Informationen zum Übergewicht / Adipositas

Was sind die Ursachen?

Hauptursache für Übergewicht ist ein ungesunder Lebensstil, der mit einer schlechten Ernährung und zu wenig Bewegung einhergeht. In unserer heutigen Gesellschaft gibt es eine Vielzahl an Nahrungsquellen, die reich an Kalorien und arm an Nährstoffen sind wie z.B. Fast Food und zuckerhaltige Getränke. Werden diese bevorzugt, nimmt der Körper dauerhaft mehr Kalorien auf als er verbraucht.

Auch psychologische Aspekte spielen bei Übergewicht häufig eine Rolle. Viele Menschen essen, um damit Emotionen wie Stress, Überforderung oder Ärger zu regulieren. (Emotionales Essen). In manchen Fällen kann Übergewicht auch ein Symptom von schwerwiegenden Erkrankungen sein (z.B. Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus oder hormonelle Störungen wie Schilddrüsenunterfunktion). Auch eine genetische Veranlagung kann Übergewicht begünstigen.

Welches Gewicht ist gesund?

Das gesunde Gewicht eines Menschen hängt von verschiedenen Faktoren wie Alter, Geschlecht, Körpergröße und Muskelmasse ab. Eine häufig verwendete Methode zur Berechnung eines gesunden Gewichts ist der Body Mass Index (BMI). Er berechnet das Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße. Ein BMI zwischen 18,5 und 24,9 gilt als gesund und wird als Normalgewicht bezeichnet. Menschen mit einem BMI über 24,9 gelten als übergewichtig, ein BMI über 30 wird als Adipositas bezeichnet.

Allerdings sollten bei einem gesunden Gewicht auch andere Faktoren berücksichtigt werden wie zum Beispiel Taillenumfang, Körperfettanteil, Körperform, körperliche Aktivität und Ernährung. Das Waist-to-hip Ratio (WHR) berücksichtigt daher ausschließlich die Fettverteilung im Körper. Um es zu ermitteln, wird der Taillenumfang durch den Hüftumfang geteilt. Bei Männern sollte dieser Wert unter 1 liegen, bei Frauen unter 0,85. Darüber hinaus gibt das WHR auch Aufschluss über den Figurtyp: Ein Wert unter 0,80 spricht für eine Birnenform, ein Wert über 1,0 eher für die Apfelform.

Vorsicht Bauchfett!

Neuere Untersuchungen zeigen, dass die Fettverteilung im Körper eine wichtige Rolle für die Gesundheit spielt. Besonders das Bauchfett spielt hier eine große Rolle: Es ist besonders stoffwechselaktiv und kann daher das Risiko für Herzkreislauferkrankungen und einige Krebserkrankungen erhöhen. Apfel-Typen sind hiervon stärker betroffen als Birnen-Typen.

Von einem gesunden Gewicht spricht man, wenn der Bauchumfang bei Frauen 88 cm und bei Männern 102 cm nicht übersteigt.

Was hilft beim Abnehmen?

Die meisten Menschen denken beim Abnehmen an eine Diät. Doch wie sich herausgestellt hat, führen Diäten auf die Dauer eher zu einer Gewichtszunahme, dem sogenannten „JoJo-Effekt“.

Das beste Konzept zum Abnehmen ist schnell genannt: Weniger Kalorien aufnehmen, mehr Kalorien verbrauchen. Die wichtigste Voraussetzung, um ein normales Gewicht zu erreichen und dauerhaft zu halten, ist daher ein gesunder Lebensstil. Dieser beinhaltet eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Protein sowie regelmäßige Bewegung. Selbst kleine Veränderungen im Lebensstil, wie z.B. das Treppensteigen statt des Fahrstuhls oder das Radfahren zur Arbeit können viel bewirken. Sie fördern den Stoffwechsel und erhöhen den Kalorienverbrauch.

Menschen, die essen, um emotionale Zustände wie Stress, Einsamkeit oder Wut zu regulieren, müssen lernen, diese Verbindung im Gehirn wieder zu entkoppeln. Hilfreich ist hierbei eine therapeutische Begleitung oder die Hilfe einer Selbsthilfegruppe (z.B. Overeaters Anonymus).

