Die wichtigsten Arzneimittel für die homöopathische Reiseapotheke
Endlich ist es soweit, der Sommer ist da. Zeit für Reisen, Ausflüge und Urlaub. Egal ob man weiter wegfährt oder in der Nähe bleibt, nachmittags mit dem Rad zum Baggersee fährt oder eine kleine Bergtour macht. Kleinere Unfälle sind leider schnell passiert. Dann ist es gut, nicht nur ein Pflaster oder einen Verband zur Hand zu haben, sondern auch rasch mit einem homöopathischen Mittel erste Hilfe leisten zu können. Schürfwunden, Knöchel umgeknickt, das Schienbein angeschlagen, Insektenstiche oder Sonnenbrand, zu viel Eis, Durchfall und Verstopfung – es gibt viele kleinere und größere Verletzungen und Beschwerden, die einem selbst oder ihrer Familie in der Freizeit oder im Urlaub passieren können. Da ist es gut, wenn Sie eine kleine Reiseapotheke bei sich haben.
Es lohnt sich auf jeden Fall, eine homöopathische Reiseapotheke zu kaufen. In der Apotheke oder im Internet gibt es kleinere Mäppchen mit und ohne Globuli in allen Größen, Taschenapotheken oder auch Schlüsselanhänger, mit denen man die wichtigsten homöopathischen Notfallmittel in niedrigeren Potenzen immer schnell griffbereit hat. Wenn die Kinder schon größer sind, kann man ihnen auch die wichtigsten Mittel, mit nur 3-5 Globuli in einem Fläschchen, für den Notfall mit ins Freibad, Landschulheim oder Feriencamp geben. Die Fläschchen beschriften Sie mit Begriffen wie Zeckenbisse, Mückenstiche oder blauen Flecken.
Welche Mittel gehören in eine homöopathische Reiseapotheke?
Homöopathische Mittel bei kleineren Verletzungen
Die wichtigsten Mittel für eine homöopathische Reiseapotheke sind die Verletzungsmittel Aconitum, Arnica, Ledum, Hypericum und Cantharis.
Wenn man mehr Mittel dabei haben möchte, empfehle ich zusätzlich noch Ruta, Rhus toxicodendron, Belladonna, Arsenicum album, Pulsatilla, Nux vomica, Apis und Okoubaka. Arnica gibt es z. B. neben Globuli auch als praktische Wundtücher oder in einer Kombination als Gel gegen Sonnenbrand, Insektenstichen oder bei blauen Flecken.
Homöopathie für den Notfall bei Stürzen
Arnica
Bei Stürzen, Prellungen, stumpfen Verletzungen mit Bluterguss, blauen Flecken empfehle ich die Einnahme von Arnica C30, 2 Globuli oder Arnica D6 Dilution, zur äußerlichen Anwendung. Vorsicht, nicht bei offenen Wunden! Arnica empfiehlt sich vor allem bei lokalen, oberflächlichen Blutergüssen, z.B. am Schienbein, an der Stirn oder am Kopf. Arnica ist auch ein gutes Mittel gegen den Muskelkater am Abend, wenn die Berg- oder Radtour sehr anstrengend war.
>> Hier zum Mittel Arnica
Homöopathie bei Verstauchungen und Prellungen
Weitere gute homöopathische Mittel bei Verstauchungen, Prellungen und Zerrungen sind Bryonia, Rhus toxicodendron und Ledum.
Rhus toxicodendron bei Rückenschmerzen
Typisch für Rhus toxicodendron ist die Verbesserung durch leichte Bewegung und die Besserung durch Wärme. Zudem hilft Rhus toxicodendron bei Rückenschmerzen, steifem Nacken oder Blasenbeschwerden, wenn man erst stark geschwitzt hat und dann auskühlt, wie es typischerweise nach einer gemütlichen Pause auf einer Berg- oder Radtour vorkommen kann.
>> Hier geht es zum Mittel Rhus toxicodendron
Bryonia bei Schmerzen
Bryonia hilft bei ähnlichen Verletzungen, allerdings sind die Schmerzen hier deutlich stärker bei der geringsten Bewegung. Starker Druck auf die verletzen Stelle und kalte Anwendungen lindern, möglicherweise hat der Verletze großen Durst auf kalte Getränke.
