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Homöopathie bei Darmerkrankungen

Hier ein Beitrag von der Autorin Judith Pieroth-Neef über Homöopathie bei akuten und chronischen Darmerkrankungen und Verdauungsstörungen. Lesen Sie hier mehr darüber...

Welche Globuli helfen bei akuten und chronischen Darmerkrankungen

Darmerkrankungen und Verdauungsstörungen nehmen im hausärztlichen Alltag einen großen Raum ein. Viele Patienten klagen regelmäßig über Beschwerden wie

  • Verstopfung,
  • Durchfall,
  • Blähungen,
  • Magenschmerzen,
  • Sodbrennen,
  • Aufstoßen,
  • Blutabgang beim Stuhlgang,
  • Hämorrhoiden oder Juckreiz am After,
  • sowie über verschiedenste Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

Ursachen der Verdauungsbeschwerden – was stört unsere Verdauung?

Die Ursachen liegen natürlich an der persönlichen Veranlagung, aber vor allem an unserem Lebensstil und unserer Umwelt. Wir essen häufig zu viel, zu spät, zu schnell und oft das Falsche. In unserer Gesellschaft wird oft zu wenig Wert auf ausgewogene Mahlzeiten aus naturbelassenen Lebensmitteln gelegt. Aber auch das Wie spielt neben dem Was eine wichtige Rolle. Anstatt in Ruhe, in netter Gesellschaft und Atmosphäre wird zwischendurch, unterwegs, vor dem PC gegessen.  Umgekehrt kann aber auch eine zu intensive Beschäftigung mit der „richtigen Ernährung“, einer bestimmten Diät oder Ernährungsform zu Verdauungsbeschwerden oder Symptomen im psychischen Bereich führen, Wissenschaftler sprechen hier von Orthorexie. Druck am Arbeitsplatz und im privaten Umfeld führen bei mangelndem Ausgleich vor allem zu zunehmendem Auftreten von psychosomatischen Erkrankungen. 50% aller Patienten mit Verdauungsbeschwerden leiden an einem Reizdarmsymptom, auch IBS (irritable bowel syndrome) genannt. Dazu zählen alle Patienten, deren Verdauungsbeschwerden länger als 3 Monate anhalten, relevante Einschränkungen in der Lebensqualität mit sich bringen oder nicht durch andere Krankheitsbilder diagnostisch bestätigt werden können.

Welche Verdauungsbeschwerden kann man homöopathisch behandeln?

Die Einsatzmöglichkeiten einer homöopathischen Behandlung sind hierbei sehr vielfältig und reichen von der Behandlung akuter Krankheitsbilder wie

  • Magen-Darm-Infekte,
  • Lebensmittelvergiftungen,
  • Magenschleimhaut-Reizung

bis zur Begleitung von psychosomatische Krankheitsbildern wie dem Reizdarmsyndrom und den  chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen

  • Morbus Crohn und
  • Colitis ulcerosa.

Auch im Rahmen von Tumorerkrankungen können als Nebenwirkung von Chemotherapie oder Bestrahlung Beschwerden im Magen-Darm-Trakt wie Durchfälle, Erbrechen, Übelkeit, Aufstoßen auftreten, die mit homöopathischen Mitteln unterstützend behandelt werden können. Akute Beschwerdebilder mit leichten Symptomen können gut in Eigenregie homöopathisch behandelt werden. Bei chronischen Erkrankungen, Beschwerdebildern mit schwerwiegenden Symptomen, wie blutigem Durchfall und auch bei Tumorerkrankungen gehört die Behandlung in die Hände eines erfahrenen Therapeuten.

Seelische Hintergründe – die konstitutionelle homöopathische Behandlung:

Bei vielen Beschwerdebildern wie dem Reizdarmsyndrom, Schulbauchschmerzen bei Kindern, Magenschmerzen, aber auch bei den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, spielen seelische Faktoren eine große Rolle. Oft haben die Patienten in ihrer Anamnese „schon immer mit dem Bauch zu tun“ oder in der Biographie finden sich prägende Ereignisse. Hier ist eine konstitutionelle Behandlung durch einen erfahrenen Therapeuten unbedingt notwendig, der ganz individuell die Symptome des Patienten erfasst und daraufhin ein homöopathisches Mittel verordnet.

Bewährte homöopathische Mittel bei akuten Darmerkrankungen

Akute Beschwerdebilder mit leichten Symptomen können gut in Eigenregie homöopathisch behandelt werden, sollten die Beschwerden sich aber nicht innerhalb von zwei Tagen deutlich bessern, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Wichtig ist es auch, gerade bei Durchfallerkrankungen auf den Flüssigkeitshaushalt zu achten. Magen-Darm-Infekte sind meist viral bedingt und treten gehäuft im Winterhalbjahr auf. Zu den typischen Symptomen gehören Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen und Durchfall.

Homöopathie bei Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen und Durchfall

Arsenicum album:

Die Symptome treten meistens nachts auf. Erbrechen und Durchfall oft gleichzeitig ,häufige Attacken, kleine Mengen.
Die Patienten sind sehr schwach, fröstelig und unruhig.
Auch geeignet nach dem Infekt, wenn Schwäche und Appetitlosigkeit fortbestehen.

>> Hier gelangen Sie zum homöopathischen Mittel Arsenicum album

Nux vomica:

Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe. Erbrechen, Luftabgang und lockern der Hose hilft. Die Patienten tun sich allerding schwer zu erbrechen, viel Würgen. Oft nach zu schwerem Essen. Reizbar und fröstelig.

>> Hier gelangen Sie zum homöpathischen Mittel Nux vomica

Podophyllum:

Reichlich herausschießender Stuhlgang, Durchfall tritt eher morgens und kurz nach dem Essen auf, gurgelnde Geräusche im Bauch mit Leeregefühl.

