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Zahnbeschwerden und Homöopathie

Bei Zahnbeschwerden und Problemen mit den Weisheitszähnen, aber auch bei Angst vor dem Zahnarzt oder vor kieferchirurgischen Eingriffen, kann die Gabe von homöopathischen Globuli unterstützend wirken. Lesen Sie hier den neuesten Beitrag.

Wie kann ich kieferchirurgische Eingriffe homöopathisch begleiten?

Oft werde ich in der Praxis nach homöopathischer Unterstützung gefragt, wenn eine Entfernung der Weisheitszähne ansteht. Diese erfolgt häufig im Verlauf einer kieferorthopädischen Behandlung, wenn die Zähne „falsch stehen“ oder nicht genügend Platz im Kiefer haben. Bei der Auswahl der passenden Globuli kommt es für mich darauf an, ob die Zähne schon durchgebrochen sind oder noch im Kieferknochen liegen.

Sind die Zähne schon durchgebrochen, können diese meist unkompliziert gezogen werden. In der Regel gebe ich in diesem Fall Arnica C30 3 Globuli 15 Minuten nach der Extraktion und noch einmal im Laufe des Tages. Das gleiche Schema verwende ich auch bei der Entfernung anderer Zähne. Wundheilung, Nachblutung und Wundschmerz werden meiner Erfahrung nach damit positiv unterstützt. Dazu natürlich rechtzeitige Kühlung der betroffenen Region. Kommen Antibiotika zum Einsatz, unterstütze ich die Darmflora mit geeigneten probiotischen Präparaten.

Ich empfehle bewusst keine homöopathische Mittelgabe vor der Behandlung!

Zahnbeschwerden homöopathisch behandeln

Liegen die Weisheitszähne noch im Kiefer und ist ein dementsprechend größerer Eingriff nötig, kommen Mittel mit Bezug zum Kieferknochen wir Symphytum und Ruta ergänzend nach Arnica in Frage. Bei einer komplizierteren Entfernung der Zähne mit nachfolgenden stärkeren Kopfschmerzen oder Schmerzen im Kieferknochen kann Natrium sulfuricum unterstützend gegeben werden.

Trotzdem warte ich in den meisten Fällen den Verlauf des Eingriffs und die individuelle Reaktion des Patienten ab. Ich kläre im Vorfeld typische Reaktionsmuster des Patienten auf Zahnbehandlungen ab („Bluten Sie in der Regel lange nach?“, „Wie ist Ihre Wundheilung?“, Wie regieren Sie normalerweise auf Narkosemittel oder die Betäubungsspritze bei Zahnarzt?“, „Haben Sie empfindliche Zähne?“), sodass die Patienten prophylaktisch ein paar passende Mittel zuhause haben.

Treten zum Beispiel stärkere Schmerzen oder Nervenschmerzen auf empfehle ich Hypericum C12 mehrmals 3x tgl. 5 Globuli für einige Tage oder auch Chamomilla C12.
Bei Problemen durch die Narkose oder das Einspritzen eines Lokalanästhetikums kann Nux vomica hilfreich sein, ebenfalls in der C12. Typische Beschwerden für Nux vomica sind unter anderem Kopfschmerzen, Übelkeit, langsames Zurückgehen der Betäubung.

Welche homöopathischen Globuli kann ich vor einer Zahnbehandlung einnehmen?

Auch bei Angst vor dem Zahnarzt oder vor kieferchirurgischen Eingriffen kann die Gabe homöopathischer Mittel unterstützend wirken. Typische Mittel sind hier Argentum nitricum oder Gelsemium jeweils C30. Menschen die Argentum nitricum brauchen, haben häufig schon Tage vorher Angst („Angst, wenn der Termin festgesetzt ist“). Die Globuli können dann bereits im Vorfeld gegeben werden, evtl. sind auch mehrere Gaben notwendig. Gelsemium empfehle ich meist am Morgen oder kurz vor der Behandlung. Die Patienten sind eher am Vorabend oder kurz davor sehr aufgeregt und fühlen sich zittrig und schwach. Bei Angst vor Spritzen und Bohrern können Silicea und Spigelia hilfreich sein. Bei starkem Würgereiz können unter anderem Nux vomica oder Ipecacuanha gegeben werden, je besser das Mittel auch sonst, also konstitutionell, zum Patienten passt umso besser wird es wirken.