In einigen Fällen kann auch eine medizinische Behandlung notwendig sein, um Adipositas zu bekämpfen. Eine Möglichkeit ist die chirurgische Verkleinerung des Magens (bariatrische Chirurgie), um die Nahrungsaufnahme zu begrenzen. Zu den gängigen Operationsmethoden zählen das Magenband, der Magenbypass, der Schlauchmagen und die biliopankreatische Diversion, wobei der Magenbypass die heute am häufigsten verwendete Methode ist.

Diese Heilpflanzen helfen beim Abnehmen

Wie sehr wünschen sich viele Menschen, auf einfache und schnelle Weise abzunehmen! Doch weder die Pharmazie noch die Naturheilkunde haben sie – die harmlose Pille zum Abnehmen. Es werden zwar zahlreiche Nahrungsmittel angeboten, die den Stoffwechsel ankurbeln oder den Appetit zügeln sollen. Doch auch sie wirken nur innerhalb eines ganzheitlichen Abnehm-Konzeptes.

Grüner Teeextrakt: Optimiert die Fettverbrennung, regt den Stoffwechsel an und senkt die Blutfettwerte.

Koffein und Kaffeeextrakt: Grüner Kaffee-Extrakt hat Studien zufolge einen moderaten Effekt aufs Abnehmen. Denn auch Koffein kurbelt den Stoffwechsel an und aktiviert den Körper. Zu viel Koffein führt allerdings zu Nervosität und Schlafstörungen.

Guaraná: Wie Kaffee enthält auch Guaraná Koffein und ist damit ein anregender Wachmacher. Er dämpft die Hungergefühle und gilt als leistungssteigernd. Guaraná enthält deutlich mehr Koffein als grüner-Kaffee-Extrakt.

Mate-Tee: Mate-Tee regt den Stoffwechsel an und reduziert das Hungergefühl. Eine weitere positive Wirkung ist die Senkung von Fett-, Zucker- und Entzündungswerten im Organismus.

Topinambur und Uadar: Diese Heilpflanzen gelten als pflanzliche Appetitzügler. Es gibt allerdings kaum Studien, die diese Wirkung belegen.

Doch das Übergewicht kann auch ein Symptom von schwerwiegenden körperlichen Erkrankungen sein (z.B. Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus oder hormonellen Störungen wie Schilddrüsenunterfunktion) und hat selbst negative Auswirkungen auf den Körper wie Blutdruckerhöhung, Fettstoffwechselstörungen, das Schlafapnoe-Syndrom u. a. Es ist daher sehr wichtig, dass das Übergewicht nicht ohne ärztlichen Rat und nur unter regelmäßiger ärztlicher Beobachtung (z. B. durch den Hausarzt, Internisten oder Endokrinologen) behandelt wird. Das Ziel ist hierbei das Abnehmen sowie das langfristige Halten des Gewichts im Normalbereich.

Verstärkte Bewegung sowie Ernährungsumstellung sind die primären Behandlungsmethoden des Übergewichts, führen alleine jedoch häufig nicht zu den gewünschten Erfolgen. Homöopathische Mittel können helfen, den Körper in sein natürliches Ernährungsgleichgewicht zu bringen und damit einen Beitrag zur Gewichtsreduktion leisten.[6]

Angewendete Globuli zum Abnehmen

Homöopathie zum Abnehmen

Auch verstärkte Bewegung sowie Ernährungsumstellung führen alleine häufig nicht zu den gewünschten Erfolgen. Homöopathische Mittel können helfen, den Körper in sein natürliches Ernährungsgleichgewicht zu bringen und damit einen Beitrag zur Gewichtsreduktion zu leisten.

Ähnlich wie bei den Heilpflanzen gibt es allerdings auch in der Homöopathie nicht „die“ Kügelchen zum Abnehmen. Übergewicht und Fettleibigkeit sind ein komplexes Geschehen, das prinzipiell immer von einem erfahrenen Homöopathen behandelt werden sollte.

