Angewendete Globuli bei Hitzewallungen in den Wechseljahren
In der Homöopathie sollte stets das Mittel gewählt werden, das am ehesten der individuellen Situation entspricht.
Welche Ausprägung trifft auf Sie zu?
Information zu Wahlanzeigende Beschwerden
Nach den Angaben der klassischen Homöopathie ist für die Wahl der richtigen Arznei entscheidend, welche der folgenden Ausprägungen die Beschwerden des Betroffenen am besten beschreiben. Je mehr Punkte einer Ausprägung auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der darunter aufgeführten Arznei.
Hitzewallungen mit prickelndem Hautgefühl und brennendem Hitzegefühl, das zum Kopf und in das Gesicht steigt.
Die Wangen brennen und sind gerötet. Die Brüste können schmerzhaft vergrößert und die Schleimhäute trocken sein. Die Handflächen und Fußsohlen sind meist brennend heiß, dieses Gefühl verschlimmert sich, wenn die Extremitäten zugedeckt werden. Die Beschwerden sind typischerweise von Reizbarkeit und mürrischer, schlechter Laune begleitet sowie von ätzendem, stinkendem Ausfluss.[4][5]
Verbesserung:
Im Schlaf, in kühler Luft und beim Liegen auf der linken Seite.
Verschlechterung:
Während der Wechseljahre, mit dem Steigen der Sonne, Süßigkeiten, Gerüche.
Angewendete(s) Mittel:
Sanguinaria canadensis
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Hitzegefühl im Gesicht bei blasser Haut. Niedergeschlagenheit und gedrückte Stimmung.
Die Beschwerden können typischerweise in Verbindung mit hämmernden Kopfschmerzen oder mit Schmerzen der Gelenke oder der Muskeln einhergehen. Weitere Hinweise, die für den Einsatz dieser Arznei sprechen, sind ein starker Rededrang der Betroffenen, Stimmungsschwankungen und eine nervöse Überempfindlichkeit, besonders für Schmerzen.[4][6]
Verbesserung:
Im Freien und in Bewegung.
Verschlechterung:
Bei Wetterwechsel, durch Gemütsbewegungen, durch Alkohol und in den Wechseljahren.
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Pulsierende Hitzewallungen, oft in Wellen und im Gesicht; dunkelrotes oder bläuliches Gesicht; Herzklopfen; meist linksseitige Beschwerden
Die Betroffene ist meist leidenschaftlich und sehr redselig, spricht aber bisweilen unzusammenhängend und sprunghaft. Auch wahnsinnige Eifersucht, Misstrauen, Argwohn und Nervosität sind möglich. Die Betroffene kann schläfrig sein, ohne schlafen zu können. Der Herzschlag kann unregelmäßig und schwach sein. Meist wird keine enge Kleidung vertragen, der Achselschweiß riecht nach Knoblauch.[7][8]
Verbesserung:
Im Freien und durch kalte Getränke.
Verschlechterung:
Im Schlaf und nach dem Schlafen, morgens, in Wärme, durch heiße Getränke und in den Wechseljahren.
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Plötzliche Hitzewallung mit Schwäche und Schweiß; Depressionen
Die Betroffene ist meist traurig und verträgt keine Gesellschaft. Reizbarkeit kann sich mit Gleichgültigkeit abwechseln. Treten Kopfschmerzen auf, so werden diese als schießend und stechend empfunden und sie verschlechtern sich durch geistige Anstrengung. Als Folge von chronischen Kopfschmerzen ist das Auftreten von Haarausfall möglich. Die Scheide kann trocken sein und die Betroffenen das Gefühl haben, als würden die inneren Geschlechtsorgane aus der Scheide herausfallen.[4][9]
Verbesserung:
Nach dem Schlafen und im Freien.
Verschlechterung:
Morgens, abends, nach sexuellen Ausschweifungen und in den Wechseljahren.
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Pulsierende, aufsteigende Hitzewallungen, das Gesicht ist bläulich oder gerötet und heiß; schreckliche berstende und wuchtig schlagende Kopfschmerzen; starkes Herzklopfen
Die Betroffene kann benommen und verwirrt sein. Die Kopfschmerzen treiben typischerweise zum Wahnsinn. Das Pulsieren des Herzens wird bisweilen im ganzen Körper wahrgenommen.
