Warum eine wässrige Lösung bei akuten Erkrankungen?
Es besteht ein Unterschied zwischen einer „akuten“ und einer „chronischen“ Erkrankung: Die Verläufe sind vorhersehbar anders. Eine chronische Erkrankung hat die Tendenz sich stetig zu verschlechtern. Eine akute Infektion besteht für kurze Zeit, kann sehr heftige Symptome zeigen und vergeht sehr häufig von selbst (selbstlimitierend) in einem übersichtlichen Zeitraum. Bei einer akuten Behandlung mit einer gut gewählten homöopathischen Arznei, „verbraucht“ sich die heilende Energie einer homöopathischen Arznei schneller. Das Abwehrsystem arbeitet auf Hochtouren (z.B. bei Fieber, Entzündungsprozessen etc.). Der Arzneireiz muss also wesentlich öfter wiederholt werden, als es bei nicht akuten Krankheiten der Fall ist. Dazu eigenen sich „trockene Einmalgaben“ der Globuli alle zwei, drei oder vier Wochen nicht sonderlich gut.[1]
Herstellung einer Lösung
Bewährt hat sich die wässrige Auflösung von D- und C-Potenzen. Für Akutfälle sollte man einige leere Braunglasflaschen (100 ml) mit Schraubverschluss und ohne Tropfeinsatz in der Apotheke kaufen. Diese können nach einer Benutzung immer wieder ausgekocht und neu verwendet werden. Die Arznei ist in dem Braunglas vor Lichteinfall geschützt und das zehnmalige kräftige Schütteln vor jeder Arzneientnahme gelingt leichter. Übrigens: Die Verschlusskappe lässt sich unterwegs auch als Löffel verwenden. Diese Flasche wird mit Wasser bis zum Beginn des Flaschenhalses gefüllt. Darin werden 1 – 3 Globuli aufgelöst. Das gilt für jede C- Potenz, die aufgelöst werden soll. Wenn zu erwarten ist, dass man das Mittel über mehrere Tage einnimmt, sollte ein Esslöffel Alkohol (mind. 25% Alkohol) zur Konservierung hinzugegeben werden. [2]
Einnahme und Anwendung
Vor jeder Einnahme sollte die Flasche 10 x kräftig geschüttelt werden Die Häufigkeit der Einnahme hängt stark von der zu behandelnden Krankheit ab. Je heftiger, akuter die Beschwerden, desto häufiger nimmt man einen Teelöffel ein. In den akutesten Fällen alle 5 Minuten, ansonsten stündlich oder 3 x täglich. Bei beginnender Besserung der Beschwerden reduziert man die Einnahmehäufigkeit deutlich. Gehen die Symptome bedeutend zurück, kann die Einnahme erst einmal beendet werden. Stagniert die Besserung jedoch oder tritt wieder eine Verschlimmerung ein, gibt man noch mal einen oder einige Teelöffel. Durch aufmerksame Selbstbeobachtung der Symptome, wird der Zeitpunkt der Beendigung der Einnahme in der Regel erkannt.
Quellenangaben:
- M.Teut/J.Dahler/C.Lucae et al.: Kursbuch Homöopathie, Urban & Fischer, 2008, S. 187 – 190
- G.H.G. Jahr: Die Lehren und Grundsätze der gesamten theoretischen und praktischen homöopathischen Heilkunst, G.H.G Jahr, Nachdruck 1997, S. 256 -259
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