Angewendete Globuli bei Flugangst
Je nachdem, wie stark die Symptomatik der Flugangst ausgeprägt ist – ob es sich dabei nur um ein Unwohlsein während des Fluges handelt oder aber eine ganze Reihe der oben genannten phobischen Symptome auftreten, sollte die Gabe von Globuli durch einen Besuch beim Psychotherapeuten oder Psychiater begleitet werden.Spezifische Phobien sind verhaltenstherapeutisch sehr gut zu behandeln; die Medikation mit homöopathischen Mitteln kann dabei zur Entspannung und Angstlösung beitragen. Psychotherapeuten empfehlen ihren Patienten hin und wieder Präparate, mit denen sie bereits gute Erfahrungen gemacht haben. Da die Auswahl des Präparates der homöopathischen Lehre nach stark vom Temperament des Patienten abhängt, kann ein Homöopath oder Therapeut mit homöopathischer Zusatzqualifikation gerade bei psychischen Störungen oder diffusen Symptomen wie Unwohlsein das zum Betroffenen passende Mittel bestimmen.
Es gibt eine Reihe von Globuli, die bei Angststörungen und Phobien üblicherweise Anwendung finden und die sich zur Selbstmedikation eignen. In der folgenden Tabelle sind die entsprechenden Präparate, nebst Dosierungsempfehlungen aufgelistet:[4][5][6][7]
Welche Ausprägung trifft auf Sie zu?
Information zu Wahlanzeigende Beschwerden
Nach den Angaben der klassischen Homöopathie ist für die Wahl der richtigen Arznei entscheidend, welche der folgenden Ausprägungen die Beschwerden des Betroffenen am besten beschreiben. Je mehr Punkte einer Ausprägung auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der darunter aufgeführten Arznei.
Plötzlich auftretende Flugangst, körperliche Unruhe, Beklemmungsgefühl, Todesangst, schlimme Vorahnungen
Begleiterscheinungen sind Blässe und Schwindel beim Aufstehen.
Verbesserung:
Im Freien, durch Ruhe, Schwitzen.
Verschlechterung:
Schreck, Ärger, Erkältung, trockene Kälte, Druck und Berührung, nachts, Lärm und Helligkeit, während der Menstruation, Musik, Tabakrauch.
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Klaustrophobie, neurotisches Verhalten (Terminangst)
Begleiterscheinungen sind häufige Magen-Darm-Beschwerden, verbunden mit einem Kontrollzwang und ständiger Überreiztheit der betroffenen Person.
Verbesserung:
Im Freien, kalte Bäder, fester Druck, Bewegung, Zusammenkrümmen und nach Aufstoßen.
Verschlechterung:
Angst, hohe Erwartungen, geschlossene Räume, geistige Beanspruchung, Menschenmengen, Wärme, kaltes Essen, vor und während der Menstruation, beim Fahren.
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Qualvolle Angst bis hin zur Todesangst gepaart mit Lebensüberdruss
Begleiterscheinungen sind nervöse und autoaggressive Ticks während der Panikattacke.
Verbesserung:
Wärme, warmes Essen, heiße Getränke, Liegen, Umhergehen, in Gesellschaft, Aufrecht sitzen, im Freien, beim Schwitzen.
Verschlechterung:
Periodisch, Kälte, Gemüse, Obst, Alkohol, körperliche Anstrengung, Tabak.
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Plötzliche Angst mit starken Schweißausbrüchen
Begleiterscheinungen sind eine gerötete Haut, glänzende Augen, hoher Blutdruck und eine allgemeine Überempfindlichkeit der Sinne.
Verbesserung:
Halb aufrechte Haltung, Bettruhe, Stehen, Anlehnen des Kopfes.
Verschlechterung:
Sonne, Wärme, Zugluft v.a. am Kopf, nach Erkältungen, Licht, Lärm, Druck, Bewegung, nachmittags.
Angewendete(s) Mittel:
Belladonna
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Angst gerade vor der Landung, Furcht vor Abwärtsbewegungen und dem Fallen
Begleiterscheinungen sind Nervosität, ein permanent ängstlicher Gesichtsausdruck, sowie Unruhe und Schreckhaftigkeit.
