Arzneiwahl ist wichtiger als Potenz

Fachleute, die Homöopathen, sind sehr diskussionsfreudig. Auch, wenn es darum geht, über die Potenzhöhe, deren Wichtigkeit und die Unterscheidungen zwischen den einzelnen D-Potenzen zu diskutieren. [1] Die meisten fachlichen Diskussionen beruhen auf persönlichen Erfahrungen, die jeder Therapeut im Laufe seiner Praxis erlebt. Potenzwahl ist demnach mehr oder weniger eine individuelle Vorliebe vor einem persönlichen Erfahrungshintergrund.[2] Darüber lässt sich schwer streiten. Aber über eines sind sich auch die detailfreudigen Fachleute einig: Die Wahl der „ähnlichsten Arznei“, ist ungleich wichtiger, als die entsprechende Potenzhöhe oder Dosierung des Mittels.

D-Potenzen sagt man einen Organbezug nach

Die D-Potenzen sollen – nach unzähligen Erfahrungen von Therapeuten – einen Bezug zum erkrankten Organ aufweisen und letztlich auch nur auf dieses Organ heilend wirken. Jede Arznei zeigt in ihrer Wirkung besondere Schwerpunkte: Die Eine wirkt besonders auf die Lungen, die Andere auf Gelenke und Knochen, die Dritte auf das Nervensystem. Während sogenannte Hochpotenzen (D-Potenz ab D 23, C- oder LM-Potenz) feinsinnig sowohl auf das leidende Organ sowie Geist und Seele Auswirkungen haben können – so sollen die D-Potenzen überwiegend nur auf das kranke Organ einwirken.[1]

Anwendung der D 3 und anderen D-Potenz-Stufen

Ob in einem Ratgeber eine D 3, D 4, D 6 oder D 10 zur Einnahme bei akuten Beschwerden empfohlen wird, ist der Vorliebe des Autors überlassen. Einen messbaren und nachweisbaren „Unterschied“ bei der Heilung der Beschwerden gibt es nicht. Ist die Arznei richtig gewählt und antwortet der Organismus angemessen darauf, dann sollte jede dieser D-Potenzen eine heilende Wirkung zeigen. D-Potenzen – auch die D 3 – werden fast immer in akuten Krankheiten genutzt: Sind die Beschwerden auszuhalten, aber gerade erst aufgetreten, so sollten 3 x täglich je 5 Globuli gelutscht werden. Ist es eine sehr schmerzhafte Beschwerde (Migräne, Sportverletzung, Zerrung), dann können über ein bis zwei Stunden alle fünf Minuten 3 Globuli im Mund zergehen gelassen werden. Tritt nach spätestens zwei Stunden im Schmerzfall, in anderen Fällen nach zwei Tagen Selbstbehandlung, keine Besserung ein – dann sollte der Arzt zurate gezogen werden. Nebenwirkungen treten nicht auf. Die Globuli sind für Kinder, Erwachsene und Schwangere unbedenklich: Entweder sie helfen schnell oder sie helfen im akuten Fall nicht.