Wenn Säuglinge von einer Erkältung (grippalem Infekt) betroffen sind, so äußert sich dies anders als bei älteren Kindern und Erwachsenen. Zu Beginn röten sich die Augen und die Nase verstopft, was zu erschwertem Atmen und Trinken führt. Das Baby wirkt dann meist unruhig und unzufrieden, weint häufiger als üblich, schläft schlecht und hat ein gesteigertes Bedürfnis nach Nähe. Husten und Fieber können ebenfalls auftreten, sollten bei Säuglingen unter einem halben Jahr aber immer kinderärztlich abgeklärt werden. Eine Erkältung dauert in der Regel 7-10 Tage an und klingt von selbst wieder ab. Medikamente, welche die Ursache bekämpfen, gibt es nicht, weshalb die Therapie rein symptomatisch erfolgt. Bei Säuglingen wird physiologische Kochsalzlösung aus der Apotheke empfohlen, um die Nasenatmung zu unterstützen. Darunter wird eine Natriumchloridlösung verstanden, deren Kochsalzgehalt dem des Blutes entspricht. In der Apotheke ist diese als Nasenspray oder in Form von Nasentropfen erhältlich .[1][2]
Bei Säuglingen und Kleinkindern sollte die Verwendung homöopathischer Mittel stets mit dem Kinderarzt abgesprochen und gegebenenfalls mit der Verwendung schulmedizinischer Mittel abgestimmt werden.
Angewendete Globuli bei Erkältung
Je nach vorherrschendem Beschwerdebild gibt es verschiedene Einzel- und Komplexmittel, die im Falle eines grippalen Infektes Anwendung finden. In der nachfolgenden Tabelle sind Angaben zu potenziellen Auslösern, Beschreibungen der Beschwerdebilder, einflussnehmenden Faktoren, Begleiterscheinungen, weiteren Hinweise sowie zu angewendeten Heilmitteln inkl. Potenz und Dosierung enthalten. Es sollte stets das Mittel gewählt werden, dessen Arzneimittelbild am ehesten der individuellen Situation des Säuglings übereinstimmt.
Zu beachten
Eltern stellen sich häufig die Frage, wann es Zeit ist, mit ihrem Baby zum Arzt zu gehen. Imponiert die Erkältung lediglich mit einer verstopften Nase, so können gängige Mittel, welche die Nasenatmung unterstützen, angewandt werden. Bleiben die Symptome über eine Woche bestehen, so empfiehlt sich eine ärztliche Abklärung.
Es sei zudem darauf hingewiesen, dass Säuglinge und kleine Kinder öfter zu Fieberkrämpfen neigen, wenn das Fieber zügig ansteigt. Es äußert sich in Zittern, zudem kann das Baby die Augen verdrehen und sogar bewusstlos werden. Auch hierbei sollte ein Arzt aufgesucht werden.[5]
Bei stillenden Müttern mit Erkältung kommt häufig die Frage auf, ob das Stillen zur Vermeidung einer Ansteckung des Säuglings unterbrochen werden sollte. Da die ersten Symptome aber erst auftreten, wenn die Viren sich bereits im mütterlichen Organismus ausgebreitet haben, ist das Baby zu dem Zeitpunkt schon damit in Berührung gekommen. Einige Tage nach Beginn der Erkältung bildet die Mutter Antikörper, die über die Muttermilch auch an den Säugling weitergegeben werden. Dadurch verlaufen Erkältungen bei Babys, die durch die Mutter angesteckt wurden, in der Regel leichter. Es sollte allerdings darauf geachtet werden, dass andere Personen mit einem grippalen Infekt nicht in die Nähe des Säuglings kommen.[6]
Komplexmittel werden in der Regel nicht empfohlen, da die homöopathische Behandlung sehr individuell ist und das jeweils passende Mittel sorgsam ausgewählt werden sollte. Ist die dafür erforderliche, sehr aufwändige Anamnese jedoch nicht gewünscht oder möglich (z.B. bei akuten Beschwerden), ist die Anwendung von Komplexmitteln eine gängige Alternative. Sie enthalten aufeinander abgestimmte Präparate aus Einzelmitteln, die für ein Anwendungsgebiet empfohlen werden.[7]
Es wird darüber hinaus angeraten, Ärzte mit der Zusatzbezeichnung „Homöopathie“ aufzusuchen, da diese, im Gegensatz zu Heilpraktikern, approbierte Ärzte sind und in Notfallsituationen entsprechend reagieren können.
Quellenangaben:
[1] Kinderärzte im Netz „Erkältung (grippaler Infekt) http://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/er... 12.02.2015 12:06
[2] Dr. med. S. Nolte, A. Nolden: Das große Buch für Babys erstes Jahr. Gräfe und Unzer Verlag GmbH, 2013. S. 379
[3] Dr. med. Markus Wiesenauer: Quickfinder – Homöopathie für Kinder. Gräfe und Unzer Verlag GmbH 2012, Epub. S. 29-30, 457-464
[4] Agatha-Apotheke „grippalem Infekt, Globuli bei“ http://www.agatha-apotheke.de/Homoeopathie-Globul... 12.02.2015 13:21
[5] Kinderärzte im Netz „Erkältung (grippaler Infekt) http://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/er... 12.02.2015 13:11
[6] Still-Lexikon „Stillen bei Infektionskrankheiten der Mutter“ http://www.still-lexikon.de/stillen-bei-infektion... 12.02.2015 15:02
[7] Homöopathie online „Einzelmittel, Komplexmittel“ http://www.homoeopathie.de/komplexmittel.html 07.02.2015 21:28