Herstellung von Globuli
Globuli sind Streukügelchen aus Rohrzucker (Saccharose), die nach den Regeln des Hahnemannschen Arzneibuches (HAB) hergestellt werden. Dazu werden die Kügelchen mit dem arzneilichen Wirkstoff, der in der gewünschten Potenz in flüssiger Form vorliegt, besprüht. Globuli werden in C- und D-Potenzen hergestellt. Das C steht für das lateinische Centisimal, also Hundert, und D für Dezimal, also Zehn.
C-Potenzen werden in jedem Herstellungsschritt im Verhältnis 1:100 verdünnt, D-Potenzen im Verhältnis 1:10. C-Potenzen gehen auf Samuel Hahnemann zurück, die D-Potenzen wurden von Constantin Hering eingeführt. [1] D-Potenzen sind ab der D4 erhältlich, bei C-Potenzen ist die C30 eine übliche Verordnung.
Herstellung von Tropfen
Dilutionen sind flüssige Zubereitungen, die in Form von Q- oder LM-Potenzen an den Patienten verabreicht werden. Zur Konservierung des Arzneimittels wird Alkohol (Ethanol) verwendet. Daher ist bei Kindern und Alkoholkranken Vorsicht geboten. Die Q-Potenzen (manchmal auch als LM-Potenzen bezeichnet) werden in jedem Schritt im Verhältnis 1: 50 000 verdünnt. Das Q steht auch für Quinquagintamillesimal. [1] Q oder LM-Potenzen werden ab der Q1 oder LM1 angewendet.
Anwendung von Globuli
Üblicherweise werden 3 Globuli in der gewählten Potenz in ein kleines Glas Wasser aufgelöst und dieses schluckweise getrunken. Globuli werden meist als Einmalgabe verordnet. Sollte sich nur eine sehr leichte Besserung einstellen, so kann der behandelnde Homöopath die Potenz verändern. Ist auch nach einer gewissen Zeit keinerlei Wirkungseintritt festzustellen, wird der Therapeut vielleicht das Arzneimittel wechseln.
Bei der Anwendung von Globuli ist zu beachten, dass bestimmte Stoffe wie Kaffee, Menthol, Pfefferminze, etc. die Wirkung von homöopathischen Arzneimitteln stören (antidotieren) können. [1]
Anwendung von Tropfen
Sehr empfindliche Patienten können durch eine D- oder C-Potenz sehr starke Reaktionen entwickeln. Für diese Patienten ist die Behandlung mit Q-Potenzen eine Überlegung wert. Q-Potenzen wirken schneller, sanfter und tiefgreifender als D- oder C-Potenzen. [2]
Q-Potenzen erfordern allerdings seitens des Patienten eine gewisse Einnahmeroutine. Sie müssen jeden Tag nach einer vom behandelnden Homöopathen vorgeschriebenen Vorgehensweise eingenommen werden. Dazu gehört das Abmessen einer bestimmten Anzahl Tropfen sowie das weitere Verschütteln der Arzneimittelflasche durch den Patienten selbst. [3]
Durch die tägliche Einnahme werden Q-Potenzen durch Kaffee, Menthol oder Medikamente nicht so stark wie C-Potenzen in ihrer Wirkung gestört.
Nachteilig ist der Alkoholgehalt bei der Anwendung bei Kindern und Alkoholikern. Hier ist Vorsicht geboten.
Quellenangaben:
- Thomas Genneper, Andreas Wegener: Lehrbuch Homöopathie: Grundlagen und Praxis der klassischen Homöopathie. Thieme Verlag, 2010, S. 386 ff.
- Luc de Schepper: Hahnemann im Brennpunkt. Narayana Verlag, 2009, S.140.
- Harimohon Choudhury: LM-Potenzen in der Homöopathie: Theorie und Praxis. Haug Verlag, 2005, S. 86 f.
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