Angewendete Globuli gegen Schnupfen (Baby)

Je nach aktuellem Krankheitsbild gibt es unterschiedliche Empfehlungen bzgl. der Wahl des richtigen Präparates. In der nachfolgenden Tabelle findet sich eine Übersicht über gängige Mittel, die zur Selbstbehandlung in Frage kommen.[3][5][6]Es sei darauf hingewiesen, dass die Anwendung homöopathischer Mittel in Absprache mit dem behandelnden Kinderarzt erfolgen sollte. Dies gilt insbesondere, wenn eine starke Einschränkung der Atmung mit Luftnot besteht oder zusätzlich weitere Symptome wie Fieber, Hauterscheinungen (Effloreszenzen) oder Wesensveränderungen auftreten.
Homöopathisch kundige Fachärzte verfügen über weitreichende Erfahrungen und wenden häufig andere Präparate und Dosierungen an, als im Hausgebrauch üblich und empfohlen ist.

Welche Ausprägung trifft auf Ihr Baby zu?

Information zu Wahlanzeigende Beschwerden

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie ist für die Wahl der richtigen Arznei entscheidend, welche der folgenden Ausprägungen die Beschwerden des Betroffenen am besten beschreiben. Je mehr Punkte einer Ausprägung auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der darunter aufgeführten Arznei.

Plötzlicher Erkältungsbeginn, ausgelöst durch kalten Wind

Begleiterscheinungen sind eine verstopfte Nase, trockene Schleimhäute, ein ausgeprägter Niesreiz und evtl. schlagartig hohes Fieber. Das Kind ist ängstlich, unruhig, hat ein hochrotes Gesicht und Stirn und Wangen sind kaltschweißig. Das Präparat wird eingesetzt bei plötzlich einsetzendem, heftigen Beginn einer Erkrankung und Schmerzen.

Verbesserung:

Durch Absonderung von Körpersekreten.

Verschlechterung:

Durch trockene, kalte Luft, Berührung.

Angewendete(s) Mittel:

Aconitum napellus

Potenz: D12

Dosierung:
1 Globuli, 3 mal täglich (1. Lebensjahr)
2 Globuli, 3 mal täglich (2. - 6. Lebensjahr)
5 Globuli, 3 mal täglich (7. -14. Lebensjahr)

Schnupfenbeginn nach Durchnässung bei feuchtkaltem Wetter

Begleiterscheinungen sind eine stark verstopfte, trockene Nase evtl. mit gelb-weißlichem Fließschnupfen und übergreifende, wechselnde Symptomatik. Häufig in Verbindung mit einer Augenbindehautentzündung. Das Präparat ist ein typisches Herbstmittel.

Verbesserung:

Durch Wärme.

Verschlechterung:

Durch Nässe, Kälte, Wetterumschwung.

Angewendete(s) Mittel:

Dulcamara

Potenz: D12

Dosierung:
1 Globuli, 3 mal täglich (1. Lebensjahr)
2 Globuli, 3 mal täglich (2. - 6. Lebensjahr)
5 Globuli, 3 mal täglich (7. -14. Lebensjahr)

Schnupfen in Folge feuchtkalten Windes oder nassen Füßen

Das Sekret ist scharf und führt zu wunder Nase. Begleiterscheinungen sind ein heftiger Niesreiz und druckschmerzhafte Stirnhöhle. Das Präparat ist besonders geeignet, wenn sich aus Fließschnupfen eine Stirnhöhlenentzündung entwickelt.

Verbesserung:

Durch Bewegung, an der frischen Luft, kühle Räume.

Verschlechterung:

In warmem Raum, abends.

Angewendete(s) Mittel:

Allium cepa

Potenz: D12

Dosierung:
1 Globuli, 3 mal täglich (1. Lebensjahr)
2 Globuli, 3 mal täglich (2. - 6. Lebensjahr)
5 Globuli, 3 mal täglich (7. -14. Lebensjahr)

Mildes, wässriges Schnupfensekret

Das Kind hat keine weiteren Probleme mit der Nase außer unangenehmen Druck an der Nasenwurzel und Brennen in Folge der Erkältung. Begleiterscheinungen können Lichtempfindlichkeit, v.a. bei künstlichem Licht, scharfe, wund machende Tränenflüssigkeit und evtl. eitriges Sekret sein.

