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Palliativmedizin – Homöopathie am Ende des Lebens

In dem Beitrag von Dr. Joachim Stürmer erfahren Sie, wie die Homöopathie Palliativpatienten und deren Angehörige eine wichtige Hilfe sein kann.

In den letzten Stunden des Lebens kann die Homöopathie bei Palliativpatienten und Angehörigen gute Dienste vollbringen. Lesen Sie hier einen Beitrag von Dr. Joachim Stürmer.

Die Palliativmedizin lässt den kurativen Anspruch der Ärzte, nämlich „kranke Menschen gesund zu machen, was man heilen nennt“, hinter sich. Darum ist sie nicht weniger wichtig. Im Gegenteil, gerade am Ende des Lebens kann ärztliche Begleitung zur Linderung der verschiedensten Beschwerden und zur Sterbebegleitung außerordentlich wichtig werden.

In den letzten zwei Jahrzehnten hat dieses lange von den Medizinern vernachlässigte Gebiet einen großen Aufschwung genommen. Auch in der Breite hat sich die Versorgung durch Palliativstationen, ambulante Teams und Hospize erheblich verbessert, wodurch vielen Patienten geholfen wurde.

Trotz intensiver schulmedizinischer Therapie können verschiedene Beschwerden den letzten Weg, den wir alle einmal gehen werden, sehr schwierig machen. Alle palliativ-medizinisch Arbeitenden berichten übereinstimmend von immer wieder ähnlichen Problemen, die schwer in den Griff zu bekommen sind.

Häufige gesundheitliche Beschwerden in der Palliativmedizin sind:

  • Angstzustände
  • Motorische Unruhe
  • Atemnot, Rasselatmung
  • Nebenwirkungen der Chemotherapie / Bestrahlungsfolgen
  • Hirnorganisches Psychosyndrom, delirante Zustände
  • Unstillbares Erbrechen.
  • Darmlähmung (Ileus). Durchfälle
  • Schwäche, Fatigue- Syndrom
  • Fieberzustände, Sepsis
  • Blutungsneigung, Gerinnungsstörung
  • Schwierige Wundprobleme, schwierige Endzustände
  • Quälender Juckreiz
  • Schrecklicher Geruch vom Patienten ausgehend
  • Probleme bei der Kummerverarbeitung

Was kann man homöopathisch bei Palliativ-Patienten tun

  • Die Behandlung dieser Zustände mit homöopathischen Mitteln ist oft sehr gut möglich.
  • Die aus palliativmedizinischer Sicht häufigsten Indikationen sollen hier besprochen werden. Die Aufzählung der vorgeschlagenen Mittel ist nicht vollzählig, sondern beispielhaft.
  • Es versteht sich von selbst, das kritische Situationen (wie z. B. unstillbares Erbrechen, Sepsis, Blutgerinnungsstörung) nur in enger Zusammenarbeit mit der Schulmedizin und nur von erfahrenen homöopathischen Behandlern angegangen werden sollten.
  • Die Behandlung von Menschen, die einem sehr nahestehen, ist in solch kritischen Situationen schwierig. Suchen Sie, wenn irgend möglich, den Rat eines Erfahrenen. Achtung und Respekt vor der Würde eines sterbenden Menschen sind oberstes Gebot. Verzicht auf unnötige Maßnahmen kann auch schon eine große Hilfe sein.
  • Die homöopathischen Arzneien wirken sehr rasch, auch bei intensiver schulmedizinischer Vor- und Parallelbehandlung. Das Zielsymptom sollte innerhalb von drei Tagen besser werden, sonst ist die Mittelwahl zu überprüfen.

Wichtige homöopathische Mittel bei Angst und motorischer Unruhe

Arsenicum album

Die Kombination von Angst, Schwäche und Unruhe ist sehr auffällig. Die Beschwerden werden nach Mitternacht, von 0 bis 2 Uhr, besonders unerträglich. Neben der Angst und Unruhe könne erhebliche körperliche Beschwerden bestehen z.B. Erbrechen, Durchfälle oder Hautprobleme. Viele Beschwerden sind brennender Art (Durchfälle / Hautausschläge brennen usw.). Die Patienten frieren, und die Beschwerden werden durch Kälte verschlimmert. Großer Durst auf kleine Schlucke ist charakteristisch. Der Patient braucht viel Beistand und Rückversicherung und will alles richtig machen. Alleinsein verschlechtert den Zustand. Kommt nicht zur Ruhe, kann nicht loslassen.

