Viele Schlangengifte - ähnliche Organwirkungen

Bei den Erkenntnissen über die Wirkungen der Gifte einzelner Arten fiel es auf, dass die Angriffspunkte der Gifte sehr ähnlich oder fast identisch sind: Nur die Heftigkeit der Vergiftung variierte sowie die Modalitäten, unter denen der Kranke Besserung oder Verschlimmerung seiner Symptomatik erfuhr. So haben sich etliche Heilanzeigen, die für die homöopathische Anwendung eines der Schlangengifte spricht, seit langem bewährt.

Blutvergiftungen bei Infektionskrankheiten oder nach Verletzungen; Entzündungserkrankungen mit bösem Verlauf oder Blut zersetzenden Krankheiten. Außerdem ist die Schilddrüse ein Angriffspunkt sowie das Gefäßsystem. Auch bei Embolien, die eine Notfall-Behandlung brauchen, haben sich die Schlangenmittel vor über 150 Jahren schon nützlich gezeigt. Herzleiden, vor allem Herzmuskelentzündungen, sind ein weiteres Einsatzgebiet. Starke Abmagerung und körperlicher Verfall (Kachexie) als Folge schwerer Erkrankungen gehören ebenfalls zu den Heilanzeigen. [1][3]

Die Namen der Schlangengifte, die in der Homöopathie verwendet werden

Folgende Schlangenmittel kommen in der Homöopathie häufig zum Einsatz: Lachesis muta (Buschmeisterschlange), Vipera redi (Deutsche Kreuzotter), Crotalus horridus (Waldklapperschlange) und Naja tripudians (indische Brillenschlange). Seltener, da weniger Erfahrungen mit diesem Arzneien vorliegen, werden folgende Schlangenarzneien eingesetzt: Elaps corallinus und Dendroaspis polylepis (Schwarze Mamba) die zur Familie der Giftnattern (Elapiden) gehören.[2]

Vorurteile gegen homöopathische Arzneien aus Schlangengiften

Wenige Arzneien in der Homöopathie erregen so viele Ängste oder Vorbehalte, wie es die Schlangengifte erzeugen. Patienten trauen sich nicht, diese einzunehmen und Laien, die sich selbst behandeln möchten, schrecken vor der Wahl eines Schlangenmittels zurück. Es kann nicht oft genug betont werden, dass in jeder homöopathischen Arznei keinerlei Substanz mehr nachweisbar ist, denn Homöopathie heilt über energetische Reize. Für die Schlangengifte gilt das, was auch für substanziell harmlosere Arzneien aus dem Pflanzen- oder dem Mineralienreich gilt: Wenn die Arznei gut gewählt und den Symptomen des Patienten in ihrer Heilwirkung möglichst ähnlich ist, dann kann thoretisch nur ein Ergebnis entstehen: Die Beschwerden des Patienten bessern sich oder heilen aus. Eine Gefahr einer «Vergiftung» oder einer deutlichen Verschlechterung der Symptomatik, besteht bei fachkundiger Anwendung so gut wie nicht.

Gefahren bei einer Selbstbehandlung mit Schlangengift

Obwohl keine Angst vor der Einnahme vor dem potenzierten Gift einer Schlange bestehen muss, gibt es einen anderen Grund, warum Schlangengifte nicht in Laienhände gehören: Die Erkrankungen, gegen die eine solche Arznei eingesetzt wird, sind meist ernst, schmerzhaft, kompliziert und fortgeschritten. In solchen Fällen gehört die Behandlung unbedingt in ärztlich-homöopathische Hände. Auf jeden Fall sollte bei schwierigen, gefährlichen Erkrankungen (Sepsis droht! Herzhythmus-Probleme, u.s.w.) ein Facharzt zurate gezogen werden.