Verbesserung:

Durch Kaffee, in der Dunkelheit.

Verschlechterung:

Durch Reiben der Augen, vormittags.

Angewendete(s) Mittel:

Euphrasia

Potenz: D12

Dosierung:
1 Globuli, 3 mal täglich (1. Lebensjahr)
2 Globuli, 3 mal täglich (2. - 6. Lebensjahr)
5 Globuli, 3 mal täglich (7. -14. Lebensjahr)

Schnupfen als Folge von nasskaltem Wetter oder Unterkühlung

Begleiterscheinungen sind ständiges Niesen, tagsüber Naselaufen, nachts eine trockene und verstopfte Nase. Die Kinder sind leicht reizbar, ungeduldig und empfindlich auf Zugluft. Betroffene Erwachsene sind typische Großstadtmenschen, gehetzt, nervös, konsumieren Kaffee und Zigaretten. Es können Magenschmerzen und Krämpfe innerer Organe auftreten.

Verbesserung:

Durch Wärme, abends.

Verschlechterung:

Durch Essen, Kälte.

Angewendete(s) Mittel:

Nux vomica

Potenz: D12

Dosierung:
1 Globuli, 3 mal täglich (1. Lebensjahr)
2 Globuli, 3 mal täglich (2. - 6. Lebensjahr)
5 Globuli, 3 mal täglich (7. -14. Lebensjahr)

Allergische Reaktion der Nasenschleimhaut bei jegliche Art der Erkältung

Begleiterscheinungen sind viel klarer, weißlicher oder gelblicher Schleim in den Morgenstunden, chronische Entzündung der Nasennebenhöhlen, trockene Schleimhäute mit Borkenbildung und anhaltende Müdigkeit sowie mangelnde Leistungsfähigkeit. Das Präparat hat sich auch bewährt bei Heuschnupfen in Frühjahr und Sommer und bei stark fließender Nase oder einer Tierhaarallergie.

Verbesserung:

Durch Trinken eines Schluck Wassers.

Verschlechterung:

Am Morgen.

Angewendete(s) Mittel:

Luffa operculata

Potenz: D12

Dosierung:
1 Globuli, 3 mal täglich (1. Lebensjahr)
2 Globuli, 3 mal täglich (2. - 6. Lebensjahr)
5 Globuli, 3 mal täglich (7. -14. Lebensjahr)

Heftiger Schnupfen mit wässrig scharfem Nasensekret

Begleiterscheinungen sind gereizte Binde- und Schleimhäute und brennende, wundmachende Körpersekrete. Die betroffenen Menschen sind ordentlich, überpünktlich, kritisch, ruhelos und schreckhaft.

Verbesserung:

Durch Wärme, warme Getränke, an der frischen Luft.

Verschlechterung:

Nach Mitternacht, durch Kälte.

Angewendete(s) Mittel:

Arsenicum album

Potenz: D12

Dosierung:
1 Globuli, 3 mal täglich (1. Lebensjahr)
2 Globuli, 3 mal täglich (2. - 6. Lebensjahr)
5 Globuli, 3 mal täglich (7. -14. Lebensjahr)

Entzündete Nasen- Rachenschleimhaut mit Reizhusten

Begleiterscheinungen sind trockener Schnupfen mit stark verstopfter Nase. Nach einigen Tagen entwickeln die Kinder meist eine Bronchitis. Betroffen sind auch ältere Menschen mit chronischem Schnupfen und Bronchitis evtl. treten rheumatische Schmerzen im Nacken oder den Kniegelenken auf.

Verbesserung:

Durch aufrechtes Sitzen.

Verschlechterung:

in der Nacht, durch Kälte, beim Einatmen.