Homöopathische Hilfe bei Zahnungsproblemen (Dentitio difficilis)

Gibt es Beschwerden beim Durchbruch der Weisheitszähne, auch wenn diese nicht entfernt werden müssen oder wie oben beschrieben erst gezogen werden, wenn sie schon durchgetreten sind, können homöopathische Arzneimittel gezielt eingesetzt werden. Hier verwende ich Mittel, die auch bei den klassischen Zahnungsbeschwerden bei Säuglingen und Kleinkindern eingesetzt werden, wie zum Beispiel Chamomilla. Nicht selten haben diejenigen Jugendlichen oder Erwachsenen Probleme mit dem Durchtritt der Weisheitszähne, die bereits in der Kindheit eine sogenannte Dentitio difficilis (also Problem bei der Zahnung) oder einen verzögerten Zahnwechsel hatten.

Wichtige Mittel sind hier unter anderem Silicea, die Calcium Salze aber auch Mercurius. Fehlerhafte Zahnanlagen oder verdrehte Zähen im Kiefer sind miasmatische Hinweise, die bei der Auswahl der passenden homöopathischen Mittel hilfreich sind. Hierzu braucht es aber die Behandlung durch einen erfahrenen klassischen Homöopathen.

Was tun bei Zahnbeschwerden und Verletzungen der Zähne?

Nicht nur bei der Entfernung von Zähnen, sondern auch bei einer normalen Zahnbehandlung oder Zahnschmerzen, können Globuli zur Angstbewältigung oder Schmerzlinderung beitragen. Wichtige Fragen aus homöopathischer Sicht sind hier:

  • Wie ist der Schmerz,

  • wann tritt er auf,

  • was bessert,

  • wie sind die Zähne allgemein,

  • ist der Patient anfällig für Karies,

  • gibt es Zahnfleischentzündungen,

  • Eiterungen?

  • Gab es Verletzungen, wie ein Schlag auf die Zähne oder ein Sturz?

Gerade bei Kindern kommt das nicht selten vor. Bryonia und Hypericum sind wichtige Erste-Hilfe-Mittel bei Zahnverletzungen!

Auch unsere Akutmittel Aconitum und Belladonna können bei heftigen Zahnschmerzen eingesetzt werden, wenn die Modalitäten passen.

Zur Unterstützung der Wundheilung können Spülungen mit Calendula (Ringelblume) oder Salbei eingesetzt werden, bei entzündetem Zahnfleisch gebe ich gerne naturheilkundliche Präparate mit Rathaniawurzel.

An jedem Zahn hängt der ganze Mensch – die ganzheitliche Sicht

In meiner ganzheitlichen Sprechstunde frage ich in meiner Anamnese immer nach den Zähnen, auch wenn die Patienten wegen anderer Beschwerden zu mir kommen. Diese Fragen sind: Wie war die Zahnung? Gibt es viel Karies oder bröckelnde Zähne, gab es Wurzelbehandlungen und vor allem, welchen Zähne sind betroffen. In der chinesischen Medizin werden Organe und Funktionskreise den einzelnen Zähnen gemäß den Leitbahnen (Meridianen) zugeordnet. Bei chronischen Beschwerden frage ich dementsprechend nach Implantaten, toten Zähnen oder Zähnen „die sich immer wieder mal melden“, auf der Suche nach sogenannten Störfeldern. Gerade nach Extraktion von Weisheitszähnen können in seltenen Fällen Zahnreste oder Entzündungen im Kieferknochen zurückbleiben. Es lohnt sich auf jeden Fall die Zähne nicht isoliert vom restlichen Menschen zu sehen, sondern als einen wichtigen Teil des ganzen Organismus.

Hier eine Liste homöopathischer Mittel bei Zahnbeschwerden: