Informationen zur Herstellung

Unmittelbar nach der Geburt werden vom Arzt oder von der Hebamme Nabelschnurblut und damit die darin enthaltenen Stammzellen entnommen. Die zu entnehmende Menge variiert je nach mit der Herstellung beauftragtem Labor oder beauftragter Apotheke.

Grundsätzlich reicht zur Herstellung ein Tropfen Blut aus. Die flüssige Zubereitung wird als Dilution bezeichnet und dient unter anderem als Ausgangsstoff für Globuli. Laut Homöopathischem Arzneimittelbuch (HAB) werden Dilutionen mit Ethanol von unterschiedlichen Konzentrationen gemischt/potenziert. Je nach Mischverhältnis unterscheidet man D-Potenzen (Mischverhältnis 1:10) und C-Potenzen (Mischverhältnis 1:100). Je Potenzstufe wird die Lösung mindestens 10-mal geschüttelt. Die Herstellung der Ausgangssubstanz kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen und wird bestimmt durch den Flüssigkeitsverlust bei anschließender Trocknung. Wird Blut zur Herstellung der Dilutionen verwendet, dann wird ein Tropfen Blut mit 99 Tropfen Ethanol vermischt und 10-mal geschüttelt. Die entstandene Potenz entspricht der C1. Zur Herstellung einer D1 werden nur 9 Tropfen Ethanol verwendet. Pflanzliche Presssäfte hingegen vermischt man zur Herstellung von zunächst einer Urtinktur meist im Verhältnis 1:1. Diese wird anschließend im Verhältnis 1:10/1:100 weiter vermischt, um zur Potenz D1/C1 zu gelangen.

Je nach gewünschter Potenz werden nun je ein Tropfen der aktuellen Dilution mit weiteren 9 bzw. 99 Tropfen Ethanol vermischt und 10-mal geschüttelt, um die nächsthöhere Potenz zu erreichen. So erhält man durch die Vermengung von einem Tropfen C1 mit 99 Tropfen Ethanol die Potenz C2, ein Tropfen C2 mit 99 Tropfen Ethanol ergeben C3 und so weiter.

Alternativ lässt sich die C1 auch durch 2 + 98 oder 3 + 97 Teile der genannten Flüssigkeiten herstellen. Ab C2 erfolgt auch hier die Produktion wie zuvor beschrieben. Zuletzt werden die fertigen Globuli mit der Tinktur der gewünschten Potenz benetzt, getrocknet und in beschriftete Behälter abgefüllt.[2]

Wo und wie kann man Globuli aus Nabelschnurblut produzieren lassen?

Mit der Herstellung beauftragt werden können große Institute, die gleichzeitig eine lebenslange Lagerung inklusive der Möglichkeit, jederzeit Globuli nachzubestellen, anbieten[3], oder lokale Apotheken, Homöopathen, Heilpraktiker und andere Heilberufe. Auch Ärzte und Hebammen bieten vermehrt Leistungen aus dem (iso-) homöopathischen Bereich an und stehen bei Fragen beratend zur Seite.

Die Bestellung eines Entnahmesets und die Beauftragung zur Herstellung von Nabelschnurblut-Globuli muss dabei nicht durch eine der genannten Berufsgruppen geschehen, sondern kann von der werdenden Mutter oder anderen beteiligten Personen durchgeführt werden. Die Bestellmöglichkeiten erstrecken sich über ganze Sets verschiedener D- oder C-Potenzen, Stamm-Dilutionen, die Möglichkeit zur bezahlten Einlagerung über längere Zeiträume, Einzelpotenzen bis hin zu Zubehör wie Nosoden-Boxen für unterwegs.

