Empfohlene Globuli bei Borreliose

Neben der Antibiotika- Therapie, die bereits ab Stadium eins begonnen wird, könnten verschiedene Globuli, je nach Symptomatik, zur Linderung der Symptome versucht werden.

Welche Ausprägung trifft auf Sie zu?

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie ist für die Wahl der richtigen Arznei entscheidend, welche der folgenden Ausprägungen die Beschwerden des Betroffenen am besten beschreiben. Je mehr Punkte einer Ausprägung auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der darunter aufgeführten Arznei.

Geröteter Hautausschlag, Muskelzuckungen oder Lähmungen in der Nähe der Wunde, sowie Rheumatismus

Verursacher des Hautausschlags sind i.d.R. Insektenstiche oder Bisse. Dass verletzte Körperteil fühlt sich meist kalt an. Tritt Fieber auf, wird von den Betroffenen häufig ein allgemeines Kältegefühl beschriebene, außer im Gesicht, dort wird für gewöhnlich Hitze empfunden. Der Rheumatismus beginnt charakteristischerweise in den Füßen und wandert nach oben. Schmerzende Gelenke sowie geschwollene Großzehenballen treten oft als Begleiterscheinung auf.

Verbesserung:

Durch Kälte/Kühlen, Eintauchen der Füße in kaltes Wasser.

Verschlechterung:

Durch Kratzen, Bettwärme und nachts.

Angewendete(s) Mittel:

Ledum palustre

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Zuckungen und Krämpfe der Muskulatur, Schmerzen des Nervensystems,Erytheme an der Haut, diese ist heiß, weiß und gerötet im Wechsel, pulsiert und brennt

Die Patienten leiden typischerweise an Doppelsehen und Augenliedkrämpfe sowie Kopfschmerzen und geschwollenen schmerzenden Gelenken. Neben den Kopfschmerzen verspüren die Erkrankten für gewöhnlich Schwindel und eine große Empfindlichkeit gegen jede Berührung am Kopf. Starre, glänzende Augen mit erweiterten Pupillen werden beobachtet. Gesichtsschmerzen (Gesichtsneuralgie) mit Muskelzuckungen und gerötetem Gesicht können hinzukommen. Außerdem berichten einige Patienten, schon nach geringer Anstrengung Herzklopfen zu bekommen. Häufig wird ein steifer schmerzender Nacken mit geschwollenen Halslymphknoten beobachtet. An den Gelenken werden meist neben der Schwellung rote ausstrahlende Streifen wahrgenommen sowie wandernde rheumatische Schmerzen in den Muskeln und Gelenken.

Verbesserung:

In halb aufgerichteter Position.

Verschlechterung:

Durch Berührung, durch Erschütterung, nachmittags, beim Hinlegen.

Angewendete(s) Mittel:

Atropa belladonna

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Muskelschwäche, unterschiedlich starke motorische Lähmungen an verschiedenen Muskelgruppen, Nervenschmerzen (Neuralgien)

Muskellähmungen treten typischerweise an Augen, Hals, Brust, Kehlkopf, Schließmuskeln und den Extremitäten auf. Eine Schwäche und ein Zittern aller Glieder sowie große Neigung zu Krämpfen plagt viele Patienten. Störungen des Augenmuskelapparates können sich durch das Sehen von Doppelbildern bemerkbar machen. Nervenschmerzen am Auge mit Zuckungen der Augenmuskeln werden beschrieben. Die Erkrankten fühlen sich meistens träge und abgestumpft. Außerdem leiden sie häufig an Kopfschmerzen, v.a. am Hinterkopf und an den Schläfen. Es kann eine schmerzempfindliche Kopfhaut bei Berührung und Schwindel hinzukommen. Der masernähnliche Hautausschlag ist oft, gerötet, heiß, trocken und juckend. Leiden die Betroffenen an Fieber, dauert es meist lange an und führt zu großer Erschöpfung.

Verbesserung:

Kopfschmerzen werden für gewöhnlich besser durch Druck auf den Kopf und durch Liegen mit erhöhtem Kopf sowie durch reichliches Urinieren.

Verschlechterung:

Durch feuchtes Wetter, durch Denken an die Beschwerden, durch fortgesetzte Bewegungen und gegen 10 Uhr vormittags.

Angewendete(s) Mittel:

Gelsemium sempervirens

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Zu beachten

Die Borreliose wird traditionell in drei Stadien eingeteilt:

Eine typische Frühmanifestation im ersten Stadium (Tage bis Wochen nach dem Stich) ist ein juckender, schmerzender Hautausschlages (Wanderröte bzw. Erythema migrans) an der Bissstelle. Sowie Symptome einer Grippe (Abgeschlagenheit, Fieber, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen).
Charakteristisch für das zweite Studium ist, dass das Erythem sich nach Wochen bis Monaten weiter ausbreitet, die Bakterien verteilen sich über die Lymphbahnen und Nervenfasern. Es kann zu Lymphknotenschwellungen und neurologische Erscheinungen (Neuroborreliose), z.B. Lähmungen (Parese) der Gesichtsmuskulatur (Fazialisparese) oder der Augenmuskulatur kommen. Auch das Auftreten von Herzrhythmusstörungen im Rahmen des Infekts ist möglich.
Im dritten Stadium (Monate bis Jahre nach dem Biss) treten weitere Anzeichen einer Neuroborreliose auf. Hierzu zählen typischerweise Hirnhautentzündung (Meningitis mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit), Arthritis (Lyme- Arthritis) und weiterer Erkrankungen des peripheren Nervensystems (Polyneuropathie). Sobald Anzeichen für eine Neuroborreliose vorliegen, ist standardmäßig eine Antibiotikatherapie mit Cephalosporinen der dritten Generation angezeigt (u.a. Cefotaxim, Cefepim).[3]

Die Wahrscheinlichkeit sich mit Borrelien zu infizieren ist in den ersten 24 Stunden Haftzeit der Zecken gering. Danach steigt sie deutlich an. Nach Blutkontakt wandern die Borrelien, die sich im Darm der Zecken befinden, in die Speicheldrüse der Zecken und können erst dann über den Stichkanal auf den Menschen übertragen werden.[3]

Es ist ratsam Zecken sofort zu entfernen und infektionsvorbeugende Maßnahmen im Sommer durchzuführen, wie

  • Tragen geeigneter Kleidung bei Gartenarbeit und bei Spaziergängen besonders im Wald
  • danach sorgfältiges Absuchen des Körpers nach Zecken
  • rasche Entfernung der Zecken, z.B. mit eine Pinzette
  • anschließend sorgfältige Desinfektion der Wunde
  • eine generelle prophylaktische Antibiotikagabe wird nicht empfohlen
  • stattdessen können homöopathische Nosoden-Zusammenstellungen (bestehend aus FSME, Borrelia, Zeckenbissfieber und Zecke) in den Potenzen D6 und D30 aus der Apotheke prophylaktisch für Mensch und Haustiere eingesetzt werden.[8]

Generell ist jedoch von einer Selbstbehandlung bei Borreliose abzuraten. Es ist dem Laien nicht möglich zu diagnostizieren, wie weit die Borreliose-Erkrankung bereits fortgeschritten ist. Die oben genannten homöopathischen Einzelmittel können keine Antibiotikatherapie ersetzen. Bei lange bestehenden Beschwerden muss für eine homöopathischen Begleittherapie ein fachkundiger Homöopath hinzugezogen werde, da chronische Krankheiten in der Homöopathie anders therapiert werden als akut auftretende Beschwerden.