>> Hier geht es zum Mittel Bryonia
Ledum bei Insektenstichen
Auch Ledum hat eine Verbesserung durch kalte Anwendungen. Ein Coolpack im Picknickkorb ist immer sinnvoll. Zudem ist Ledum ein wertvolles Mittel bei Insektenstichen, Tierbissen (Zecke), eingetretenem Nagel oder Dornen etc.. Die Wunde ist geschwollen, schmerzhaft und kann jucken. Die Beschwerden werden durch eiskalte Umschläge gebessert.
Staphysagria ist ein gutes Mittel für stark juckende, große, eher fladenartige Schwellungen wie man sie durch Bremsenstiche kennt.
>> Hier gehts zum Mittel Ledum
Apis – auch gut bei Sonnenbrand
Ein weiteres Mittel für Insektenstiche ist Apis. Die Haut ist hier glänzend geschwollen, fast wie zum Platzen gespannt. Die Schmerzen sind eher stechend und brennend. Sie werden durch kühle Umschläge gebessert. Apis ist auch gut gegen Sonnenbrand.
> Hier geht es zum Mittel Apis
Ein schöner Sommertag am See endet leider manchmal mit einem heftigen Sonnenbrand oder sogar einem Sonnenstich. Hier helfen Apis, Cantharis oder Urtica urens. Apis hat die starke Rötung und Schwellung, bei Cantharis kommt es zudem bereits zur Blasenbildung. Urtica urens, die Brennnessel, hat juckende, brennende Bläschen und ist auch ein gutes Mittel für Hautausschläge durch Hitze oder Überreaktionen auf Insektenstiche.
>> Hier geht es zum Mittel Cantharis
>> Hier geht es zum Mittel Urtica urens
Homöopathische Mittel gegen Sonnenstich
Bei einem Sonnenstich ist es zunächst wichtig, den Betroffenen in den Schatten zu bringen, ihn vorsichtig zu kühlen und ihn mit reichlich nicht zu kalten Getränken zu versorgen. Homöopathische Mittel zur Unterstützung können Belladonna und Glonoinum sein.
Belladonna
Bei Belladonna findet sich ein glühend heißes Gesicht, pochender Kopfschmerz und eine heiße trockene Haut. Der Patient ist unruhig und sehr geräuschempfindlich.
>> Hier geht es zum Mittel Belladonna
Glonoinum
Glonoinum ist bei einem noch stärkeren Krankheitsbild angezeigt. Symptome sind: Der Kopfschmerz ist stärker und berstend. Das Gesicht eher blass. Es sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Ein Sonnenstich ist ein ernstzunehmender Zustand!
>> Hier geht es zum homöopathischen Mittel Glonoinum
Bei Reisekrankheit – Cocculus
Mit einer homöopathischen Erste-Hilfe-Reiseapotheke und einem gut gefüllten Picknickkorb sollte einem schönen Ausflug zum Baggersee also nichts mehr im Wege stehen!
Und wenn sich bei Antritt der Reise in den Urlaub mit dem Flugzeug oder Auto die klassische Reisekrankheit mit Übelkeit (ggf. mit Erbrechen), Probleme mit dem Magen und Schwindel einstellt, dann ist es gut, wenn Sie für diese Beschwerden das homöopathische Mittel Cocculus dabei haben.
>> Hier geht es zum Arzneimittel Cocculus.
Einen schönen Sommer und tolle Ferien wünscht Ihnen
Judith Pieroth-Neef, Ärztin, Klassische Homöopathie und Naturheilverfahren.
Seit über 15 Jahren bin ich als angestellte Ärztin in einer hausärztlichen Gemeinschaftspraxis tätig. Neben der Homöopathie widme ich mich im Besonderen der Behandlung von Darmerkrankungen sowie in einer ganzheitlichen Ernährungsberatung. Seit 2019 führe ich zusätzlich eine eigene Praxis mit Schwerpunkt ressourcen- und lösungsorientierte, systemische-integrative Beratung und Gesundheitscoaching. Seit 2020 habe ich einen Gesundheitspodcast „FRAUENLEBEN“.