>> Hier gelangen Sie zum Mittel Arsenicum album

Aconitum

Es ist das akuteste Angstmittel in der Homöopathie. Das Besondere an der Angst von Aconitum ist das plötzliche Auftreten und die Todesgewissheit. Unruhe, Ahnungen, ist überzeugt, dass er nicht überleben und bald sterben wird, „sagt die Todesstunde an“.

In der Palliativsituation: sehr plötzlich aufgetretene Angst / Panik mit dem sicheren Gefühl, dass er in wenigen Stunden sterben wird. Oft begleitet von Zittern und Ruhelosigkeit.

>> Hier gelangen Sie zum Mittel Aconitum.

Tarantula

  • Große Unruhe, der Patient wirft sich umher. Oft so unruhig, dass er aus dem Bett fällt. Irgendwelche Körperteile muss er immer bewegen.
  • Ungeheure innere Spannung, extreme Launen, z. B. Abneigung <-> Verlangen nach Gesellschaft. Extrem abrupte Stimmungswechsel zwischen manischer Fröhlichkeit und düsterer Depression. Oder die Stimmung schlägt um in enorme Impulsivität, heftiger Zorn, wie bei den Nachtschatten ein Alarmzustand mit aggressivem Kontrollverlust. Diese große innere Spannung kann zu hysterischen, psychotischen oder deliranten Symptomen führen. Es sind sehr erschöpfte und gleichzeitig ruhelose, nervöse Patienten, die leicht die Selbstkontrolle verlieren und heftig aufbrausen können, so schnell, dass man sie nicht davon abhalten kann, etwas kaputt zu schlagen.
  • Körperlich ausgeprägte Hyperästhesie (erhöhte Reiz-, Berührungsempfindlichkeit), viele Arten von Nervenschmerzen. Quälende, heftig brennende oder stechende Schmerzen, z. B. brennende neuropathische Schmerzen. Parästhesien (z. B. Brennen, Kribbeln, Taubheitsgefühl).
  • Alles gebessert durch Musik.

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Latrodectus mactans

  • Dramatischer Zustand, der aussieht wie ein akuter Herzinfarkt oder wie ein akutes Abdomen. Also Thoraxschmerz mit dem Bild des akuten Myokardinfarkts oder einer schweren Angina pectoris, also ein infarktverdächtiger Schmerz allerheftigster Intensität mit Ausstrahlung in den linken Arm, Taubheit und Lähmungsgefühl. Furcht bei Herzbeschwerden.
  • Unerträglicher Bauchschmerz, mit brettharter Bauchdecke wie bei Peritonitis, mit kaltem Schweiß und Todesangst, also Bild des akuten Abdomens. Übelkeit, von heftigen Bauchschmerzen begleitet. Erbrechen von schwarzem Blut.
  • Todesangst und Kollapsneigung. Puls schnell und leer, fast nicht zu tasten. Eiskalte marmorierte Haut, Wärmeverlangen, immer helfen heiße Bäder, heiß duschen.
  • Enorme Todesfurcht, im Repertorium: überwältigende Panikanfälle bevor der Tod eintritt. Die Patienten fühlen sich einsam, mutterseelenallein, sie haben traurige leere Augen.

>> Hier gelangen Sie zum Mittel Latrodectus mactans

Wichtige homöopathische Mittel bei Atemnot / Schleimrasseln

ACHTUNG, wichtige Vorbemerkung: exspiratorisches Schleimrasseln ist keine Atemnot! Die Wahrnehmung durch Angehörige ist oft anders. Oft handelt es sich nur um eine harmlose Schleimansammlung im Rachen. Absaugen ist kontraindiziert.

Carbo vegetabilis = Carb- v = Holzkohle

Große Schwäche, Verlust der Vitalkraft. Unterschiedlichste Ursachen, z.B.: Schwächende Vorerkrankung „nie wieder erholt seit…“, Rekonvaleszenz, Säfteverlust, Intoxikationen, auch „Lebensmittel- vergiftung“, Medikamente

  • Verlust der vitalen Wärme,
  • Kälte besonders der Unterschenkel
  • Stase des Kreislaufs, Zyanose
  • Häufiges Bild präfinal
  • Teilnahmslosigkeit, Apathie. Keine Unruhe.
  • Luftnot, Luftverteilungsstörung:
  • Im Bauch zu viel Luft, alles wird zu Gas, extrem gebläht
  • In der Lunge zu wenig Luft, respiratorische Insuffizienz, z.B. bei
  • Chronischer Bronchitis, Emphysem, Stauungsbronchitis, Rechtsherzversagen, Asthma, Atemnot, Pneumonie
  • Lufthunger, will offene Fenster, am liebsten Luft zugefächelt haben
  • Großes Bedürfnis nach frischer Luft, dadurch wesentlich gebessert, schlechter in der Zimmerwärme.

>> Hier gelangen Sie zum Mittel Carbo vegetabilis

Antimonium tartaricum = Ant- t = Brechweinstein

  • Synonyme: Tartarus emeticus oder Tartarus stibiatus,
  • Verbindung von Antimon (Sb) und Kalium. – Antimon, Stibium: seltenes Element, körperfremd
  • Schwäche, Schweiße, Schleimrasseln
  • Meist Lungenerkrankung mit bedenklichem Auskultationsbefund, z. B. dreiwertig in den Rubriken
  • Lungenödem, Lungenentzündung mit Bewusstseinsstörung, Asphyxie Neugeborene, Emphysem, Tuberkulose Phtisis pulmonalis mit Schleimauswurf, Paralyse Lunge, Atelektase, Atmung aussetzend.
  • Blass, schwach, schwitzend, kurzatmig und immer voller Schleim.
  • Todesnahes Mittel: Gesicht hippokratisch – Auge eingesunken – Nasenflügeln – Zunge blau – Stimme schwach – Puls zittrig… alles dreiwertig im Repertorium.
  • Vergleichsmittel für diesen Zustand: Ars, Phos. – Stann. – Carb- v. – Ip. – Seneg.
  • Ant- t hat auch im Mittelbild: fortgeschrittene Stadien einer schweren Gastroenteritis
  • Fieber und Erbrechen, anstrengendes, erschöpfendes Erbrechen, wieder mit großer Schwäche, Schweiße
  • Vergleichsmittel für diesen Zustand: Ars, Phos, Bism, Verat, Tab, Aeth, Ip, Puls…

Ant- t Modalitäten sind leicht zu merken:

  • Lunge besser durch Auswurf, durch Aufsitzen
  • Magen besser durch Erbrechen
  • Dabei aber durch das Erbrechen sehr geschwächt.
  • Frost mit Zittern und Schaudern, dabei schlechter durch Zimmerwärme.
  • Intermittierendes Fieber mit langdauernder Hitze, mit Erbrechen.

>> Hier gelangen Sie zum Mittel Antimonium tartaricum

Stannum metallicum = Stann = Zinn

  • Chemisches Element Zinn, Zeichen: Sn, Ordnungszahl 50, Element aus der vierten Hauptgruppe. Zugeordneter Planet: Jupiter.
  • Kachexie, Katarrhe, Koliken
  • Kachexie mit großer Schwäche – nicht nur in der Brust. Erschöpft, wenn er nur durchs Zimmer gelaufen ist, sinkt in einen Stuhl…
  • Katarrh = chronischer Husten mit großer Schwäche auf der Brust, Kurzatmigkeit eitrige Bronchitis mit viel Schleim, dick, klumpig, grün oder gelb. Auswurf löst sich leicht, es bleibt jedoch immer etwas zurück, z. B. Raucherhusten, COPD, alte Tbc
  • Koliken = Krampfschmerz, langsames An- und Abschwellen der Schmerzen im Bauch, muss sich zusammenkrümmen und Druck bessert. Heftiges Brechwürgen. Küchengeruch reizt zum Erbrechen. Leeregefühl und Ohnmachtgefühl im Bauch
  • Neuralgien beginnen ebenso wie die Hustenanfälle und Bauchschmerzen allmählich und hören allmählich wieder auf.

>> Hier gelangen Sie zum Mittel Stannum metallicum

Opium = Op.

Saft der unreifen Kapsel des Schlafmohns, Papaver somniferum, Pflanzenfamilie: Papaveraceae= Schlafmohngewächse, Bild wie Apoplex, somnolent oder bewusstlos

  • Dunkelrotes Gesicht
  • Wie im Tran, schläfrig, flach euphorisch, verlangt nach nichts.
  • Nicht in der Lage, seinen Körperzustand einzuschätzen
  • Auffallend unempfindlich gegen Schmerzen.
  • Hauptwirkung: Reaktionsmangel, Mangel an / Lähmung von Vitalreaktionen
  • Verschiedene Ausprägungen von Vigilanzstörung (somnolent bis bewusstlos), auch persistierend
  • Gleichgültigkeit, beklagt sich nicht.
  • Dennoch schreckhaft, Beschwerden durch Schreck (z.B. Harnverhalt)
  • Atemstörungen
  • Atmung schnarchend, Atmung stockend, aussetzend, Cheyne- Stokes`sche Atmung
  • Wichtiges Mittel für Schlafapnoe, vgl. Lachesis
  • Auch Atemstörungen nach Narkotika, hustet nicht gut ab
  • Ileus, atonische Obstipation
  • Parese der Darmmuskulatur
  • Beträchtliche Stuhlanhäufung im Rektum, Stuhl muss mechanisch entfernt werden. Auch unwillkürlicher Stuhlabgang.
  • Warmes Mittel, Bett fühlt sich warm an.

>> Hier gelangen Sie zum Mittel Opium

Einige wichtige homöopathische Mittel zur Behandlung von Folgen der Chemotherapie

Nux vomica, Nux- v

Großes Entgiftungsmittel, nach und während multipler Therapie. Spezifisch bei Chemotherapie:

  • Übelkeit, Erbrechen, appetitlos, fauliger oder bitterer Geschmack im Mund. Der Magen fühlt sich nach wenigen Bissen überladen an. Zusammenziehende Magenschmerzen, Magenkrampf mit saurem Aufstoßen und Erbrechen. Hartnäckige spastische Obstipation.
  • Verfroren und wenig Neigung, an die frische Luft zu gehen.
  • Hartnäckige Schlaflosigkeit in den Nächten nach der Chemotherapie.
  • Geraten unter der Chemotherapie in den bekannten Nux vomica- typischen Gemütszustand.

>> Hier gelangen Sie zum Mittel Nux vomica

Colchicum, Colch

  • Colchicum autumnale, aus der Ordnung der Lilienartigen
  • Blüht im Herbst auf feuchten Wiesen
  • Giftig, enthält das toxische Alkaloid Colchicin
  • Übelkeit und Ekel durch den Anblick oder den bloßen Geruch von Speisen. Absolut überempfindlich gegen Gerüche, kann nichts essen.
  • Palliativpatienten, aber z. B. auch Schwangerschaftserbrechen
  • Weitere Symptome:
  • Schmerzhafte, heftige Durchfälle
  • Rheumatische Prozesse
  • Verschlechterung im Herbst und durch nasskaltes Wetter

>> Hier gelangen Sie zum Mittel Colchicum

Tabacum, Tab

  • Tödliche Übelkeit.
  • Höchste Elendigkeit, so dass man gleichgültig wird gegen Leben und Sterben.
  • Leichenblass und sterbenselend mit größter Schwäche. Starke Schweiße.
  • Oft dabei Schwindel, z. B. auch bei M. Menière
  • Kältegefühl im ganzen Körper, Frostschauer. Haut kalt, Glieder kalt und blau. Kalte Schweiße. Der Patient deckt sich dennoch ab, will kalte Luft am Bauch.

>> Hier gelangen Sie zum Mittel Tabacum

Ipecacuanha, Ip

  • Brechwurzel, Urwaldpflanze aus Südamerika. Pflanzenfamilie: Rubiaceen (= Rötegewächse, wie China und Coffea)
  • Drei Hauptsymptome: Brechreiz, Blutungen, Bronchitis.
  • Ständige Übelkeit und Erbrechen, selbst bei leerem Magen. Erbrechen bringt keine Erleichterung. Alle Krankheitszustände können von dieser Übelkeit begleitet sein.
  • Hellrote Blutungen, reichlich, Gussweise, zum Beispiel Nasen bluten, auch gynäkologische Blutungen. Bronchitis mit grobem rasseln Asthma, Pneumonie, Keuchhusten.

