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Reizblase und Homöpathie

In den unmöglichsten Momenten plötzlich auf Toilette zu müssen ist peinlich und unangenehm. Die Ursache könnte eine Reizblase, auch überaktive Blase genannt, sein. Menschen, die unter dieser Störung leiden, spüren einen häufigen und unkontrolliert starken Harndrang, obwohl die Blase halbleer ist. Dieser Harndrang kann so stark sein, dass sie den Urin nicht halten können. Für die betroffenen Männer und Frauen kann dies sehr frustrierend und belastend sein und zu einem Verlust des Selbstwertgefühls und sozialem Rückzug führen. Lesen Sie hier, wie die Homöopathie helfen kann.

Ursachen einer Reizblase?

Reizblasen-Beschwerden? Was passiert in unserem Körper und welche Auswirkung hat das auf die Blase? Die gesunde Harnblase teilt dem Gehirn über Nervenimpulse mit, wenn sie voll ist. Wir gehen zur Toilette und entleeren die Blase durch das willentliche zusammenziehen der Blasenmuskulatur. Anders bei der überaktiven Blase: Hier meldet das Gehirn „voll“, obwohl die Blase noch halbleer ist. Schon nach kurzer Zeit zieht sich der Blasenmuskel plötzlich zusammen und die Blase entleert sich – manchmal schon, bevor die Toilette erreicht wird.

Es kommt zu Inkontinenz, die für die Betroffenen sehr belastend ist. Nicht selten verbergen sich hinter den Blasenbeschwerden seelische Ursachen wie Überlastung, Angst, depressive Verstimmungen, Stress oder Anspannung. Diese Symptome wirken auch auf die Blase, weil diese, genau wie die Psyche, vom vegetativen Nervensystem gesteuert wird. Von dort aus werden über Nervenbahnen Neurotransmitter-Signale an den Blasenmuskel und den Beckenboden gesendet.

Reizblase – bitte immer zuerst zum Arzt!

Bevor der Arzt die Diagnose „Reizblase“ stellt, wird er zunächst einmal alle anderen möglichen Ursachen für die Beschwerden ausschließen. Dies können zum Beispiel eine Blasenentzündung, ein Harnwegsinfekt, Blasen- oder Nierensteine, ein Blasentumor oder andere Grunderkrankungen wie zum Beispiel Diabetes mellitus, Morbus Parkinson oder Multiple Sklerose sein.

Falls die Diagnose Reizblase ist, kommen zur Behandlung eine Reihe von möglichen Therapieansätzen in Frage:

Reizblasen-Beschwerden – was Sie tun können

Blasentraining

Durch gezieltes Training und einem sogenannten Miktionstagebuch (Tagebuch über Toilettengänge, Urinmenge und Trinkmenge) kann die Blase aktiv gestärkt werden. Ziel des Trainings ist, die Intervalle zwischen den einzelnen Toilettengängen bewusst zu verlängern. Schon eine Viertelstunde hilft, die Blase zu stärken und allmählich die Kontrolle über die Blasenfunktion wieder zu erlangen.

Physiotherapie

Auch ein spezielles Beckenbodentraining kann bei Reizblase helfen. Neben allgemeinen Kräftigungsübungen sollen spezielle Entspannungsübungen erlernt werden, die der Muskelüberaktivität entgegensteuern. Durch bestimmte Verhaltensweisen und Techniken kann der starke Harndrang gemildert werden, so dass die Toilette auch ohne Urinverlust erreicht werden kann.

Elektrotherapie

Eine weitere Möglichkeit, den häufigen und unbändigen Harndrang zu lindern, ist die Anwendung von Elektrostimulation. Hier werden über Elektroden, die über die Scheide oder den Anus eingeführt werden, elektrische Impulse auf das Nervensystem übertragen. Auf diese Weise soll die Beckenbodenmuskulatur aktiviert und die Koordination zwischen der Blase und ihrem Schließmuskel verbessert werden. Sind alle anderen Maßnahmen erfolglos, hilft unter Umständen ein Blasenschrittmacher, der in die Blase eingesetzt wird und die gestressten Nerven in der Blase stimuliert.

Biofeedback-Therapie

Diese Therapiemethode aus der Verhaltenstherapie wird zur Behandlung von psychischen und körperlichen Erkrankungen eingesetzt. Im Falle einer Reizblase lernt der Patient, seine Anspannung und Verkrampfung gezielt wahrzunehmen und bei Stress wieder loszulassen.

Medikamente bei Reizblase

Auch Medikamente können helfen, die Beschwerden bei einer Reizblase zu bessern. In leichteren Fällen können Heilpflanzen wie zum Beispiel Goldrute, Bärentraubenblätter, Preiselbeeren, Rosmarinblätter oder Tausendgüldenkraut helfen. Bei starken und anhaltenden Beschwerden kann der Arzt zur Behandlung der Reizblase auch sogenannte Anticholinergika verschreiben. Diese sollen verhindern, dass sich der Blasenmuskel stark zusammenzieht und damit dem plötzlichen Harndrang entgegenwirken. Auch Botox-Injektionen in die Blasenwand können helfen, die Blasenmuskulatur zu entspannen und damit die Beschwerden manchmal über Monate lindern. Bei Frauen in der Menopause werden häufig auch Östrogenpräparate in Form von Zäpfchen oder Salben verschrieben.

Wie Homöopathie bei Reizblase helfen kann

Wenn das passende Mittel gewählt wird, kann die Homöopathie bei Reizblase zu einer deutlichen Besserung, wenn nicht sogar zum Verschwinden der Beschwerden beitragen.