Angewendete(s) Mittel:

Sticta pulmonaria

Potenz: D12

Dosierung:
1 Globuli, 3 mal täglich (1. Lebensjahr)
2 Globuli, 3 mal täglich (2. - 6. Lebensjahr)
5 Globuli, 3 mal täglich (7. -14. Lebensjahr)

Abgemagerte, schwache Menschen mit Verstopfung (Obstipation)

Begleiterscheinungen sind Hitzewallungen und dicke, weißliche Absonderungen an den Schleimhäuten. Betroffen sind geistig sehr rege, jüngere Menschen.

Verbesserung:

Durch Ausscheidungen.

Verschlechterung:

Durch Kälte, Wind, in warmen Räumen.

Angewendete(s) Mittel:

Hydrastis canadensis

Potenz: D12

Dosierung:
1 Globuli, 3 mal täglich (1. Lebensjahr)
2 Globuli, 3 mal täglich (2. - 6. Lebensjahr)
5 Globuli, 3 mal täglich (7. -14. Lebensjahr)

Verstopfte Nase mit zähem, fädenziehendem weißlichen Sekret

Begleiterscheinungen sind grobe, schwer ablösbare Krusten in der Nase, die leicht bluten. Das Präparat hat sich auch bewährt bei langandauerndem Schnupfen mit Tubenkatarrh, Mittelohrbeteiligung oder Nasennebenhöhlenentzündung, entzündlichen Haut- und Schleimhauterkrankungen (Auge, Atemwege) sowie rheumatisch- neuralgischen Beschwerden. Bei Erwachsenen gehen die Beschwerden mit einer Unverträglichkeit von Alkohol, besonders von Bier einher.

Verbesserung:

Durch Wärme, Essen.

Verschlechterung:

Durch Kälte.

Angewendete(s) Mittel:

Kalium bichromicum

Potenz: D12

Dosierung:
1 Globuli, 3 mal täglich (1. Lebensjahr)
2 Globuli, 3 mal täglich (2. - 6. Lebensjahr)
5 Globuli, 3 mal täglich (7. -14. Lebensjahr)

Verstopfte Nase in der warmen Zimmerluft mit dickem, mildem, gelbem Sekret

Betroffen sind weinerliche, anhängliche, sanfte, nachgiebige, hellhäutige Kinder mit häufigen Stimmungsschwankungen. Sie haben bei trockenem Mund kein Durstempfinden. Die Beschwerden sind häufig die Folgen hormoneller Störungen.

Verbesserung:

An der frischen Luft, bei Bewegung.

Verschlechterung:

Durch Wärme, in Ruhe, nach Mitternacht.

Angewendete(s) Mittel:

Pusatilla pratensis

Potenz: D12

Dosierung:
1 Globuli, 3 mal täglich (1. Lebensjahr)
2 Globuli, 3 mal täglich (2. - 6. Lebensjahr)
5 Globuli, 3 mal täglich (7. -14. Lebensjahr)

Starker heftiger Fließschnupfen

Begleiterscheinungen sind heftiges Niesen mit brennender, juckender Nase bei Blumendüften und Parfum sowie Abgeschlagenheit. Zuerst ist das Nasensekret dick-, dann dünnflüssig und scharf. Das Präparat wird auch eingesetzt bei ständigem Schnupfen als Folge von Tierhaar- und Hausstaubmilbenallergie. Betroffen sind ängstliche, schreckhafte Menschen.

Verbesserung:

Durch Wärme.

Verschlechterung:

Durch Kälte.

Angewendete(s) Mittel:

Sabadilla

Potenz: D12

Dosierung:
1 Globuli, 3 mal täglich (1. Lebensjahr)
2 Globuli, 3 mal täglich (2. - 6. Lebensjahr)
5 Globuli, 3 mal täglich (7. -14. Lebensjahr)

Baby- und Säuglingsschnupfen

 

Das Kind bekommt schlecht Luft und hat eine trockene, verstopfte Nase

Begleiterscheinungen sind Schniefen oder Atmen durch den Mund, später trockener Husten und Erstickungsanfälle, starkes Schwitzen, trockene Haut im Schlaf und asthmaähnliche Anfälle mit bläulicher Verfärbung von Gesicht und Händen im Schlaf. Das Präparat ist ein klassisches Mittel bei Schnupfen mit Schleimabsonderung bei Säuglingen und Kleinkindern.

Verbesserung:

Durch Bewegung, Aufrichten, Wärme.

Verschlechterung:

Während des Schlafens, bei trockener Kälte.

Angewendete(s) Mittel:

Sambucus nigra

Potenz: D12

Dosierung:
1 Globuli, 3 mal täglich (1. Lebensjahr)
2 Globuli, 3 mal täglich (2. - 6. Lebensjahr)
5 Globuli, 3 mal täglich (7. -14. Lebensjahr)

Verstopfte Nase, ggf. auch Husten, insbesondere nachts

Begleitet werden die Beschwerden durch chronische Müdigkeit, unruhige Glieder, Schwindel, Kopfschmerz, Druck an der Nasenwurzel, Schwitzen an Handflächen und Fußsohlen und Geräuschempfindlichkeit.

Verbesserung:

Durch Bewegung, Ausscheidung.

Verschlechterung:

Bei Frauen während der Monatsblutung.

Angewendete(s) Mittel:

Zincum metallicum

Potenz: D12

Dosierung:
1 Globuli, 3 mal täglich (1. Lebensjahr)
2 Globuli, 3 mal täglich (2. - 6. Lebensjahr)
5 Globuli, 3 mal täglich (7. -14. Lebensjahr)

Schnupfen bei dicklichen Kindern mit Erkältungsneigung

Begleiterscheinungen sind scharfes, wässriges Nasensekret. Nachts und im Schlaf kann die verstopfte Nase zu Luftnot führen.

Verbesserung:

In Seitenlage.

Verschlechterung:

In der Nacht, durch Kälte.

Angewendete(s) Mittel:

Ammonium carbonicum

Potenz: D12

Dosierung:
1 Globuli, 3 mal täglich (1. Lebensjahr)
2 Globuli, 3 mal täglich (2. - 6. Lebensjahr)
5 Globuli, 3 mal täglich (7. -14. Lebensjahr)

Fließschnupfen der Säuglinge mit ständigem Herausquellen von Schleim

Die Babys erwachen plötzlich aus tiefstem Schlaf. Tagsüber sind sie reizbar und schlecht gelaunt.

Verbesserung:

Nach Mitternacht und an der frischen Luft.

Verschlechterung:

Nach dem Essen, in geschlossenen Räumen.

Angewendete(s) Mittel:

Lycopodium clavatum

Potenz: D12

Dosierung:
1 Globuli, 3 mal täglich (1. Lebensjahr)
2 Globuli, 3 mal täglich (2. - 6. Lebensjahr)
5 Globuli, 3 mal täglich (7. -14. Lebensjahr)

Leitfaden bei der Behandlung von Schnupfen bei Säuglingen/Kindern:

Es ist ein (höchstens zwei) auf die Symptome zutreffendes Mittel auszuwählen, bei Unwirksamkeit kann gewechselt werden. Allgemeine Maßnahmen sind:

  • gute Durchblutung durch ansteigende Fußbäder, Wechselbäder
  • befeuchtende Nasensprays (Anwendung bis zu 10x tägl.)
  • Inhalation isotoner Kochsalzlösung (4x tägl.)
  • hohe Luftfeuchtigkeit im Raum bei Temperaturen um 18-20° Celsius (Verdunsten von heißem Wasser)
  • hoher Flüssiganteil in der Nahrung (Suppe, Eintopf), hohe Trinkmenge

Zu beachten:

Da ein Schupfen bei Babys und Kindern häufig auftritt und einen natürlichen Abwehrprozess darstellt, gibt es selten Grund für eine medikamentöse Behandlung. Leidet das Kind unter schwerer Atemnot, treten Trink- und Schlafstörungen auf, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen, um eine allergische Reaktion, körperliche Besonderheiten und andere schwerwiegendere Erkrankungen auszuschließen. In diesen Fällen sollten Globuli nur in engster Absprache mit dem behandelnden Arzt therapiegestützt eingenommen werden. Bei der Auswahl des Arztes kann auf die Zusatzbezeichnung „Homöopathie“ geachtet werden, sodass im Akutfall auf eine schulmedizinische Therapie umgeschwenkt werden kann.