>> Hier gelangen Sie zum homöopathischen Mittel Podophyllum

Colocynthis:

Starke Krämpfe, Schmerz stechend, schneidend. Besser durch Wärme und starken Druck. Der geringste Versuch zu essen und zu trinken verschlimmert die Beschwerden. Oft nach Unterkühlung und/oder Ärger.

>> Hier gelangen Sie zum homöopathischen Mittel Colocynthis

Bewährte homöopathische Mittel bei Verdauungsbeschwerden oder Darmerkrankungen auf Reisen

Auf Reisen führen sowohl Erreger und Verunreinigungen, als auch die Umstellung der Ernährung zu Beschwerden. Es können Symptome wie Durchfälle und Erbrechen, aber auch Verstopfung und Blähungen auftreten. Auch gegen Reiseübelkeit gibt es bewährte homöopathische Mittel.

Okoubaka:

Viele Blähungen, vorbeugend D4 bei empfindlichen Personen.

>> Hier gelangen Sie zum homöopathischen Mittel Okoubaka

Arsenicum album:

Erbrechen und Durchfall beginnen meistens nachts, oft gleichzeitig, häufige Attacken, kleine Mengen.
Die Patienten sind sehr schwach, fröstelig und unruhig.
Kann prophylaktisch in der C30 gegeben werden, wenn beispielsweise in der Reisegruppe Beschwerden auftauchen und der Verdacht auf eine Lebensmittelvergiftung oder Verunreinigung besteht.

>> Hier gelangen Sie zum homöopathischen Mittel Arsenicum album

Calcium carbonicum:

Verstopfung auf Reisen. Die Patienten tun sich häufig schwer, sich auf neue Dinge einzulassen. Kinder die ungern auf Klassenfahrt gehen. Eher ängstlich, schwitzen leicht am Kopf.

>> Hier gelangen Sie zum homöopathischen Mittel Calcium carbonicum

Natrium muriaticum:

Verstopfung oder unregelmäßige Verdauung. Sind ungern auf Reisen, Heimwehmittel, Unverträglichkeit von Sonne vor allem am Kopf, Kopfschmerzen durch die Sonne.

>> Hier gelangen Sie zum homöopathischen Mittel Natrium Muriaticum

Nux vomica:

„Katermittel“, Beschwerden durch Überessen, “All-inklusiv“ Urlaub, Jetlag.
Magenschmerzen, Übelkeit, auch bei Verstopfung und Hämorrhoiden auf Reisen. Stimmung nervös, gereizt, überempfindlich. Erbrechen und Luftabgang lindert die Beschwerden, ist aber schwierig, viel Würgen. Stressbedingte Beschwerden, evtl. auch schon vor der Abreise durch Packen und Reisevorbereitungen.

>> Hier gelangen Sie zum homöopathischen Mittel Nux vomica

Borax:

Übelkeit in weich gefederten Fahrzeugen(Reisebussen), beim Absacken im Flugzeug, auf dem Schiff. Vor allem die Abwärtsbewegung vertragen die Betroffenen nicht.

>> Hier gelangen Sie zum homöopathischen Mittel Borax

Tabacum:

Extreme Übelkeit, „sterbenselend“, kalt, klamm, blass. Besser durch Ruhe, frische Luft, Augenschließen und Bloßlegen des Bauches. Kann auch Verstopfung und Afterkrämpfe machen.

>> Hier gelangen Sie zum homöopathischen Mittel Tabacum

Cocculus:

Reise- und Seekrankheit mit Schwindel, Übelkeit, Erbrechen durch Bewegung oder beim Betrachten sich bewegender Gegenstände. Kältegefühl Kreislaufbeschwerden.
Schlechter im Sitzen, müssen sich Hinlegen, schlechter durch Schlafmangel (Nacht Durchgefahren, dann auf die Fähre).

>> Hier gelangen Sie zum homöopathischen Mittel Cocculus

Zum Schluss:

Wichtig bei der Behandlung von Darmerkrankungen ist meiner Erfahrung nach, neben der homöopathischen Begleitung, ein ganzheitliches Gesundheitscoaching. Dazu gehören unbedingt Maßnahmen wie Ernährungsberatung, phytotherapeutische Unterstützung der Verdauungsleistung, Darmsanierung sowie Vermittlung von Entspannungstechniken, Psychotherapie etc. Bereits Hahnemann schreibt in §208 seinem Organon wie wichtig es sei, „ …Lebensweise, Diät, Beschäftigung, häusliche Lage, Gemüts und-Denkart (…) zu untersuchen, inwiefern sie zur Verstärkung und Aufrechterhaltung der Erkrankung beitragen“.

Quellenangabe: Samuel Hahnemann, Organon der Heilkunst, 6. Auflage, 1999 Haug-Verlag

Dosierungvorschlag:
Bei der Selbstbehandlung empfehle ich die C30 jeweils 2 Globuli, bei Beginn der Beschwerden 1-2x. In der Regel reichen 1-3 Gaben insgesamt aus.
Wenn Sie die C12 verwenden, nehmen Sie 5 Globuli pro Gabe 3-5 x tgl. Bei starken Beschwerden anfangs auch stündlich. Bei Nachlassen der Beschwerden reduzieren.

 

Weitere Beiträge zur homöopathischen Behandlung unserer Expertin:

Lesen Sie hier auch weitere Beiträge von Frau Pieroth-Neef über Hämorrhoiden und deren homöopathische Behandlung, sowie den Themen Liebeskummer, Lampenfieber und Prüfungsangst, Anrtiebschwäche und Kränkung aus homöopathischer Sicht.

 

 


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