Homöopathische Mittel, die sich bei einer Reizblase bewährt haben:

Bei häufigem, krampfartigem Harndrang, Schleimfetzen im Urin:

Petroselinum D4

Harndrang plötzlich, heftig; Kribbeln oder leichtes Brennen beim Wasserlassen; vorher Stechen, nachher Gefühl des „Schneidens“.

> Hier finden Sie Infos zu dem Mittel Petroselium

Nux vomica D6

Während des Wasserlassens brennender Schmerz im Blasenhals; Krämpfe der Harnröhre; Urin geht tröpfchenweise ab oder reichlich; häufiger Abgang von blassem oder rötlichem Urin; zäher Schleim im Urin; unwillkürlicher Urinabgang beim Husten, Lachen und Niesen.

> Zum Mittel Nux vomica

Berberis D3

Heftiger Harndrang, vor allem morgens, verstärkt durch die geringste Bewegung; bleibt auch nach dem Wasserlassen bestehen; ziehende Schmerzen vom Rücken herab zur Blase; schneidender, zusammenziehender oder stechender Schmerz in der Blase; Hüftschmerz bei Urinieren.

> Hier geht es zum Mittel Berberis

Coccus cacti D4

Starker Druck auf der Blase; häufiger und starker Harndrang; häufiges und reichliches Urinieren; langsamer Abgang des Urins; fadenziehender Schleim; Urin Harn sehr sauer.

>Weiteres zu Arzneimittel Coccus cacti

Pareira D4

Gefühl von schmerzhafter Blasendehnung; nach jedem Wasserlassen rasch wiederkehrend. Krampfartige Schmerzen bis in die Oberschenkel; viel klebriger Urin, strenger Geruch; enthält viel zähen, dicken Schleim.

Equisetum D4:

Gefühl, als wäre die Blase zu voll; wenig Krampf; Urinieren lindert den Harndrang nicht viel; viel Schleim im Urin.

>Hier mehr über Equisetum

 

Reizblase bei Aufregung und Angst:

Argentum nitricum C30

Plötzlicher Harndrang, aber Urin geht nicht frei ab; Urinieren schmerzhaft.

>Infos zu Argentum nitricum

Causticum C30

Häufiger Harndrang, ohne dass etwas abgeht; nach langem Warten kommt nur wenig Urin und das Drängen erneuert sich bald wieder.

> Hier finden Sie weitere Infos zu Causticum

 

Reizblase aufgrund Unterkühlung:

Aconitum C30

Durch Zugluft. Ständiger schmerzhafter, aber erfolgloser Harndrang; Brennen im Blasenhals, außer dem Urinieren; Drücken in der Blase; schwierig abgehender Harn.

> Zu Aconitum

Belladonna C30

Nach Entblößung. Die kleinste Urinmenge verursacht plötzlichen und heftigen Harndrang; schwieriges Urinieren, Harn geht nur tropfenweise ab. Unwillkürlicher Harnabgang.

> Informationen zu Belladonna

Dulcamara C30

Nach Durchnässen. Plötzlicher Harndrang bei Kaltwerden des Patienten; beständiger Harndrang, der tief im Bauch empfunden wird; schmerzhaftes Drücken in Blase und Harnröhre, dabei Abgang nur weniger Tropfen Urin.

> Näheres zu Dulcamara

Rhus toxicodendron C30

Nach Überanstrengung. Häufiger Harndrang, Tag und Nacht; muss am Tag alle paar Minuten Urin lassen; starker Harnabgang. Vor allem bei Frauen tröpfelt Urin im Freien und bei Unterkühlung ab. Urin lässt sich nicht aufhalten, besonders in Ruhe, wo er unwillkürlich abgeht.

> Zusätzliches Wissen zu Rhus toxicodendron

 

Bei Frauen:

Eupatorium purpureum D6

Anhaltender Harndrang; Harn geht immer nur in wenigen Tropfen ab; selbst nach häufiger Entleerung stets das Gefühl, die Blase wäre noch voll; Brennen in Blase und Harnröhre beim Urinieren.

> Was ist Eupatorium purpureum

Gelsemium C30

Patientin angespannt und aufgeregt; häufiges Urinieren; Abgang von reichlich klarem Urin.

> Hier zum Mittel Gelsemium

Pulsatilla D6

Häufiger Harndrang, schlimmer bei nasskaltem Wetter. Der Urin geht tropfenweise ab. Brennen durch geringe Urinmenge. Unwillkürlicher Urinabgang beim Husten, Lachen, Niesen, Schreck. Schlafstörungen durch nächtlichen Harndrang.

 

Bei Kindern:

Equisetum D4

Blase fühlt sich an wie zu voll, krampfartige Schmerzen nach dem Urinieren.

> Zum Globuli Equisetum

 

Bei älteren Männern mit vergrößerter Prostata:

Chimaphila D6

Ständiger Harndrang, Urinieren verschlimmert; stinkender Urin mit Schleimfäden.

> Zu Chimaphila

Sabal D1

Drängen beim Urinieren, Blase wir zu voll; Urin träufelt

> Hier geht´s zu Sabal

Digitalis D3

Urin tröpfchenweise, muss pressen; zunehmendes Klopfen am Blasenhals nach dem Versuch, Wasser zu lassen; Urin dick, trüb; Sediment Ziegelmehl

> Zum Mittel Digitalis

Anwendung und Dosierung:

Wählen Sie das Arzneimittel, das am besten zu Ihren Symptomen passt. Wenn nach zwei Wochen keine Besserung eintritt, fragen Sie bitte einen Homöopathen um Rat.

Dosierung: D1-D6: 3x täglich 5 Globuli. C30: Einmalig bei Bedarf.