Heillehre nach Dr. Wilhem Heinrich Schüßler
Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler arbeitete im 19. Jahrhundert in Oldenburg als Homöopath und hatte eine Ausbildung im Sinne Hahnemanns genossen. Im Laufe seiner Tätigkeit als Arzt erfand er eine neue Heillehre. Er beschränkte die Vielzahl der homöopathischen Arzneien auf 12 Mittel. Diese 12 Mineralsalze sollten in potenzierter Form das Gleichgewicht des Mineralstoffhaushaltes wieder herstellen, dessen Ungleichgewicht dem einstigen Homöopathen zufolge die verschiedenen Erkrankungen hervorrufen können. Die Behandlung erfolgte dabei nicht im Sinne einer Substitutionstherapie, bei der die fehlenden Mineralstoffe von außen zugeführt wurden. Vielmehr handelte es sich um eine Reiztherapie. Die stark verdünnten Wirkstoffe sollten den Körper dazu anregen, die benötigten Nährstoffe aus der Nahrung aufzunehmen und so selbst den Mangel zu beseitigen. Noch heute wird die Therapiemethode Schüßlers von vielen Heilpraktikern angewendet. Die Verordnung des jeweils passenden Mittels ergibt sich aus den Symptomen des Patienten, die Schüßler als Mangelerscheinungen einstufte. Wer beispielsweise unter Müdigkeit, Schwindel und einer Immunschwäche leidet, bekommt das Schüßler-Salz Nr. 3, Ferrum phosphoricum, verordnet. Denn bei diesen Beschwerden handelt es sich – nach Schüßler – um die Merkmale eines Eisenmangels. [1][2][3][4]
Anwendung und Dosierung der Schüßler-Salze
Die Grundsubstanzen der Schüßler-Salz-Präparate werden bei der Herstellung der Arzneien vielfach verdünnt, verschüttelt und potenziert. Üblicherweise sind sie in den Potenzen D 3, D 6 und D 12 erhältlich. Wer sich mit ihrer Wirkungsweise auskennt, kann sich an einer Selbstbehandlung versuchen. Schüßler schrieb für jedes Mittel eine Regelpotenz vor. Die wasserlöslichen Substanzen verabreichte er in der Potenz D 6, die nicht-löslichen sollten in der Potenz D 12 eingenommen werden. Von allen 12 Schüßler-Salzen sind nur Calcium fluoratum (Nr. 1), Ferrum phosphoricum (Nr. 3) und Silicea (Nr. 11) nicht wasserlöslich. Die Potenz D 3 kann bei besonders akuten und schwerwiegenden Symptomen eine Genesung unterstützen. Allerdings gilt das nur für jene Arzneien aus Grundsubstanzen, die nicht giftig sind. Für Salz Nr. 4, Kalium chloratum, gilt dies folglich nicht. Bei einer Einnahme des Mittels in Tablettenform können drei- bis sechsmal täglich 1 bis 2 Tabletten verabreicht werden. Diese Präparate bestehen aus Milchzucker. Die Tabletten sollten auf der Zunge zergehen oder in der Wange gelutscht werden. So kann die Substanz bereits über die Mundschleimhaut aufgenommen werden. Bei besonders akuten Beschwerden kann alle fünf Minuten eine Tablette gelutscht werden, bis sich die Symptome bessern. Allerdings empfiehlt es sich, diese Behandlungsform maximal einen Tag lang anzuwenden. Kinder dürfen drei- bis viermal täglich eine Tablette im Mund zergehen lassen. Danach sollte ein großes Glas Wasser getrunken werden. Eine Tablette entspricht fünf Globuli oder fünf Tropfen einer Schüßler-Salz-Lösung. [3][4][5]
Es ist bisher nicht möglich, die Wirksamkeit der Heillehre nach Schüßler in Studien nachzuweisen. Dennoch erfreut sie sich großer Beliebtheit und wird von vielen Patienten der Schulmedizin vorgezogen. Wenn sich die Symptome allerdings nicht innerhalb weniger Tage bessern oder sogar eine Verschlechterung des Zustands des Patienten eintritt, sollte dennoch vorsichtshalber ein Arzt konsultiert werden [1].
Quellenangaben:
- „Schüßler-Salze und Bachblüten – Die Freunde der Homöopathie“, https://www.globuli.de/schuessler-salze-und-bachblueten-die-freunde-der-homoeopathie/
- „Wirkungsweise der Schüßler-Salze“, http://schuessler-salze-liste.de/wirkungsweise/index.htm
- „Anwendung der Schüßler-Salze“, http://schuessler-salze-liste.de/anwendung/index.htm
- „Liste der Schüßler-Salze“, http://schuessler-salze-liste.de/liste/index.htm
- „Schüßler-Salze: Potenzen“, http://schuessler-salze-liste.de/potenzen/index.htm
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