[10]
Verbesserung:
Im Freien und in Kälte. Die Kopfschmerzen bessern sich nach Erbrechen.
Verschlechterung:
In Hitze und während den Wechseljahren. Kopfschmerzen verschlechtern sich bei direkter Sonneneinstrahlung und bei Schütteln des Kopfes.
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Hitzewallungen gefolgt von Zittern oder Schweiß. Schwäche und große Hast.
Wie viele homöopathische Arzneien, die aus Säuren hergestellt wird, kann auch diese Arznei bei Erschöpfungs- und Schwächezuständen hilfreich sein. Eine charakteristische Eigenschaft dieser Arznei ist die Schwäche des Verdauungstraktes, die sich in Verdauungsproblemen wie Sodbrennen, Durchfall, Übelkeit oder einer empfundenen Schlaffheit im Magen äußern kann. Typisch ist ebenfalls die große Hast der Betroffenen, alle Handlungen können nicht schnell genug verrichtet werden. Es können Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen auftreten.[11][12]
Verbesserung:
Durch gemäßigte Temperaturen
Verschlechterung:
Im Freien, durch übermäßige Hitze oder Kälte, in den Wechseljahren, am Abend und bei Kaffeegeruch.
Angewendete(s) Mittel:
Potenz: D12
Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich
Zu beachten
Frauen, die während den Wechseljahren an Hitzewallungen leiden, sollten spätestens dann ihren Arzt konsultieren, wenn
- die Hitzewallungen zum ersten Mal auftreten,
- ungewöhnlich stark sind und die Lebensqualität sehr beeinträchtigen,
- wenn bereits vor dem Auftreten von Hitzewallungen chronische Erkrankungen wie die Zuckerkrankheit (Diabetes) oder hormonelle
- Erkrankungen wie zum Beispiel eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) oder Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse wie der Morbus Hashimoto diagnostiziert wurden,
- neben den Hitzewallungen weitere, die Lebensqualität stark beeinträchtigende, körperliche oder psychische Wechseljahresbeschwerden auftreten
- oder eine Krebserkrankung besteht.[1][3][4]
Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind, erleben ihre Wechseljahresbeschwerden – bedingt durch die Erkrankung oder deren Behandlung – häufig stärker und früher als Gesunde. Frauen, die während einer Krebserkrankung an Wechseljahresbeschwerden leiden, sollten die Therapie dieser Beschwerden in einem Gespräch mit ihrem Arzt klären.[13]
Quellenangaben:
- Berufsverband der Frauenärzte e.V.: „Wechseljahresbeschwerden“, http://www.frauenaerzte-im-netz.de/de_wechseljahresbeschwerden-was-sind-wechseljahresbeschwerden-_467.html
- Prof. Dr. med. Jan-Steffen Krüssel: „Klimakterium und Postmenopause“, http://www.uniklinik-duesseldorf.de/fileadmin/Datenpool/einrichtungen/unikid_id459/Daten/vorlesung_klimakterium_und_postmenopause.pdf
- Deutscher Krebsinformationsdienst: „Für gesunde Frauen – was tun gegen Beschwerden in den Wechseljahren?“,https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/hormonersatztherapie1.php#Quellen
- Deutsche homöopathische Union: „Das Wechselbad der Wechseljahre“,http://www.dhu.de/seiten/gesundheit/frauen/wechseljahre.htm
- Phatak: Homöopathische Arzneimittellehre, Urban & Fischer, 4. Auflage, 2009,S. 590 – 592
- Phatak: S. 214 – 218
- Phatak: S. 392 – 397
- Markus Acker: „Lachesis muta“, http://www.simillimum.net/lach.txt.htm
- Phatak: S. 609 – 615
- Phatak: S. 310 – 312
- Phatak: S. 652 – 655
- Homöopathischer Notdienst: „Acidum sulfuricum“, http://www.homoeopathischer-notdienst.de/Arzneimittelbild/Sulfuricum-acidum
- Deutscher Krebsinformationsdienst: „Hormone und Krebsrisiko. Nach einer Brustkrebserkrankung – was tun gegen Wechseljahresbeschwerden?“https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/hormonersatztherapie2.php
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