Im Folgenden findet sich eine Auswahl gängiger und bewährter Mittel, mit deren Hilfe eine Gewichtsreduktion erreicht werden kann.[3][5][6]

Es gibt je Ursache des Übergewichts verschiedene Herangehensweisen und Empfehlungen zur Wahl des richtigen homöopathischen Präparates. So kann man abnehmen, indem man die Fettverbrennung bzw. den Stoffwechsel anregt, andererseits bringt auch eine verminderte Kalorienaufnahme durch weniger Appetit den nötigen positiven Impuls zur Gewichtsreduktion.

Daher sind die homöopathischen Präparate eingeteilt in

  1. Mittel zur Anregung des Stoffwechsels,
  2. Mittel zur Verringerung des Appetits,
  3. Mittel gegen den Heißhunger,
  4. Mittel zum Abnehmen während der Menopause und
  5. Mittel gegen den kugeligen Blähbauch.

Aufgezählt werden jeweils das homöopathische Mittel mit seiner Potenz und Dosierung, die Hauptsymptome sowie ggf. dazugehörige Begleiterscheinungen oder sonstige Hinweise und schließlich Situationen, in denen sich das Beschwerdenbild verbessert oder verschlechtert.

Die Anwendung homöopathischer Mittel sollte nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen, da, wie erwähnt, das Übergewicht aus schwerwiegenden Erkrankungen resultieren kann, die unbedingt ärztlicher Behandlung bedürfen oder auch Komplikationen mitbringen kann, die ebenfalls von einem Arzt überwacht werden müssen.

Neben den hier erwähnten Mitteln existiert eine große Anzahl weiterer Homöopathika, die je nach Konstitutionstyp und vorkommenden Beschwerden beim Übergewicht zum Einsatz kommen können. Besonders homöopathisch kundige Fachärzte, die in diesem Bereich über weitreichende Erfahrungen verfügen, können andere Mittel und Potenzen verwenden, als hier angegeben und im Hausgebrauch üblich ist, da das nötige Homöopathikum sowie die dazugehörige Potenz und Dosierung stets individuell bestimmt werden.

Welche Ausprägung trifft auf Sie zu?

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie ist für die Wahl der richtigen Arznei entscheidend, welche der folgenden Ausprägungen die Beschwerden des Betroffenen am besten beschreiben. Je mehr Punkte einer Ausprägung auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der darunter aufgeführten Arznei.

Mittel zur Anregung des Stoffwechsels

 

Verdauungsstörungen, Übergewicht im Zusammenhang mit Fehlfunktionen der Schilddrüse

Dem Arznei wird ferner eine appetithemmende Wirkung zugeschrieben.

Verbesserung:

Verschlechterung:

Angewendete(s) Mittel:

Fucus vesiculosus

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Hinweis:

Vorsicht: Das Mittel sollte nicht bei Schilddrüsenüberfunktion angewandt werden!

Stagnation der Diät und fehlende Gewichtsreduktion nach anfänglichen Erfolgen

Verbesserung:

Durch Wärme, Bewegung.

Verschlechterung:

Angewendete(s) Mittel:

Capsicum

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)

Das bestehende Übergewicht steht im Zusammenhang mit der Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose).

Verbesserung:

Durch frische Luft.

Verschlechterung:

Nachts.

Angewendete(s) Mittel:

Thyreoidinum

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Hinweis:

Vorsicht: Das Mittel sollte in der Potenz D4 nicht bei Schilddrüsenüberfunktion angewandt und nur unter Beobachtung durch einen erfahrenen Arzt verwendet werden!

Mittel zur Verringerung des Appetits

 

Großer Appetit

Die Arznei hilft der Dämpfung des Appetits, dem regulierende Eigenschaften auf das Sättigungs- bzw. Hungerzentrum im Zwischenhirn zugeschrieben werden.