Verbesserung:
Druck, abends, kaltes Wetter.
Verschlechterung:
Abwärtsbewegungen, Lärm, Entblößung, Obst, Nikotin, Wärme, nach der Menstruation, schaukelnde Bewegungen.
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Angstsymptomatik ist von außen kaum sichtbar
Begleiterscheinungen sind Scheue, sowie ein Bedürfnis nach Einsamkeit, Ruhe und Dunkelheit. Auslöser können Höhenangst und Atemnot sein.
Verbesserung:
Schnelle Bewegung, frische Luft, nach Sonnenuntergang.
Verschlechterung:
Große Höhen, Kälte, geistige Anstrengung, Gehen, Sitzen, Salz.
Angewendete(s) Mittel:
Coca Vera
Potenz: C30
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Während der Panikattacke treten Schwindel, Übelkeit und Erbrechen auf
Begleiterscheinungen sind Benommenheit, Schwäche und geistige Leere.
Verbesserung:
Im Sitzen, in geschlossenen Räumen, in Seitenlage.
Verschlechterung:
Bewegung (auch passive), Schlafmangel, Berührung, Lärm, jede Gemütsbewegung, während der Menstruation, Essen, Kälte, Anstrengung, Schmerz.
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Unwohlsein und Sorge (eher keine Panikattacken)
Begleiterscheinungen sind Gereiztheit, Vorahnungen des Todes, ggf. Wahngedanken und Durchfall.
Verbesserung:
Wärme, Trockenheit, Liegen mit hochgelagertem Kopf.
Verschlechterung:
Passive Bewegung, kälte, Winter, Wetterumschwung, Ärger, während des Koitus, Berührung.
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Angst ist begleitet von Übelkeit, Schweißausbrüchen, Blässe oder grüngelber Gesichtsfarbe
Die betroffene Person hat ein ständiges Verlangen nach frischer Luft.
Verbesserung:
Kälte, frische Luft, Weinen, Erbrechen, geschlossene Augen.
Verschlechterung:
Bewegung (auch passive), im Liegen, offene Augen, extreme Temperaturen.
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Zu beachten:
Vor allem bei einer schwachen Ausprägung der Symptomatik können Globuli durchaus zur Entspannung und Linderung der phobischen Symptome beitragen. Bei einer erheblichen Verschlechterung des Krankheitsbildes, wenn Vermeidungsverhalten oder körperliche Beschwerden in den entsprechenden Situationen auftreten, sollte dennoch ein Arzt oder Psychotherapeut aufgesucht werden. Ärzte mit homöopathischer Zusatzqualifikation können nicht nur bei der Bestimmung des richtigen Präparates helfen, sondern sind auch in der Lage, akute Notfälle als solche zu erkennen und entsprechende, über die Behandlung durch Globuli hinausgehende Maßnahmen einzuleiten. Es empfiehlt sich dementsprechend nur leichte Fälle von Flugangst durch Selbstbehandlung mit Globuli zu therapieren. Pfefferminze, Kamille und andere ätherische Öle sowie Coffein vermindern die Wirksamkeit von homöopathischen Präparaten im Allgemeinen. Ebenso wird von der Verwendung eines Metalllöffels zur Einnahme abgeraten.
Zusätzlich können Entspannungsübungen, Meditation oder autogenes Training helfen, die Angstsymptomatik zu reduzieren.
Quellenangaben:
- Philip G. Zimbardo, Richard J. Gerrig „Psychologie“, Pearson Studium, München , S. f Dr. Nicolas Gumpert „Flugangst“: 14:16 Dr. Michael Elze „Spezifische Phobien: Symptome“: 14:17 S. R. Phatak, Homöopathisches Repertorium, Urban & Fischer Verlag, München / Jena S. R. Phatak, Homöopathische Arzneimittellehre, Urban & Fische Verlag, München Gilbert Charette, Homöopathische Arzneimittellehre für die Praxis, Hippokrates Verlag, Stuttgart Forum Naturheilkund „Flugangst“: , 14:33, http://www.dr-gumpert.de/html/flugangst.html
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