Definition

Der Begriff stammt aus dem lateinischen: Die Kugel. Homöopathische Arzneien kommen vorwiegend aus dem Pflanzen-, Mineral- oder Tierbereich und werden potenziert, das heißt verdünnt und verschüttelt oder verrieben. Hahnemann beobachtete in Versuchen an Kranken und Gesunden, dass eine hochverdünnte und potenzierte Arznei in der Lage ist, ohne Nebenwirkung den Patienten zu einer sanften, kostengünstigen und nachhaltigen Linderung oder gar Heilung zu bringen. Die Potenzierung geht von einer „Urtinktur“ aus. Für die Urtinktur werden beispielsweise mineralische, fein pulverisierte Substanzen oder Pflanzenteile über mehrere Wochen in Weingeist eingelegt und öfters geschüttelt. Beim Potenzierungsvorgang werden eine kleine Menge der Urtinktur mit einem bestimmten Verhältnis Weingeist vermischt und geschüttelt. Je stärker eine Substanz potenziert wird, desto mehr wird sie verdünnt, desto kräftiger würden sich die Stoffe, laut Hahnemann, aber auch entfalten.[5][6][7][8]

Wirkungsweise

Nach der Ähnlichkeitsregel helfe ein homöopathisches Arzneimittel bei Beschwerden eines Kranken, das unverdünnt bei einem Gesunden ähnliche Symptome hervorrufe. Die Arzneimittel werden an gesunde Probanden geprüft (Arzneimittelprüfung), dabei werden die Symptome dokumentiert, die bei einer kontrollierten Einnahme von ungiftigen Mitteln auftreten. Nicht nur Krankheitssymptome werden aufgezeichnet, sondern auch Veränderungen des Gemüts, der Nahrungsvorlieben oder des Schlafs und alle Umstände, die eine Verbesserung oder Verschlechterung der Beschwerden hervorrufen können. Der Homöopath macht sich durch eine gründliche Befragung ein ganzheitliches Bild vom Patienten und dessen Beschwerden. Die Dosierung kann nicht einheitlich festgelegt werden, sowohl die Potenzhöhe, als auch die Einnahmemenge hängen vom Krankheitsverlauf und vom Krankheitsstadium ab. Grundsätzlich gilt aber, je stärker die Beschwerden sind, desto häufiger kann die Einnahme erfolgen. Nach der homöopathischen Lehre kann es zur sogenannten Erstreaktionen (Arzneireaktion) kommen, dabei werden Beschwerden nach der Einnahme für eine kurze Zeit schlimmer. Die erste Reaktion deute darauf hin, dass der Körper die Selbstheilungskräfte aktiviert. Je besser das Mittel passt, desto häufiger käme es zu einer kurzfristigen Verschlechterungsreaktion auf die Gabe einer Arznei. 2][6][9]

Risiken

Prinzipiell können Globuli in jedem Lebensalter unbedenklich verabreicht werden, da keine Nebenwirkungen bekannt sind. Bei der Gabe in Form von Tropfen sollte beachtet werden, dass diese auf Alkoholbasis hergestellt wurden und deshalb nicht von Alkoholkranken oder Kindern eingenommen werden sollten. Patienten mit einer Milchzucker-Unverträglichkeit (Laktose-Intoleranz) sollten keine Milchzuckertabletten einnehmen. Laut Betäubungsmittelgesetz (BtMVV)[13] müssen homöopathische Arzneien, die aus einem Betäubungsmittel hergestellt wurden, bis zur Potenz D3 und C1 von einem Arzt verschrieben werden.

Notfälle und schwere Erkrankungen, beispielweise Tumorerkrankungen, Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Infektionskrankheiten, sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Auch eine Verschlimmerung der Beschwerden, oder wenn die Erstverschlimmerung lange anhält und stärker wird, sollte ein Arzt aufgesucht werden.[10][11][12]