Verbesserung:

Verschlechterung:

Angewendete(s) Mittel:

Madar

Potenz: D6

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Großer Appetit, großes Hungergefühl

Die Arznei hilft der Dämpfung des Appetits und kann bei regelmäßiger Einnahme das Hungergefühl hinauszögern. Die Wirkung beginnt erst nach 1 – 2 Wochen regelmäßiger Einnahme des Präparates.

Verbesserung:

Verschlechterung:

Angewendete(s) Mittel:

Helianthus tuberosus

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Hinweis:

Vorsicht: Beim Absetzten von Helianthus tuberosus ist zu beachten, dass das Mittel in kleinen Schritten ausgeschlichen wird, da ansonsten ein Jo-Jo-Effekt zu erwarten ist.

Mittel gegen den Heißhunger

Mit Nervosität verbundener Heißhunger sowie Verlangen nach Süßem

Die Arznei kann zur Dämpfung des Heißhungers eingesetzt werden, dem eine ausgleichende Wirkung zugeschrieben wird.

Verbesserung:

Beim Liegen auf der linken Seite.

Verschlechterung:

Nachts, morgens, beim Liegen auf der rechten Seite.

Angewendete(s) Mittel:

Argentum nitricum

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Drang zum „Frustessen“

Begleiterscheinungen sind, dass in stressigen Situationen zur Beruhigung kalorienreiche Speisen wie Pommes oder Schokolade in großen Mengen verzehrt werden. Außerdem kann mithilfe dieses Mittels mit der Zeit der Drang verschwinden, bei negativen Gefühlen essen zu müssen.

Verbesserung:

Durch frische Luft.

Verschlechterung:

Durch Anstrengung, Kälte, Feuchtigkeit.

Angewendete(s) Mittel:

Calcium Carbonicum Hahnemanni

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Mittel zum Abnehmen während der Menopause

Gewichtszunahme infolge von Hormonumstellungen in den Wechseljahren

Begleiterscheinungen sind Hitzewallungen im Wechsel mit Kälteempfinden an Armen und Beinen, Harninkontinenz und Migräne.

Verbesserung:

Durch Bewegung und Wärme.

Verschlechterung:

Nachts, morgens, auf der linken Seite.

Angewendete(s) Mittel:

Sepia

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Probleme beim Zügeln des Appetits trotz enormem Übergewicht, Essen liegt anschließend schwer im Magen

Begleiterscheinungen sind allgemeine Trägheit und eine Neigung zu Schweißausbrüchen.

Verbesserung:

Durch Bewegung und frische Luft.

Verschlechterung:

Morgens, mittags, durch Wärme.

Angewendete(s) Mittel:

Graphites

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Mittel gegen den kugeligen Blähbauch

Blähungen, durch Gasansammlungen bedingter kugeliger Blähbauch

Dem Mittel werden positive Effekte auf die Verdauung sowie die Anregung des Fettstoffwechsels zugeschrieben.

Verbesserung:

Durch Bewegung, frische Luft.

Verschlechterung:

Nach Mahlzeiten, in geschlossenen Räumen.

Angewendete(s) Mittel:

Lycopodium

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Blähbauch und Völlegefühl nach schweren Mahlzeiten oder Alkohol

Begleiterscheinungen sind Verstopfung, Übelkeit und Druck und Schmerzen in der Magengegend.

Verbesserung:

Durch Wärme und am Abend.

Verschlechterung:

Essen, Kälte.

Angewendete(s) Mittel:

Nux vomica

Potenz: D12

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

Zu beachten:

Es ist sehr wichtig, dass zusätzlich zur homöopathischen Behandlung auch negative Lebensstilfaktoren ausgeschaltet werden müssen. So sind für das Abnehmen ausreichende Bewegung, z. B. in Form von Ausdauersportarten wie Nordic Walking oder Schwimmen mehrmals wöchentlich sowie die Integration körperlicher Betätigung in die normale Tagesroutine (zum Einkaufen gehen statt Auto fahren, Treppensteigen statt Aufzug) und eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit Verzicht auf übermäßig viele Süßigkeiten und Alkohol essentiell.