Sarkode oder Autonosode?

Die Plazenta entsteht während einer Schwangerschaft. Embryonales Gewebe wächst dabei in die Uterusschleimhaut ein und sichert so die Versorgung des Embryos mit Nährstoffen und genügend Sauerstoff. Das Kind ist über die Nabelschnur mit diesem Mischgewebe, das sowohl aus mütterlichen als auch aus kindlichen Zellen besteht, verbunden. Nach der Geburt des Kindes wird die Plazenta ebenfalls geboren, weshalb man sie auch Nachgeburt nennt. Eine homöopathische Arznei, die aus Plazentagewebe hergestellt wird, wird häufig als Autonosode bezeichnet. Dabei handelt es sich vielmehr um eine Sarkode. Eine Nosode nennt man homöoopathisch aufbereitetes erkranktes Gewebe bzw. infizierte Körpersäfte. Die Plazenta dagegen ist körpereigenes, aber gesundes Material. Spezielle Mutter-Kind-Sarkoden können außerdem aus Nabelschnurgewebe, Nabelschnurblut und Muttermilch hergestellt werden [1][3][4].

Plazenta-Globuli in der Apotheke herstellen lassen

Zur Herstellung von Plazenta-Gloubli wird nach der Geburt ein etwa erbsengroßes Stück aus der Plazenta entnommen. Zu diesem Zweck erhält die Schwangere ein Probegefäß, in dem sich das Gewebe unbeschadet transportieren oder verschicken lässt. Sowohl einige Versandapotheken als auch niedergelassene homöopathische Apotheken bieten die Herstellung solcher Sarkoden an. Das Plazentagewebe wird im Labor zerkleinert und entsprechend der gewünschten Potenz potenziert und verschüttelt. Die Herstellungsprozedur entspricht den Vorgaben des Homöopathischen Arzneibuchs (HAB). Plazenta-Sarkoden sind in Form von Globuli, Salben oder Tropfen erhältlich. Nach Abgabe der Gewebeprobe sollte die Fertigstellung der Arznei nicht mehr als ein bis zwei Wochen in Anspruch nehmen [1][5][6].

Wirkungsweise und Dosierung von Plazenta-Globuli

Plazenta-Sarkoden eignen sich ausschließlich für Mutter und Kind, die während der Schwangerschaft durch die Plazenta miteinander verbunden waren. Traditionell gelten sie als Stärkungsmittel, das bei verschiedenen Krankheitsbildern angewendet werden kann und die Selbstheilungskräfte stimuliert. Atemwegsinfekte, dermatologische Erkrankungen (Hautkrankheiten), aber auch Probleme beim Stillen und die Unterstützung der Rückbildung der Gebärmutter nach der Geburt sind mögliche Anwendungsgebiete. In der Regel handelt es sich bei homöopathischen Arzneien aus Plazenta-Gewebe um niedrige D- und C-Potenzen, die sich zur Selbstbehandlung eignen. Die Dosierung richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung und dem Zustand des Patienten. Bei besonders starken Beschwerden können stündlich fünf Globuli eingenommen werden. Sobald die Symptome nachlassen, sollte die Dosis reduziert werden. Für Kinder empfehlen sich ein bis zwei Globuli. Auch hier wie bei allen homöopathischen Arzneien gilt: Die richtige homöopathische Arznei entfaltet ihre Wirkung auch dann, wenn sie in kleinen Mengen verabreicht wird [1][7].