.

Verbesserung:

Durch Bewegung, an der frischen Luft.

Verschlechterung:

Durch Wärme, morgens, mittags.

Angewendete(s) Mittel:

Graphites

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Deformiert, verdickt, gelblich

Begleiterscheinungen sind meist kalte Füße und ein generell beißender Schweißgeruch. Die betroffene Person ist ein männlicher Frauentyp mit kleiner Brust und starker Körperbehaarung, launisch und gereizt bis depressiv.

Verbesserung:

Am Abend, durch Bewegung, Wärme.

Verschlechterung:

In der Nacht, morgens, auf der linken Seite.

Angewendete(s) Mittel:

Sepia

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Weich, gespalten, weiße Tüpfelung

Begleiterscheinungen sind wiederkehrende Entzündungen, meist kalte, schweißige Füße, Einrisse am Nageloberhäutchen (Niednägel), Bindegewebsschwäche und Rückenschmerzen. Die betroffene Person ist weinerlich, depressiv verstimmt, schmerz- und berührungsempfindlich. Hinzu kommen ätzende Körperabsonderungen (Stuhl, Schweiß) mit unangenehmen Geruch.

Verbesserung:

Durch Wärme, im Sommer.

Verschlechterung:

Durch Kälte, morgens, beim Hinlegen.

Angewendete(s) Mittel:

Silicea

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Längsfurchen, deformiert, brüchig

Begleiterscheinungen sind wiederkehrende Nagelbettentzündung, Schwäche, Benommenheit, Berührungsempfindlichkeit und ein übler Geruch von Urin, Stuhl und Schweiß.

Verbesserung:

Durch Nahrungsaufnahme, Kühle, Gehen.

Verschlechterung:

Durch Reizmittel, schwüles Wetter.

Angewendete(s) Mittel:

Acidum hydrofluoricum

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Brüchige Nägel

Begleiterscheinungen sind eine depressive Stimmung, innerliche Unruhe, ein ständig in Eile sein, leichtes Schwitzen und Schweißgeruch.

Verbesserung:

Durch Wärme, Essen.

Verschlechterung:

In der Nacht, durch Kälte, heftige Bewegungen, bei leerem Magen.

Angewendete(s) Mittel:

Calcium fluoratum

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Hygienemaßnahmen

  • regelmäßiges Baden in Eichenrindenlösung und sorgfältiges Trocknen der Zehen- und Fingerzwischenräume
  • Einreiben der Nägel mit Calcium-fluoratum-Salbe bzw. Silicea-Salbe im 3-wöchigen Wechsel über Monate hinweg
  • täglicher Wechsel der Socken
  • Anwendung von Desinfektionssprays
  • Schuhe aus synthetischen Materialien meiden

Zu beachten:

Pilzerkrankungen heilen selten von selbst ab, daher ist angeraten, einen Arzt, besser einen Dermatologen (Hautarzt) aufzusuchen, durch den der eindeutige Pilznachweis erfolgen kann. Dieser Nachweis ist wichtig, da manche Hautkrankheiten mit einem Nagelpilz verwechselt werden können. Im Allgemeinen gilt der Pilzbefall von Nägeln als harmlos, kann aber bei schwer kranken Menschen mit gestörtem Immunsystem (Intensivstation, AIDS Kranke) durch eine Ausbreitung im Körper gefährlich werden. [7] Zudem wird, an Diabetes mellitus erkrankten Personen empfohlen, beim Auftreten von Nagelveränderungen einen Facharzt aufzusuchen.[6] Hierbei kann der Pilzbefall mit Folgeerkrankungen und weiteren Risiken assoziiert sein (Durchblutungsstörungen, Nervenschädigungen, schlechtere Heilungsaussichten). So wurde ein Zusammenhang zwischen einer Onychomykose und der arteriellen Gefäßerkrankung (Arteriosklerose) bei Diabetikern festgestellt.[8]Schließlich sollte nicht nur bei Risikogruppen ein Arzt konsultiert werden, bereits die richtige Diagnose, die adäquate (Selbst-)Behandlung und anschließende Erfolgskontrolle durch einen Facharzt kann den Heilungsvorgang beschleunigen und eventuellen Risiken vorbeugen. [9]
Bei der Wahl des Arztes kann auf die Zusatzbezeichung „Homöopathie“ geachtet werden, somit ist gewährleistet von einem approbierten Mediziner behandelt zu werden, der im Akutfall statt homöopathischer Präparate auf andere Mittel umschwenken kann. Die Anwendung von Globuli bei einer Nagelpilzinfektion sollte generell therapiegestützt erfolgen, d.h. die Globuli werden zusätzlich, zu den vom Arzt verschriebenen Medikamenten eingenommen.[2]