Kosten der Herstellung

Die Kosten für die Herstellung (und Lagerung) variiert je nach gewünschtem Set und nach gewählter Globulimenge. Die Standardmenge eines Sets besteht meist aus 10g Globuli, was in etwa 1100 Globuli entspricht. Ein Set beinhaltet in der Regel die Potenzen D6, 8, 12, 20 und 30 bzw. C6, 8, 12, 20 und 30. Der Preis dafür liegt, je nach Anbieter, um die 60€. Ein direkter Vergleich vor Ort oder der zugänglichen Bestellformulare im Internet lohnt sich hier. 10g einer einzelnen Potenz wird mit ungefähr der Hälfte des Setpreises veranschlagt, wobei der Preis mit der gewählten Potenz ansteigt. Konkret bedeutet das, dass der Preis von 10g Globuli der Potenz D/C200 teilweise dem Siebenfachen des Preises für eine gleiche Menge an D/C6 entspricht.

Empfehlungen zur Anwendung und Dosierung

Im Bereich der Homöopathie gibt es keine, wie bei der Schulmedizin bekannten, klaren Indikationsvorschriften oder Leitlinien. Stattdessen beruhen die Empfehlungen ausschließlich auf Beobachtungen, Überlieferungen und Erfahrungen von zum Beispiel Hebammen und Heilpraktikern. Grundsätzlich werden bei den Nabelschnurblut-Globuli ähnliche Effekte beobachtet, wie auch bei den Plazenta-Nosoden und den Nabelschnur-Globuli. Je nach Potenz finden sich unterschiedliche Empfehlungen:

D6:

  • Alle 2 Stunden 2 Globuli bei Blähungen und Koliken,
  • Einmalig je 3 Globuli morgens und abends bei Hautirritationen und Neugeborenenakne
  • 3-mal täglich 3 Globuli bis zur Beschwerdefreiheit bei saisonal bedingten Ausschlägen
  • Bei Wachstums- und Entwicklungsschüben und dem daraus resultierenden Nicht-satt-werden des Säuglings 3-mal täglich 3 Globuli für die Mutter

D8:

  • Bei akuten Zahnungsbeschwerden alle 15-30 Minuten 3 Globuli, danach 3-mal täglich 3 Globuli bis zum Abklingen der Beschwerden.
  • Bei akuten Erkältungen alle 30-60 Minuten 3 Globuli, danach weiter wie bei Zahnungsbeschwerden.
  • Alle 2 Stunden 2 Globuli zur Unterstützung der Wundpflege.

D12:

  • Bei Zyklusstörungen können ab 3 Tage vor Beginn der Periode bis zur Beschwerdefreiheit 3-mal täglich 3 Globuli eingenommen werden

D20:

  • Bei Milchschorf einmalig 3 Globuli.

D30:

  • Einmalig 3 Globuli für die Mutter und 1 Globulus für das Baby bei Schlafstörungen
  • Als Alternative zu D6 hier einmalig 2 Globuli für Mutter und Kind bei Blähungen und Koliken
  • Einmalig 3 Globuli bei Erschöpfung und 2 Globuli bei Stress

Weitere Anwendungsgebiete können aufgrund der guten Verträglichkeit von Globuli eigenständig ausprobiert werden. Jedoch ist es erforderlich, schwerwiegende Erkrankungen ärztlich abklären zu lassen, da unter Umständen weitere Maßnahmen notwendig sind.[4]

Es bleibt zu erwähnen, dass die Wirksamkeit von Nosoden und Autonosoden bislang wissenschaftlich nicht belegt ist. Aufgrund der hohen Verdünnung kann jedoch davon ausgegangen werden, dass bei Einnahme keine klassische immunologische Reaktion hervorgerufen wird.[5]

Gemäß Leitgedanken der homöopathischen Behandlung werden bei Erkrankungen jene Heilmittel angewandt, welche im Gesunden die entsprechenden Symptome dieser Erkrankung auslösen. Isopathie bedeutet, dass die Erkrankung nicht nur mit dieselben Symptome auslösenden Mitteln behandelt wird, sondern mit aufbereiteten Produkten aus eben jener Erkrankung. Kritisch betrachtet lassen sich aufgrund dieser Definitionen keine möglichen Krankheitsbereiche erschließen, welche für homöo-isopathische Nabelschnurblut-Nosoden infrage kommen könnten, da bei der Geburt Plazenta und Neugeborenes in der Regel gesund sind.[6]