>> Hier gelangen Sie zum Mittel Ipecacuanha

Cadmium sulfuricum, Cadm- s

  • Stark geschwächte Konstitution durch Krebs, Chemotherapie oder Bestrahlung.
  • Hauptsymptom: intensive Übelkeit und Erbrechen.
  • Angst, Erschöpfung, große Schwäche wie Arsenicum album.
  • Auch sehr frostig, kann nicht warm werden.
  • Unterschied zu Ars.: will allein gelassen werden. Wird nervös bei Annäherung anderer Personen. Der Patient ist nicht ruhelos.

Chininum arsenicosum, Chin- ars

  • Von China die Schwäche, besonders durch Säfteverlust. Fieberzustände, Schweiße, dabei viel Nachdenken, „gereiztes Theoretisieren“
  • Von Arsen ebenfalls die Schwäche, zusätzlich ängstlich, Angst um die Gesundheit. Seelisch und körperlich ruhelos, besonders nach Mitternacht. Von beiden: Periodizität.
  • Spezifisch: Leukopenie, nach Chemotherapie, nach Transplantation von Knochenmark. Dabei häufig fieberhafte Infekte mit starken, erschöpfenden Schweißen, dabei kalte Extremitäten, kollaptisch.
  • Seelisch ein starkes Gefühl von Bedrohung mit multiplen Ängsten vor körperlichen Krankheiten.
  • Schlafstörungen mit Unruhe

Phosphorus, Phos = Phosphor

  • Wichtiges Ergänzungsmittel zu Ars, viel Angst, braucht genauso viel Beistand.
  • Gemeinsam auch die Empfindung: brennen
  • Zustand der totalen Schwäche, Angst allein, will Nähe, Berührung, gehalten werden, sucht den Trost (Ars sucht die Sicherheit).
  • Phosphor bei Chemotherapie: viel Magenprobleme. Schwäche im Magen.
  • Verlangen eiskalte Getränke, Eiscreme, kalte Getränke bessern die brennenden Magenschmerzen, aber Wasser wird erbrochen, wenn es im Magen warm wird.
  • Erbrechen gelb / wie Galle. – Schleimige Durchfälle.
  • Irgendwelche Blutungen: Nasenbluten … Bluthusten.
  • Parästhesien: Missempfindungen in den Fingerspitzen nach Chemo ist oft Phos (Rubrik Taubheit Fingerspitzen einziges dreiwertiges Mitttel !!).
  • Phosphor bei Bestrahlung: Heiserkeit, Symptome der Atemwege: Kitzelhusten, hartnäckiges Räuspern.
  • Brennen, Blutung. Sehprobleme. Hitzegefühl an der Wirbelsäule.
  • Immer zusätzlich wichtig sind die bekannten Allgemeinsymptome von Phos.

>> Hier gelangen Sie zum Mittel Phosphorus

Delirante Zustände / Durchgangssyndrome und deren homöopathische Behandlung

Delirium, Definition ICD:

  • Störung des Bewusstseins und der Aufmerksamkeit
  • Störung der Wahrnehmung, z.B. eingeschränktes Kurzzeitgedächtnis und Desorientierung
  • psychomotorische Störungen, z. B. motorische Unruhe, nestelnde Bewegungen
  • Schlafstörungen
  • Akuter Beginn und fluktuierender Verlauf. Pathognomonisch ist eine deutliche tageszeitliche Fluktuation der Symptome.
  • Nachweis einer organischen Grundlage (bei alten Menschen z.B. häufig Exsikkose, Infekte (Pneumonie, Harnwegsinfekt), Elektrolytentgleisungen.
  • Delirante Symptome und Durchgangssyndrome sind häufig, nicht immer sind es Erregungszustände, die hypoaktiven Delirien sind häufiger, Mischformen überwiegen.

Zur Behandlung von hypoaktiven Delirien kommen z. B. Nux moschata, Ambra, Helleborus oder Opium in Frage.

Nux moschata, Nux- m

  • Muskatnuss, Samen von Myristica fragans, 10 – 20 m hoher Baum, im tropischen Indien heimisch.
  • Schläfrigkeit, wie im Traum, wie weggebeamt z.B. geht wie mechanisch durch die Straßen, findet seinen Weg nicht. Traumhafte Verwirrung der Gedanken.
  • Wichtigste bestätigende Körpersymptome: Meteorismus, Durstlosigkeit bei trockenem Mund, Zunge klebt am Gaumen.

>> Hier gelangen Sie zum Mittel Nux moschata

Ambra, Ambr.

  • Graue Ambra, Ambra grisea RAML 6. Wachsartige Ausscheidung des Pottwales, Phyester macrocephalus.
  • Vorzeitiges Altern und Senilität. „Versanden mentaler und emotionaler Funktionen“, Vithoulkas Essenz: Hemmung.
  • Fehlende Anpassungsfähigkeit, < durch Konversation, < bei Anwesenheit von Fremden, < bei allem Ungewohnte
  • Schlaflosigkeit = zentrales Symptom, fehlt selten!
  • Altersschwindel, Altersdepression, Hautsymptome.

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Helleborus, Hell.

  • Helleborus niger, Christrose. Tinktur aus der getrockneten Wurzel
  • Leere, ausdruckslose Augen
  • Verminderte sensorische Empfindsamkeit
  • Teilnahmslosigkeit, wirkt benebelt
  • Kinder mit retardierter Entwicklung / Kinder mit Behinderung
  • Erwachsenen mit Behinderung / mit Demenz
  • Auch hirnorganische Zustände mit Somnolenz, verlangsamt.
  • Reaktionsschwach, denkschwach, Leere im Gehirn.

>> Hier gelangen Sie zum Mittel Helleborus

Für Erregungszustände sind besonders die drei „großen Nachtschatten“ interessant: Belladonna (Tolkirsche), Hyoscyamus (Bilsenkraut) und Stramonium (Stechapfel).

Belladonna, Bell

  • Bell im Delirium: Plötzlich und ohne Vorboten Durchbrechen von etwas Animalischem.
  • Rot, kongestioniert
  • Lebhafte Halluzinationen
  • Impulsiv, gewalttätige Impulse, Furcht erregend.
  • Will entfliehen.
  • Bell heisse Wut, schnell vorbei, Bell geht zur Tagesordnung über, als sei nichts gewesen.

>> Hier gelangen Sie zum Mittel Belladonna

Hyoscyamus, Hyos.

  • Hyoscyamus niger, Bilsenkraut.
  • Leicht sexuell stimuliert. Verführerisch, bezaubernd.
  • Hyos – ein häufiges Mittel! Wenn man kein Zerrbild der Arznei im Kopf hat, ist es oft leicht zu erkennen, z. B. an
  • Geschwätzigkeit – Husten – Eifersucht
  • Für den Hyos- Husten ist sehr typisch die Kombination: Nächtliche Verschlechterung, erwachen durch Husten, Husten krampfartig, muss sich aufsetzen, hinlegen agg. Asthmamittel, auch bei Kindern. Keuchhusten, greift ans Genitale.

>> Hier gelangen Sie zum Mittel Hyoscyamus

Hyoscyamus – Delirium

  • Verführerisch –> läppisch, verwirrte Patienten im Durchgangssyndrom oder bei bei Cerebralsklerose, gebrauchen obszöne Kraftausdrücke, Gossensprache, die dem Opa keiner zugetraut hätte. Begrapschen die Schwestern, schämen sich nicht, dabei irgendwie läppisch. Patient entblösst sich… Finger am Genitale.
  • Geschwätzig –> Sprachsalat. „Liegt nackt im Bett und schwatzt“.
  • Eifersucht –> Misstrauen, Wahn
  • Psychomotorisch: greifen, zupfen, Flockenlesen. Rubrik: springt aus dem Bett und läuft davon.
  • Hyos kalte Wut, Misstrauen bleibt. Hyos wird verbal ausfällig oder sexuell übergriffig. Hyos hat tiefe Depression nach Abklingen der Erregung.

>> Hier gelangen Sie zum Mittel Hyoscyamus

Stramonium, Stram.

  • Wild, quälende Ängste, panisch
  • Schlechter im Dunkeln, nachts, allein.
  • Schlimme Panik, Verlassensängste, klammert sich an. Hauptmittel für Verlassenheitsgefühl. klammernde Ängstlichkeit. Stram klammern sich an Möbel, Gegenstände, Menschen. Lassen die Hand nicht mehr los, „verlassen Sie mich nicht!“
  • Wildester Nachtschatten, Tobsuchtsanfälle
  • Oft hirnorganische Ursache
  • Impulsdurchbrüche mit wilder Raserei, noch heftiger als Belladonna. Stram macht Kleinholz. Angst und Verzweiflung auch nach Abklingen der Erregung.

>>Hier gelangen Sie zum zum Mittel Stramonium