Angewendete Globuli bei Husten (schleimlösend)
Die Schleimproduktion der Atemwege ist ein Versuch des Körpers, die Ursache des Infektes (Viren und/oder Bakterien) auszuleiten. Die Behandlung mit homöopathischen Mittel kann diese natürlichen Reinigungs- und Abwehrmechanismen unterstützen und beschleunigend auf den Heilungserfolg wirken.[2]Zur Wahl des korrekten Mittels zur Selbstmedikation sind einige Symptome homöopathisch besonders relevant: Klimatische Bedingungen zum Zeitpunkt des Auftretens (Kälte, Wärme, Wetterwechsel) , Husten schmerzhaft oder schmerzlos, Tempo der Entwicklung des Krankheitsbildes, Bedingungen der Besserung oder Verschlechterung der Beschwerden Tageszeiten, Bewegung, frische Luft, etc.).
Eine aufmerksame Beobachtung dieser Symptome kann die Wahl des homöopathischen Mittels zur Selbstmedikation erleichtern.[4]
In der folgenden Tabelle sind die häufigsten homöopathischen Mittel zur Eigenbehandlung von produktivem Husten (Husten mit Sekret) aufgelistet.[4][5]
Welche Ausprägung trifft auf Sie zu?
Information zu Wahlanzeigende Beschwerden
Nach den Angaben der klassischen Homöopathie ist für die Wahl der richtigen Arznei entscheidend, welche der folgenden Ausprägungen die Beschwerden des Betroffenen am besten beschreiben. Je mehr Punkte einer Ausprägung auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der darunter aufgeführten Arznei.
Reichlich Schleim in der Brust ohne Kraft ihn auszuwerfen, Husten klingt feucht und rasselnd, ohne Auswurf, nächtlicher Auswurf von gelbem, zähem Schleim
Begleiterscheinungen sind Atemnot, welche durch Auswürfe gebessert wird, sowie Husten am Tag und in der nacht Nacht, der in kurzen Abständen wiederkehrt. Zu den Auslösern zählen Husten und Bronchitis, besonders bei älteren Menschen in den Wintermonaten. Die Erkrankung beginnt in der Region des Kehlkopfes, wandert dann in Bronchien und Lunge und wird dort heftiger. Der Husten ist nach Mahlzeiten stärker und kann evtl. zum Erbrechen führen.
Verbesserung:
Durch Auswurf und aufrechtes Sitzen.
Verschlechterung:
Nach Mitternacht; durch Schlafen in feuchten Räumen und Bettwärme.
Angewendete(s) Mittel:
Antimonium tartaricum
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Husten mit stockendem Atem, salziger Auswurf von schaumigem Schleim
Die Begleiterscheinungen sind kurze, flache Atemzüge mit schwieriger Schleimabsonderung durch allgemeine Trockenheit und rasche allgemeine Entkräftung verbunden mit innerer Unruhe. Die Auslöser sind beißende Kälte und kalter Wind. Die betroffene Person weist ständigen Durst auf von kleine Mengen auf, warme Flüssigkeiten werden schluckweise getrunken. Zudem verspürt die betroffene Person ängstliche Unruhe und hält es nicht im Bett aus.
Verbesserung:
Durch Wärme und schluckweises Trinken warmer Flüssigkeit.
Verschlechterung:
Durch jede Abkühlung sowie nachts, besonders nach Mitternacht.
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Husten mit spärlichem Auswurf, fast nicht hochzubringen, muss verschluckt werden
Zu den Begleiterscheinungen gehören Lähmungssymptome (Stimme, Zunge, Gesicht) und das Verlangen nach kalten Getränken. Zu den Auslösern zählen kalter, trockener Wind oder das Baden in kalten Gewässern. Es tritt vor allem bei chronischem Krankheitsgeschehen, mit sehr schleichendem Beginn auf.
Verbesserung:
Durch feuchtes Wetter und Wärme
Verschlechterung:
Durch Kälte, trockene, kalte Luft und Zugluft
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Krampfartige Hustenanfälle mit hochrotem Kopf, begleitet von gurgelnden Hustengeräuschen
Die Begleiterscheinung ist ein Husten, der bis zu Erstickungszuständen führen kann, stark krampfend ist und häufig in Verbindung mit Würgereiz oder Erbrechen auftritt. Die Hustenanfälle häufen sich in der Nacht. Zu den Auslösern gehören Grippale Infekte, die besonders durch starken Husten auffallen. Wegweisend ist der krampfartige Charakter des Hustens, trotz hörbarem Sekret in den Bronchien. Der Betroffene ist sehr erschöpft und verschlossen.
Verbesserung:
Durch Trinken von kaltem Wasser
Verschlechterung:
In der Nacht, gegen 3 Uhr in der Früh.
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Trockener Husten abends und nachts, lockerer Husten morgens, der Auswurf ist reichlich, schleimig, gelblich, mild
Zu den Begleiterscheinungen zählen unbestimmte Schmerzen in der Brust, ständiger Wechsel der Symptome, einhergehend mit ständigem Seitenwechsel der Beschwerden. Der Betroffene hat heiße Füße, streckt sie aus der Decke heraus und hat auffallend wenig Durst, trotz Fieber und Mundtrockenheit. Er ist sehr trost und bedürftig.
Verbesserung:
Im Freien und bei langsamen Bewegungen; durch Aufrichten im Bett.
Verschlechterung:
Bei Zimmerwärme
Angewendete(s) Mittel:
Pulsatilla
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Zu beachten:
In folgenden Fällen sollte die Eigenbehandlung abgebrochen werden und ein Facharzt hinzugezogen werden:
- bei länger bestehendem Husten,
- bei Atemnot,bei Starkem nächtlichem Schwitzen,
- bei unerklärlichem Gewichtsverlust,
- bei allgemeiner Schwäche und Abgeschlagenheit,
- bei blutigem Auswurf,
- bei länger anhaltendem Fieber.
Ein Facharzt mit homöopathischer Zusatzausbildung ist auf Grund seiner Erfahrung sowohl in der Lage die bisherige Eigenmedikation kritisch zu bewerten als auch eine Notfallsituation zu erkennen und entsprechend zu behandeln.
Quellenangaben:
- Patrick Nagel, Robert Gürkov: Basics: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Elsevier Verlag, S.38
- Heribert Möllinger: Homöopathische Sprechstunde, Aira Verlag, S. 59
- Deutsche Homöopathie-Union, Homöopathisches Repetitorium, Ausgabe März, Kapitel Spezielle, Arzneimittel
- Möllinger (2013): S. 87
- Möllinger (2013): S.88 ff.
Wichtiger Hinweis
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